Curtis Sittenfeld - Vermählung

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    Für mich leider so gar nichts, aber für Fans sicher unterhaltsam


    Klappentext

    „Mrs. Bennets Leben dreht sich nur um das Eine: Wie kann sie es bloß schaffen, dass ihre Töchter endlich den Richtigen finden? Zumindest für Jane, die Älteste, gibt es Hoffnung: Chip Bingley, der attraktive Arzt, der noch vor Kurzem als Bachelor in der Fernsehshow „Vermählung“ vergeblich nach der großen Liebe suchte, zieht in die Kleinstadt. Und gleich beim ersten Zusammentreffen knistert es zwischen Chip und Jane. Doch was ist mit Liz Bennet? Chips Freund, der ungehobelte Neurochirurg Fitzwilliam Darcy ist definitiv keine Option! Dennoch scheinen die beiden nicht voneinander lassen zu können …“


    Gestaltung

    Das Cover ist ehrlich gesagt überhaupt nicht mein Fall, denn ich mag die Farbkombination aus blau und pink überhaupt nicht, da die auf diesem Cover gewählten Farbtöne des Hintergrunds für meinen Geschmack in zu starkem Kontrast miteinander stehen. Das Blumenmotiv finde ich ganz adrett, aber gleichzeitig wirkt es auch ein wenig alt-Lady-like.


    Meine Meinung

    Jane Austen-Fans werden an diesem Buch wohl ihre wahre Freude haben, denn Curtis Sittenfeld erzählt in „Vermählung“ eines ihrer bekannten Werke nach. Da ich persönlich mich leider so gar nicht mit Jane Austen auskenne, stand ich hier manchmal wie der Ochs vorm Berg, da ich die ganze Zeit wusste, dass es sich um eine Adaption handelt, aber nicht wirklich viel damit anfangen konnte.


    Hinzu kam dann, dass mich die Handlung leider so gar nicht fesseln konnte. Ich habe mich eigentlich größtenteils nur gelangweilt und gehofft, dass das Buch bald ein Ende haben möge. Den in mehreren Rezensionen angepriesenen Humor habe ich ehrlich gesagt schmerzlich vermisst, denn mir konnte die Geschichte nicht einmal ein müdes Lächeln abverlangen. Alles in allem fand ich die Handlung zwar ganz nett, aber nach allem, was ich so von Jane Austen und auch den Adaptionen von Curtis Sittenfeld gehört habe, habe ich doch mehr erwartet.


    Ich dachte, es gäbe mehr schlagfertige Dialoge, mehr elegante Wortgefechte und mehr Wortgewandtheit, aber entweder waren meine Erwartungen zu hoch oder all diese Dinge sind in von mir unbemerkter Weise an mir vorbeigezogen. Ich kam manchmal nicht umhin mich zu fragen, ob in dem Buch überhaupt etwas wirklich Weltbewegendes passieren würde, denn für mich plätscherte die Handlung doch stark vor sich hin. Vor allem wenn es immer um Belanglosigkeiten oder Nebensächlichkeiten ging, habe ich den roten Faden der Geschichte verloren. Etwas mehr Überraschungen oder Spannungshöhepunkte hätte ich sehr genossen.


    Was mir aber gut gefallen hat, war dass die Figuren sehr gut ausgearbeitet waren. Dass in der Handlung nicht ganz so viel passiert, mag also vielleicht auch daran liegen, dass die Autorin Wert darauf gelegt hat, die Charaktere genauer darzustellen. Hier gefiel mir besonders Darcy gut, weil er sehr geheimnisvoll war, wobei ich auch sagen muss, dass ich ihn teilweise auch nicht ganz so gut nachvollziehen und verstehen konnte. Zudem gefiel es mir, wie Liz ihre Familie sieht und wie sie nach und nach Darcy verfällt.


    Fazit

    „Vermählung“ ist eine passende Jane Austen Adaption, die den Stil der Autorin und ihrer Werke aufgreift. Für mich war dieses Buch leider nicht unbedingt das Richtige, da mir die Handlung doch zu langatmig war und ich mich doch eher gelangweilt habe. Aber die Figuren waren sehr schön ausgearbeitet und voller Tiefe, sodass ich mir sicher bin, dass Fans großen Spaß mit „Vermählung“ haben werden!

    2 von 5 Sternen!

    2ratten

    Reihen-Infos

    Einzelband


    PS : Ich finde jetzt im neuen Forum leider nicht, wo/wie ich das Cover von Amazon einfüge, entschuldigt bitte!:confused:

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    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Die Bücher, die ich von Curtis Sittenfeld bisher las, mochte ich alle. Und "Pride und Prejudice" mochte ich ebenfalls. Das sollte also eigentlich alles für das Buch sprechen.

    Allerdings war ich von Eligible dann ein wenig enttäuscht, ich hatte mir mehr erhofft.


    Die Familie Bennett ist eigen, der Vater eher zurückgezogen, die Mutter packt das Haus voll, in dem sie online alles Mögliche kauft. Ein Teil der Töchter lebt zu Hause und plant nicht, dies zu ändern. Lediglich Liz und Jane sind ausgezogen und leben in New York.

    Liz, auf der das Hauptaugenmerk liegt, hat es nicht einfach. Da der Vater krank ist, kehrt sie für unbestimmte Zeit nach Hause zurück und muss sich dort mit einer Reihe von Problemen auseinandersetzen. Die Krankenhausrechnungen des Vaters übersteigen das Budget, doch wie der Mutter und den Schwestern klar machen, dass sie das Haus verkaufen und umziehen müssen? Ihre Schwester Jane scheint den Mann fürs Leben getroffen zu haben, unpassenderweise ist sie aber schwanger. Und Liz selbst hat gerade eine Affäre beendet und trifft ständig Darcy, den sie eigentlich so überhaupt nicht leiden kann.


