Elizabeth George - Glaube der Lüge/Believing the Lie

Es gibt 169 Antworten in diesem Thema, welches 24.175 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sagota.

  • SABO, du solltest die Buchreihe weiterschreiben anstelle von Frau George! :breitgrins:



    Obwohl mich dieser "Lynley" etwas verwirrt hat und es eigentlich keinen Mord gab, sondern nur Unfälle und potentielle Opfer, hat es mir Spaß gemacht, den Krimi zu lesen, er nahm im letzten Drittel ganz schön Fahrt auf und war super spannend, viele Spekulationen, so mag ich es!


    Ich fand es auch verwirrend, dass es am Ende sozusagen gar keim Krimi war, obwohl man die ganze Zeit damit gerechnet hatte... Hier hat E. George einfach ihre sonst in die Krimihandlung eingebetteten Milieustudien auf die Spitze getrieben. Es hieß ja auch nicht "Kriminalroman", sondern "ein Inspector-Lynley-Roman". (Und der nächste heißt auch wieder so. ) Vielleicht mag sie keine Krimis mehr schreiben? Mir fehlte es aber schon ein bißchen.



    Die Spannung war große Klasse, aber dafür, was Alatea und Tim widerfahren ist, greift George am Ende haarscharf an der Kitschkiste vorbei..


    Zustimmung.



    Was mich beschäftigt hat: Warum hat sich niemand in Namen der Kinder einen Anwalt genommen und das Testament angefochten, wrum sollte Kaveh ein Haus von Ian erben, den er dann kurz nach dessen Tod so verleugnet, er hat es nicht verdient, es gehört den Kindern!
    Kaveh war nicht nett zu ihnen, ich hätte seinen Eltern plus Braut alles brühwarm erzählt.


    Die Kinder hatten leider niemanden, der so richtig auf ihrer Seite stand. Ausgenommen Manette, und die hat vielleicht nicht an so etwas gedacht. Vielleicht sind die Gesetze in England ja auch so, dass das ohne weiteres möglich ist? In Deutschland wäre es ja gar nicht möglich, seine Kinder so ohne triftigen Grund zu enterben. Mindestens der Pflichtteil stünde ihnen zu. Ich wundere mich immer wieder über die englischen Gesetze.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Lol..
    Ein kleiner Sketch, wegen der vielen ernsten Vorkommnisse, musste sein, denn als Tommy schon wieder die nächste unmögliche Frau
    aufreisst, über die ich mich bestimmt ärgern werde, Havers den verzweifelten Azhar antrifft, seine offensichtlich gestörte Ex-Partnerin, die kleine
    Hadyyah entführte, Havers sich die Haare abschnitt..das war ein bisschen zuviel.. :ohnmacht:
    Mit einem unguten Gefühl, gehe ich also in den nächsten Teil..der Schluß war ein Cliffhanger

  • SABO: der Cliffhanger hat mich beim ersten Lesen auch umgehauen. Das Warten auf den Nachfolger hat gefühlte Ewigkeiten gedauert :rollen:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten
    Hast du ihn etwa schon gelesen? Bei mir steht der schon lange im Regal, wie einige andere auch, seit Helens Tod hatte ich eine "Lynley-Blockade",
    Die Sozialstudie, die darauf folgte, habe ich nie angerührt, ich wette, da gab es viele Fans, die diesen Band nicht lesen wollten, wenn man so darüber nachdenkt, etwas ungeschickt von E. George, weil so, die Sache, die ihr am Herzen lag, nicht wirklich verbreitet wurde.
    Ist euch aufgefallen, das Jugendliche, bzw Kinder in den letzten Büchern eine große Rolle spielten. Ich weiß nicht mehr, was davor war, aber ich bin mit dem Mord an Santo wiedereingestiegen und seitdem zieht sich das wie ein roter Faden durch die Romane..und jetzt auch schon wieder der nächste, wo wahrscheinlich Hadyyah ein großes Thema sein wird.. (Bitte wegen Hadyyah nicht kommentieren!)
    :sauer:
    Versteht mich nicht falsch, aber langsam ist das Thema " Kids" überstrapaziert!


  • Die Sozialstudie, die darauf folgte, habe ich nie angerührt, ich wette, da gab es viele Fans, die diesen Band nicht lesen wollten, wenn man so darüber nachdenkt, etwas ungeschickt von E. George, weil so, die Sache, die ihr am Herzen lag, nicht wirklich verbreitet wurde.


    Das Buch wollte ich auch lange nicht lesen - am Ende war ich dann froh, dass ich es getan hatte, aber das war schon harter Tobak.


    Kinder haben bei George schon immer eine Rolle gespielt, auch gerne in extremen Situationen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Kirsten
    Hast du ihn etwa schon gelesen?


    Ja, ich lese die Bücher direkt, wenn sie erscheinen und dann nochmal in der Leserunde (und gerne auch nochmal :zwinker:)


    Eine Blokade hatte ich nicht, dazu snd die Abstände zwischen den einzelnen Teilen zu lang. Das Buch dazwischen habe ich auch nicht gelesen, für mich hat es nicht zur Lynley-Reihe dazu gehört.



    Ist euch aufgefallen, das Jugendliche, bzw Kinder in den letzten Büchern eine große Rolle spielten.


    Das stimmt. Viele Krimireihen haben ein Thema und bei ihr ist es eben das. Sie macht es meiner Meinung nach aber gut und übertreibt nichts- auch wenn es in diesem Teil schon an der Grenze war.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Ist euch aufgefallen, das Jugendliche, bzw Kinder in den letzten Büchern eine große Rolle spielten. Ich weiß nicht mehr, was davor war, aber ich bin mit dem Mord an Santo wiedereingestiegen und seitdem zieht sich das wie ein roter Faden durch die Romane..


    Ich meine, auch schon in den vorherigen Bänden spielten Kinder/Jugendliche oft eine große Rolle. Da gab es doch diesen Mord an der Schule, und war da nicht mal was mit einem vertauschten oder ausgesetzten Kind? Oft wird auch die Situation von Kindern in kaputten Familien geschildert, das ist mir aufgefallen.

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    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • In dem Band mit dem Pfarrer (dem 6.) gab es doch auch irgendwelche schrecklich frühreifen Teenager :breitgrins:


    Und natürlich auch immer Deborahs Kinderwunschproblematik. Die begleitet uns ja schon mehr oder weniger von Beginn an.

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    Leonard Cohen





  • Ich habe den Psycho-Krimi - oder besser gesagt Psychothriller heute Abend beendet und muss sagen (nun fehlen höchstens 1-2 der Reihe), dass "Glaube der Lüge" für mich eine der stärksten, wenn nicht der Beste Krimi aus der Reihe ist:

    So viele Themen, nicht nur mal kurz "angedockt", sondern echt zum Nachdenken anregend (Transsexualität) und unglaublich - meisterhaft - spannend.


    Für mich ist George die unangetastete "Queen of Crime". Ohne viel Blutvergießen schafft sie es, durch die Themen (auch Missbrauch an Kindern/Jugendlichen z.B.), unerfüllter Kinderwunsch, Lügengebäude in Familien, auch sehr wohlhabender (oder gerade dort??) eine unglaubliche, ungeheure Transparenz zu schaffen. DAS muss ihr erst mal jemand "nachmachen" - mich umguck: Ich kenne in DIESEM raffiniert psychologischen Plot niemanden... der mich trotz dem ganzen Schlamassel immer mal wieder zum Grinsen und Schmunzeln bringen kann!

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)