Helen Fielding - Bridget Jones: Verrückt nach ihm/Mad About the Boy

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  • Inhaltsangabe:

    Bridget is back!


    78 kg; verputzte Protein-Schokoriegel: 28; verputzte Protein-Schokopuddings: 37; durch Protein-Schokoriegel bzw. -puddings ersetzte Mahlzeiten: 0; abgenommene Pfund: 0; zugelegte Pfund: 4,5. War gerade bei Gewichtskontrolle. „Bridget, Sie sollten die Proteinprodukte statt Ihrer normalen Mahlzeiten zu sich nehmen, nicht zusätzlich.“ Schöne Pleite.
    Bridget Jones ist wieder da! Und das Leben scheint es gut mit ihr zu meinen: Sie hat einen aufregenden Job, sie kümmert sich hingebungsvoll um ihre kleine Familie – und sie ist frisch verliebt. Leider gibt es ein paar Kleinigkeiten, die ihr Glück trüben. Ihr Job als Drehbuchautorin ist nicht nur aufregend, er bringt sie auch mit sehr seltsamen Menschen in Kontakt. Ihren Kindern fehlt der Vater. Und der Mann, an den Bridget ihr Herz verloren hat, ist über zwanzig Jahre jünger als sie ...

    Meine Meinung:


    Hinweis: Eventuell Spoiler enthalten!

    Titel: Unsere Bridget ist alt geworden...


    Gleich vorweg: Wer glaubt unsere liebe Bridget als liebende Ehefrau von Marc Darcy und Mutter zweier Kinder zu begleiten, dem sei gesagt: sorry daraus wird nichts. Noch neugierig? Dann bitte weiterlesen.


    Die Autorin Helen Fielding hat doch tatsächlich zwei Dinge in ihrem neuen Roman gewagt: 1) Bridget ist nicht mehr Mitte 30, sondern mittlerweile 51 Jahre alt! und 2) unser Lieblingsprotagonist Marc Darcy musste sterben. Geschockt?


    Bridget hat nun ganze 5 Jahre um ihren Marc getrauert und nun ist es laut ihren Freunden an der Zeit endlich mal wieder auf Männerfang zu gehen und das tut sie auf ihre chaotische Art und hat auch bald Erfolg beim Online- Dating, denn sie beginnt eine Liebelei mit einem 22 Jahre jüngeren, gutaussehenden Kerl.


    Von der früheren Bridget ist für meinen Geschmack nicht mehr viel übrig geblieben, außer ihrer chaotischen Art. Nach Marcs Tod hat sie alles (schickes Haus, Geld, Nanny, Putzfrau...) und kommt trotzdem nicht mit ihrem Leben klar. Sie ist Mutter zweier Kinder (Billy und Mabel), um die sich allerdings eine Nanny kümmert, weil Bridget als Hausfrau und Mutter dafür keine Zeit hat. Lieber beschäftigt sie sich mit ihrem Liebes- und Sexleben.


    Bis auf Bridget bleiben alle anderen Charaktere sehr blass, vor allem ihre beiden Kinder, über die ich gern mehr gelesen hätte. Wir treffen alte Bekannte wieder wie Daniel Cleaver, aber eben nur kurz.


    Was noch geblieben ist, sind die im Tagebuchstil geschriebenen Kapitel, die einen ab und zu erheitern. Allerdings ist der Witz Fieldings auch nicht mehr das, was er mal war, da das Niveau doch manches Mal sehr zu wünschen übrig lässt. Wer immer noch lachen kann, wenn Bridget das dritte Mal jemanden auf die Schuhe kotzt, der hat einen ganz speziellen Humor, meiner ist es jedenfalls nicht.


    War ich von der ersten Hälfte des Buches noch positiv angetan (man muss sich ja auch auf Veränderungen einstellen können), ändert sich dies im Laufe der Geschichte, weil das Niveau immer mehr sank und die Gags doch stark konstruiert wirkten.


    Das Ende kommt dann viel zu plötzlich und zu kitschig.


    Fazit: Wer die beiden Vorgängerbände liebte, der wird von diesem dritten Teil sicher enttäuscht sein. Man darf beim Lesen einfach nicht zu hohe Erwartungen haben. Leser, die die anderen Bände nicht kennen, werden hier vielleicht gut unterhalten werden. Man kann es lesen, muss aber nicht!


