Dörte Hansen - Altes Land

  • Dörte Hansen - Altes Land


    Sprecher: Hannelore Hoger
    Verlag: Random House Audio
    Erstausgabe (D): 2015
    Ausgabe: CD
    Laufzeit (in Minuten): 313
    Typ: Hörbuch (gekürzt)


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    Klappentext:


    Das „Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Straßen tragen – und wo Annes Mann eine Andere liebt. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie ahnen.


    Mit scharfem Blick und trockenem Witz erzählt Dörte Hansen von zwei Einzelgängerinnen, die überraschend finden, was sie nie gesucht haben: eine Familie.


    Meine Meinung:


    "Dit Huus is mien Huus …" diese Worte prägen sich ein. Nicht nur den Leser_innen und Hörer_innen, sondern vor allem Hildegard von Kamcke und ihrer Tochter Vera, die bei ihrer Flucht aus Ostpreußen am Hof von Ida Eckhoff stranden. Beide Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein und so pflegen sie eine ausgeprägte Feindschaft. Diese wird noch intensiver, als Hildebard von Kamcke Idas Sohn heiratet und die ältere Frau mit diesem neuen Umstand nicht zurecht kommt. Das Schicksal schlägt zu, Hildegard von Kamcke verlässt den Hof und mit ihm auch die kleine Tochter. Nach vielen Jahren steht schließlich Veras Nichte Anne mit dem kleinen Sohn vor der Tür und erneut können zwei Frauen entweder aneinander scheitern oder sich bereichern.


    Dörte Hansen verwendet schon fast meisterlich diverse Klisches. Egal, ob es sich um die traumatisierende Kindheit, die hippen Städter_innen mit ihrem Hang zu Bio und Öko oder um die Feindschaft zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter handelt. Das ganze würzt sie mit vielen plattdeutschen Passagen, was mir einige Mühe beim Hören bereitete.


    Viel passiert nicht in "Altes Land". Die Handlung springt zwischen den Personen und den Zeiten hin und her, man erfährt einiges über Hildegards Flucht aus Ostpreußen und natürlich auch über Anne und deren weit unspektakulärere Flucht vor der zerrüteten Beziehung. Vera hielt ich lange für eine tiermordende Psychopathin, Anne für einen in Selbstmitleid zerfließenden Menschen.


    Hannelore Hoger kann plattdeutsch, liest aber streckenweise so kraftlos wie eine angeschickerte Greisin. Sie konnte das Ruder für mich also nicht im Wesentlichen herumreißen. Das Bonbon am ganzen war jedoch die Sprache. Dörte Hansen erzählt die Geschichte nüchtern und klar, aber das rettete mich leider nicht vor der streckenweisen Langeweile, die mir Charaktere bescherten, die mir für die Dauer des Buches gleichgültig blieben.


    3ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.