Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.807 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von claire.

  • Hier könnt Ihr zum Inhalt von Teil 3 schreiben.
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    LG, Dani


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  • Lily ist unzufrieden mit ihrem Leben, mit ihrem Mann. Zoes Leben scheint noch schlimmer zu sein. Stephen verachtet sie, sie ist deprimiert. Es tut schon beim Lesen weh, mit welchem Hass Stephen ihr begegnet. Warum bleibt er bei ihr? Warum sie bei ihm? Gefällt es ihm, sie so zu behandeln? Oder behandelt er sie auf diese Weise, weil er sich nicht traut, sich von ihr zu scheiden? Je mehr ich über ihn gelesen habe, desto schlimmer fand ich ihn. Bei manchen seiner Hiebe musste ich dann trotzdem schmunzeln:


    "Denn du weißt schließlich genau, nicht wahr, dass man weiter nichts sein muss als ein Rennpferd oder ein Fußballspieler, um in die Zeitung zu kommen"


    Bei Gesprächen zwischen Anna und Zoe lebt Zoe auf. Anna denkt viel über andere Menschen nach, beobachtet und analysiert sie. Anna ist nachdenklich, traurig aber deprimiert scheint sie nicht zu sein. Stephen sollte sich vielleicht eher Gedanken über seine Frau als über seine Schwester machen.


    Auch Russell gegenüber spielt Zoe die glückliche und verliebte Frau ziemlich glaubwürdig. Statt zuzugeben, dass Stephen ihr nicht erlauben würde ins Ausland zu gehen, lügt sie lieber und behauptet, sie würde aus Liebe zu Hause sitzen bleiben. Zu Hause jetzt auch im wahrsten Sinne des Wortes, denn jetzt hat sie auch noch ihr Geschäft verkauft. Welche Konsequenzen das für ihren Alltag und die Langeweile hat, das hat sie wahrscheinlich nicht bedacht.


    Die ganze Zeit als Zoe mit dem Brief von Anna zu Russell gelaufen ist, hatte ich im Hinterkopf, dass sie ihr Haus nicht abgeschlossen hatte. Aber es war komplett egal, die Autorin scheint ihre Andeutungen schneller zu vergessen, als sie sie schreibt.
    Wenigstens kam zum Schluss ein klein wenig Spannung in die Geschichte, als eine kurze Zeit nicht klar war, was mit Anna los. Der Brief hat dann trotz seines Alters noch einige Veränderungen hervorgebracht.
    Richtig plausibel war die Erklärung allerdings nicht. Auf so einen brisanten Brief legt man einfach keine Weihnachtskarten und schickt dann ab, ohne es zu merken.


    Alles in allem hat das Buch mir nicht gefallen. Es gab viele schöne und gelungene Sätze, aber die Geschichte an sich war weder gut lesbar noch sehr glaubwürdig. Ich kann sehr gut verstehen, warum diese Geschichte damals nicht veröffentlicht wurde.



    "Was manchmal wie Undankbarkeit wirkt, ist oft ein Mangel an Selbstvertrauen, auch wenn es sehr häufig einfach Undankbarkeit ist."

  • Was für ein seltsames Ende einer ebenso verworrenen Geschichte.
    Hm, zoe scheint etwas geläutert und rauft sich mit Stephen zusammen, während Anna und Russell vielleicht zueinander finden werden. Die ganze Aufregung um Anna und deren vermeintl. Selbstmordversuch fand ich echt überzogen. Danach, als man sie wiedergefunden hatte, wurde auch nicht wirklich darauf eingegangen. Diesen Hang zur Dramatik kenne ich aus Filmen der 40er bzw. 50er Jahre.
    Mich hat dieses Buch nicht wirklich angesprochen oder erhellt, eher verwirrt. Zumal Russells Kriegstrauma nie wirklich besprochen wurde (Anhang einmal ausgenommen). Als Leser frage ich mich nach dem Sinn dieser Geschichte und kommen schnell an meine Grenzen...
    Die häufigen Perspektiv- und Zeitwechsel fand ich schrecklich. Den Hype um dieses Buch kann ich daher überhaupt nicht nachvollziehen. Sicher gab es, das ein oder andere nachwirkende Zitat, aber das war's dann schon.

  • Ich kann mich den Eindrücken meiner Vorschreiberinnen nur anschließen. Wenn ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen hätte, hätte ich bestimmt nicht bis zum Ende durchgehalten. Wenn man den Anhang am Anfang gelesen hätte, wäre wenigstens klar gewesen, dass die Handlung kurz nach dem ersten Weltkrieg beginnt. Wobei von Handlung nicht viel die Rede sein kann. Einzig die Sache nach dem Brief von Anna und die Suche nach ihr hatte ein bisschen was von Handlung.


    Es waren schon ein paar gute Punkte dabei, die Charaktere waren gut dargestellt und vieles hat zum Nachdenken angeregt. Es war nur insgesamt langatmig und verwirrend, bei den Dialogen wusste ich nach kurzer Zeit nicht mehr, wer eigentlich gerade redet.


    Die Zeitsprünge fand ich auch nicht sehr geglückt, man wusste eigentlich nur durch zufällig erwähnte Altersangaben, dass wieder ein paar Jahre vergangen sind.


    Schade, ich hatte mir mehr erwartet.

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen

  • Ich fand den 3. Teil tatsachlich Besten vom ganzen Buch. Vielleicht hatte ich mich einfach nur eingelesen, aber ich fand diesen Teil auch am interessantesten. Besonders haben mir diese ganzen psychologischen Selbststudien gefallen,die Zoe über die anderen Protagonisten aufstellt.
    Zoe --> Sie tut mir wir leid. Gefangen in einer Ehe mit einem Menschen, der keine Gefühle zeigen kann. Sie wird zu einem Schatten ihrer selbst, sowohl psychisch, als auch physisch. Aber selbst als sie schwer krank wird, hilft ihr keiner und sie selbst schafft es erst ganz am Ende, als andere den Mut haben, eine Ehe zu beenden.


    Stephen --> Ich mochte ihn von Anfang an nicht und das hat sich auch bis zum Ende nicht geändert. Es wird nie klar, WAS ihn zu so einem empathielosen Menschen gemacht hat. Aber selbst wenn es dafür Gründe gibt, erklärt das nicht seine rigorosen Ansichten über eine Menge Dinge.


    Lily --> Mit ihr kann ich kein Mitleid empfinden. Also ehrlich, wie kann man sich so kindisch anstellen, nur weil die Kinder erwachsen werden?! AmEnde allerdings ziehe ich den Hut vor ihr. Wie sie sich verhält, als sie den Brief von Anna liest und die Konsequenzen, die sich für sie und Russell daraus ergeben, finde ich überraschend, wenn man bedenkt, wie sie sich vorher verhalten hat.


    Russell --> Eigentlich mag ich ihn, aber erbleibt das ganze Buch über unnahbar und undurchsichtig. Wie er sich genau fühlt und wie er über vieles denkt, bleibt mir verschlossen. Schade, ich glaube, er hätte mehr Potenzial gehabt.


    Anna --> Tja, was soll man von ihr halten?! Zu Beginn dieses Teiles fand ich es super, dass sie sich so von dem ganzen Klinsch freischwimmen konnte, aber diese Briefe, angeblich unbeabsichtigt abgeschickt, machen sie mir irgendwie unsympathisch. Ihren Erklärungen kann ich nicht so wirklich glauben.


    Ganz zum Ende des Buches steht ein Satz, den ich sehr realistisch finde "Wie mühsam ist es, sich zu ändern, ..." Wie wahr!

    Einmal editiert, zuletzt von claire ()