N. K. Jemisin - The fifth season/Zerrissene Erde (Broken Earth 1)

Tu das! Ich hole meins die Tage ab und freue mich schon wahnsinnig drauf.

Valentine, Kirsten

Schön daß Euch das Buch auch so gut gefallen hat. Ich hatte dieses Jahr anläßlich der Erscheinens des 3. Bandes und bevor ich den neuen Band dann gelesen habe, einen spontanen Re-Read der ersten beiden Bände.

Kann mich auch noch erinnern, daß ich beim ersten Mal Lesen des 1. Bandes sehr oft das Gefühl hatte, viel zu überlesen bzw. vieles nicht einordnen zu können. Schön war dann wie nach und nach die Groschen gefallen sind, je mehr man die Zusammenhänge erkennt.

Jetzt beim nochmaligen Lesen, erkannte ich erst wieviele der tiefergehenden Hintergründe im ersten Band eigentlich schon erwähnt wurden, man konnte es nur noch nicht einordnen.

Obwohl ich Bd.1 und 2 ja schon mal gelesen hatte, zähle ich sie zusammen mit dem 3. Band auch dieses Jahr nochmal zu meinen Lesehighlights 2020 und das obwohl ich beinahe konstant ein "schweres" Herz hatte beim Lesen.

Zitat

Die Trilogie spielt zwar in einer erfundenen Welt, legt den Finger aber in zahlreiche Wunden der heutigen irdischen Gesellschaft wie Rassismus, Ungleichheit, Ausbeutung, Zerstörung der Natur und Klimawandel, ohne dass es lehrerhaft und bemüht wirkt.

Ja! Genau so sehe ich das auch. Man kann unglaublich viel hineininterpretieren, ergibt sich beim Lesen ganz automatisch, dennoch ist die Geschichte für sich gesehen

Firiath: ich glaube, es war sogar eine Bemerkung von Dir, durch die ich darauf eingestellt war, dass es ein bisschen dauert, bis man sich in der Welt zurechtfindet. Es ging dann aber erstaunlich gut. Irgendwie konnte ich hier das Fremdartige auch mal gut so stehen lassen, bis es dann doch noch erläutert wurde oder man erkannt hat, wie die Dinge zusammenhängen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass all die Puzzleteilchen noch mal eine ganz andere Bedeutung bekommen, wenn man die Bücher noch mal mit dem Wissen um das, was kommt, liest.

Hätte ich allerdings schon vor dem Ende gemerkt, dass es ein Glossar gibt, wäre das durchaus hilfreich gewesen

Und ja, es ist schon insgesamt ziemlich bedrückend, aber nicht so, dass es einen erschlägt. Wahrscheinlich liegt das auch am oft selbstironischen bis sarkastischen Erzählton. Alleine schon der Einstieg mit diesem lapidar-zynischen Satz über das Ende der Welt.

Die Welt, um die es hier geht, wurde bereits mehrfach in unregelmäßigen Abständen von Erdbeben/Vulkanausbrüchen und ähnlichen Naturkatastrophen heimgesucht. Die daraus resultierende Zeit, bezeichnet man als 5th Season, geprägt von Hunger und umfassender Armut, eine Zeit in der die Zivilisation stockt und nur noch Überleben zählt.

Einer der drei Handlungsstränge spielt zu Beginn einer solchen „Jahreszeit“, deren Dauer aber durchaus Jahre oder Jahrzehnte dauern kann, die anderen spielen einige Jahre zuvor. In allen dreht es sich um eine Frau/ein Mädchen, die eine Gabe haben, die als Fluch gefürchtet ist und von den Machthabern „gezähmt“ wird. Solche Menschen („Orogene“) können die Erde mit ihren tektonischen Eigenschaften spüren und auch beeinflussen und Magie daraus ziehen, die es ihnen ermöglicht zu zerstören und zu töten.

Jemisin hat jede Menge positiver Kritiken bekommen, da wollte ich dann natürlich auch mal etwas von ihr lesen. Ich muss zugeben, den Anfang fand ich dann doch eher zäh, ich fand es sprachlich relativ anspruchsvoll, hingegen inhaltlich zunächst unoriginell. Doch das änderte sich im Laufe der Zeit und am Ende habe ich mir direkt den Folgeband heruntergeladen.

Ich bin auch enorm gespannt, wie Dir die weitere Trilogie gefällt.

„Zerrissene Erde“ erzählt unter anderem die Geschichte von Essun, die Rache an ihrem Mann nehmen will, da dieser ihr Kind umgebracht hat.

Dieses Buch ist mal wieder eines der ganz schwer zu bewertenden.

Einerseits mag ich das grundlegende, außergewöhnliche Wordbuilding. Denn der Kontinent, auf dem das Ganze spielt, „Die Stille“, ist unruhig und brodelt ständig. Zudem gibt es Figuren, die die Erdmächte kanalisieren und so drohende Vulkanausbrüche verhindern können. Das wirkt, angesichts real existierender Probleme wie dem Klimawandel, bedrückend und faszinierend zugleich.

Teilweise ist es jedoch angesichts zahlreicher Handlungssprünge und welteigener Fachbegriffe schwierig, der Handlung zu folgen. Und, so komisch das klingt, aber die zahlreichen Wendungen haben in meinen Augen eher geschadet als gut getan. Kaum meinte ich einen roten Faden erkannt zu haben, reißt ihn mir das Buch mit einem „Ätsch, so ist es gar nicht!“ aus den Händen.

Auch wenn die Benotung es vermuten lässt finde ich „Zerrissene Erde“ nicht mal durchschnittlich, sie soll eher die Ambivalenz ausdrücken, die ich beim Lesen empfunden habe, das Verständnis, wie man den Roman vergöttern, aber auch verteufeln kann. Hier sollte sich wirklich jede und jeder ein eigenes Bild machen.

Ihr habt es geschafft, das Buch ist an der Merkliste vorbei direkt auf die Einkaufsliste gewandert. Besonders die Ambivalenz, die Doscho und andere beschreiben, macht mich neugierig.

Doscho: ich kann gut nachvollziehen, wie es Dir mit dem Buch gegangen ist. Der erste Teil hat mich insgesamt schon ganz schön fasziniert, ich bin aber streckenweise auch ziemlich "geschwommen", bis ich diese Welt so halbwegs verstanden hatte.

Falls Du die Trilogie weiterliest, bin ich sehr gespannt, wie Dir der Rest gefällt.

Schade ist, dass die Bücher im Deutschen so gruselige Titel haben

Mir ging es bei dem Buch wie Doscho. Mir hat einfach der rote Faden gefehlt und ich bin mit den Figuren nicht warmgeworden. Zum Schluss habe ich quergelesen und das Buch dannach in den Bücherschrank gestellt mit dem Gedanken keinen weiteren teil kaufen zu müssen