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"Paradox" von Phillip P. Peterson
Inhalt:
Bei den Recherchen für seine Doktorarbeit entdeckt der junge Physiker David Holmes einige Ungereimtheiten in den Übertragungen der Weltraumsonde Voyager 2. Kurz darauf bricht der Kontakt mit der Sonde ab, in der gleichen Entfernung von der Sonne, in der auch die Voyager 1 verschwand. Davids neuer Arbeitgeber, der Energiekonzern Centauri, will nun eine eigene Sonde jenseits des Pluto schicken und David sagt deren Verschwinden voraus - was sich bewahrheitet. Nun gilt es herauszufinden, was die Sonden am Rande des Sonnensystems zum Schweigen bringt. Ein Raumschiff wird konstruiert und nach einigem Hin und Her starten vier Astronauten, unter ihnen David Holmes, ins Unbekannte, dorthin, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist.
Meine Meinung:
Auf ein neues Buch des "Transport"-Autors Phillip P. Peterson habe ich nägelkauend gewartet. Und es hat mich nicht enttäuscht. Im Vergleich zum ersten Buch wirkt dieses viel komplexer und reifer und vor allem - spannender.
Bis die Helios endlich zu ihrer Reise aufbricht dauert es allerdings. Erst werden die beiden Hauptfiguren, David Holmes und Ed Walker, genauer vorgestellt.
David, ein Nerd wie er im Buche steht, wird von seinem Chef dazu verdonnert, an der Mission teilzunehmen, entsprechend begeistert ist er von dem Ganzen. Er ist kein Teamplayer und versagt regelmäßig beim körperlichen Training. Er ist zwar neugierig darauf, was die Sonden zum verstummen bringt, aber er hätte es lieber in einer Fachzeitschrift gelesen.
Ganz anders ist der gestandene Astronaut Ed. In seinem früheren Leben war der sicher mal Cowboy in der Prärie. Er ist laut, stößt die Leute vor den Kopf, auch seine Vorgesetzten, weiß alles besser und duldet keine Schwächen, weder bei sich und schon gar nicht bei anderen. Er lebt für den Weltraum, woran nicht zuletzt seine Ehe zerbricht.
Die beiden Frauen im Team sind zwar "nur" Nebenchraraktere, aber auch sie sind gut beschrieben und ich konnte sie mir gut vorstellen.
Das Besondere an diesem Buch ist die Authentizität. Der Autor hat laut Infos auf Amazon.de in der Raumfahrt gearbeitet, er weiß also, wovon er schreibt. Wie die NASA tickt, die politischen Intrigen und Machtspielchen, die Details der Raketenstarts, die Anekdoten über frühere Weltraummissionen, die nützlichen Tipps für angehende Raumfahrer (warum man darauf achten sollte, die Windel richtig anzulegen) und und und - es ist der Wahnsinn! War "Transport" noch ein lupenreines SF-Buch, geht dieses hier kaum als Science-Fiction-Roman durch, dafür ist er viel zu realistisch und kann eher mit dem "Marsianer" von Andy Weir verglichen werden.
Der Schluss fällt dann jedoch deutlich in die Kategorie Science-Fiction. Ich fand ihn zwar deprimierend, dafür aber konsequent.
Fazit: Unbedingt lesen!
Bisher gibt es das Buch nur als eBook auf Amazon.de. "Transport" war erfolgreich genug, um es zu vertonen, ich gehe also davon aus, dass es auch "Paradox" künftig als Hörbuch zum Download geben wird. Wer also keinen Kindle hat, kann sich die Geschichte dann auf Audible.de herunterladen.
***
Aeria
P. S.
Ach ja - New Horizons wird erwähnt, die Sonde dürfte spätestens seit ihrem Besuch beim herzigsten aller Planeten jeder kennen