Christian Hardinghaus - Mindfuck Stories

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 2.231 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Krimine.

  • Christian Hardinghaus - Mindfuck Stories


    Untertitel: Durchgedrehte Kurzgeschichten
    Sprecher: Tom Vogt
    Verlag: Provoke Media
    Erstausgabe (D): 2014
    Ausgabe: CD
    Format: audio
    Laufzeit (in Minuten): 240
    Typ: Hörbuch (ungekürzt)


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Klappentext:


    Neues Hörbuch sorgt für explosives Kopfkino / Mindfuck Stories katapultiert an die Grenzen des Verstandes / Startschuss für vier Stunden Kino ohne Leinwand. Die 15 Geschichten im soeben erschienenen Hörbuch Mindfuck Stories von Christian Hardinghaus versetzen die Hörer in die Welt des Unvorhersehbaren und schockieren sie mit plötzlichen Wendungen und unerwarteten Enden. Lassen sie sich hinters Licht führen oder erkennen sie versteckte Hinweise, mit denen sich der Geist vielleicht doch noch besänftigen lässt? Hollywoodreif inszeniert von Starsprecher Tom Vogt (Clive Owen, Laurence Fisburne u. v. a.) wirken die Stories lange über den Hörgenuss hinweg nach. Der Begriff Mindfuck selbst stammt aus dem Herzen der amerikanischen Filmindustrie. Anfang der 90er Jahre ließen Filme wie Fight Club, Mulholland Drive oder The Sixth Sense das Publikum nach schier unglaublichen filmischen Wendungen erschrocken in ihren Sesseln zurück. Eine neue Erzählweise war geboren. Der Schriftsteller Christian Hardinghaus wandelte Anfang des Jahres in den Fußstapfen von David Lynch und setzte den Mindfuck-Effekt erstmals literarisch um. Das Medien- und Presseecho war überwältigend. SAT.1 etwa beschrieb das Buch Mindfuck Stories in einem TV-Beitrag als „neues literarisches Hochgefühl der Zukunft“.


    Leser und Rezensenten sprechen von Miniaturromanen und schätzen den kurzen Kick, der lange nachwirkt. In Literaturforen wird unaufhörlich über Auflösungen und versteckte Hinweise gerätselt. Mit der Hörbuch-Version bekommt Mindfuck Stories noch einmal mehr einen Hauch von Hollywood. Dafür sorgt vor allem die geheimnisvolle, markante Stimme des Sprechers Tom Vogt. Die feste Synchronstimme von Clive Owen, Laurence Fishburne und Rupert Everett sprach bereits einige Hauptrollen in Mindfuck Filmen. Bekanntestes Beispiel ist wohl die Rolle von Russel Crowe in „A Beautiful Mind“. „Tom Vogt wollte das Hörbuch, nachdem es ihm selbst in seinem Urlaub völlig den Kopf verdreht hatte, unbedingt sprechen. Man merkt ihm in jeder Geschichte die Identifikation mit den tiefgründigen Charakteren an. Das ist tatsächlich hollywoodreif und wir sind froh, ihn dabei zu haben“, sagt Daniel Hopkins von PRovoke Media, in deren Verlagsprogramm das Hörbuch erschienen ist. Ein weiteres Highlight ist wohl der die ausführende Produktionsfirma Milian Mastering. Aus der Musikbranche stammend und für die ganz großen Majorlabels wie Sony Music Entertainment oder Universal Music Group tätig, erreichten die Produktionen des Hamburger Mastering Studios vielfach Gold-, Platin- und Mehrfach-Platin-Status. Für den Hörbuchmarkt ist diese herausragende technische und künstlerische Umsetzung bisher einzigartig. Das Hörbuch kommt mit vier CDs, achtseitigem Booklet mit Artworks verschiedener Künstler sowie Interview mit Autor Christian Hardinghaus.


