Tomi Adeyemi - Children of Blood and Bone: Goldener Zorn

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 3.564 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

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    Orïsha war früher eine Welt voller Magie. Zehn verschiedene Clans sogenannter Maji verfügten über unterschiedliche magische Begabungen. Doch nicht alle Menschen waren Maji, der König fürchtete die Magie und ließ in der „Blutnacht“ alle erwachsenen Maji töten. Die Verbindung zwischen der Magie und den Menschen wurde unterbrochen, seit dieser Nacht gibt es keine Magie mehr in Orïsha. Nur deswegen hat der König die Kinder der Maji am Leben gelassen, aber sie werden schlecht behandelt, unterdrückt und „Maden“ genannt. Maji Kinder erkennt man an ihren weißen Haaren und so sind sie eine leichte Zielscheibe für Spott und Grausamkeiten. Zélie ist so ein Maji-Kind, ihre Mutter war eine Seelenfängerin und wurde in der Blutnacht grausam ermordet. Gemeinsam mit ihrem Bruder Tzain kümmert sie sich um ihren Vater, doch in ihr brodelt es, sie kann die Ungerechtigkeit nur schwer ertragen.


    Eines Tages will sie in der nahegelegenen Hauptstadt einen besonderen Fisch verkaufen und ab da überschlagen sich die Ereignisse, denn sie hilft einem jungen Mädchen auf der Flucht vor Soldaten – und dieses Mädchen stellt sich als die Prinzessin des Landes vor. Amari musste mitansehen, wie ihr Vater ihre einzige Vertraute ermordet und hat in einer Kurzschlussreaktion ein magisches Artefakt gestohlen. Weder sie noch Zélie wissen, worauf sie sich einlassen, doch das Schicksal (beziehungsweise die Götter) scheinen ihren Weg vorgezeichnet zu haben. Kann Kronprinz Inan, der vom König auf die Jagd nach seiner Schwester geschickt wird, sie aufhalten? Oder wird er erkennen, dass der Weg seines Vaters nicht der Richtige ist?


    Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, das schon einige Vorschusslorbeeren im Original mit sich bringt. Das afrikanische Setting mit fantastischem Einschlag - unbekannte Tiere, Pflanzen und sonstige Wesen, die Magie und all das – sind mal etwas Anderes und haben mir sehr gefallen. Die Story an sich fand ich allerdings nicht sonderlich überraschend. Eine jugendliche Protagonistin, die die Welt retten muss, obwohl sie es bisher eigentlich immer nur geschafft hat, sich selbst und ihre Umgebung in Probleme zu stürzen. Auf der nun anstehenden Reise muss sie Verantwortung übernehmen und erwachsen werden. Dies ist aber gut geschildert und Zélie ist eine sympathische und glaubwürdige Heldin. Auch die anderen Protagonisten und Nebenfiguren sind gut dargestellt. Insbesondere Inan, der schwer mit sich und seinem Schicksal hadert und immer wieder in seinen Entscheidungen schwankt, konnte mich überzeugen.


    Am Ende überstürzen sich die Ereignisse ein bisschen und manches geht für meinen Geschmack zu schnell. Eigentlich ist die Geschichte zu Ende erzählt, einiges bleibt aber offen und unbeantwortet, so dass ich davon ausgehe, dass es hier noch eine Fortsetzung geben wird.


    Insgesamt ist es ein spannendes Buch und die Autorin verpackt eine Anti-Rassismus-Geschichte in temporeicher, jugendgerechter Sprache – hoffentlich erreicht sie damit viele LeserInnen!


    4ratten

    LG, Dani


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  • Ich schleiche schon ein Weilchen um das Buch herum, zögere aber noch, da es ja wirklich sehr gehypt wird.


    Soweit ich weiß, handelt es sich um eine Reihe und die nächsten beiden Teile sind geplant, allerdings wohl nicht vor 2019. Ob es mehr geben wird oder es eine Trilogie wird, weiß ich aber auch nicht.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

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    Ich war ein klein wenig enttäuscht, hatte mir etwas mehr erwartet (gar nicht mal unbedingt wegen des Hypes, den hab ich erst mitbekommen, als ich es schon hatte, mich hatten Beschreibung und Cover neugierig gemacht)


    Soweit ich weiß, handelt es sich um eine Reihe und die nächsten beiden Teile sind geplant

    Ja, davon ist auszugehen, so wie das Ende konstruiert ist. Da gibt es eine Art Cliffhanger, bei dem man spekulieren kann, was es bedeuten soll (ich hatte spontan eine klare Interpretation für mich, man kann es aber auch sicher anders sehen) und bei einigen Figuren weiß man gar nicht so recht, ob die nun noch leben oder nicht. Aber an sich könnte es auch so für sich stehen.

    LG, Dani


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    Sie töteten meine Mutter.

    Sie raubten uns die Magie.

    Sie zwangen uns in den Staub.

    Jetzt erheben wir uns.

    Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.

    Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …



    Rezension: Children of Blood and Bone von Tomi Adeyemi


    Zelies Welt wurde auf den Kopf gestellt. Die Mutter getötet, ihre Magie geraubt, unterdrückt in einer einzigen Nacht von jenen, die Angst vor ihrem Volk hatten: Der machthungrige König Orisha hat jeden einzelnen Magier töten lassen. Nur eine Handvoll konnte sich rechtzeitig verstecken. Jetzt hat Zelie die Möglichkeit, die Magie durch uralte Artefakte wiederzubeleben. An ihrer Seite ihr Bruder und die Prinzessin, die aus Orishas Palast geflohen ist.


    „Jetzt erheben wir uns“ – ein wie ich finde bezeichnender Satz für die gesamte Handlung dieses Buches, insbesondere wenn man den Hintergrund betrachtet, den die Autorin im Nachwort darstellt. Farbige, unterdrückte Menschen und rassistische Polizeigewalt auf Amerikas Straßen – ein höchst brisantes und aktuelles Thema, diesmal in einen fantastischen Roman mit afrikanischen Wurzeln verpackt – hört sich zumindest für mich sehr interessant an – in der Bloggerszene wird das Buch gehyped (und ich hasse den Begriff, weil er Erwartungen schürt und der Leser automatisch voreingenommen in das Buch einsteigt – aber das steht auf einem anderen Bogen …).


    Der Anfang fiel leicht. Ich war sehr schnell in Zelies Lebenswelt drin, auch durch den lockeren bildhaften Schreibstil der Autorin. Die Action vom Anfang tut dem Buch gut und eröffnet es gleich mit schnellen Szenen, bei denen der Leser unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. Mich hatte die Autorin auf jeden Fall sehr schnell an der Angel, obwohl der Anfang gut und gerne an andere diverse Werke der fantastischen Literatur erinnert. Der Questen-Vergleich drängte sich mir unweigerlich auf. Ein magisches Artefakt, das zufällig in Zelies Hände stolpert, eine beinahe unlösbare Aufgabe, und eine Handvoll Gefährten – dieser Questevergleich verliert sich (zum Glück) im Laufe des Buches wieder ein wenig, für mich war er jedoch ein wenig zu offensichtlich zu Beginn.


    In Zelie brodelt es – sie hat eine gehörige Wut im Bauch auf jene, die ihr Volk brutal unterdrücken – und vor diesem Hintergrund kann man ihre Taten und ihre Gefühle auch nachvollziehen. Trotzdem – des stilistischen Mittels der Überspitzung wurde sich ein wenig zu oft bedient und die Brutalität angeprangert. Sie werden als Maden beschimpft, sie werden unterdrückt, gefoltert und von den anderen Menschen nicht als gleichwertig betrachtet – natürlich, es soll eine aufrüttelnde Wirkung haben und auch die noch immer herrschenden rassistischen Tendenzen gegenüber Farbigen aufmerksam machen, doch mich persönlich sprang der erhobene Zeigefinger ein paar mal zu oft an – und trübte so mein Leseerlebnis. Ich kann Zelie verstehen – ihren Zorn, ihren Willen, Änderung wenn nötig auch mit Gewalt herbei zu führen – trotzdem mochte ich ihren coolen Bruder und die Prinzessin wesentlich lieber, da sie reflektierter handelten als das Bündel aus Zorn und Magie.


    In der zweiten Hälfte konzentrierte sich die Story zusehends auf die Lovestorys im Bunde (jeder weiß, wovon ich rede – die gewitzte Leser schon von Zelies erstem Traum vorhersehen konnten xD). Ich hoffe ja immer noch, dass sich zumindest eine Story als von der Autorin geschickt inszenierte Täuschung erweist, ansonsten könnte ich wohl den Grob-Plot niederschreiben).


    Das Buch bekommt immer wieder neuen Schwung durch viele Actionszenen, die Zelie und ihre Gefährten durchleben – und sie trugen mich um ehrlich zu sein auch meistens durchs Buch. Die Duelle, die Kämpfe sind exzellent dargestellt und fachten das Feuer immer höher. Wirklich spannend fand ich jedoch Zelies Zweifel, die ihr im Verlauf der Geschichte kamen. Kämpft sie wirklich für das richtige Ziel? Gibt es wirklich nur den einen Weg, um ihrem Volk die Freiheit zu schenken? – Diese Überlegungen blieben mir wirklich im Gedächtnis – so hoffe ich, dass sie im nächsten Band noch einmal aufgegriffen werden, um sich vom Stereotyp zu entfernen.


    Was bleibt? Ein spannendes Fantasy-Buch im afrikanischen Setting, das zu fesseln weiß – jedoch empfand ich es nicht als etwas vollkommen neues, aufwühlend emotionales. Das wirklich emotionale ist der Hintergrund der Autorin, das Buch als Kampfansage an den Rassismus zu verstehen. Ich vergebe für das Buch vier gute Sterne – und werde den Weg von Zelie und ihren Freunden weiter verfolgen.


    4ratten

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

  • Ich hab jetzt endlich mein Reziexemplar angefangen und bisher gefällt es mir sehr gut. Schauen wir mal wie es sich entwickelt. Momentan überzeugt mich vor allem schon mal die Aufmachung, die echt schön ist.

  • Gebundene Ausgabe: 624 Seiten

    Verlag: FISCHER FJB (27. Juni 2018)

    ISBN-13: 978-3841440297

    empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

    Originaltitel: Children of Blood and Bone

    Übersetzung: Andrea Fischer

    Preis: 18,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Viel Hype um ein durchschnittliches Buch


    Inhalt:

    Vor elf Jahren musste die damals sechsjährige Zélie mit ansehen, wie die Soldaten des Königs ihre Mutter töteten, weil sie eine Maji war, eine Magierin. Denn die Magie sollte im ganzen Land ausgerottet werden. Doch in einigen Kindern schlummert sie noch, in den sogenannten Divînés wie Zélie. Als Zélie zufällig ein magisches Artefakt berührt, erwacht die Magie in ihr. Zélie ist von den Göttern ausersehen, die Magie in die Welt von Orisha zurückzubringen. Kann ihr das gegen alle Widerstände gelingen?


    Meine Meinung:

    Tomi Adeyemi verarbeitet in ihrem Debütroman Mythen aus der nigerianischen Heimat ihrer Vorfahren. Sie will mit ihrer Geschichte gegen die Unterdrückung der Schwarzen durch die Weißen angehen, denn die Divînés und Maji sind dunkelhäutig, während die Königsfamilie und der Adel hellhäutig sind. Es steckt also eine gute Absicht dahinter - leider ist die Umsetzung nicht so gut geglückt.


    Der Schreibstil ist größtenteils einfach, zuweilen auch leicht poetisch und eigentlich ganz angenehm zu lesen. Leider haben sich immer wieder ein paar für das Setting absolut unpassende Ausdrücke eingeschlichen, zumindest in der deutschen Übersetzung. Auch sonstige Ungereimtheiten, logische Lücken und Fehler sind vorhanden.


    Die Erzählperspektive wechselt zwischen Zélie sowie dem Prinzen Inan und der Prinzessin Amari, die jeweils in der Ich-Form erzählen. Normalerweise führt die Ich-Erzählung dazu, dass man genau weiß, was im Protagonisten vorgeht. Nicht so bei diesem Buch. Viele Gedanken und Gefühle bleiben trotzdem unklar und unverständlich. Alle drei Erzähler entwickeln sich im Lauf des Romans weiter, zum Guten, aber auch zum Schlechten.


    Die Welt, in die Adeyemi uns entführt, ist interessant und anders als unsere Welt. Doch konnte ich mir etliche Dinge nicht wirklich vorstellen, weil die Beschreibungen trotz der vielen Seiten eher dürftig sind. Vor allem zur Magie hätte ich mir noch viel mehr Erklärungen gewünscht, sie wirkt ab und an doch ziemlich nebulös und wenig nachvollziehbar.


    Die Handlung geht einerseits rasant voran, andererseits ergeben sich aber auch immer wieder Längen. Es gibt sehr viele sehr blutige Kämpfe und grausame Handlungen. Im Film macht das sicher mehr Eindruck als im Buch, und ich kann gut verstehen, dass die Filmrechte bereits verkauft sind.


    Der Handlungsverlauf ist relativ geradlinig, es gibt nur wenige Überraschungen. Und wenn sich den Helden schon mal Hindernisse in den Weg stellen, schaffen sie es in der Regel recht leicht, diese beiseite zu räumen.


    Der Spannungs“bogen“ geht auf und ab und gipfelt in einem furiosen Showdown am Schluss, der mich ratlos und leicht frustriert mit einem bösen Cliffhanger zurückließ. Wann der 2. Band der geplanten Trilogie auf Deutsch erscheinen wird, wissen die Götter.


    ★★★☆☆

  • Ich war ein klein wenig enttäuscht, hatte mir etwas mehr erwartet (gar nicht mal unbedingt wegen des Hypes, den hab ich erst mitbekommen, als ich es schon hatte, mich hatten Beschreibung und Cover neugierig gemacht)

    So ging es mir auch. Das Cover ist schon toll und die Beschreibung hört sich sehr spannend und einzigartig an.

    Ja, davon ist auszugehen, so wie das Ende konstruiert ist. Da gibt es eine Art Cliffhanger, bei dem man spekulieren kann, was es bedeuten soll (ich hatte spontan eine klare Interpretation für mich, man kann es aber auch sicher anders sehen) und bei einigen Figuren weiß man gar nicht so recht, ob die nun noch leben oder nicht. Aber an sich könnte es auch so für sich stehen.

    Echt? Ich war am Ende total frustriert. Für mich brach die Handlung quasi mitten im Satz ab. Ich habe das nicht als zu Ende erzählt empfunden.

  • Echt? Ich war am Ende total frustriert. Für mich brach die Handlung quasi mitten im Satz ab. Ich habe das nicht als zu Ende erzählt empfunden.

    Ja, kann man sicher auch so sehen. Ich fand es ganz witzig, mal eine andere Art von "Ende" - wenn die Geschichte jetzt vorbei wäre, müsste der Leser sich halt für eine Deutung entscheiden.

    LG, Dani


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  • Meine Rezi folgt noch, erstmal möchte ich meine Gedanken loswerden:

    Doch meine Rezi:


    Erst vor kurzem hatten wir hier im Forum eine Diskussion darüber, ob wir eigentlich mehr Diversity, grade auch in der phantastischen Literatur brauchen. Darüber denke ich nach wie vor nach und auch, wie dieser Aspekt sich langfristig halten kann und nicht als Hype irgendwann wieder verpufft.

    Wir sind jetzt in einer Zeit, in der endlich endlich auch große Verlage merken, das es wichtig ist Autoren eine Stimme zu geben die nicht aus einem weißen Umfeld kommen, mit strickt weißen Figuren (oder in denen dann z.B schwarze Figuren nur die Nebenfiguren sind und kaum eigene Handlung haben) und das Diversity auch bedeutet, das die Autoren mit genau diesem Backround darüber schreiben - und nicht eben jene weißen Autoren*innen.

    Children of Blood and Bone soll sogar verfilmt werden und das, obwohl es in einem Setting spielt, das im Grunde noch nie einen solchen Hype erfahren hat.

    Die Autorin spricht selbst davon, das sie eine Figur schaffen wollte, für schwarze Mädchen, die eine starke Frauenfigur im Mittelpunkt hat und die Menschen in die Schranken weißen, die schwarzen Mädchen absprechen Hermione Granger sein zu können. (Ich nehme an das sie darauf anspielte, welcher Aufschrei heraufbeschworen wurde, als Hermione im Theatherstück "The Cursed Child" mit einer schwarzen Frau besetzt wurde.)


    Gerade weil der Roman genau diesen Hintergrund hat, genau weil die Autorin aus eigener Erfahrung schreibt, wollte ich "Children of Blood and Bone" lesen. Und ja das liegt auch daran, das meine Nichte über ihren Vater - meinen Bruder, nigerianische Vorfahren hat. Ich will das meine Nichte Bücher lesen kann, die ihre Hautfarbe einschließt und Heldinnen zeigt, mit denen sie sich identifizieren kann. Am liebsten wäre mir dabei eigentlich, das die Hautfarbe keine Rolle spielt. Aber wir Leben in einer Gesellschaft in der es nach wie vor eine Rolle spielt. Und ja, deshalb sind Bücher wie das vorliegende wichtig. Sprache hat Macht, wer nicht genannt wird, nur nett mitgemeint, der ist nicht sichtbar. Auch wenn uns das oftmals im Alltag nicht bewusst ist - es ist trotzdem die Wahrheit und kann nicht einfach wegdiskutiert werden. Ich kann nicht wegdiskutieren das Rassismus nach wie vor existiert. Stellt euch mal die Frage, wie viele Autor*innen aus afrikanischen Ländern ihr kennt? Kennt ihr oder ich die Hauptstädte dieser Länder? Oder gar wichtige historische Persönlichkeiten - und ja jetzt mal außer Nelson Mandela, den ich hier dadurch nicht schmälern möchte, aber ich hoffe ihr wisst was ich meine?


    Hier wird meiner Meinung nach auch thematisiert , was die sogenannten Kolonialmächte angerichtet haben. Die verschiedenen Stämme im Roman, kann man auch auf die Unterdrückung durch die weißen sich selbst als Zivilisiert bezeichnenden Großmächte übertragen. Auch im Roman spielt die Hautfarbe eine Rolle. Die Unterdrückung der Magie kann man als Unterdrückung der Kultur und des Wissens der verschiedenen Stämme verstehen, die durch die Europäischen Länder geschehen ist. Hautfarbe und das aussehen spielen im Roman eine Rolle.

    Einerseits weil so auch der Hintergrund der Geschichte betont wird, andererseits weil hier auch Unterschiede aufgetan werden. Je heller desto privilegierter erscheinen die Figuren.

    Gleichzeitig bekämpfen sich hier Stämme eines Volkes. Auch das kann man durchaus als Folge der Kolonialzeit verstehen. So hat z.B. die Festlegung der Grenzen Ruandas den Grundstein für den Völkermord in Ruanda gelegt, denn erst durch die Kolonialherren wurde überhaupt zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen so stark differenziert.


    Adeyemi spricht sich in ihrem Nachwort klar darüber aus, das sie ihren Roman als Roman versteht, den sie gegen den Hass und den Rassismus für Menschlichkeit und Verständnis geschrieben hat. Sie möchte dazu beitragen das wir uns darüber klar werden, das wir alle Menschen sind. Und das wir nicht so unterschiedlich sind, wie sich das in vielen Köpfen nach wie vor festgesetzt hat.

    Und ja, deshalb finde ich den Hype gerechtfertigt. Und zwar deshalb, weil ich möchte, das es irgendwann einfach normal ist das Diversity nicht mehr herausgehoben werden muss. Als etwas Besonderes. Das auch Bücher die z.B die nigerianische Kultur einbinden wie in diesem Fall, oder auch andre Kulturen einbinden, die uns aus europäischem oder USA Blickwinkel unbekannt und fremd erscheinen nicht exotisch erscheinen, sondern durchaus vertraut.


    Auf der andren Seite tut es mir gerade deshalb auch leid das mich die Handlung nicht in allen Punkten überzeugen konnte. Vor allem über die Tatsache das an einer bestimmten Stelle so viel Leid erzeugt wird und dann darüber nie wieder gesprochen wird, das kann ich der Autorin tatsächlich nicht verzeihen.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Adeyemi spricht sich in ihrem Nachwort klar darüber aus, das sie ihren Roman als Roman versteht, den sie gegen den Hass und den Rassismus für Menschlichkeit und Verständnis geschrieben hat. Sie möchte dazu beitragen das wir uns darüber klar werden, das wir alle Menschen sind. Und das wir nicht so unterschiedlich sind, wie sich das in vielen Köpfen nach wie vor festgesetzt hat.

    Auf dem Twitter Account der Autorin kann man nachlesen, was ihr nun selbst im Zusammentreffen mit der Polizei widerfahren ist.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • @tari Man muss leider nicht in die USA reisen um so etwas zu erleben. Meine Schwester, die in London lebt, hat auch schon erlebt wie z.B. ihr damaliger Freund ziemlich offensichtlich festgenommen wurde, weil er schwarz war und sie haben ihn dann die ganze Nacht festgehalten.

    Mein Bruder hatte einen Professor der aus rassistischen Gründen behauptet hat, mein Bruder hätte bei einer wichtigen Prüfung geschummelt - obwohl es eigentlich keine Beweise für diese Behauptung gab, wurde meinem Bruder geraten sich zu exmatrikulieren, da klar war, das er diesem Prof. auch nicht aus dem Weg gehen konnte. Statt dass das Verhalten des Profs. überdacht wurde, hat mein Bruder die Hochschule gewechselt, weil er keine andere Möglichkeit sah um seinen Abschluss noch machen zu können.


    Der Roman hier zeigt auch, wohin Hass und Gewalt beide Seiten treiben können. Denn Zelie und ihre Freunde sehen zum Teil auch keine andre Möglichkeit, als selbst Gewalt anzuwenden.

  • Ich habe mich jetzt entschieden meine Gedanken oben nur in ein paar Punkten auf andren Plattformen umzuschreiben sie aber ansonsten stehen zu lassen. Ich habe für mich festgestellt das es genau das ist, was ich über den Roman sagen möchte.

  • Hohe Sogwirkung durch hohes Tempo, wodurch aber leider auch die Figurentiefe etwas leidet


    Klappentext

    „Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.


    Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …“


    Gestaltung

    Dass das Originalcover übernommen wurde, finde ich richtig gut, denn mir gefällt das Motiv sehr. Durch die weißen Haare vor dem ansonsten sehr dunklen Hintergrund kommt der Titel richtig gut zur Geltung. Auch finde ich es sehr Aufsehen erregend, da mein Blick sofort an den intensiven Augen des Mädchengesichtes haften bleibt. Auch leitet die Bildkomposition die Augen des Betrachters, was ich sehr gelungen finde. Zudem finde ich es klasse, dass das Buch auch unter dem Schutzumschlag mit Goldverzierungen richtig schön aussieht.


    Meine Meinung

    Um „Children of Blood and Bone“ kommt man nur schwer herum, denn es ist aktuell in aller Munde und wird aus den höchsten Tönen gelobt. Selbst eine Verfilmung ist schon in der Mache! Kein Wunder, dass ich da neugierig werde und auch zum Buch greifen muss, um mir mein eigenes Bild zu machen. In dem Buch geht es um die Welt Orïsha, in der die Magie verbannt wurde. Doch Protagonistin Zélie hat die Chance gemeinsam mit ihrem Bruder und Prinzessin Amari die Magie zurückzuholen, doch dieses Unterfangen ist unheimlich gefährlich, denn Amaris Bruder möchte verhindern, dass die Magie nach Orïsha zurückkehrt und setzt alles daran, Zélie aufzuhalten…


    Durch dieses Setting erhält das Buch einen ganz besonderen Flair, denn Orïsha mischt verschiedene Städte, Kulturen, Landschaften und und und zusammen. So entsteht eine unglaubliche Vielfalt, die ich sehr gerne erkundet habe. Dabei versprüht das Buch eine afrikanische Atmosphäre, was mir sehr gefallen hat, denn dies begegnete mir bisher noch nicht so oft. Die Welt war für mich total interessant und besonders ihre Magie hat mir gefallen, denn die Ideen der Autorin Tomi Adeyemi fand ich richtig klasse. Es gibt so viele verschiedene Magietypen, dass ich den Wunsch, die Magie zurückzubringen sofort unterstützt habe.


