Jasper T. Scott - Dark Space, Die Menschheit ist verloren

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  • Jasper T. Scott - Dark Space
    Die Menschheit ist verloren


    Verlag: Piper, erschienen 01.04.2016
    Im englischen Original: Dark Space


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    Dark Space fiel mir in der örtlichen Bücherei in die Hände. Mit einem Weltraumkampf und schießenden Raumschiffen im Orbit eines Planeten auf dem Cover und dem reißerischen Titel "Die Menschheit ist verloren" erwartete ich ein spannendes Weltraumabenteuer.


    Ein draufgängerischer Hauptcharakter namens Ethan Ortane lebt in einer verzweifelten Welt. Die Menschen haben Jahrzehnte zuvor einen Krieg gegen die Aliens namens Sythianer verloren und wenige kleine Gruppen von Menschen konnten sich mithilfe einer Raumportaltechnologie in versteckte Winkel der Milchstraße retten. Allgemein gehen die Menschen davon aus, dass würden die Sythianer herausfinden wo die Menschen leben, dann würden sie diese umgehend angreifen und vernichten.
    Eine funktionierende Regierungshierarchie hat sich nicht herausgebildet. Nachvollziehbare Machtfaktoren sind das schwächelnde Militär, dessen Rekruten einen hohen Sold und gute Verpflegung erhalten, eine Fraktion aus Handels- und Rohstoffgewinnungsfirmen sowie Weltraumpiraten, entstanden aus Abtrünnigen der beiden anderen Gruppen.


    Ethan Ortane ist ein älterer Mann mit einer brutalen Vergangenheit. In den Wirren des Kriegs verlor er den Kontakt zu seiner Familie. Um irgendwie eine Chance zu erhalten, sie wiederzufinden, verdingt er sich mit einer auffällig attraktiven Assistentin und einem klapprigen Raumschiff als Gelegenheitsarbeiter. Unglücklicherweise hat er sich in der Vergangenheit verspekuliert und hat nun immense Schulden bei einem der ganz großen Weltraumpiraten. Dieser erwischt ihn irgendwann auf einer Raumstation und erpresst ihn, das Militär auszuspionieren...
    Um nicht zu viel der spärlichen Handlung zu verraten, möchte ich aber noch auf das Ende aufmerksam machen: Es gibt keines. Die Geschichte wird einfach unterbrochen.


    Wie in vielen Science Fiction-Geschichten bemüht Jasper T. Scott sich nicht unbedingt, die technischen Errungenschaften mit in die Welt des Möglichen zu übertragen.
    So verfügt die Menschheit zwar über hochentwickelte holographische Technologien, die das Aussehen von Menschen verändern und sogar technische Kontrolleinheiten überlisten können. Aber sie haben keine Autopiloten oder andere automatisierte Systeme. Deshalb brauchen sie für den Betrieb eines Trägerraumschiffs eine Besatzung von vielen tausend Spezialisten. Sie können aber Schwerkraftgeneratoren kreieren, gleichzeitig ist es nicht möglich ein Raumschiff mit Schutzschilden auszustatten.


    Die Figuren im Roman sind sehr stereotyp. Einerseits verhilft das dem Autor zum Erzählen von simplen und teilweise nachvollziehbaren Handlungssträngen. Die Geschichte ist durch Auslassen von verwirrenden Logikkomponenten (zum Beispiel ein paar technologischer Details) schnell erzählt. Als ich das Buch in der Bücherei ausgeliehen habe, hab ich ein mehrere Zentimeter dickes Buch mitgenommen. Mit doppeltem Zeilenabstand und dicken weißen Rändern um dem Text ergibt sich aber ein kurzweiliges, wenig anspruchsvolles Leseerlebnis.
    Vom Verlag fühle ich mich wirklich veralbert. Band eins und zwei hätten ohne Probleme auf die vorhandenen 272 Seiten gepasst, nehme ich an. Dafür hätte lediglich der Zeilenabstand und der dicke weiße Rand angepasst werden müssen. Außerdem endet das Buch mit einem so aufreibenden Cliffhanger, dass der Eindruck entsteht, man soll genötigt werden den zweiten Band zu lesen.


    2ratten

  • Mir haben die drei Bände ehrlich gesagt auch nur mittelmäßig gut gefallen. Die Storyline war für mich stellenweise schon fast langweilig und der Klappentext schwindelt einem doch eigentlich eine durchaus interessante Geschichte vor. Allerdings hat sie größtenteils eben nicht im Dark Space gespielt, sondern im "normalen" Weltraum.


    Die Auflösung der Geschichte ist relativ verworren und unspektakulär. Aus der Space Opera wird im Laufe eine wahre Soap Opera. Man kann die Reihe lesen, aber wer Alternativen hat, sollte da besser zugreifen.


    Ich habe meine Eindrücke bei http://www.fantasybuch.de hinterlegt.

  • Was ist denn Fantasybuch für eine Seite?
    Ich klicke nicht so gern auf fremde Seiten und würde mich freuen, wenn du hier im Thread deinen Eindruck teilen würdest.


    Ein bisschen bin ich aber erleichtert, dass es noch jemandem beim Lesen so ging wie mir. Grad wenn es der erste Beitrag zu einem Buch ist, finde ich Verrisse immer etwas schwierig. Zumindest tue ich mich damit schwer.

  • Ach, schwer tue ich mich mit Verrissen überhaupt nicht. Es tut mir höchstens leid für die Autoren (auch wenn sie meine Kommentare zum Buch wohl eher nie lesen werden), aber sie haben in der Regel sehr viel Herzblut in das Buch gesteckt. Nur, wenn es einem halt nicht gefällt, was soll man machen? Autoren müssen damit leben können das ihr Werk halt nicht allen gefällt. Und so lange eine Kritik sachlich und begründet ist, kann sie vielleicht sogar hilfreicher sein als ein schlichtes "Tolles Buch, hat mir gut gefallen."


    Fantasybuch ist ein Rezensionsportal für Bücher aus dem phantastischen Bereich. Horror, SF, Fantasy, und ähnliches. Ich würde ad hoc mal sagen, dass wir durchaus noch ein paar Rezensenten gebrauchen könnten.