Conn Iggulden - Die Rosenkriege 1: Sturmvogel

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    England 1437: König Henry VI. ist krank und unfähig zu regieren, das Königshaus gerät ins Wanken. Zudem droht ein Konflikt mit Frankreich, der England in eine Katastrophe reißen könnte. Die Vermählung Henrys mit der französischen Adeligen Margaret von Anjou soll die Macht des Reiches sichern. Doch das Bündnis mit den verhassten Franzosen ruft bei der Bevölkerung Empörung hervor. Richard, Duke von York, nutzt den Hass gegen den König und seine willensstarke Gemahlin zu seinen Zwecken – die Rosenkriege beginnen …


    Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde bei den Büchereulen gelesen und war aufgrund des Klappentextes schon sehr gespannt. Die englische Geschichte interessiert mich sehr, deswegen habe ich mich sehr gefreut, dass ich das Buch gewonnen habe.
    Leider muss ich aber sagen, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Bei fast 600 Seiten geht es in etwa zwei Dritteln des Buches um Kämpfe und Schlachten. Nicht, dass es mir zu brutal war, denn Krieg ist natürlich blutig und brutal und die Zeit damals war eben so. Aber der ganze Schreibstil des Autors war mir zu…..neutral, irgendwie emotionslos. Ich habe ja keinen romantischen Liebesroman erwartet, denn schließlich war die Heirat zwischen Margaret von Anjou und König Henry arrangiert und diente nur dem Zweck, Frieden zu bringen. Was leider gründlich daneben ging, aber dafür kann der Autor natürlich nichts. Was die Vermischung von historischen Fakten und Fiktion angeht, das ist Herrn Iggulden gut gelungen. Ob es jetzt wirklich jemand wie Derry Brewer war, der sich das Ganze damals ausgedacht hat, sei dahin gestellt, aber möglich wäre es natürlich.
    Fakt ist auch, dass König Henry krank und schwach war und das Land dadurch ins Chaos stürzte. Die Szenen mit ihm und Margaret waren für mich die wenigen Kapitel des Buches, wo mal ein paar Emotionen aufkamen, besonders zum Ende hin. Den Arzt hätte ich am liebsten erwürgt.
    Margaret wird hier sehr sympathisch dargestellt, eine junge Frau, die einen starken Willen hat und sich in ihrer neuen Position als Königin von England nicht entmutigen lässt. In Wahrheit soll sie bei ihrem Volk nicht sehr beliebt gewesen sein. Aber vielleicht kommt das in den späteren Bänden zur Sprache. Noch ist sie ja sehr jung.
    William de la Pole und Derry, der Spion des Königs, haben mir auch gefallen. Auch weitere historische Figuren wie der „Königsmacher“ Richard Neville, Richard von York oder Jack Cade tauchen in der Geschichte auf.


    Sehr schön und auch hilfreich finde ich die Stammbäume und das Personenverzeichnis sowie die historischen Anmerkungen am Beginn und Ende des Buches. Bei den ganzen Richards und Edwards….


    Weniger Kampfszenen hätten der Geschichte meiner Meinung nach gut getan, aber das ist natürlich alles Geschmacksache. Es war mein erstes Buch von Conn Iggulden, aber ich habe gehört, er schreibt solche Szenen immer sehr gerne sehr ausführlich.
    „Sturmvogel“ ist der erste Teil der Reihe „Die Rosenkriege“ und meiner Meinung nach ist das Ganze noch steigerungs- und ausbaufähig. Vielleicht bekommt der Autor ja noch eine zweite Chance von mir.


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:

  • Viele kleine Szenen ergeben ein großes Ganzes


    Ich habe bisher noch nichts von Conn Iggulden gelesen und war zunächst angenehm überrascht von dem sehr bildhaften und atmosphärischen Schreibstil, der manchmal etwas detailverliebt ist und manchmal auch etwas brutal. Aber das passt zur damaligen Zeit und auf all zu blutrünstige Details hat Conn Iggulden dann doch verzichtet.


