Erik Axl Sund: Scherbenseele

  • Erik Axl Sund: Scherbenseele


    Verlag: Hörverlag
    Erstausgabe (D): 2015
    Ausgabe: CD
    Format: mp3
    Originaltitel: Glaskroppar
    Originalausgabe: 2014


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    Klappentext:


    Eine Welle bizarrer Selbstmorde erschüttert Schweden. An den unterschiedlichsten Orten im Land nehmen sich Jugendliche auf ungewöhnliche, grausame Weise das Leben, und sie alle haben eines gemeinsam: Sie hören die düstere Musik eines Interpreten namens Hunger auf alten Musikkassetten, während sie sich umbringen. Zur gleichen Zeit wird in Stockholm der erste von mehreren einflussreichen Männern ermordet. Als Kommissar Jens Hurtig ihn mit den Selbstmorden in Verbindung bringt, zeigt sich das ganze schreckliche Ausmaß des Falls …

    Meine Meinung:


    Zurückgekehrt aus dem Urlaub, wird Kriminalkommissar Jens Hurtig mit den Ermittlungen mysteriöser Todesfälle betraut. Eine Reihe von Selbstmorden unter Jugendlichen erschüttert Schweden und die einzige Gemeinsamkeit ist die Musik des rätselhaften "Hunger". Kurz vor ihrem Suizid haben alle Teenager seine düstere, melancholische Musik gehört. Für Jens Hurtig sind die Fälle eine Belastungsprobe, denn seine eigene Schwester hat vor vielen Jahren Selbstmord begangen.


    Das Autorenteam Erik Axl Sund (Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist) wurde bekannt durch die „Kronoberg-Trilogie“. Die dort ermittelnde Kommissarin Jeanette Kihlberg ist mittlerweile wegen eines Burn-out vom Dienst befreit, weshalb Hurtig in der Hierarchie nach oben gerutscht ist. Es handelt sich hier aber nicht um eine Fortsetzung, sondern um eine neue Trilogie, die im Original den aussagekräftigen Titel „Melancholie-Trilogie“ hat. Was könnte ein Buch über Suizide Jugendlicher anderes sein als zutiefst melancholisch und depressiv?


    "Scherbenseele" lässt mich ratlos zurück. Es ist eine verworrene, deprimierende Geschichte mit nicht weniger deprimierendem Ende, bei dem man sich fragt: Und das soll eine Trilogie werden? Die Auflösung erscheint mir auf den ersten Blick konstruiert und nicht alle Fragen wurden schlüssig beantwortet.


    Thomas M. Meinhardt lauscht man gerne. Seine angenehme, niemals langweilige Stimme verleiht der Handlung den nötigen Ernst und Nachdruck, hält sie aber davon ab, in Monotonie zu versinken. Seine Interpretation von Hurtig bleibt leider etwas blass, was aber auch dessen nicht sehr detailgenau herausgearbeiteten Charakter geschuldet ist.


    Die beiden Autoren spiegeln die depressive, melancholische Stimmung auf jeder Seite wider und ich rate vom Lesen im Herbst bei grauem Wetter und Nebel dringend ab. Oder jedenfalls sollte man vorher scharfe Gegenstände entfernen und die Fenster geschlossen halten.


    4ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.