Nina Ohlandt - Eisige Flut

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    Wie süß die Rache ist und wie inbrünstig sie ersehnt wird, das weiß niemand als der, der die Beleidigung erlitten hat. (Giovanni Boccaccio)
    An einem bitterkalter Februarmorgen konnte Elke Derling nicht mehr schlafen, sie musste an ihre Tochter Anja denken die sie seit Tagen vermisst. Sie zog sich an und wollte die Zeitung holen, öffnete die Tür und erschrak als vor ihr ihre Tochter Anja stand ganz und gar in Eis gehüllt. Das Flensburger Team unter John Benthien wird zu diesem außergewöhnlichen Mordfall gerufen. Auch sie haben bisher noch nie so etwas gesehen. Die Tote auf einem Exponatständer drapiert und von Kopf bis Fuß mit Eis bedeckt stand sie da, als wenn sie gerade bei ihren Eltern klingeln würde. Welcher kranke Täter stellt seine Toten so zur Schau und warum? John Benthien und seine Kollegen sind fassungslos und kommen mit ihren Ermittlungen nicht voran. Doch da tauchen innerhalb kurzer Zeit erneut 2 Eisleichen auf, eine davon auf der Insel Amrum. Als dann auch noch bei der Obduktion bei jedem Toten eine Beigabe im Bauchnabel entdeckt wird, wird das ganze noch bizarrer. Derweil beschäftigt sich Johns Vater Ben mit seinem neuen Foodblog. Aber auch Lilli Velascos Verhalten macht John immer mehr Kopfzerbrechen, was hat sie vor ihm zu verbergen? Als es dann auch noch zu einer Entführung kommt, erkennen sie das die Verbindung in die Vergangenheit führt.


    Meine Meinung:
    Für mich ist dies der fünfte Kriminalfall, den ich von der Autorin gelesen habe. Das Cover wieder mit einem Bild der Nordsee passt sehr gut zum Buch. Der bildhafte und ausführliche Schreibstil, bei dem ich als Leser das Gefühl habe mitten im Geschehen und am Tatort zu stehen gefällt mir bei diesen Büchern. So saß ich gebannt vor der Geschichte und hat das Gefühl, am eigenen Leib die Minusgrade, die an der Nordsee herrschten zu spüren. Besonders auf das Ermittlerteam, bei denen ich inzwischen die meisten ins Herz geschlossen habe, freute ich mich schon sehr. Die raffinierten Sackgassen die Nina Ohlandt auch hier wieder in diesem Krimi mit eingebaut hatte, ließ mich den Täter erst am Ende des Buches erkennen. Gerade die sehr realen Ermittlungen, die ich gut nachvollziehen kann machen diese Geschichte recht glaubhaft. Aufgelockert wird alles noch mit Ben, dem sehr agilen Vater von John Benthien, der immer wieder einem neuen Hobby frönt, so wie diesmal seinem Foodblog. Außerdem gibt es einige Briefe zwischen einem Vater und Tochter, bei denen ich einige male, schlucken musste, weil seine Lebensereignisse schrecklich sind. Aber auch John Benthien, Lilli Velasco und Tommy Fitzen Privatleben fließt diesmal wieder mit ein, was die ganzen Begebenheiten zusätzlich auflockern. Den auch diesmal geht es wieder um einen sehr spektakulären Fall, der in die weite Vergangenheit führt. Mich jedenfalls konnte die Autorin wieder überzeugen und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall und vergebe 5 von 5 Sterne.

    5ratten :tipp:

  • Der Eismörder


    Anja Derling ist seit 4 Wochen verschwunden. Als ihre Mutter in der Früh die Zeitung holen will, steht Anja vor der Tür, als Eisskulptur. Ein paar Tage später findet ein Rentner mit seiner Enkelin auf einer Mauer sitzend den alten Arthur Peters, hingesetzt ebenfalls als Skulptur. Als dann auch noch eine dritte Eisstatue auftaucht, eine junge Frau als Tänzerin in Eis drapiert, hat die Kripo Flensburg einen neuen Fall: sie suchen den Eismörder. Eine Gemeinsamkeit aller Toten: alle haben signifikanten Beigaben im Bauchnabel, die wohl auf den nächsten kommenden Toten hinweisen.


