Steve Cavanagh - Zu wenig Zeit zum Sterben

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    Inhalt
    Seit er vor einem Jahr seinen Beruf als Strafverteidiger an den Nagel gehängt hat, hat Eddie Flynn alles verloren. Das Einzige was ihm nochgeblieben ist, ist seine Tochter Amy. Aber jetzt kann er auch sie verlieren, denn der Boss der russischen Mafia hat sie entführen lassen und nur wenn Eddie den Hauptbelastungszeugen in seinem Prozess um bringt, wird er sie freilassen.


    Meine Meinung
    Auf den ersten Seiten hat mich das Buch nicht überzeugt. Die Geschichte vom einsamen, gescheiterten Wolf habe ich schon so oft gelesen dass ich mir nicht vorstellen konnte, hier etwas Neues kennen zu lernen. Aber weit gefehlt.


    Eddie ist nicht die typische gescheiterte Existenz. Sein Werdegang ist sehr interessant. Vielleicht ein bisschen dick aufgetragen, aber das macht nichts. Auch die Wahl seiner Freunde gefällt mir. Er hält an alten Freunden fest, auch wenn sie nicht immer gesellschaftsfähig sind. Aber genau das hilft ihm beim Kampf gegen Russenmafia sehr.


    Die Geschichte wird im Verlauf immer spannender. Anfangs scheint der Verlauf klar zu sein, denn natürlich wird die Tochter nach dem erfolgreich durchgeführten Auftrag des Vaters nicht freigelassen werden. Aber Steve Cavanagh schafft es immer wieder, die Geschichte herum zu reißen. Weder Eddie noch der Leser kann sich je in Sicherheit wiegen. Ich war mir bis zum Schluss nicht sicher, ob die Sache gut ausgehen würde oder nicht.


    Der Schluss ist mir ein bisschen zu dramatisch. Er würde sich im Kino gut machen, aber für ein Buch war es ein bisschen zu dick aufgetragen.
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hochexplosiv!


    Nach einer Entziehungskur ist Eddie Flynn zurück im Gerichtssaal. Als Anwalt hat er ein gutes Gespür für seine Klienten und merkt instinktiv, ob der Angeklagte lügt oder die Wahrheit sagt.


    Kaum am Chambers Street Courthouse angekommen, wird Eddie Flynn schon erpresst. Er soll den Kopf der Russenmafia verteidigen, dann wird seine 10-jährige Tochter Amy freigelassen.


    Olek Volcheck steht wegen Mordes vor Gericht und Eddy Flynn muss ihn freibekommen, nur dann wird Amy nicht getötet. Die Mittel, wie sich die Bande das vorgestellt hat, sind nicht nur brisant, sondern auch gefährlich. Die amtierende Staatsanwältin Miriam Sullivan versucht alles, um den Mafiaboss hinter Schloss und Riegel zu befördern.






    Der erste Fall von Eddie Flynn ist nicht nur hochexplosiv (dies im wahrsten Sinne des Wortes), sondern auch sehr rasant. Die Bände rund um diesen umsichtigen Anwalt sind in sich abgeschlossen und können einzeln und auch in nicht chronologischer Ordnung gelesen werden.


    Tief taucht man als Leser mit Eddie Flynn ein in die Welt der organisierten Banden und der Mafia. Schon zu Beginn wird es brenzlig für ihn und die Spannung hat nie nachgelassen. Ab und zu wird arg überzeichnet. Ich denke da an eine Szene, in der Flynn nachts durch ein Fenster entwischt und rund um das Gerichtsgebäude, hoch über New York, balanciert, um sich mit einem Freund, der Richter ist, abzusprechen. Währenddessen wird er bewacht, das heisst ein Aufpasser liegt im Vorzimmer auf dem Sofa. Solche Szenen, die ich unter «unrealistisch» einreihe, gab es einige.


    Etliches ist übertrieben und sehr dramatisch, was einerseits fesselnde Unterhaltung bedeutet, andererseits halt nicht zu sehr hinterfragt werden darf.


    Man erfährt viel von der Figur Flynn und ich empfand dies berechtigt im Hinblick auf weitere Bände. Als Taschenspieler hat er nun die Seiten gewechselt, Jura studiert und verfügt über sehr viel Intuition. In diesem Band steht er die ganze Zeit über unter Druck und versucht Ruhe zu bewahren, was sehr gut ausgearbeitet wurde.


    Mir gefällt der Schreibstil von Steve Cavanagh sehr gut. Er schreibt klar und schnörkellos und man merkt sehr gut, dass der Autor persönlich kennt, wovon er schreibt. Als Bürgerrechtsanwalt hat Steve Cavanagh in Gerichtssälen gearbeitet und so sind die Passagen, die am Gericht handeln, realistisch beschrieben.


    4ratten