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Simon und Deborah St. James sind nach Lancashire gefahren, um Pfarrer Robin Sage zu besuchen. Ihn hatte Deborah zufällig in London kennengelernt, und sie erhofft sich von ihm ein offenes Ohr und einen guten Rat, wie sie mit ihrer ungewollten Kinderlosigkeit und ihrer daraus resultierenden Ehekrise besser umgehen kann.
Doch bei ihrer Ankunft erfährt sie zu ihrem Schrecken, dass Robin Sage tot ist, an einer vergifteten Mahlzeit gestorben. Die örtliche Polizei hat den Fall untersucht, aber keinen Täter dingfest gemacht, und so kommt schließlich Lynley ins Spiel. Im Dorf ist man sich sicher, die Mörderin zu kennen, doch Lynley weiß, dass der Schein häufig trügt, und in dem kleinen Dörfchen schwelen unter der Oberfläche einige böse Konflikte. Schwer zu sagen, wem hier zu trauen ist und wem lieber nicht.
Der sechste Fall für Lynley und Havers (die hier aber eine eher untergeordnete Rolle spielt) ist eine ganz schön harte Nuss. Die Dorfbewohner "mauern" dem auswärtigen Ermittler gegenüber, sind sich untereinander aber auch nicht grün. Immer mehr verkorkste Beziehungen zwischen potentiellen Verdächtigen tun sich auf und locken den Leser immer wieder auf falsche Fährten, bis sich des Rätsels Lösung dann als eine Sache herausstellte, auf die ich nie und nimmer von selbst gekommen wäre.
Die Leute aus dem Dorf sind größtenteils ein wenig verschroben und schwer zu durchschauen, wobei ich ein, zwei Details etwas unglaubwürdig fand (was bei George sonst selten vorkommt). Genervt hat mich in diesem Buch auch der ewige Sex, irgendwann kam es mir vor, als triebe es jeder mit jedem, äußerst frühreife Teenager inklusive ( ). Dafür wurden aber andere Klischeefallen erfolgreich vermieden, mit denen ich schon beinahe gerechnet hatte, so dass ich diese kleinen Kritikpunkte verzeihlich und dem Lesegenuss nicht übermäßig abträglich fand. Spannend war es praktisch bis zum Schluss.
Was das Privatleben der Hauptpersonen anging, ist mir diesmal Lynleys Angebetete Helen Clyde mit ihrer Anstellerei bezüglich einer möglichen Heirat ziemlich auf den Wecker gefallen. Dafür durften Simon und Deborah eine wichtige Rolle spielen, was ich trotz Deborahs gelegentlicher Unvernunft ja immer sehr schön finde. Havers kommt in diesem Band ein wenig zu kurz, hat aber auch ein paar gute Auftritte.
Nicht mein Lieblingsband aus der Serie, aber ein guter, solider Krimi.