    Eisige Flut ist nun schon der 5. Fall, den ich zusammen mit den Kommissaren John Benthien, Lilly Valesco, Tommy Fitzen und einigen anderen Kollegen lösen darf. So knifflig, wie dieser, war für mich allerdings noch keiner. Es gibt ungeheuer viele Spuren. Alle laufen ins Leere. Es gibt viele Verdächtige. Alle haben ein handfestes Alibi. Benthien und Kollegen stehen vor einem Rätsel. Es wird doch hoffentlich nicht so ausgehen, wie die Morde in den USA vor einigen Jahren, die nicht gelöst werden konnten? Es gibt hier nämlich einige Gemeinsamkeiten. Doch auch in diesem Fall kommt der Täter ans Licht - und ich war absolut schockiert...


    Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig und ich bin sehr schnell mitten in der Geschichte drin. Da ich die meisten Kollegen schon kenne, ist es wie zurück zu kommen und wieder mit ihnen zusammen im Konferenzzimmer zu fachsimpeln und Ergebnisse auszutauschen. In dieser Geschichte machen mir aber John und Lilly etwas Sorgen. Lilly muss unbedingt noch eine private Sache zuende bringen. Dann wird hoffentlich auch in dieser Beziehung wieder Ruhe einkehren.
    Mein Liebling Benjamin Benthien, John´s Vater, hat endlich alle Rezepte für seinen Backblock zusammen und dieser geht an den Start. Ich bewundere den alten Herrn, der eine Vitalität ausstrahlt, die ich gerne in 15 Jahren genau so auch noch gerne hätte.
    Der einzige Kollege, den ich von Anfang an, als er in den hohen Norden kam, nicht mochte ist auch wieder dabei. Anscheinend versucht er seine Fehler aus der Vergangenheit wieder gut zu machen. Er setzt sich ein, hält sich mit dummen sprüchen zurück und versucht sich anzupassen. Trotzdem mag ich ihn nicht.


    Durch die vielen verschiedenen Orte, an denen ermittelt wird, bin ich zwar wieder im ganzen Norden der Republik und auf den Inseln Amrum und Föhr unterwegs, was mir landschaftlich wieder sehr gut gefallen hat. Aber den lokalen Kollorit habe ich ganz besonders am Schluss gespürt. Da geht John Benthien sehr bewusst und mit offenem Blick durch sein Flensburg. Und schon steht diese Stadt auf meiner "möchte-ich-noch-sehen"-Liste.


    So schade ich es finde, dass das Buch wieder so schnell ausgelesen war, so sehr freue ich mich auf den 6. Fall für Benthien und Kollegen, der hoffenlich bald erscheinen.


    5ratten

  • Bereits einige Wochen ist Anja Derling verschwunden, als sie eines Morgens vor ihrem Elternhaus tot aufgefunden wird. Als Eisstatue steht sie vor dem Haus, die Hand zur Klingel ausgestreckt. Hauptkommissar John Benthien und seine Kollegen stehen vor einem Rätsel. Warum wurde das Opfer so zur Schau gestellt? Schon bald gibt es eine weitere Leiche und auch, wenn eine Verbindung zwischen den Opfern nicht auf Anhieb ersichtlich ist, so scheint es sich doch um eine Mordserie zu handeln, denn bei den Toten wird jeweils im Bauchnabel eine Beigabe gefunden. Den Ermittlern fällt es schwer einen Zusammenhang herzustellen.


    In „Eisige Flut“ ermittelt John Benthien bereits zum fünften Mal. Das aber fällt gar nicht auf und so kommen hier auch Neueinsteiger voll auf ihre Kosten. Der Autorin ist es gut gelungen die privaten Details der handelnden Charaktere so in die Handlung einzuflechten, dass jeder damit gut klarkommen kann. Im Vordergrund steht zwar die Ermittlung, aber auch die privaten Befindlichkeiten der Ermittler bekommen hier genügend Raum. Dies ist interessant, weil viele von ihnen sich schon lange kennen und auch eine enge Beziehung zueinander pflegen.


    Als schön herausgearbeitet habe ich persönlich auch die Gegend in der der Roman angesiedelt ist, empfunden. Hier wird deutlich wie man im hohen Norden lebt und wie die Menschen miteinander umgehen.


    Es wird nie langweilig in diesem Kriminalroman, der auch einige falsche Fährten aufzuweisen hat und den Leser damit mehr als einmal in die Irre führt. Der Täter ist jedenfalls nicht auf Anhieb zu durchschauen.


    „Eisige Flut“ ist ein spannender Roman mit wechselnden Handlungssträngen und überraschender Auflösung. Wer die Vorgänger der Reihe noch nicht kennt, bekommt hier bestimmt Lust darauf auch diese zu lesen.


    Copyright © 2018 by Iris Gasper


    4ratten

    Lesen ist meine Leidenschaft