    Mehr als einmal habe ich mich gefragt, warum Liz nicht einfach ihre Sachen packt und wieder nach New York zurück fährt. Die Familie ist wirklich anstrengend und auch beim Lesen war mir das fast zu viel. Hinzu kommen ein paar eher unglaubwürdige Wendungen in der Handlung.

    Ich habe dann darüber hinweg gesehen, das Buch unter "seichter Lektüre" eingeordnet und aufs Happy End gewartet. So habe ich das Ende auch als besser empfunden als den Beginn.

    Das Buch ist umfangreich, was jedem Handlungsstrang ausreichend Zeit lässt, so dass nichts nur kurz abgehandelt wird. Insgesamt plätschert die Handlung vor sich hin und man kann es einfach gemütlich lesen.

    Deshalb ist mein Gesamteindruck auch eher positiv, auch wenn mich "Eligible" eigentlich nicht überzeugen konnte.


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  • Mrs. Bennet ist am Verzweifeln: fünf erwachsene Töchter, drei davon immer noch im Elternhaus daheim, und keine einzige macht Anstalten, sich einen vernünftigen Mann zu angeln!


    Doch dann ergibt sich die Gelegenheit, Chip Bingley mit ihren Töchtern bekannt zu machen, einen begehrenswerten Junggesellen, der kürzlich an der viel beachteten TV-Kuppelshow "Vermählung" teilgenommen, aber am Ende keine der Kandidatinnen für sich ausgewählt hat. Als gutaussehender Arzt ist Chip der Traum jeder Schwiegermutter (oder zumindest der von Mrs. Bennet). Und es funkt tatsächlich zwischen Chip und Jane, der Ältesten, die allerdings ein Geheimnis vor ihrer ganzen Familie verbirgt.


    Liz, die Zweitälteste, steckt in einer merkwürdigen On-Off-Beziehung mit einem verheirateten Ex und ist total genervt von Bingleys arrogantem Freund Fitzwilliam Darcy, der sich ihr gegenüber unglaublich herablassend benommen hat. Aber irgendwie geht er ihr auch nicht mehr aus dem Kopf, und gelegentlich blitzt auch eine andere, sympathische Seite an ihm auf. Liz weiß nicht so recht, was sie davon halten soll.


    Mary, die Mittlere, ist einfach nur genervt von dem ganzen Zirkus und will bloß ihre Ruhe, während die Jüngsten, Lydia und Kitty, hauptsächlich Mode, Make-up, Fitness und Ernährungshypes im Kopf haben und sich ansonsten hauptsächlich durch blöde Witze hervortun.


    Liz, die wie Jane nur ins Elternhaus gekommen ist, um der Familie während der Genesung des Vaters nach einer Herz-OP unter die Arme zu greifen, will möglichst schnell wieder heim nach New York, doch dann macht sie eine sehr beunruhigende Entdeckung, die Finanzen ihrer Eltern betreffend, und beschließt zu handeln, bevor alles völlig aus dem Ruder läuft.


    "Vermählung" ist, wie das Cover bereits verrät, eine moderne Version von Jane Austens "Stolz und Vorurteil". Curtis Sittenfeld gelingt es vom Grundsatz ganz gut, diese eigentlich aus heutiger Sicht hoffnungslos altmodische Geschichte um fünf zu verheiratende Töchter in die Gegenwart zu übertragen, indem sie aus Mrs. Bennet eine ziemlich oberflächliche Berufsehefrau macht, der es hauptsächlich um den schönen Schein geht und die fürs eigene Ego gerne hätte, dass wenigstens eine oder zwei ihrer Sprösslinge eine gute Partie machen.


    Allerdings gerät die Umsetzung in weiten Teilen ziemlich überzeichnet und realitätsfremd, die Figuren sind eher Karikaturen als echte Charaktere und benehmen sich auch so (wobei Lydia und Kitty im Original ja auch zwei ziemliche Hohlbrote sind und Mary schwer zu fassen ist wie auch hier). Zwischendurch hat mich das regelrecht angeödet. Dank kurzer Kapitel und schneller Schnitte zwischen den einzelnen Figuren liest es sich aber insgesamt doch recht flott weg. Unterhaltsam ist das durchaus, aber ich hätte es mir wohl lieber als überdrehte Filmkomödie mit einer guten Besetzung angeschaut, als mir fast 600 (immerhin groß gedruckte) Buchseiten zu geben.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Vielleicht sollte ich, um dieses Buch mehr schätzen zu können, Pride & Prejudice noch mal lesen... Die Idee, es zu aktualisieren, erschien mir so reizvoll, dass ich sofort meinen Gebrauchtbuchbestellfinger betätigt hatte, aber ich musste beim Lesen feststellen, dass mir nur noch die absoluten Hauptpersonen und das Setting des Originals präsent waren - und die Sprache.

    Eventuell gibt es also geschickte Adaptationen des Schicksals der Restschwestern, die ich gar nicht würdigen konnte. (?!)

    Insgesamt fand ich Vermählung stellenweise ganz witzig, gerade auch stilistisch, aber zunehmend dann doch zu abgedreht. Langatmig eigentlich nicht - völlig im Rahmen des Originals ;) - und es lässt sich halt viel schneller lesen.

    Werd' also bei Gelegenheit das Original noch mal rauskramen - immerhin dazu war es gut.

  • Alice: meine Erinnerung ans Original war auch nur noch relativ düster. Ich wusste nur noch, dass Lydia und Kitty auch im Originalbuch eher dümmlich dargestellt waren und man über die Mittlere wenig erfahren hat. Das hat dann schon ganz gut gepasst.

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