Margaret Forster - Die Dienerin

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  • Meine Meinung zum Buch:


    Mir hat der Schreibstil von Margaret Forster sehr gut gefallen. Ich lese gerne Geschichten über den 19. Jahrhundert und finde es immer wieder komisch zu sehen, wie manche Sachen sich nie ändern und einiges sich zum Glück auch geändert haben.
    Die Beziehung zwischen Barrel und Wilson fand ich schwierig, denn egal wie Freundschaftlich sie auch sein mögen, es war am Ende doch ein Dienstleitungsverhältnis zwischen beiden Partnern und natürlich musste Wilson die kürzere ziehen. Somit hatte Barrel (Mrs. Browning) die Wilson an der Hand. Wenn ihr was nicht gefiel, konnte sie Wilson jederzeit entlassen.

    Mir gefällt die Entwicklung von Wilson gut. Am Anfang der Geschichte ist sie, die schüchterne junge Dame, die nach und nach viel sieht und lernt. Aber in vielen Punkten konnte ich ihre handeln nicht nachvollziehen. Mir ist bewusst, dass sie Mittellos war und die Rechte von Mann und Frau sehr eh schon unterschiedlich waren, und auch dieses Schichtsystem Arm, Reich etc., aber dennoch gab es Situationen, wo sie sich ein neues Leben erschaffen hätte und sie der Meinung war, ihr Platz ist bei Mrs. Browning.

    Wie konnte sie ihr erstgeborenes einfach in England zurücklassen, um bei der Familie und beim Mann in Italien zu sein? Sie hatte ja etwas Geld in der Schwangerschaft durch Nähen machen können, also an sich hätte sie eventuell an dieser Stelle selbstständig werden können und Ferdinando irgendwann zu sich holen können. Und als Diener konnte er ja auch in England arbeiten können.

    Die On - Off Beziehung zwischen Wilson und Mrs. Browning konnte ich, deshalb nicht verstehen.

    Das Buch ist nicht gerade voller Hoffnung und Zuversicht, aber das Leben ist ja auch nicht immer fair, deswegen gefiel mir die Atmosphäre im Buch gut. Es gab immer wieder Hoffnungsschimmer und man war spannend was als nächstes passiert. Was wird aus Wilson? Was aus der Familie Browning ? Wie wird wohl alles enden? Diese Fragen, waren meine Wegbegleiter, während ich das Buch las. Fast alle Fragezeichen, die ich im Kopf hatte, wurden beantwortet auch im Nachwort.

    Wie schon erwähnt, auch wenn ich nicht immer mit den Entscheidungen von Wilson einverstanden war, mochte ich dennoch die Geschichte.


    Übrigens habe ich, nach dem ich das Buch zu Ende gelesen habe, direkt das Buch The Collected Poems of Elizabeth Barrett Browning bestellt.