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Klappentext
Lösen Bücher Revolutionen aus? Wussten Sie, dass Marilyn Monroe eine passionierte Leserin war? Dass Jane Austen nur Frauen für voll nahm, die Romane lieben? Oder dass vor 150 Jahren Eugenie Marlitt zur ersten Bestsellerautorin aufstieg?
Frauen und Bücher gehören zusammen, insbesondere Frauen und Romane. Im 18. Jahrhundert, mit der zunehmenden Veröffentlichung von Belletristik, nahm die Leselust ihren Anfang und brachte ein wenig auch die Emanzipation ins Rollen. So mancher Mann wird mit Besorgnis beobachtet haben, wie ausdauernd manche Frauen Bücher geradezu verschlangen, sich mit den Protagonistinnen identifizierten und teilweise selbst zur Feder griffen. Literatur war plötzlich mehr als ein bloßer Zeitvertreib; sie avancierte zum Gesprächsthema, Leitfaden und Ratgeber, in manchen Fällen auch mit negativen Auswirkungen.
Auf dem Weg durch die Literatur der letzten drei Jahrhunderte präsentiert Stefan Bollmann verschiedene Persönlichkeiten wie Goethe, Jane Austen, Mary Shelley, Virginia Woolf oder James Joyce, um nur einige zu nennen, mit ihren wichtigsten Werken und durchleuchtet deren Wirkung auf die Leserinnen. Neben dem reinen Unterhaltungswert ließ sich auch ein schleichender Wandel in der eigenen Wahrnehmung erkennen. Mitunter wurden aus den Leserinnen Autorinnen, die teilweise zunächst noch unter einem Pseudonym veröffentlichten, aber dann zunehmend offen publizierten und eine stetig wachsende Anhängerschaft verzeichnen konnten.
Bollmann erzählt in angenehm ungezwungenem Stil auch aus dem Leben der SchriftstellerInnen und interpretiert ihre Bücher, so dass gar nicht selten auch der Wunsch aufkommt, diese (erneut) zu lesen. Die ausgewählten Werke, zumeist echte Meilensteine der Belletristik, stehen als Beispiele für die Entwicklung neuer Stilrichtungen. Der Beginn dieser höchst informativen Reise durch die Literatur liegt bei Dichterlesungen, die Friedrich Gottlieb Klopstock Mitte des 18. Jahrhunderts für seine weiblichen Bewunderer hielt, das Ende markiert der aktuelle Trend der Fanfiction. Eine schlechte Wahl ist für mich – ohne es selbst zu kennen - 50 Shades of Grey als Vertreter für zeitgenössische Literatur. Über bloße Erotik in Büchern ist man längst hinaus, aber ausgerechnet ein solches Beispiel zu wählen, selbst wenn es dabei um Mainstream geht, reduziert Leserinnen auf ein Niveau, auf dem sich manche nicht gerne sehen - auch wenn gerade dieses Buch eifriger diskutiert wurde als andere.
Mit Frauen und Bücher ist Stefan Bollmann eine unterhaltsame und interessante Betrachtung des weiblichen Leseverhaltens gelungen, die mit ihren umfangreichen Informationen weit über das eigentliche Thema hinausgeht.