    P.S.: Ich hoffe nur, dass Helen Fielding uns nicht mit noch einem weiteren Band quält, es sei denn, der würde vor diesem Buch spielen.


    Bewertung: 3/ 5 Sternen


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    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

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    Bridget Jones ist schon lange nicht mehr die verzweifelt nach dem perfekten Mann suchende Endzwanzigerin, als die wir sie kennengelernt haben. Inzwischen ist sie einundfünfzig, Mutter zweier noch recht kleiner Kinder - und seit dem tragischen Unfalltod ihres Mannes einige Jahre zuvor alleine. Sie versucht irgendwie klarzukommen im Chaos von Kindererziehung, Haushalt, der Arbeit an ihrem Drehbuch und den Momenten, in denen sie sich am liebsten vor Einsamkeit sinnlos betrinken oder sich einfach nur die Decke über den Kopf ziehen möchte, und ganz allmählich ist sie wieder bereit, sich auf eine neue Beziehung einzulassen.


    Doch einen neuen Partner zu finden, ist gar nicht so einfach. Schon gar nicht in der schönen neuen Welt von Datingwebsites und Social Media, in der Sein und Schein so schwer zu unterscheiden sind, die Anzahl von Twitter-Followern das Maß aller Dinge ist und Frauen über 35 sowieso schlechte Karten zu haben scheinen. Und selbst als sie auf diesem Wege "Roxster" kennenlernt, ist nicht alles eitel Sonnenschein. Zwar sieht er umwerfend aus, ist zärtlich, liebevoll, witzig und gut im Bett, aber auch erschreckende 21 Jahre jünger als Bridget, was natürlich wieder jede Menge Stoff für Konflikte bietet.


    Die ersten beiden Bridget-Jones-Bücher mochte ich als locker-flockige Frauenlektüre ganz gerne, einen allzu bleibenden Eindruck haben sie allerdings nicht hinterlassen. Hier schlägt die Autorin zwischen all dem Klamauk um Haushaltskatastrophen, Kopfläuse und Datingpannen auch mal ernstere Töne an und beschreibt sehr einfühlsam und anrührend, wie Bridget ihren Ehemann vermisst und auch lange nach seinem Tod noch nicht mit ihrer Trauer abgeschlossen hat. Diese Mischung aus Komik und Ernst hat mir sehr gut gefallen und verleiht dem Ganzen mehr Tiefgang.


    Gelacht habe ich dennoch des öfteren. Die Situationskomik ist einfach herrlich, wenn die immer noch tollpatschige Bridget von einem Fettnäpfchen zum nächsten stolpert, stets bemüht, mit der sich immer schneller drehenden Welt Schritt zu halten und doch meistens hinterherhechelt. Ein paar Gags waren ein bisschen sehr albern, aber im allgemeinen hat das Buch meinen Humornerv ziemlich gut getroffen.


    Ein netter Bonus waren die Nebenfiguren - sowohl die alten Bekannten aus den ersten Büchern als auch die neu hinzukommenden geben dem Buch eine zusätzliche Würze. Vor allem die Seitenhiebe auf Übermuttis allenthalben haben mir häufig ein Grinsen entlockt, und sowohl die exzentrische Nachbarin als auch den grantigen Sportlehrer habe ich richtiggehend ins Herz geschlossen.


    Worauf das Buch am Ende hinausläuft, habe ich zwar relativ früh geahnt, doch der Weg dorthin, eine richtige Achterbahnfahrt der Gefühle, wie auch das eigentliche Ende haben mir so gut gefallen, dass ich das gar nicht so schlimm fand.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Huhu,


    es gibt sogar schon einen Thread zu dem Buch. Klick


    Vielleicht kann man die beiden ja zusammenfügen. ;)


    Ich habe das Buch auch vor kurzem gelesen, meine Rezi folgt demnächst.
    Aber ich kann mich Dir schon sehr anschließen, Valentine. Mir persönlich hat das Buch total gut gefallen.