    Er erzählt aus verschiedenen Perspektiven und so lerne ich auch ich einige Personen und deren Gedanken besser kennen. Dem kindlichen Charme von Margaret bin ich sofort erlegen. Der fiktive Charakter Derry Brewer ist ein gewitztes Kerlchen mit einem messerscharfen Verstand. Am besten gefallen hat mir der besonnene William de la Pole, der oft mit Derry Brewer auftritt. Auch die beiden Anführer der Aufständischen – Tom Woodchurch und Jack Cade, bringt mir Conn Iggulden sehr nah. Und so erlebe ich auch den großen Aufstand in London aus der Sicht von verschiedenen Personen.


    Ein Personenregister ist in der Regel sehr hilfreich, gerade die in historischen Romanen sehr zahlreich auftretenden Personen auseinander zu halten. So war ich auch in diesem Buch sehr erfreut über dieses Register. Allerdings sind hier die Personen alphabetisch gelistet, was ich eher verwirrend als hilfreich empfunden habe.


    Die Erzählung springt zwischen den verschiedenen Handlungssträngen hin und her, manchmal liegen größere Zeiträume dazwischen. Ich habe ein wenig eine durchgängige Geschichte vermisst. Denn … keine Geschichte wird wirklich erzählt, das Hauptaugenmerk liegt auf den kriegerischen Handlungen. Conn Iggulden liebt es offenbar, in den Kampfszenen zu schwelgen. Darin ist er auch richtig gut. Die actionreichen Szenen hat er perfekt und spannend geschildert. Ich war so nah dabei, bekam Gänsehaut und hatte so viele Bilder vor Augen. Aber dennoch … mir war es teilweise zu lang. Ich hätte lieber mehr von Henry und Margaret oder auch William de la Pole und Derry Brewer gelesen. Aber sie hatten keine wirklichen Hauptrollen in diesem Roman, der zwischendurch eher Sachbuchniveau hatte. Er ist wirklich sehr gut recherchiert und auch gut erzählt. Aber mir fehlte die Lebendigkeit, mit der Rebecca Gablé ihre Geschichten erzählt. Ich habe sehr viel erfahren, aber ich war nicht durchgehend gefesselt.


    Fazit: Sehr gut recherchierter Roman, der mir ein bisschen zu sachlich war.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Zitat

    Ich hätte lieber mehr von Henry und Margaret oder auch William de la Pole und Derry Brewer gelesen. Aber sie hatten keine wirklichen Hauptrollen in diesem Roman, der zwischendurch eher Sachbuchniveau hatte. Er ist wirklich sehr gut recherchiert und auch gut erzählt. Aber mir fehlte die Lebendigkeit, mit der Rebecca Gablé ihre Geschichten erzählt. Ich habe sehr viel erfahren, aber ich war nicht durchgehend gefesselt.


    Fazit: Sehr gut recherchierter Roman, der mir ein bisschen zu sachlich war.


    Dem stimme ich voll und ganz zu. :smile:

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:

  • Da mich die Rosenkriege sehr interessieren, will ich auch dieses Buch bald mal lesen.
    Auf jeden Fall habe ich mir schon die passenden Postkarten mit den wichtigsten Persönlichkeiten aus unserer Buchhandlung mitgenommen. :breitgrins:

  • Ich habe das Buch in der Zwischenzeit auch gelesen und hatte ähnliche Eindrücke. Es hat sich grundsätzlich gut gelesen, aber auch mir waren die Kampfszenen ein bisschen zu viel, nicht jeder ist ein Cornwell, der sowas wirklich fesselnd schreiben kann.


    Was mir sehr gut gefallen hat, ist dass Iggulden sich Zeit lässt und lange vor der Eskalation des Konfliktes ansetzt und man somit schön verfolgen kann, wie sich das entwickelt und hochschaukelt. Und das, das ist die größte Stärke, wie mir scheint sehr fair. Ich zumindest könnte nach diesem Buch nicht sagen, auf welcher Seite Igguldens Sympathien liegen.

  • Saltanah

    Hat den Titel des Themas von „Die Rosenkriege 1: Sturmvogel - Conn Iggulden“ zu „Conn Iggulden - Die Rosenkriege 1: Sturmvogel“ geändert.