Mein Bruder ist zwölf und bekommt von unserem Vater desöfteren Abends etwas vorgelesen. Das freut ihn (meinen Bruder) immer sehr, obwohl er seit einem oder zwei Jahren auch sehr viel selbst liest. Manchmal setze ich mich dazu, wenn abends wieder mal Kai Meyer, Karl Mai oder Jules Verne gelesen wird. Solange ich mich erinnern kann, haben wir beide immer ziemlich oft von unseren Eltern vorgelesen bekommen und auch noch lange, nachdem ich selbst viel gelesen habe, habe ich das gemocht, weil man beim Vorlesen nämlich nicht nur eine Geschichte, sondern auch die Nähe und Aufmerksamkeit der Eltern bekommt.
Als ich meinen ersten Freund mit 16 kennen lernte, musste er die Schullektüre Homo Faber lesen. Ich habe ihn damals gebeten, mir das Buch vorzulesen. Und obwohl es eigentlich eine weniger romantische Geschichte ist, sind wir uns dabei näher gekommen.