Nnedi Okorafor - The Book of Phoenix / Das Buch des Phönix

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.044 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wendy.

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    „The Book of Phoenix“ ist ein Prequel zu „Who Fears Death“ und in gewisser Weise die Schöpfungsgeschichte der dort beschriebenen Welt, der Titel erinnert also nicht von ungefähr an die biblischen Bücher. Die Verbindung wird über eine Rahmengeschichte hergestellt, in der ein alter Mann in einer Höhle eine Audiodatei findet, die die Lebensgeschichte von Phoenix erzählt.


    Phoenix ist eine Schöpfung einer Bioengineeringfirma, die in Türmen überall in den USA „Übermenschen“ jeder möglichen bzw. bis dahin unmöglichen Art herstellt. Phoenix besondere Eigenschaft ist die Hitze, die sie produzieren kann und nachdem der Mitgefangene des Instituts (also ein andere Genprodukt), in den sie verliebt war, stirbt, bricht sie aus und sucht Rache und Befreiung für all die anderen gefangenen Genprodukte.


    Der Anfang der Geschichte um Phoenix, ihre emotionale Entwicklung zu einer Person gefiel mir gut, aber im Laufe des Romans nahm ein gewisser Fanatismus immer mehr Raum ein, es ging nur noch darum, die Türme zu zerstören, um jeden Preis. In gewisser Weise ist das aus den Erfahrungen heraus schon verständlich, allerdings wirkt sie im Laufe der Erzählung immer kühler und emotionsloser. Das passt zu einem Schöpfungsmythos, denn Götter kann man schließlich nicht mögen, sondern nur fürchten oder verehren, aber ist nicht so toll für die Hauptfigur eines Romans, meine Sympathie ging dabei wieder verloren.


    Nnedi Okorafor spricht in diesem Roman verschiedene Gesichtspunkte an: was darf Forschung, wem ist man verpflichtet, heiligt der Zweck die Mittel? Darüber nachzudenken ist ebenso interessant, wie zu schauen, welche Aspekte dieser Geschichte man in ihrem postapokalyptischen Afrika von „Who Fears Death“ wiedererkennt. Dafür hätte aber eine Kurzgeschichte vermutlich auch ausgereicht. Ich fand es vor allem bedauerlich, die anfänglich interessante Figur von Phoenix als Trägerin der Handlung so schnell emotional zu verlieren, denn damit ging auch die Qualität der Geschichte verloren.


    Das Ganze erinnert letztlich an einen Superhelden-Comic, da überdecken allerdings bunte Zeichnungen die Löcher in Geschichte und Charakterentwicklung. Schade, die Autorin kann definitiv mehr.


    3ratten

  • Mir ging es sehr ähnlich wie dir, illy! :winken:


    Der Anfang war toll und mitreißend, aber irgendwann habe ich das Interesse verloren und mich bis zum Ende eher durchgebissen. Für mich hat auch einfach Charakterentwicklung gefehlt und die Nebencharaktere waren nie genug im Zentrum um dieses Fehlen wieder gut zu machen.
    Bis zu einem gewissen Punkt, vermutlich da, wo Phoenix ausbricht und ihren Entschluss fasst, sich zu rächen, war es faszinierend, sie zu verfolgen. Abgesehen davon, dass sie sich danach einfach nicht mehr weiter entwickelt, hätte ich mir aber auch mehr von der Welt gewünscht, die beschrieben wird. Gerade als Quasi-Vorgeschichte zu Who Fears Death (das mir wahnsinnig gut gefallen hat) hätte es ruhig etwas mehr sein können als die dürftige Rahmenhandlung. Mehr Verbindung zwischen den beiden Äras dieser Bücher hätte vielleicht auch die Tatsache überbrückt, dass es in der zweiten Hälfte des Buches nur wenig Handlung gab.


    Hast du schon Binti (und die gerade erschienene Fortsetzung Home) von Okorafor gelesen? Für mich war Binti das beste der Autorin seit Who Fears Death. Alles dazwischen hat mich eher enttäuscht.

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  • Hast du schon Binti (und die gerade erschienene Fortsetzung Home) von Okorafor gelesen? Für mich war Binti das beste der Autorin seit Who Fears Death. Alles dazwischen hat mich eher enttäuscht.


    Ich hatte eigentlich Lagoon als nächstes von ihr auf dem Einkaufsplan. Aber wenn du Binti als deutlich besser empfiehlst, schwenke ich da vielleicht besser um. :breitgrins:

  • illy

    Hat den Titel des Themas von „Nnedi Okorafor - The Book of Phoenix“ zu „Nnedi Okorafor - The Book of Phoenix / Das Buch des Phönix“ geändert.