Ellin Carsta - Die ferne Hoffnung (Die Hansen-Saga 1)

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    Ein großartiger Auftakt


    Ihm zuliebe waren sie an diesem Tag alle gekommen: Seine Söhne, ihre Frauen und seine Enkelkinder. Er hatte sich darüber gefreut, doch dann ging er in sein Arbeitszimmer, für ihn hatte das Leben keinen Sinn mehr…

    Hamburg 1888. Als Luise ins Haus kam erfuhr sie von Ihrem Cousin Richard, dass sie pleite seien…

    Die Schulden der Hansens waren erdrückend und die Bank war nicht bereit, einen Aufschub zu gewähren…

    Robert Hansen hatte eine Idee, doch dazu mussten sie nochmals mit dem Direktor der Band reden…

    Sie hatten es geschafft, und Robert zog mit seiner Familie nach Kamerun, auch wenn Elisabeth sich vehement dagegen sträubte…

    Kamerun lief alles glänzend. Sie brachten mit ihren Kakaobohnenlieferungen das Kontor wieder auf Vordermann….

    Doch Elisabeth gefiel es nicht in Kamerun und so machten sie einen Besuch in Hamburg…

    Zurück nach Kamerun fuhren jedoch nur Robert und seine Tochter Luise…

    Als Robert von der Bediensteten seiner Schwägerin Vera einen Brief erhielt, bekam er fast einen Schock, denn was diese zu berichten wusste, veranlasste ihn, sofort nach Hamburg zu reisen…

    Und dann gab es noch Karl, den jüngsten Bruder, der in Wien ein Kontor errichtet hatte,…

    Warum hatte das Leben für Hansen Senior keinen Sinn mehr? Woher wusste Richard von den großen Problemen der Firma? Woher, dass sie pleite seien? Warum gewährte die Bank keinen Aufschub mehr? Wie stand der Bankdirektor zu Roberts Vorschlag? Würde er den Aufschub gewähren? Was machte Robert mit seiner Familie in Kamerun? Warum wehrte sich Elisabeth so sehr dagegen? Inwiefern lief in Kamerun alles so glänzend? Hansens hatten doch ein Kaffeekontor, wieso plötzlich Kakao? Warum gestattete Robert seiner Frau und Tochter Martha in Hamburg zurückzubleiben? Warum blieb nicht auch Luise in Hamburg? Was schrieb Anna, die Bedienstete seiner Schwägerin Vera an Robert? Was war so schlimm, dass er sofort nach Hamburg musste? Was war mit Karl, der anfangs als einziger der Brüder unverheiratet war? Wie lief das von ihm errichtete Kontor in Wien? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

    Meine Meinung

    Das Buch ließ sich – wie alle Bücher, die ich von Ellin Carsta gelesen habe – hervorragend lesen, leicht und flüssig. Ich hatte keine Fragen nach dem Sinn von Worten oder gar ganzen Sätzen, denn die Autorin schreibt unkompliziert. Auch war ich in der Geschichte schnell drinnen, konnte mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Leider hatten Frauen damals ja kaum etwas zu sagen. Auf der einen Seite tat mir Elisabeth leid, dass er bestimmte, und sie zu gehorchen hatte. (Umzug nach Kamerun). Auf der anderen Seite war ja er derjenige, der das Geld verdiente. Ich hatte mich gewundert, dass er nach dem Hamburg-Besuch nicht auf ihr Mitkommen bestanden hatte. Und noch mehr tat mir Robert dann leid, als er von Anna die Ereignisse erfuhr. Am Ende tat mir auch Luise leid, die lieber in Kamerun geblieben wäre. Alles in allem hat mich dieses Buch super unterhalten. Es war spannend von Anfang bis zum Ende und hat mir sehr gut gefallen. Daher bekommt es von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie volle Bewertungszahl.



    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

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    "Die ferne Hoffnung: Die Hansen-Saga 1" von Ellin Carsta.



    Ich dachte ich berichte hier mal ein wenig.


