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Titel: Der Leuchtturm auf den Klippen
Autorin: Marie Lamballe
Allgemein:
560 S., Bastei Lübbe, 2016
Inhalt:
Susanne weiß nicht mehr wer sie ist. Vermutlich hat sie durch einen Autounfall ihr Gedächtnis verloren. So genau weiß sie nicht, was passiert ist. Einzig ein Briefumschlag mit einer Adresse in der Bretagne scheint ein Anhaltspunkt zu sein. Vor Ort angekommen,glaubt die alte Dame die am Leuchtturm wohnt ihre Enkelin Anne-Marie vor sich zu haben. Doch da ahnt Susanne schon, das sie vielleicht jemand ganz anderes ist. Doch schnell verstrickt sie sich in ihre Geschichte und genießt die Zuneigung der alten Dame, sowie die Aufmerksamkeit des ganzen Ortes. Und da ist auch noch Alan, der Witwer, dessen Frau und Kind vor ein paar Jahren ertrunken sind. Eine Freundschaft entwickelt sich. Schon bald weiß sie nicht mehr, wie sie die Lüge zurücknehmen kann. Da übernimmt jemand anders diese "Aufgabe" für sie und die junge Frau wird mit ganz neuen Wahrheiten konfrontiert...
Meine Meinung:
Mich hat bei der Auswahl vor allem interessiert, wie die Amnesie der Hauptfigur in die Handlung einbezogen wird. Schade fand ich dabei, das diese doch recht schnell wieder aufgelöst wird. Ich hätte es spannender gefunden, wenn sie länger angehalten hätte. Tatsächlich sehr unrealistisch fand ich die Tatsache das niemandem auffällt das Susanne keine Muttersprachlerin ist. Klar sie hat schon länger in Frankreich gelebt und dort ja auch studiert. Aber so lange nun auch wieder nicht...
Trotzdem habe ich den Roman durchaus gerne gelesen. Der Erzählstil lädt zum Wohlfühlen ein und gerade die "Großmutter" ist eine Figur, die ich mochte. So schön forsch. Gerne hätte ich auch noch ein klein wenig mehr über die anderen Figuren erfahren. Vor allem Alan, seine Entwicklung hat mich überhaupt nicht überzeugt. Dabei wird er als (ist von Anfang an klar) als Loveinterest aufgebaut. Ich finde seine sehr dramatische Hintergrundgeschichte, hätte man einfach komplett weglassen können. Susannes Schicksal bietet genug Stoff und da Alans Leben eigentlich sowieso kaum wirklich Erwähnung findet...
Obwohl die Handlung dann zum Teil doch eher wie erwartet verläuft, hat es Lamballe trotzdem geschafft mich hi und da doch zu überraschen. Ich finde sie hat sich bemüht es nicht zu kitschig werden zu lassen. Trotzdem fand ich anderer Wendungen etwas übertrieben und ich hätte auch erwartet das die echte Anne-Marie stärker mit einbezogen wird. Eigentlich ist diese Verwechslung so vor allem ein Aufhänger und tritt dann stark in den Hintergrund. Hier hat die Autorin dann später auf Teufel komm raus doch noch eine Idee eingebunden, damit die echte Familie der Großmutter erwähnt bleibt. Das fand ich etwas unnötig.
Auch der Leuchtturm spielt nicht wirklich die Rolle, die der Titel vermuten lassen würde. Klar es gibt ein paar Szenen, die durchaus wichtig sind. Aber eigentlich hätte ich erwartet, das er viel stärker im Mittelpunkt stehen würde. Für meinen Geschmack ging er eher unter.
Da ich mich vor Ort nicht auskenne, weiß ich nicht in wie weit das authentisch ist. Ich persönlich konnte mir die Umgebung und das Meer, überhaupt alles sehr gut vorstellen. Allerdings weiß ich, das hier im Forum an anderer Stelle schon kritisiert wurde, das die Autorin es da nicht so genau nimmt. Sie ist selbst keine Französin, sondern lebt eigentlich in Frankfurt (laut Amazoninfo). Da liegt es schon nahe, das sie evtl. nicht vor Ort recherchiert hat.
Alles in allem hat die Autorin das Rad nicht neu erfunden, aber mir hats ganz gut gefallen daher: