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Vernau ist seiner Hinterhofexistenz entwachsen und verdient jetzt zumindest ein halbwegs ordentliches Anwaltsgehalt. Dass er dafür seine alte Freundin Marie-Louise seit Monaten nicht mehr gesprochen hat, ist ihm entfallen. Doch als sein alter Kumpel Jacek unter Mordverdacht steht und sie der Mittäterschaft verdächtigt wird, ist er für sie da.
Die aktuelle Handlung in Berlin und Jaceks polnischer Heimat wird immer wieder unterbrochen, in Briefen erfahren wir vom Schicksal eines Deutschen, der bis 1945 dort lebte und sich zum Kriegsende dort im Keller versteckte. Was der „Schatz“ ist, der dort ebenfalls irgendwo versteckt ist, bleibt zunächst offen, aber dem Leser ist so schon viel früher als Vernau und seinen Freunden klar, um was es bei der ganzen Geschichte eigentlich geht. Wobei das nur ein Aspekt der Geschichte ist, ganz stark geht es um das deutsch-polnische Verhältnis. Um gefühlte und echte Schuld, um die Machtverhältnisse zwischen den Menschen aus diesen beiden Ländern, um Vertreibung und Heimat. Ach ja, und um Wein, den Wein, den Jazek auf seinem Land anbaut. Ganz ehrlich, das war der Aspekt des Buches, dem ich am wenigsten folgen konnte, da habe ich ganz große Vorurteile, für mich kann so weit nördlich wachsender Rotwein einfach nicht schmecken.
Ansonsten gefiel mir die Geschichte aber gut, das deutsch-polnische Beziehungsgeflecht mit all seiner Problematik wurde verständlich und glaubwürdig dargestellt, der Krimi gefiel mir und Vernau, der am Anfang etwas zu sehr in Richtung Establishment abgedriftet erschien, findet zu seinen alten Prinzipien zurück.
Eine lesenswerte Fortsetzung der Reihe.