    Hamburg, Ende 19. Jahrhundert.

    Der Einstieg war schon mal interessant und ein kleines bisschen schockierend: Peter Hansen ist Patriarch einer recht wohlständigen Familie und erfolgreich im Kaffeehandel. Seine drei Söhne Georg, Robert und Karl haben alle ihr eigenes Leben - die beiden älteren auch eine eigene Familie - und sind trotzdem im Hansen Business involviert.

    Peter kann besonders mit den jüngeren Familienmitgliedern nicht besonders viel anfangen da sie ihm zu oberflächlich und abhängig von materiellen Werten erscheinen. Einzig und allein seine Enkelin Luise fällt ihm positiv auf, sie beide haben eine besondere Bindung.


    Dann stirbt Großvater Peter Hansen plötzlich.

    Er hinterlässt ein Kaffeeunternehmen, dessen Ruf nicht ganz so gut ist wie die Familie dachte, und außerdem eine Menge Schulden.


    Die Söhne müssen nun sorgsam überlegen, wie sie mit der Situation umgehen. Mitten drin ist die sanftmütige Luise, Großvaters einstiger Liebling, die sich als subtil abenteuerlustig entpuppt. Sie und ihr Vater Robert planen schon bald einen Neuanfang - in Kamerun, wo die Hoffnung auf Erfolg für die Familie zu finden sein soll.



    Bisher gefällt mir das Buch gut. Die historischen Romane die ich sonst lese reichen viel weiter zurück, aber im 19. Jahrhundert fühle ich mich auch sehr wohl.



    Kleines Highlight: Luise und ihre Cousine und ihr Cousin haben von ihrem Opa Kaninchen geschenkt bekommen, und Luise kümmert sich sehr liebevoll um sie. Auch hier findet man also gewissermaßen den Osterhasen ;)


    Nun sind Luise und ihr Vater in Kamerun angekommen, ich bin etwa auf Seite 45 und habe noch einiges vor mir. Ich bin gespannt.

  • Inhaltlich nicht so mein Fall, aber schön, wie du das n im Titel eingeklammert hast und dass noch Kaninchen aufgetaucht sind :daumen:


    Ich habe derartiges jetzt auch noch nicht gelesen und bin aber erstaunt dass es mir inhaltlich gefällt. Ich finde es erfrischend und mal was Neues für mich :)

    (Außer dass ich gerne Historisches lese :))

  • Historisches lese ich so gut wie nie. Wenn doch, dann spielt es in der Regel zur Zeit der Kreuzzüge (nicht, dass mich das besonders interessieren würde, aber irgendwie war das zufällig bei allen letzten historischen Romane, an die ich mich erinnern kann, der Fall). Mit allem danach kann ich irgendwie gar nichts anfangen, ohne genau festmachen zu können, woran es liegt. Wenn ich schon einen Klappentext sehe, der mit "Amsterdam, 1715"oder so beginnt, höre ich an der Stelle auf zu lesen :ichweissauchnicht:


    Wobei mir gerade enfällt, dass ich als Jugendliche die Abby-Lynn-Reihe von Rainer M. Schröder verschlungen habe - und die beginnt 1804 :breitgrins:

  • Mir ist jetzt nicht aufgefallen dass mir irgendeine historische Epoche nicht so zusagt, aber wenn etwas im Mittelalter oder so spielt finde ich das am spannendsten.



    Ich verstehe das aber auch wenn einem Historisches nicht so zusagt. Mir geht es fast immer mit Krimis so ;)

    Wobei sich das ändern kann denn früher habe ich zb. selten Historisches gelesen.

  • Als Luise und ihr Vater in Kamerun angekommen sind und bei dem Herren einkehren, mit dem die Familie Geschäfte machen möchte, ist mir eine Sache überraschend und positiv aufgefallen: wie mit dem Thema Sklaven umgegangen wird. Offensichtlich kommen da eben weiße Deutsche nach Kamerun und werden zum Teil reich (vielleicht ja auch Familie Hansen) und die Einwohner dort arbeiten für sie.