    Ich fand es richtig klasse wie Frau Adeyemi die Handlung aufgebaut hat, denn für mich sprühte sie geradezu vor Tempo und Action. Durch Zélies Unterfangen und die damit verbundenen Gefahren wurde ich geradezu in die Geschichte hineingezogen und konnte mich ihrer kaum entziehen. Es gab überraschende Wendungen, einige (durchaus auch brutale) Kämpfe und das Überleben der Charaktere ist oftmals nicht sicher. So wurde zumindest bei mir großer Nervenkitzel erzeugt, denn ich mag es, wenn sich die Ereignisse überschlagen.


    Im Tempo der Handlung ging für mich allerdings auch in den Beziehungen und Handlungsmotivationen der Figuren etwas verloren, denn auch hier geht alles rasend schnell. Beispielsweise gibt es eine Beziehung, die für mich viel zu plötzlich von Hass in Liebe umgeschlagen ist und so einfach unglaubwürdig war. Auch Zélie ist ein gutes Beispiel, denn sie handelte für meinen Geschmack viel zu oft viel zu kopflos und impulsiv. Statt erst zu denken und an mögliche Folgen zu denken, handelt sie meist sofort. Dies hat mich etwas gestört, da es mir so schwerer fiel, die Figuren zu verstehen und mich mit ihnen zu identifizieren. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin sich in der actiongeladenen Handlung auch etwas Zeit nimmt, um den Figuren ihren Raum zu geben, denn Sympathien haben sie allemal in mir geweckt.


    So mochte ich z.B. Amaris Entwicklung, da sie gelernt hat, sich zu behaupten. Vor allem gefiel mir aber Zélies Bruder, der so fürsorglich war und für Freunde und Familie zurückgesteckt hat. Ich hoffe, dass dieses Potenzial der Charaktere im nächsten Band ausgeschöpft wird, sie sich weiterentwickeln und mehr Raum bekommen, damit ich sie besser kennen lernen kann. Die Erzählweise der Geschichte wäre hierfür nämlich perfekt, denn die Kapitel werden alle in der Ich-Perspektive im Präsens geschildert. Dabei wechseln die Figuren immer mal wieder, wodurch ich immer nah am Geschehen dran war. Dies mag ich sehr gerne, da man hier gute Einblicke in die Figuren erhalten kann und ich hoffe, dass dies in der Fortsetzung mehr genutzt wird.


    Fazit

    Da ich es liebe, wenn eine Geschichte temporeich und voller Action ist, konnte ich mich dem Bann von „Children of Blood and Bone“ nur schwer entziehen. Es gibt Kämpfe, Gefahren und das Überleben ist nicht immer sicher. Dabei geht es aber unter anderem auch sehr brutal und blutig zu. Ich konnte das Buch durch die Rasanz kaum aus den Händen legen! Etwas schade fand ich, dass beim hohen Tempo der Geschichte die Figuren etwas auf der Strecke geblieben sind und so etwas blass und nicht so gut nachzuvollziehen waren.

    4 von 5 Sternen!

    4ratten

    Reihen-Infos

    1. Children of Blood and Bone

    2. Children of Virtue and Vengeance (erscheint voraussichtlich 2019 auf Englisch)

    3. ???

  • Ich habe das Buch nicht gelesen, habe aber auch erst kürzlich wieder eine eher mittelmäßige Bewertung gelesen. Dass der Hintergedanke und das Thema top seien, aber Handlung und Charaktere eher nicht so. Das passt ja auch zu einigen Eindrücken hier.


    Mich reizt die Geschichte leider gerade auch gar nicht mehr.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Ich hab es mir jetzt bei Netgalley geholt, bin doch neugierig. Ich werde berichten ;)

    LG, Dani


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  • Ich bin noch nicht durch mit dem Hörbuch, muss aber sagen, dass das Buch mich nicht wirklich überzeugt.


    Der (bisherige?) Tiefpunkt ist der schon von HoldenCaulfield angesprochene


    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.