Bis wann lest ihr euren Kindern vor?

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 8.962 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pünktchen.

  • Mein Bruder ist zwölf und bekommt von unserem Vater desöfteren Abends etwas vorgelesen. Das freut ihn (meinen Bruder) immer sehr, obwohl er seit einem oder zwei Jahren auch sehr viel selbst liest. Manchmal setze ich mich dazu, wenn abends wieder mal Kai Meyer, Karl Mai oder Jules Verne gelesen wird. Solange ich mich erinnern kann, haben wir beide immer ziemlich oft von unseren Eltern vorgelesen bekommen und auch noch lange, nachdem ich selbst viel gelesen habe, habe ich das gemocht, weil man beim Vorlesen nämlich nicht nur eine Geschichte, sondern auch die Nähe und Aufmerksamkeit der Eltern bekommt.


    Als ich meinen ersten Freund mit 16 kennen lernte, musste er die Schullektüre Homo Faber lesen. Ich habe ihn damals gebeten, mir das Buch vorzulesen. Und obwohl es eigentlich eine weniger romantische Geschichte ist, sind wir uns dabei näher gekommen.

  • Meine beiden Töchter (10, 7) lieben es auch, etwas vorgelesen zu bekommen.


    Wir machen das dann, wenn sie abends im Bett liegen, einfach noch 10 min. Die Ältere liest am liebsten selbst vor, dann hören wir eben zu. Die Kleine ist schon ganz heiß aufs selberlesen, aber sie geht in die erste Klasse und zu mehr als kurzen Wörtern reicht es noch nicht. Aber immerhin ... besonders schön dabei, finde ich, ist, dass ich auch mal wieder in den Genuß von schönen Kinderbüchern komme. Wann das Vorlesen einmal aufhören wird, weiß ich nicht - wir machen eben solange weiter, bis keiner mehr mag :smile:


    Am Anfang war übringens meine Ältere auch nicht so begeistert vom Lesen, dabei hat ebenfalls die Regel: du eine Seite, ich eine Seite - geholfen. Als sie dann "reif" für Harry Potter war, hat sie den 3. Band gelesen - es dauerte über ein halbes Jahr, trotz abendlichem Vorlesen als Motivationshilfe musste sie den größten Teil allein lesen... Seitdem hat sie keine Angst mehr vor dicken Büchern und ist auch schon eine kleine Leseratte geworden.


    Gruß von Steffi

  • Hmm.. ich glaub fürs Vorlesen is man nie zu alt. Gut meinem eigenen Kind (wenn ich eins hätte) würde ich solange vorlesen wie es das selbst möchte und andererseits aber auch versuchen es selbst vorlesen zu lassen wenn es lesen gelernt hat.
    Ich kenne Kinder die lassen sich heut noch gern ab und an etwas vorlesen obwohl sie inziwschen eigentlich aus dem Alter raus sind. Und ich kann mich erinnern das ich mal mit 10 im Krankenhaus war meine Mutter mir auch vorgelesen hat (ich war zu fertig dafür).
    Ich selbst hab aber grade eigentlich Niemandem dem ich was vorlesen könnte. Wobei mein bester Freund manchmal den Spleen hat er möchte jetzt unbedingt ein Märchen vorgelesen bekommen. *g*

  • Ich gehöre wohl auch zu den großen Kindern.
    Mein Freund liest mir immer beim Bügeln vor :klatschen:
    Mir macht es so mehr Spaß und für ihn ist es eine Leseprobe, ob ihm das Buch wohl auch gefallen würde.

  • meine mama hat meiner schwester und mir solange vorgelesen, bis ich selbst dann ein buh in di hand nahm. meine schwester verlor das interesse. aber ich lese sehr gerne vor, auch wenn mir meistens keiner zu hören will :breitgrins:


    ich finde mann sollte kindern so lange vor lesen, wie diese es möchten. sonst geht doch wieder ein stückchen bindung in eltern-kind-beziehungen verloren

  • Zitat von "Bianca"

    @Beatrix
    Wenn Deine Tochter so viel liest stellt sich mir die Frage, warum Du ihr unbedingt noch vorlesen möchtest?


    I


    Warum?


    1. Die Kinder lieben es, wenn wir Eltern vorlesen. Auch jetzt noch.


    2. Paedagogen sind sich einig, dass es gut ist Vorlesen auch nach dem Lesen lernen beizubehalten. Z.B. weil beim Vorlesen auch schwierigere Texte mit erweiterten Vokabular benutzt werden koennen, die das Kind selber (noch) nicht lesen kann, aber durchaus in der Lage ist zu verstehen. Das sehe ich bei meinen Kindern eindeutig: alle Eltersprechtage bekomm ich zu hoeren, dass das Vokabular meiner Kinder einfach super ist - und ihnen durchaus geholfen hat andere kleinere Schwaechen in der Schule auszubuegeln.


    3. Unser Spezialfall: meine Grosse liest viel auf Englisch, aber so gut wie nichts auf deutsch. Und ich moechte ihr eben weiterhin deutsche Literatur naeher bringen. Deutsche Kinderbuecher haben ja auch ihre eigene Sprache, eine Sprache die ich als Mutter im Alltag mit meinen Kindern nicht so benutze. Ich brauche diese Literatur, um das Vokabular der Kinder zu entwickeln.

    Gruss aus Calgary, Canada
    <br />Beatrix
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    <br />Heimat ist kein Ort,
    <br />Heimat ist ein Gefühl.
    <br />
    <br />Herbert Grönemeyer


  • Ja dann würde ich (als Pädagogin) sagen kannst du sowieso zwei Flliegen mit einer Klappe schlagen, denn dann könnt íhr es doch zum Ritual machen das sie die englischen Bücher selber liest und alles was du ihr vorliest auf deutsch, obendrein ist das Beziehungspflege erster Klasse.


    lg Pünktchen

    &quot;Ich bin wichtig&quot;,schrie das Sandkörnchen.