    Aber der Geschäftspartner und wohl auch die Hansens halten nichts von der Art und Weise wie andere Deutsche vor Ort mit den Kamerunern umgehen (sehr schlecht) und möchten sich davon distanzieren. Die Bediensteten auf den Plantagen die Teil des kommenden Handels sind bekommen normal Geld und Essen (wenn auch die Frauen nicht! Auch nicht fair.. ) und werden respektvoll behandelt.


    Und die Mutter von Luise, welche rassistische Kommentare von sich gibt und gar nichts mit Kamerun zu tun haben möchte - da dort ja 'die Wilden' wohnen und dort alles 'schmutzig' sei - wird als oberflächlich von den anderen wahrgenommen bzw gerügt (oder ignoriert).

    Such Luise begegnet den Schwarzen vor Ort mit Respekt und fühlt sich ihnen in keiner Weise überlegen, auch wenn defintiv sprachliche Hürden und kulturelle Unterschiede deutlich werden.


    Ich finde es gut dass gezeigt wird dass Sklaverei und Rassismus zu der Zeit eben Thema war (wie heute auch, aber eben anders) und aber die Hauptfiguren Sympathieträger in dieser Hinsicht sind. Und trotzdem werden sie im engen Umkreis eben mit diesem Thema konfrontiert und es wird nicht vollständig beschönigt oder gar totgeschwiegen.



    Jedenfalls haben sich Luise und Robert nun ein Bild von den Kakaoplantagen des potentiellen Geschäftspartners gemacht, Luise hat sich ein bisschen in den Ort verliebt, während ihre Mutter daheim darauf hofft, sie müssten niemals nach Kamerun ziehen und dass die Geschäfte platzen würden.

  • Das Geschäft wurde nach finanziellen Schwierigkeiten nun gemacht und die Familie von Luise konnte zu ihrer Erleichterung tatsächlich nach Kamerun ziehen. Dort gefällt es ihr nach wie vor viel mehr als in Hamburg, hier fühlt sie sich mehr Zuhause.


    Ihrer Mutter und ihrer Schwester Martha gefällt es erwartungsgemäß überhaupt nicht. Die Mutter ist rassistisch und die Schwester stark davon beeinflusst bzw. einfach zu sehr das Leben in Deutschland gewöhnt.


    Luise blühlt auf und lässt sich die Plantagen sowie die Vorgehensweisen beim Anbauen und Ernten (und verarbeiten) von Kakao genau zeigen. Währenddessen ist ihr Vater Robert damit beschäftigt, die Handels-/Transportwege zu optimieren und das Geschäftsmodell zu verfeinern. Die Familie Hansen ist schließlich ein sehr großes Risiko eingegangen, nicht zuletzt auch finanziell. Und das, obwohl sie ja schon zuvor verschuldet waren. Patriarch Hansen hat ihnen ganz schön viel Verantwortung hinterlassen...


    Daheim sind die Brüder Karl und Georg ebenfalls damit beschäftigt, das neue Geschäftsmodell auszubauen. Georg ist in Deutschland unterwegs und kümmert sich um den Kontor bzw. die Kontore und Karl ist in Wien und versucht, Handelspartner zu finden. Den in Wiener Cafés ist Heißer Kakao beliebter als in Deutschland.


    Karl ist einer der interessantesten Figuren für mich bisher. Er ist der jüngste der Brüder und noch nicht verheiratet, was auch schon anfangs erwähnt und ratlos von seinem Vater bedacht wurde. Er ist um die 30 Jahre und hat noch keine Familie, was Fragen oder Ratlosigkeit aufwirft. Auch er selbst grübelt über die Liebe und Frauen nach, während er nach Wien reist. Er scheint von Frauen nicht angezogen zu sein und findet die Vorstellung, eine Beziehung mit einer Frau zu führen, irgendwie abstoßend. Das finde ich interessant, und ich bin gespannt, ob er einfach noch nicht "die Richtige" gefunden hat oder eben homosexuell ist. Letzteres habe ich in einem Roman, der zu dieser Zeit und in Deutschland (naja oder eben in einer Deutschen Community in Kamerun teilweise) spielt noch nicht gesehen. Ich hoffe, das wird noch weiter ein subtiles Thema.

