Joanne Harris - Die blaue Muschel / Coastliners

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    Inhalt:
    Mado kehrt nach dem Tod ihrer Mutter auf die Insel Le Devin zurück. Auf dieser Insel gibt es nicht viel: Zwei verfeindete Dörfer und einige verschrobene Gestalten, deren verschrobenste vielleicht Mados Vater ist. Der wortkarge ehemalige Bootsbauer lebt zurückgezogen, nie ist er über den Tod seines Bruders hinweggekommen. Ja, und dann ist da das Meer, und seine Strömungen und seine Gezeiten.


    Meine Meinung:
    Ich habe mir nette Langeweile erhofft, als ich das Buch aus dem Regal gezogen habe. So zumindest ist mir "Chocolat" in Erinnerung. In punkto Langeweile wurde ich nicht enttäuscht - als nett würde ich das Leseerlebnis nicht kategorisieren. Im Grunde bleiben die Zutaten dieselben, das Erfolgsrezept geht jedoch nicht auf und der Roman ist dröge und arg konstruiert.


    Ein Beispiel: Die Charaktere, die verschroben und kauzig und liebenswürdig sein sollen, sind bloß stereotyp und farblos. Die schrullige Alte ringt mir nicht mal ein müdes Lächeln ab, der Inselneuling und verwegene Bursche entlockt mir vielleicht ein Gähnen, der rebellierende Jugendliche raucht und fährt Motorrad und ich muss mir den Schlaf aus den Augen reiben. Und Mado, die Protagonistin, ist Künstlerin, Anpackerin, unsicher, nervig, soll aber vermutlich geheimnisvoll und stark wirken.


    Da ich mich ja ganz bewusst langweilen wollte, ein wohliges Kekse-Tee-Langweilen, habe ich der Autorin noch weite Strecken verziehen, dass die Sprache wohl poetisch anmuten sollte, sich aber als schlaffe Aneinanderreihung von Wiederholungen, Prophezeiungen, und Zaunpfahlwinken präsentiert. Ich habe auch darüber hinweggesehen, dass die Geschichte nicht vorankommt, Beschreibungen immer wiederkehren und die wenigen Schauplätze lieblos hingekleckst sind.
    Wirklich wütend bin ich erst auf den letzten 40 Seiten etwa geworden, wo sich die Handlungsstränge antiklimatisch in ständigen überraschenden Wendungen auflösen. Nichts war wie es schien, und kein noch so stupides erzähltechnisches Mittel wird ausgelassen.


    Nun gut, es geht dann doch recht flott durchzulesen und hat sich dann insgesamt doch wohl noch 2ratten verdient - immerhin hat es meine Erwartungen in Hinsicht auf das Sichlangweilen erfüllt und nicht jede Szene ist Harris misslungen.

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried