Thomas Mann - Der Tod in Venedig

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    OA: 1911
    144 Seiten
    ISBN: 978-3596112661


    Inhalt:
    Gustav von Aschenbach, ein berühmter Schriftsteller von etwas über fünfzig Jahren und schon länger verwitwet, hat sein Leben ganz auf Leistung gestellt. Eine sommerliche Erholungsreise führt ihn nach Venedig. Dort beobachtet er am Strand täglich einen schönen Knaben, der mit seiner eleganten Mutter und seinen Schwestern samt Gouvernante im gleichen Hotel wohnt. In ihn verliebt sich der Alternde.


    Eigene Meinung:
    Diese Novelle ist, was die Thematik angeht, ein wenig befremdlich und hinterlässt einen unangenehmen Beigeschmack. Das liegt vor allem daran, dass das Objekt der Begierde erst 14 Jahre alt ist und man sofort in dem alternden Aschenbach einen pädophilen perversen erblickt und vermutet. Insofern fiel es mir ausgesprochen schwer, dem Schriftsteller auch nur ansatzweise Verständnis entgegen zu bringen. Um die Verzweiflung des Alterns zu beschreiben, hätte es mit Sicherheit auch ein 20jähriger junger Mann getan, zu dem sich jener hingezogen fühlt. Dies zumindest ist meine Meinung.
    Allerdings muss ich gestehen, dass mich die Beschreibungen von Menschen und ihrer Umgebung begeistern. Thomas Mann besaß die Fähigkeit Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen welche seinen Romanen einen sehr lebendigen Rahmen geben.


    3ratten

  • Der Schriftsteller Aschenbach reist, einem Gefühl folgend, nach Venedig. Dort sieht er den jungen Tadzio und fortan lässt Aschenbach den Jungen nicht mehr aus den Augen.
    Viel möchte ich zu Thomas Manns "Der Tod in Venedig" nicht sagen, denn ich habe einfach nicht viel, was ich dazu niederschreiben könnte. Das Buch ist kurz und lässt mich mit einer erhobenen Augenbraue und einem Achselzucken zurück. Es gibt viel, was man hier interpretieren und diskutieren könnte. Könnte. Denn ich habe auf beides keine Lust. Es reizt mich nicht, es interessiert mich nicht. Ich habe kein Interesse daran, in Aschenbachs Psyche rumzubuddeln.
    Deshalb gehe ich nun davon aus, dass Herr Mann und ich von nun an getrennte Wege gehen werden. Adieu, Herr Thomas Mann.

    //Grösser ist doof//


  • Es gibt viel, was man hier interpretieren und diskutieren könnte. Könnte.


    Man könnte es auch lassen. Warum taucht ihr nicht ein in dieses Buch, in diese Atmosphäre? Thomas Mann schafft es auf 100 Seiten eine einmalig echte Szenerie aufzubauen als stände man selber daneben. Stellt Euch doch neben diesen Perversen (wenn ihr ihn so empfindet). Klar, ihr könnt nicht zuschlagen, aber 100 Seiten kann man das doch aushalten. Und dann hat die Geschichte doch mehr aufgewühlt als so manches belangloses Buch. Aber hört auf, dieses Buch interpretieren zu wollen. Dann hat jedes Buch verloren.


    Gruß, Thomas


  • Warum taucht ihr nicht ein in dieses Buch, in diese Atmosphäre? Thomas Mann schafft es auf 100 Seiten eine einmalig echte Szenerie aufzubauen als stände man selber daneben. Stellt Euch doch neben diesen Perversen (wenn ihr ihn so empfindet).


    Nun, hab ich versucht. Ich hab alle meine Bilder auf ihn fokussiert, aber es klappte einfach nicht. Mich hat die Figur nicht gepackt, auch die Szenerie nicht. Thomas Mann scheint mir einfach nicht zu liegen.



    Aber hört auf, dieses Buch interpretieren zu wollen.


    Ich hab zum Glück gar nicht erst damit angefangen :zwinker: :breitgrins:

    //Grösser ist doof//

  • Buddenbrooks las ich mit Begeisterung und die knapp 800 Seiten flogen nur so dahin.

    Ganz anders war es bei dieser Novelle. Nicht mal 90 Seiten lang und ich habe mich drei Wochen durch gequält. Immer wieder hab ich sie weg gelegt und habe nicht verstanden was der Autor von mir will.

    Ich weiß es bis jetzt nicht.


    Mit den Figuren wurde ich nicht warm, diese Bewunderung aus der Ferne konnte ich nicht nachvollziehen.

    Das einzig interessante an dem Ganzen war, wie die Stadt mit der Cholera umgeht.


    Thomas Mann ist sicher ein Meister seines Fachs, aber dieses Büchlein und ich werden keine Freunde.

  • Jaqui ich habe den Tod in Venedig in der Zeit vor der kleineren Leserin, also vor deutlich mehr als 13 Jahren gelesen. Aber ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich mich nach der Lektüre genauso wie du gefühlt habe.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Schade, dass ihr zwei die Novelle nicht mochtet - ich kann das allerdings sogar nachvollziehen. Obwohl ich es sehr mag.


    Ich habe das Buch vor etwa 7/8/9 (?) Jahren gelesen, und für eine Hausarbeit genutzt. Ich habe mich gerne damit beschäftigt und war zwischendurch sogar sehr begeistert :D


    Seitdem habe ich außerdem einen Narren am Namen "Tadzio" gefressen. Ich mag den Namen einfach sehr gerne...

  • Hallo,


    Ich habe diese Novelle ebenfalls gelesen und zwar in den Sommerferien 2011. "Der Tod in Venedig" stand auf meiner Leseliste von 15 Büchern für das Abitur 2012.

    Ich weiß noch, dass die schwül-drückende Stimmung des Romans gut in den Sommer 2011 gepasst hat. An den Inhalt kann ich mich nur noch diffus erinnern.

  • Als Hörbuch habe ich es schon 2 oder 3 Mal gehört und wäre einer weiteren Runde nicht abgeneigt. Schwer erarbeitet in Papierform wäre es aber vielleicht was anderes.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.