    [hr]


    Meine Meinung:


    Erstmals begegnete einem der Begriff "Mindfuck" im Zusammenhang mit Filmen wie 12 Monkeys, Brazil, Mulholland Drive, Matrix, eXistenZ, The Sixth Sense, Fight Club oder Memento - nur um hier die bekanntesten Filme dieser Kategorie zu nennen. Eine deutsche Entsprechung für das englische Wort ist meiner Meinung nach die 1:1-Übersetzung mit "Hirnfick". Nur: Darf man das überhaupt schreiben? Im altehrwürdigen Feuilleton ist das wohl nicht angemessen, aber auf einer kleinen Literaturseite darf man das schon mal, finde ich. Doch was ist dieser "Mind Fuck"? Eigentlich ganz einfach: Damit beschreibt man eine Geschichte, deren Handlung eine plötzliche unvorhergesehene Wendung, einen sogenannten Twist, macht.


    Christian Hardinghaus ist ausgebildeter Fachjournalist, promovierter Historiker und Filmwissenschaftler. Vor seinen Mindfuck Stories veröffentlichte er wissenschaftliche Literatur mit der Spezialisierung auf Propagandaforschung (Filmpropaganda für den Holocaust), Vorurteilsforschung ("Der ewige Jude" und die Generation Facebook) und filmische Manipulationstechniken (Mulholland Drive: Die Entschlüsselung).


    Als großer Fan all' der oben aufgeführten Filme (und noch weiteren darüber hinaus) war ich sehr gespannt, ob man die Idee auch literarisch so gut - und überraschend - umsetzen kann. Das mir vorliegende Hörbuch wird von Tom Vogt gesprochen. Seine Stimme lieh er bereits Clive Owen, Laurence Fishburne Rupert Everett und Russel Crowe (im Mindfuck-Film "A Beautiful Mind") und dürfte deshalb einigen bereits bekannt sein. Für die Mindfuck Stories konnte es kaum eine bessere Wahl geben. Vogt liest angenehm, geheimnisvoll und zog mich schnell in seinen Bann.


    Das Buch bzw. Hörbuch enthält insgesamt 15 Kurzgeschichten mit überraschender Wendung und damit hohem Unterhaltungsfaktor. Das Konzept nutzt sich leider mit der Zeit etwas ab, weshalb ich das Hören oder Lesen eher häppchenweise mit Pausen empfehlen würde. "Mindfuck-geübt" konnte ich mir bei einigen der Geschichten recht schnell denken, worauf der Twist hinauslaufen wird. Das ist aber auch wirklich das einzige, das sich hier beanstanden lässt. Insgesamt handelt es sich hier um eine sehr hochwertige Sammlung der verschiedensten Kurzgeschichten für nahezu jeden Geschmack. Gerne mehr davon.


    4ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Was ist Fiktion und was Realität? Eine Frage, die sich jeder Hörer von Mindfuck-Stories regelmäßig stellt und die er trotz großer Bemühungen nur schwer beantworten kann. Denn sobald er glaubt, eine Szene verstanden zu haben, macht der darauf folgende Satz seine Vermutungen zunichte und die von ihm aufgestellte These fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Eine Entwicklung, die er bei jeder Geschichte erneut durchläuft und nur selten an ein eindeutiges Ziel gerät.


    Christian Hardinghaus präsentiert in seiner Sammlung von 15 verdrehten Kurzgeschichten ein vielseitiges Repertoire an Mindfuck-Stories, mit denen er seine Hörer geschickt in die Irre führt. Dabei ist es egal, ob ein Junge unter einem Baum sitzend, voll Freude die Natur genießt oder die Patientin eines Psychiaters ihre Angst vor einem Zahnarztbesuch mit einer Hypnosetherapie beikommen will. Nichts ist so, wie es scheint und das Ende immer anders, als es der Beginn vermuten lässt. Denn ohne es zu merken, wird der Hörer mit geschickt gestreuten Vermutungen und sparsam genutzten Tatsachen manipuliert, bevor er nach einer überraschenden Wendung nicht mehr weiß, was nun eigentlich die Wahrheit ist.


    Gelesen werden die zum Teil lustigen, zum Teil sehr ernsthaften und dann wiederum schrecklich skurrilen Stories von Tom Vogt, der vielen Hörern als Synchronsprecher von Hollywoodgrößen wie Clive Owen, Laurence Fisburne oder Russel Crowe bekannt sein dürfte. Mit seiner angenehm sonoren Stimme und viel schauspielerischem Talent versteht er es, die sehr lebendigen und merkwürdig verlaufenden Geschichten zu erzählen, die den Hörer durch ihre zahlreich aufkommenden Fragen noch lange beschäftigen werden.


    Fazit: Unbedingt hören!