Longlist zum Deutschem Buchpreis 2014 benachteiligt Frauen

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.807 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sandhofer.

  • Hallo allerseits,


    das Folgende ist im Rahmen des Buchpreises 2014 allemal erwähnenswert:


    Zitat

    Auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis stehen diesmal 15 Männer und 5 Frauen. Das ist kein Zufall, schreibt Dana Buchzik in der "Welt". Ist ein #aufschrei fällig? Hilft im Literaturbetrieb nur noch die Quote?


    #aufschrei im Literaturbetrieb


    Und kennt ihr schon diesen Artikel von Marlene Streeruwitz?


    Zitat

    Als Instrument des Marketings wurde der Deutsche Buchpreis geschaffen. Seine Strategie ist die Vereindeutigung der Geschlechterdifferenz. Doch einen "Autor" Marlene Streeruwitz gibt es nicht.


    Der Buchpreis ist keine Geschlechtsumwandlung wert


    Fand ich recht interessant.


    Auch Die Welt hat eine Meinung dazu:


    Zitat

    Auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stehen mit Streeruwitz, Hettche oder Köhlmeier einige bekannte Namen. Noch viel mehr aber werden vermisst. Skandalös ist das Fehlen jüngerer Frauen.


    Diese Longlist ist ein schlechter Witz


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Dass so wenige Frauen auf der diesjährigen Auswahlliste stehen, ist mir auch negativ aufgefallen. Dem Buchpreis über die Jahre hin kann man/frau allerdings keine Männerlastigkeit vorwerfen. Immerhin waren von den bisherigen 9 Preisträgern 6 (also zwei Drittel) Preisträgerinnen.


    [li]2006: Katharina Hacker[/li]
    [li]2007: Julia Franck[/li]
    [li]2009: Kathrin Schmidt[/li]
    [li]2010: Melinda Nadj Abonji[/li]
    [li]2012: Ursula Krechel[/li]
    [li]2013: Terézia Mora[/li]


    Von daher gesehen kann ich einen "Ausrutscher" wie den diesjährigen akzeptieren, ohne mich groß drüber aufzuregen. Da gibt es viele, viele Preise mit einer ganz anderen Nicht-Repräsentation von Frauen.



    Klassikfreund hat hier die laut diversen Följetonisten zu Unrecht nicht nominierten Titel (geschrieben von 9 Männern und 10 Frauen) vorgestellt. Die Klappentexte und - soweit vorhanden - Leseproben der Bücher habe ich mir angeguckt, musste aber etwas geplättet feststellen, dass die zwei Bücher, die ich am liebsten sofort lesen möchte, beide von Männern stammen :redface: .

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Mag sein, aber dieser Artikel ist ein noch viel schlechterer. Melinda Nadj Abonji war 42 (und ist eine Frau), als sie 2010 den Preis gewonnen hatte. Jetzt sind mal die Älteren dran - was zum Teufel ist denn daran ein Witz? Sollen auch in der literarischen Welt, so wie in der Welt der Werbung, nur noch die Unter-40-Jährigen etwas wert sein? Die "Welt" wird immer mehr zur Bild-Zeitung für Pseudo-Intellektuelle ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich kann die Kritik nicht nachvollziehen. Man schaue eben nur einmal auf die Preisträgerinnen...


    Mir erscheint dieser zornige Artikel so, als habe die Autorin nach einem Punkt gesucht, an dem sie ihre Fundamentalkritik am Buchpreis und Literaturbetrieb aufhängen konnte. Und da ist das Sexismus-Argument natürlich wohlfeil...

  • Mir erscheint dieser zornige Artikel so, als habe die Autorin nach einem Punkt gesucht, [...]


    Welchen meinst Du? Den in der "Welt"? Der ist, wenn ich das recht verstehe, aber von einem Mann. Und zwar nicht irgendeinem, sondern (in der Theorie) von einem wirklich bedeutenden, nämlich von einem gewissen Richard Kämmerlings, seines Zeichens "Leitender Feuilletonredakteur". 'scuse my French, aber: So einer gehört entlassen... Zumindest vom Chefposten wegspediert... 2 Jahre Ablage... ohne Bewährung...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich selbst habe übrigens keine Meinung zu dem Thema - weil ich mich nicht sehr intensiv damit befasst habe. Deshalb möchte ich hierzu auch nichts beitragen (den Sexismus-Vorwurf halte ich aber in Betracht dessen, was Saltanah schon geschrieben hat, für überzogen) :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich habe auch keine Meinung zu dem Thema. Dazu kenne ich die gegenwärtige Literatur zu wenig. Aber vielleicht haben die Frauen heuer echt nichts geschrieben was man auszeichnen kann. Alles ist möglich. Soll jetzt beim buchpreis etwa auch schon eine Quotenregelung eingeführt werden? :rollen:


  • Welchen meinst Du? Den in der "Welt"?



    Oh, Verzeihung. Das hätte ich klarstellen müssen. Ich meinte den Artikel von Dana Buchzik.

  • Man bzw. frau tut jedenfalls alles, um den Buchpreis im Gespräch zu halten. Wenn ich bösartig wäre, würde ich jetzt fragen, wer diese Journalistinnen und Journalisten denn sponsort...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)