Stephen Baxter - Proxima

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    "Proxima" von Stephen Baxter


    Kurzbeschreibung lt. Amazon.de:


    Die große Reise zu unserem Nachbarstern


    Wir schreiben das 22. Jahrhundert. Dies ist die Geschichte des ersten Flugs zu einem Planeten außerhalb unseres Sonnensystems: Centauri c, der Proxima Centauri umkreist. Es ist die Geschichte der Besiedlung einer Welt voll tödlicher Gefahren und atemberaubender Wunder. Es ist die Geschichte des größten Abenteuers der Menschheit .


    Meine Meinung:


    Im Jahre 2166 werden vom Mars ein paar hundert Sträflinge und Unruhestifter kurzerhand auf das Raumschiff Ad Astra verfrachtet, welches nach Proxima Centauri startet. Die Sträflinge sollen dort eine menschliche Kolonie aufbauen. Da dies das erste Projekt dieser Art ist, geht alles recht schnell und auf Kosten der gründlichen Überprüfung des erdähnlichen Planeten Prox. Die Kolonisten werden nach über 3 Jahren Flug in kleinen Gruppen einfach auf der neuen Heimat abgeladen und müssen zusehen, wie sie überleben. Da diese Menschen aber größtenteils wenig Skrupel haben und ein Menschenleben für sie nicht viel zählt, vor allem auf Proxima nicht, schrumpfen die Gruppen sehr schnell.
    Der rätselhafte Yuri ist in seiner Gruppe aus ursprünglich etwa einem Dutzend Menschen am Ende allein mit der zurückgelassenen Raumflottenoffizierin Mardina auf Proxima gestrandet. Schon bald merken sie, dass der Ort, an dem man sie ausgesetzt hat, sich bald nicht mehr zum Leben eignen wird, und müssen weiterziehen. Unterwegs lernen sie mit der Hilfe des Kolonisationsroboters ColE mehr über den Planeten und deren seltsamen Bewohner.


    Ein anderer Erzählstrang befasst sich mit der Physikerin Stef, die sich mit den Kernels beschäftigt. Kernels sind geheimnisvolle Energieartefakte, welche die Menschen auf dem Merkur gefunden haben und seitdem munter nutzen, ohne ihre Funktionsweise so recht zu verstehen.
    Als mehrere hundert Kilometer unter der Oberfläche des Merkur eine Luke gefunden wird, steigt Stef hinunter.


    Die Handlung um Stef Kalinski und später Penny ist zwar stellenweise sehr interessant, dient sie doch dazu, die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen auf dem Heimatplaneten zu verdeutlichen, doch mein persönlicher Favorit ist eindeutig die Handlung auf Per Ardua, ehemals Proxima C. Mich interessieren die Probleme, auf die Kolonisten auf einer neuen Welt stoßen können, die Beschaffenheit dieser Welt etc. Deshalb war ich auch viel lieber in Gesellschaft von Yuri und Mardina, als in der von Stef/Penny und Künstlichen Intelligenzen. Allerdings ist auch hier nach etwa der Hälfte des Buches die Luft ein wenig raus.


    Wie in den beiden anderen Büchern von Baxter, die ich bisher gelesen und rezensiert habe, spielt auch die Geschichte von "Proxima" in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten, so dass die Figuren einem etwas fremd bleiben. Dafür stürzt sich der Autor in die genauen Erklärungen der politischen Situation im Sonnensystem, welche in einer Katastrophe kulminiert. Was hat Baxter bloß gegen den Blauen Planeten?
    Der klare, sehr verständliche Schreibstil in Verbindung mit der spannenden Handlung lassen den Leser schnell vorankommen. Sobald die Spannung abflaut, kann auch der Erzählstil der Geschichte nicht mehr helfen. Der Schluss ist relativ offen, Abhilfe schafft hier vermutlich der Nachfolgeband "Ultima", der im Sommer 2015 erscheint und hoffentlich ein paar Antworten bringt.


    Fazit: Die Geschichte der Besiedelung einer neuen Welt kann spannend sein, aber "Proxima" ist es nur zum Teil.


    3ratten


    ***
    Aeria

  • Proxima von Stephen Baxter hat zeitweise extreme Längen, nimmt aber gegen Ende Fahrt auf.


    Yuri Eden wird zusammen mit anderen Häftlingen zum Planeten Proxima gebracht um diesen zu besiedeln. Man will den Chinesen zuvor kommen. Frauen und Männer werden dabei auf den ganzen Planeten ausgesetzt. Man erwartet von ihnen, dass sie Kinder bekommen und sich so quasi nützlich machen.


    Warum man für diese Aufgabe Häftlinge nimmt, die keineswegs erpicht darauf sind Millionen Lichtjahre von zu Hause entfernt auf einem fremden Planeten abgeladen zu werden wie Zuchtvieh, erschloss sich mir gar nicht. Es gäbe sicher genug Menschen die gerne auf so ein Abenteuer mitgehen würden. Aber seis drum.


    Die Astronauten und die sogenannten Friedenshüter laden die Häftlinge ab und fliegen wieder weg. Dass sich dann ein Machtkampf entspinnt und diese Menschen nicht voller Freude beginnen das Land zu bebauen kann man sich denken.


    Dann wird es ein bisschen langweilig. Vieles wiederholt sich. Vieles zieht sich hin. Dennoch wollte ich immer wissen wie es weiter geht.


    Und dann, circa ab der Hälfte, nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Das hat mir sehr gut gefallen, denn es entwickelt sich eine coole Story, bei der ich immer schneller gelesen habe um schnell zu erfahren wie es ausgeht.


    Über das Ende lässt sich streiten. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, aber es gibt ja noch den Nachfolgeband. Vielleicht klärt sich dort einiges auf.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: