[Historie] The White Queen, Staffel 1

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  • The White Queen, Staffel 1


    Buchvorlage: Die Königin der weißen Rose
    Autorin der Buchvorlage: Philippa Gregory
    Originaltitel: The White Queen
    Buchvorlage (Originaltitel): The White Queen
    Laufzeit (in Minuten): 10 Episoden zu je 60 Min.
    Produktionsland: Großbritannien
    Produktionsjahr: 2013
    Studio: BBC
    FSK: ab 16 Jahren


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    Handlung:


    1464 toben in England die verheerenden Rosenkriege um den rechtmäßigen König – ein erbitterter Disput zwischen den rivalisierenden Adelshäusern York und Lancaster. Es geht um Lust und Liebe, um Verrat und Mord – und drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Elizabeth Woodville, Margaret Beaufort und Anne Neville. In ihrem Kampf um den englischen Thron sind sie jedoch skrupellos und lassen nichts unversucht, um an die Macht zu kommen: Verführung, Manipulation und tödliche Intrigen…


    [hr]


    Meine Meinung:


    "The White Queen" ist eine Koproduktion der BBC und dem amerikanischen Kabelsender Starz. Letzteren kenne ich nur von Torchwood, dem Ableger der populären BBC-Serie Doctor Who. Eine Serie, die ich abgebrochen habe, als Starz sie übernahm. Die BBC steht für mich dagegen für herausragende Qualität in Sachen Serienproduktion. Ich liebe nicht nur Doctor Who, sondern auch "Life on Mars – Gefangen in den 70ern", "Robin Hood" und "Sherlock". Auch die Erfolgsserie "Top Gear" stammt von BBC One. Entsprechend gespannt, aber auch durch Starz nicht zu erwartungsvoll, war ich auf die Serie.


    Die auf der Romantrilogie von Philippa Gregory basierende Fernsehserie ist in der Zeit der Rosenkriege in England angesiedelt. Sie beginnt 1464 mit der Begegnung von Lady Elizabeth Grey (Rebecca Ferguson) und dem jungen König Edward IV. (Max Irons), der sich in die schöne Witwe verliebt und sie im Geheimen heiratet. Diese Ehe ist seinem Cousin Richard Neville, dem 16. Earl of Warwick, ein Dorn im Auge, denn eigentlich war Edward einer französischen Prinzessin versprochen. Der Rosenkrieg, ein Krieg um die Thronfolge, zwischen den beiden mächtigen Adelshäusern York und Lancaster dauert bereits seit neun Jahren an. Die erste Staffel der Serie endet mit der Schlacht von Bosworth im Jahr 1485.


    Die 1983 geborene Rebecca Ferguson wurde für ihre Rolle in "The White Queen" für den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin in einer Mini-Serie nominiert. Den charismatischen Max Irons kannte ich von der Literaturverfilmung "Seelen" (Stephenie Meyer). Mein ganz besonderes Bonbon waren aber zwei andere Darsteller. Zum einen der wirklich fiese Richard Neville, der in der Serie "True Blood" einen völlig durchgeknallten, psychopathischen Vampir mimte und zum anderen Rupert Graves als Lord Stanley.


    Die schauspielerische Leistung der weitgehend unverbrauchten Darsteller gleicht die historischen Ungenauigkeiten etwas aus. Die groben Eckdaten, die Jahreszahlen, Hochzeiten, Todesfälle, Schlachten - das alles stimmt. Allerdings nimmt sich die Geschichte ansonsten sehr viele Freiheiten heraus. Angefangen mit der "Hexe" Elizabeth, die mit ihrer Mutter Jacquetta von Luxemburg schon mal einen ordentlichen Sturm heraufbeschwört. Natürlich: Elizabeth wurde nachgesagt, eine Hexe zu sein, aber muss das dann so unglaubwürdig eingebunden werden? Und ich bin mir sicher: Reißverschlüsse waren zu der Zeit auch noch nicht erfunden. Trotzdem: Die Serie animierte mich sehr zur weiteren Recherche. Ich recherchierte parallel zum Sehen auf Wikipedia und spoilerte mich damit voller Hingabe.


    Zwar kenne ich "Game of Thrones" (noch) nicht (nur die Bücher), aber ich kann mir vorstellen, dass die vielen Intrigen der einen Serie denen in der anderen kaum nachstehen. Es wird gelogen, betrogen, gemordet und gegeneinander ausgespielt am königlichen Hofe. Da kann einem fast schwindlig werden. Reiten können die auch alle nicht richtig. Dieses Gejuckel auf den trabenden Pferden war für mich kaum zu ertragen. Ach, und nackte Haut gibt es auch zu sehen. Vor allem in der ersten Folge hatte ich das Gefühl, dass es neben der Vögelei kaum Handlung gibt. Dieser Eindruck verschwand dann aber mit der Zeit.


    "The White Queen" ist sicher kein Highlight unter den historischen TV-Serien, aber man kann schon mal einige angenehme Stunden damit verbringen und sich einen sehr groben Überblick zur Zeit der Rosenkriege verschaffen.


    Nachdem während der ersten Staffel immer mehr Zuschauer "verloren" gingen, entschied sich die BBC, auf eine Fortsetzung zu verzichten. Der Sender US-Sender Starz verkündete, dass er diese alleine drehe. Als Vorlage dient "The White Princess" von Philippa Gregory. In der zweiten Staffel wird also die Geschichte von Elizabeth of York erzählt. Der Tochter von Edward IV. und Elizabeth Woodville, und späterer Frau von Henry VII (Henry Tudor) und Mutter von Heinrich VIII. Ich bin gespannt und hoffe, dass Starz die historische Seifenoper nicht mit weiteren Ungenauigkeiten vollends in den Sand setzt.


    3ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Natürlich: Elizabeth wurde nachgesagt, eine Hexe zu sein, aber muss das dann so unglaubwürdig eingebunden werden?


    Das war im Buch auch so schrecklich - kam diese blöde Wassernixe oder was das ist in der Serie auch vor? :rollen: (Mich hat die im Buch so genervt, dass ich es ziemlich schnell abgebrochen habe, obwohl ich Gregorys Romane, die am Hof von Henry VIII. spielen, gern gemocht habe.)


    Zitat

    Und ich bin mir sicher: Reißverschlüsse waren zu der Zeit auch noch nicht erfunden.


    :lachen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich hatte mit der Serie auch durchaus meinen Spaß. Aber mehr als Popcornkino ist es wirklich nicht.


    Valentine
    Dieses etwas mystische aus dem Buch war nur sehr abgeschwächt umgesetzt. Ich glaub die Nixe fiel so ganz weg. Kann mich jedenfalls nicht an sie erinnern.

  • Nein, eine Nixe kam nicht darin vor. Aber damit weiß ich jetzt, dass ich die Bücher definitiv nicht lesen will. Das muss ich in historischen Romanen nicht haben :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Wie gesagt, die Heinrich-Bücher waren gar nicht schlecht und kamen auch ohne solchen Blödsinn aus - falls Du Frau Gregory eine Chance geben willst, nimm die.


    Mit Übersinnlichem und Phantastischem in historischen Romanen kann ich auch gar nix anfangen, das ist für mich Etikettenschwindel.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich kenne weder die Bücher noch die Serie. Aber es ist ja oft so, dass ein wenig am Stoff herumgebastelt und das ganze mit nackter Haut aufgepeppt wird. Solange die Historie nicht völlig verändert wird, kann ich damit leben. Nur fantastische Elemente muss ich darin nicht haben.


    Wer ist denn der Darsteller von Richard Neville, der dir so gut gefallen hat, Suse?

    Das Leben ist das schönste Märchen. Hans Christian Andersen

  • Meine Eindrücke zu der Serie decken sich mit Euren, ich fand es jetzt nicht sensationell gut, aber ich habe schon schlimmeres gesehen an historischen Serien. Ich kann mich erinnern, dass mir vor allem die erzfanatische Gegenspielerin von Elizabeth gut gefallen hat, die Mutter des zukünftigen Henry VII. Die Darstellerin muss das richtig gemacht haben, denn solche Figuren sind sonst nicht unbedingt mein Beuteschema. :breitgrins:


  • Wer ist denn der Darsteller von Richard Neville, der dir so gut gefallen hat, Suse?


    James Frain. Aber ich glaube, wenn man True Blood nicht kennt, ist der recht unbekannt :winken:


    Ich finde, dass die BBC insgesamt ein gutes Händchen hat in Sachen Darsteller.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Jepp, daher kenne ich ihn auch. Aber die Segelöhrchen sind mit bei den vielen Locken gar nicht aufgefallen :smile:.

    Das Leben ist das schönste Märchen. Hans Christian Andersen

  • The White Queen ist eine meiner Lieblingsserien. Und Max Irons :redface: :D
    Aber es waren viele tolle Leute dabei.
    Jaja, James Frain hat auch in The Tudors mitgespielt und außerdem in dem Film über Elizabeth :D


    Ich wäre froh über eine zweite Staffel zu Henry VII und Elizabeth of York, aber bitte nicht basierend auf dem Roman dazu von Philippa Gregory. Auch wenn ich sie sonst gerne lese, hat mir dieses Buch eher weniger gefallen, vor allem wie die Beziehung der beiden darin beschrieben wurde.

  • Da ich vor kurzem mit Sharon Kay Penmans "The Sunne in splendour" wieder in den Rosenkriegen war, hatte ich Lust, mir das Ganze noch mal anzuschauen und muss sagen, es macht Spaß. Beim ersten Mal war ich ja auch durchaus zufrieden damit, aber jetzt, wo ich mich ein bisschen besser auskenne, wer wer ist, ist es gleich noch mal so interessant, wenn man die absonderlicheren Parts ausblendet.

    Amanda Hale als vollkommen durchgeknallte Margaret Beaufort finde ich immer noch grenzgenial! Jetzt freue ich mich auf ihren letzten Gatten Stanley, denn wenn ich mich recht erinnere, war der, Rupert Graves, im genauen Gegensatz zum erzlieben Gatten Stafford Margarets kongenialer Intrigenpartner. Noch lebt Stafford allerdings.

    Immerhin, das muss ich der Serie lassen, ich fand Margaret schon damals die interessanteste hier und habe mir in der Zwischenzeit eine Biographie von ihr zugelegt um bei Gelegenheit auch die historische Dame kennen zu lernen.

  • Amanda Hale als vollkommen durchgeknallte Margaret Beaufort finde ich immer noch grenzgenial!

    Unbedingt! Sie war meine Lieblingsfigur :breitgrins: Ich finde ihr Leben ist auch in Wirklichkeit total spannend.

    Absolut, was ich bislang so ergründet habe über die historische Dame. Ich freue mich auch auf meine Biographie von ihr. Zuerst kommt allerdings Jasper Tudor an die Reihe, um mal die andere Seite zu betrachten, mit Exil und so.

    Ich gehe mal davon aus, Jasper und Margaret waren historisch wohl nicht rasend ineinander verliebt. :D

  • Jetzt macht Ihr mir ja doch irgendwie Appetit.


    Allein schon wegen Rupert Graves, James Frain und Max Irons.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Jetzt macht Ihr mir ja doch irgendwie Appetit.


    Allein schon wegen Rupert Graves, James Frain und Max Irons.

    James Frain ist auch super, den sehe ich auch immer wahnsinnig gern und der hat mit Warwick auch eine sehr dankbare Rolle! Überhaupt alles in allem ein feiner Cast.

    Was mir auch noch aufgefallen ist, Elizabeth und Jaquetta Woodville sind keine sonderlich guten Hexen, wie mir scheint, wenn da bei Margaret Beaufort nicht alle Alarmglocken schrillen ... Wobei mir das aber auch gut gefallen hat, das so innige Verhältnis zwischen Mutter und Tochter Woodville, wenn man die Zauberei mal ausblendet. Sieht man in der Form auch nicht so oft.


    "Besser als The Tudors" wäre bei mir eine sehr niedrige Schwelle :D, da hüpft die Serie locker drüber! Der Plan wäre, das heute noch zu beenden.

  • Fertig! Ja, hat auch dieses Mal Spaß gemacht und eben gleich noch mal so viel, da ich die Leute nun ein bisschen besser auseinander halten konnte.



    Ich habe noch überlegt, ob ich "The white princess" anschließen soll, aber da das ein komplett anderer Cast ist und ich mich etwas gespoilt habe, lasse ich davon vorerst lieber die Finger. Vielleicht ein anderes Mal. Hat das jemand von Euch geschaut?