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Gelesen von Nora Tschirner und Oliver Siebeck (gekürzt)
Zehn Jahre nach der Verurteilung wegen Mordes an ihrer Mutter wird Jane Jenkins aus dem Gefängnis entlassen, da Manipulationen des Kriminallabors an den Testergebnissen festgestellt wurden. Dennoch wird Jane von der Öffentlichkeit weiterhin für schuldig gehalten und auch sie selbst ist sich ihrer Unschuld nicht sicher, da sie sich nur bruchstückhaft an die Ereignisse der Mordnacht erinnern kann.
Immerhin erinnert sie sich an einen belauschten Streit ihrer Mutter mit einem unbekannten Mann, in dem nicht nur Janes, sondern auch der Name einer Ortschaft vorkam. Jane taucht mit Hilfe ihres Anwalts unter, um der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Hetzjagd der Medien zu entkommen und macht sich auf in den kleinen Ort, wo sie nach Spuren ihrer Mutter sucht, und natürlich hofft, Beweise für ihre Unschuld - also den wirklichen Mörder - zu finden.
[hr]
Als Krimi konnte mich das Buch nicht richtig überzeugen. Zwar war er keinesfalls langweilig, aber das nagelkauende Ich-muss-unbedingt-wissen-wie-es-weitergeht-Gefühl blieb aus. Einige Ereignisse, die als schockierende Überraschungen geplant waren, hatte ich schon lange vorhergesehen, andere Ereignisse waren für meinen Geschmack viel zu detailliert geschildert. Überhaupt traf der Krimi meinen Geschmack nicht; ich ziehe klassische Whodunnits im Stil von Agatha Christie vor, und als solchen hätte man auch diese Geschichte erzählen können, nur wäre das wohl zu unspektakulär und damit nicht zeitgemäß gewesen.
Ein Teil meiner mangelnden Begeisterung ist also meinem nicht mit dem Buch kompatiblen Geschmack zu schulden und ich versuche, in meiner Beurteilung darüber hinwegzusehen. Schwerer wiegt allerdings ein Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, den ich nicht "kaufen" kann. Hier kommt es zu einer zeitlichen bzw. inhaltlichen Inkongruenz, die zumindest im - gekürzten - Hörbuch nicht überzeugend erklärt wird.
Sprecherin Nora Tschirner macht ihre Sache sehr gut. Zwar nervte mich ihre Stimme von Anfang an, sie passte aber perfekt zu der mich nicht weniger nervenden Person der Jane Jenkins, die mit ihrer Schnodderschnauze nichts Gutes an nichts und niemandem lässt. Ein unerzogenes Gör, das auch mit Mitte 20 noch kein bisschen erwachsen geworden ist, und sich so unglaublich cool vorkommt, mag so sprechen.
Unerklärlich ist mir die Kürzung der Hörbuchfassung. Ich habe ein wenig im englischen Original geblättert und einige der Schere zum Opfer gefallene Szenen gefunden. Aus welchem Grund sie weggelassen wurden, ist mir nicht klar.
Fazit:
Nicht schlecht, aber nichts für mich.