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„The Book of Phoenix“ ist ein Prequel zu „Who Fears Death“ und in gewisser Weise die Schöpfungsgeschichte der dort beschriebenen Welt, der Titel erinnert also nicht von ungefähr an die biblischen Bücher. Die Verbindung wird über eine Rahmengeschichte hergestellt, in der ein alter Mann in einer Höhle eine Audiodatei findet, die die Lebensgeschichte von Phoenix erzählt.
Phoenix ist eine Schöpfung einer Bioengineeringfirma, die in Türmen überall in den USA „Übermenschen“ jeder möglichen bzw. bis dahin unmöglichen Art herstellt. Phoenix besondere Eigenschaft ist die Hitze, die sie produzieren kann und nachdem der Mitgefangene des Instituts (also ein andere Genprodukt), in den sie verliebt war, stirbt, bricht sie aus und sucht Rache und Befreiung für all die anderen gefangenen Genprodukte.
Der Anfang der Geschichte um Phoenix, ihre emotionale Entwicklung zu einer Person gefiel mir gut, aber im Laufe des Romans nahm ein gewisser Fanatismus immer mehr Raum ein, es ging nur noch darum, die Türme zu zerstören, um jeden Preis. In gewisser Weise ist das aus den Erfahrungen heraus schon verständlich, allerdings wirkt sie im Laufe der Erzählung immer kühler und emotionsloser. Das passt zu einem Schöpfungsmythos, denn Götter kann man schließlich nicht mögen, sondern nur fürchten oder verehren, aber ist nicht so toll für die Hauptfigur eines Romans, meine Sympathie ging dabei wieder verloren.
Nnedi Okorafor spricht in diesem Roman verschiedene Gesichtspunkte an: was darf Forschung, wem ist man verpflichtet, heiligt der Zweck die Mittel? Darüber nachzudenken ist ebenso interessant, wie zu schauen, welche Aspekte dieser Geschichte man in ihrem postapokalyptischen Afrika von „Who Fears Death“ wiedererkennt. Dafür hätte aber eine Kurzgeschichte vermutlich auch ausgereicht. Ich fand es vor allem bedauerlich, die anfänglich interessante Figur von Phoenix als Trägerin der Handlung so schnell emotional zu verlieren, denn damit ging auch die Qualität der Geschichte verloren.
Das Ganze erinnert letztlich an einen Superhelden-Comic, da überdecken allerdings bunte Zeichnungen die Löcher in Geschichte und Charakterentwicklung. Schade, die Autorin kann definitiv mehr.