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch

  • Danke für den Hinweis, Kiwi! Ich meinte zwar auch, dass wir schon einen Thread hätten, aber weil ich nur nach dem deutschen Titel gesucht habe, kam nicigirls Posting nicht als Ergebnis hoch.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Irgendwie kann ich mich mit der Grundidee des Buches noch nicht ganz anfreunden, Darcy gehörte ja schon dazu. - Ein Grund warum ich es noch nicht gelesen habe, obwohl ich trotzdem die ganze Zeit drum herum wandere *g*

  • @Holden: das waren auch meine Bedenken, aber sie waren grundlos :winken:


    Meine Meinung
    Bridget Jones ist erwachsen geworden. Das musste sie nach dem Tod ihres Mannes auch werden, denn sonst würde sie es als alleinerziehende Mutter nicht schaffen. Auch so ist es schwer genug. Sie bringt ihre Kinder mehr als einmal zu spät in die Schule und holt sie als letzte ab und muss gegen Kopfläuse und die Tatsache, dass es mit ihrer Arbeit nicht so läuft wie erhofft kämpfen. Und wo andere Frauen abends ihren Partner haben, bei dem sie sich den Kummer von der Seele reden können, bleibt ihr nur ein leerer Platz im Bett.


    Trotzdem gibt es auch noch die alte Bridget, die wegen Vorsätze aufschreiben und Kalorienzählen ständig in Zeitnot gerät und deren Liebesleben genauso chaotisch ist wie früher.


    Mit gefällt diese Kombination sehr gut. Bridget hat sich so entwickelt, wie ich es von ihr erwartet habe. Dass es eine Bridget ohne ihren Mr. Darcy gegen kann, konnte ich mir im ersten Moment nicht vorstellen. Aber es geht auch ohne ihn, auch wenn ich ihn mindestens so vermisst habe wie Bridget.


    Wie das Buch ausgeht, war sehr früh klar, aber darauf kam es mir nicht an. Wie Valentine schon geschrieben hat, der Weg ist hier das Ziel :breitgrins:
    5ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • @Holden
    Ich sehe es genau wie du. Irgendwie konnte ich mich einfach noch nicht dazu durchringen das neue Buch zu lesen. Ich fand dass Darcy und Bridget einfach zusammengehörten. Mal sehen, ob ich es doch noch lese.

  • Hach, ich liebe die Figur der Bridget Jones! Sie ist so lustig und liebenswert. :breitgrins:


    Nachdem ich die beiden ersten Bücher gelesen hatte, wollte ich natürlich auch Mad About the Boy lesen. Ich denke, dass die Autorin doch ein großes Risiko eingegangen ist, als sie Marc Darcy "ermordet" hat, denn er und Bridget waren nun mal einfach DAS Traumpaar. Dennoch hat mich dies nicht abgeschreckt, sondern ich wollte noch eher wissen, wie Bridget mit diesem Schicksal umgeht und ihr Leben wieder aufbaut.


    Das Buch ist genau so lustig wie seine beiden Vorgänger - und dennoch gibt es auch diese ernstere und traurigere Note, die man vorher noch nicht von Bridget Jones kannte. Das hat mir gut gefallen, denn es zeigte eine neue Seite von Bridget und machte sie noch menschlicher: Sie ist nicht nur das "kleine Dummchen", sondern hat auch im Leben zu kämpfen und macht sich auch Gedanken über ernstere Themen. Bridget als Mutter fand ich auch sehr lustig, denn sie ist die letzte Person die ich mir hätte mit Kindern vorstellen können - doch es funktioniert. Auf ihre gewohnt tollpatschige Art geht Bridget liebevoll mit ihren zwei Kindern um und das hat sie mir noch umso sympathischer gemacht. :breitgrins:


    Auch ihr Liebesleben ist wie gewohnt chaotisch und zum Schreien komisch, aber da hat mir die Figur Marc Darcy doch arg gefehlt. Ich fand ihre Liebesbeziehungen in diesem Buch nicht unbedingt glaubhaft, vor allem



    Mir hat also doch diese Chemie zwischen Bridget und Marc gefehlt. Besonders froh war ich darüber, dass auch Daniel wieder im Buch auftaucht, der immer noch ganz der Alte geblieben ist. :breitgrins:
    Doch auch da,



    Alles in allem fand ich, dass Helen Fielding doch einen würdigen Nachfolgeband geliefert hat und ich habe mich wieder köstlich amüsiert. Bridget wird halt doch immer die selbe bleiben, egal welche Hürden sie überstehen muss. Dennoch gibt es eine Ratte Abzug, weil mir doch eben einige Beziehungen etwas an den Haaren herbeigezogen schienen und weil mir die beiden Vorgänger dennoch noch besser gefallen hatten.


    Also vergebe ich 4ratten

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher