Der Rückgang der Rezensionen im Feuilleton

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  • Hallo,


    der Perlentaucher präsentiert beeindruckende Zahlen, wie die Anzahl der Rezensionen in allen Qualitätszeitungen stark zurückgeht:


    https://www.perlentaucher.de/blog/565_kritische_zahlen.html


    Ich beobachte das schon länger, nun wird mein Gefühl auch mit Zahlen belegt.


    Vor diesem Hintergrund ist es um Literaturschock ja nicht schlecht bestellt, die Anzahl der Rezensionen ist sicher nicht so stark rückläufig.


    Gruß, Thomas

  • Übrigens nehmen auch in den letzten Monaten die Besucherzahlen wieder zu (stark sogar). Der Kurs, den Dani und ich fahren kann also nicht sehr schlecht sein. Auch die Forenbeiträge sind mehr seit dem letzten Monat. Da kann man aber noch keine längerfristige Aussage treffen

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Da ich sehr selten Rezensionen im Feuilleton lese kann ich leider nicht sagen ob sie zu- oder abgenommen haben vom Gefühl her. Das will ich aber ändern. Irgendwie hab ich im Moment voll Lust auf zeitgenössische Literatur.

  • Etwas ähnliches habe ich vor einiger Zeit auch die Literaturbesprechungen in schwedischen Zeitungen betreffend gelesen. Leider erinnere ich mich nicht mehr daran, wann und wo, geschweige denn an Einzelheiten. Der Tenor war jedenfalls, dass die Zahl der Besprechungen stark zurückgegangen war, allerdings die Zahl der besprochenen Bücher etwas weniger. Sprich, es wurden nicht - wie vor Beginn der Studie befürchtet - eine kleine Zahl der Bestseller überall besprochen, sondern auch "Exoten" wurden rezensiert, allerdings nur in einer Zeitung, während z. B. das neuste von Kerstin Ekman nicht mehr von allen Zeitungen besprochen wurde. Trotzdem ist insgesamt die Wahrscheinlichkeit, von einem bestimmten Buch eine Besprechung zu finden, gesunken. Schade.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Nur würde ich, offen gesagt, die Rezensionen des klassischen Feuilletons nicht mit den "Rezensionen" von uns hier vermischen. (Ich selber nenne meine Blog-Einträge nur höchst selten "Rezension", und nur dann, wenn meine Senilität durchschlägt und ich alle andern Begriffe mal wieder vergessen habe, weil ich weiss, wie himmelweit ich von einer wirklich guten, professionellen Rezension weg bin.)


    Im Übrigen lohnt es sich vielleicht, auch noch den Artikel von Sabine Schwietert im Börsenblatt zu lesen:


    http://www.boersenblatt.net/ar…eraturkritik.1102377.html


    Leider bricht er ab, wo's interessant wird.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Ich glaube, dass bei Literaturschock die Rezensionen sogar zugenommen haben, rein vom Gefühl her.


    Das ist auch mein Gefühl. Verantwortlich dafür dürften die vielen Leseaktionen mit Verlosung sein. Hier heißt es: Buch gegen Rezension. Ohne diesen Anreiz wären es ein guter Teil weniger Besprechungen. Auf diese Weise finden sich im Forum viele aktuelle Bücher, wenn auch nicht solche, die im Feuilleton besprochen werden. Ich glaube, wir müssen uns über einen Rückgang keine Gedanken machen.

  • ja sandhofer. Das soll man nicht vermischen. Eine Zeitung muss Geld verdienen.


  • Nur würde ich, offen gesagt, die Rezensionen des klassischen Feuilletons nicht mit den "Rezensionen" von uns hier vermischen. (Ich selber nenne meine Blog-Einträge nur höchst selten "Rezension", und nur dann, wenn meine Senilität durchschlägt und ich alle andern Begriffe mal wieder vergessen habe, weil ich weiss, wie himmelweit ich von einer wirklich guten, professionellen Rezension weg bin.)


    Was macht für dich denn eine professionelle Rezension aus?