    Karl trifft in Wien jedenfalls das zweite Mal in seinem Leben die Café-Inhaberin Therese, die mir gleich sympathisch war. Ich hatte ein wenig Professor Sprout aus Harry Potter vor Augen. Therese ist selbstbewusst, unabhängig und direkt. Sie und Karl verstehen sich sehr gut und kommen auch gleich in's Geschäft.



    In Kamerun währenddessen freundet sich Luise schließlich mit einem örtlichen Jungen an. Hamza ist der Sohn des Vorarbeiters auf der Kakao-Plantage und kann recht gut Deutsch. Sie sprechen über die Zukunft und lernen sich besser kennen. Hamza möchte gerne in Hamburg eines Tages Bohnen verkaufen und in Deutschland die deutsche Sprache besser sprechen sowie Lesen und Schreiben lernen. Luise hingegen möchte gerne die Plantagen hier in Kamerun übernehmen - sie befürchtet aber dass das nicht möglich sein wird, da sie wahrscheinlich eines Tages nach Deutschland zurückkehren und dort heiraten wird.


    Ich bin gespannt was Luise, Hamza und auch Karl noch so erleben werden. Und natürlich der Rest :)

  • Ich lese gerade auf der Fahrt in den Urlaub weiter - und musste ein wenig enttäuscht feststellen, dass sich die Sache mit Karl und seiner eventuellen Homosexualität erledigt hat. Zumindest deutet darauf alles hin derzeit.


    Er und Therese bändeln ein wenig an, und das hatte ich ein wenig erwartet. Dennoch hatte ich auch gehofft, dass Karl vielleicht einfach sein Beziehungsglück mit einem Mann findet, oder es vielleicht garnicht braucht.

    Trotzdem sind die beiden niedlich zusammen, Therese ist sehr sympathisch (und viel jünger als Professor Sprout, das hatte ich oben vergessen zu erwähnen bei meinem Vergleich ;) ).



    In Kamerun hat Luise währenddessen ihren 15. Geburtstag gefeiert. Von ihrer Familie hat sie ein schönes Notizbuch und je Brosche ihrer Großmutter geschenkt bekommen. Und eine Überraschung wurde ihr auch vorbereite: man hat die Osterhasen - ich meine natürlich die Kaninchen! - die sie und die anderen Enkel von Patriarch Hansen einst bekommen hatten von Hamburg nach Kamerun geschifft sodass Luise sich wieder um sie kümmern kann. Die anderen Enkel haben ihre Kaninchen Luise geschenkt.


    Das freut sie natürlich ungemein.


    Auffällig ist, dass sich Luises Mutter seltsam verhält. Vielleicht führt sie etwas im Schilde, etwas Ungutes in Bezug auf das Leben in Kamerun - auch Luise selbst ist skeptisch.

  • Ich habe noch etwa 140 Seiten vor mir.


    Es bleibt unaufgeregt aber nicht un-spannend.


    Nach einem Heimaturlaub kündigt Luises Mutter - der es in Kamerun schließlich immer schlechter ging - an, dass sie nicjt nach Kamerun zurückkehren würde. Das entzweit die Familie natürlich ein wenig, und Luise fährt mit ihrem Vater alleine zurück zu den Plantagen. Ihre Schwester bleibt derweilst hin- und hergerissen bei der Mutter.


    Diese beginnt, Intrigen zu spinnen - ich fürchte ja, diese könnten die gesamte Familie in Probleme stürzen.


    Karl in Wien hat inzwischen ein Kontor fertig aufgebaut uns Therese geheiratet!

    Tja und irgendwie haben sowohl ich als auch er selbst Zweifel an der Hochzeit. Ich denke sie lieben sich und passen gut zueinander - aber vielleicht ist Karl doch homosexuell und kann es sich selbst noch nicht eingestehen? Jedenfalls hat er Probleme beim Liebesakt mit Therese kann diesen nicht oder nur mit viel Mühe vollführen. Es wird beschrieben, dass er sich, damit er den Liebesakt vollziehen kann, bestimmte Bilder vor Augen führen muss, für die er sich sehr schämt. Ihn belastet das alles - ich hoffe, dass die Geschichte der beiden ein gutes Ende findet.



    Während also Karl an seiner Beziehung zweifelt, Elisabeth intrigiert und der Rest der Familie versucht, das neue gemeinsame Geschäftsmodell salonfähig zu machen finden sich Luise und ihr Vater damit konfrontiert, dass sie in Kamerun eher zu den Wenigen gehören, die das dort lebende Volk respektiert und sich nicht als Sklaven hält.

  • Bei manchen Dingen sollte man seinen Gefühlen vertrauen ;)


    Ich möchte nicht sooo viel hier verraten, aber so ganz falsch lag ich bei meiner Vermtung bezüglich Karl, die ich von Anfang hatte, noch ;)


    Seine Situation hat sich immens verkompliziert.

    Einzelheiten mache ich nun lieber in einen Spoilerkasten.



    Ich bin gespannt wie sich das entwickelt. Das war wirklich sehr untypisch von Karl - wenn es auch zu seiner psychischen Verfassung passt. Mir tun alle Beteiligten leid.


    Währenddessen intrigiert Elisabeth, Luises Mutter, übrigens munter weiter. Die ist clever, das muss man ihr lassen. Ich hoffe, die Kinder werden nicht unter all dem leiden.


    Bei den Plantagen ist derweil ein Feuer ausgebrochen das echt gefährlich hätte werden können. Aber die Gefahr wurde gebannt. Allerdings vertraute Hamza Luise nun an, dass sich das Einheimischendorf gerade in einer Wahlphase befindet: dem Dorf, in dem ja alle für Luise und ihren Vater auf der Planage arbeiten, wurde ein Angebot eines anderen Plantagenbesitzers angeboten. Nun wird diskutiert ob sie fortziehen und das Angebot annehmen sollten oder nicht. Hamza vermutet Bestechung oder Gefahr hinter dem Angebot, zumal Robert mit seinen Helfern ja sehr gut umgeht und andere Deutsche nicht.


    Ich hoffe Hamza und sein Dorf bleiben bei Luise und ihrem Vater und die Situation verschlimmert sich nicht.


  • Die ferne Hoffnung: Hansen-Saga 1
    (Ellin Carsta)


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    Über das Buch:

    Dieser historische Roman wurde im Frühjahr 2018 herausgegeben und ist der erste Teil einer Saga, die bis Ende des Jahres 2019 vier Bücher zählen wird.

    Meine E-Book Version hat 358 Seiten.

    Die Autorin Ellin Carsta (bürgerlicher Name Petra Mattfeldt) kann neben anderen beliebten historischen Romanen auch Thriller und Jugendbücher vorweisen.


    Inhalt und Stil:

    Die Familie Hansen betreibt in Hamburg Ende des 19. Jahrhunderts ein scheinbar gut situiertes Kaffee-Kontor-Geschäft. Luise Hansens Großvater, der gutmütige Patriarch Peter Hansen, scharrt ein letztes Mal seine Familie um sich: Seinen ältesten Sohn Georg und dessen Familie, den mittleren Sohn Robert und dessen Familie, und Karl den jüngsten Sohn.

    Und dann begeht er in seinem Arbeitszimmer Selbstmord.


    Zurück lässt er eine Familie, die nun alles versuchen muss, um den Hansen-Betrieb zu retten. Es stellt sich heraus, dass eben dieser hoch verschuldet ist. Robert kommt eine risikoreiche Idee: Die Hansens sollten in das Kakao-Geschäft einsteigen. Die Familie muss sich weit aus dem Fenster lehnen und große Hürden überwinden - und schließlich landet Robert mit seiner kleinen Familie in Kakaoplantagen Kameruns, Karl in Wien, während Georg in Hamburg die Deutschen Kakao trinken lehren möchte. Mit Meilen zwischen ihnen ist es garnicht so einfach, einerseits den Hansen-Betrieb vor weiterem Ruin zu bewahren und andererseits die Familie zusammenzuhalten, über die schon bald noch viele weitere Probleme hereinbrechen.

    Und in all dem Trubel scheint sich die jugendliche Luise unsterblich in Kamerun, ihr neues Zuhause, zu verlieben.


    Das Buch ist in Kapitel mit angenehmer Leselänge eingeteilt. Diese erzählen zumeinst jeweils eine Sicht der Dinge und treibt einen Plot voran: Kamerun (Luise), Hamburg (Georg), Wien (Karl). So lässt sich die Geschichte gut lesen.

    Der Schreibstil ist locker, schön und m.M.n. der historischen Epoche größtenteils entsprechend (das kann ich nicht 100%ig beurteilen, zugegeben).


    Meine Meinung:

    Dieses Buch war mein erstes dieser Autorin und ich glaube auch mein erstes, das zu dieser Zeit in Deutschland spielte. Ich hatte somit auch keinerlei Erwartungen oder Ähnliches.

    Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich konnte mich schnell auf sie einlassen. Luise, auch wenn wir recht unterschiedlich sind, ist sympathisch und eine gute Identifikationsfigur. Ihre Frustration als Mädchen in dieser von Männern bestimmten Welt...die konnte ich sehr gut nachvollziehen. Mit Sexismus und vor allem auch Rassismus im 19. Jahrhundert wurde sich, wie ich finde, gut auseinandergesetzt. Es wurde weder so getan, als ob es das nicht gegeben habe, noch wird es verherrlicht - im Gegenteil!


    Die Charaktere sind authentisch, haben dabei teilweise eine bestimmte Funktion - aber wirken dabei eben real und greifbar. Besonders Karl war hier eine kleine positive "Überraschung". Ich setze das in Anführungszeichen, weil ich den Twist früh vermutet hatte, aber mir nicht sicher sein konnte inwiefern das umgesetzt worden war.

    Die Figuren sind außerdem nicht schwarz-weiß und haben mehrere Schichten, meiner Wahrnehmung nach.


    Der Schreibstil war zumeist sehr angenehm für mich. An manchen Stellen - könnte sie jetzt allerdings nicht zitieren - hat es sich ein ganz klein wenig plump angefühlt, oder als ob etwas zu schnell abgehakt werden würde. Aber das war nicht häufig. Teilweise erschien es mir so, als wäre alles zu einfach gegangen.


    Es ist aber trotzdem ein tolles Buch, und ich werde die Saga definitiv weiterlesen.


    Ich gebe dem Buch 4,5 Ratten.


    4ratten+:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich bin mit "Die ferne Hoffnung: Hansen Saga 1" nun durch :)


    Hier die Rezi


    :lesen:

  • illy

    Hat den Titel des Themas von „Ellin Carsta - Die ferne Hoffnung“ zu „Ellin Carsta - Die ferne Hoffnung (Die Hansen-Saga 1)“ geändert.
  • Noch bin ich nicht ganz durch mit dem Buch bzw. Hörbuch, aber ich kann mich Krittys Begeisterung leider nicht anschließen.


    Es ist mein erstes Buch der Autorin. Mich stört, dass besonders die Frauenfiguren schablonenhaft daherkommen.

    Luise: gut, freundlich, offen, vorurteilsfrei, fleißig

    Luises Mutter Elisabeth: Luises Gegenteil, hier soll die Leserin ordentlich hassen

    Cousine Martha: eitel, dümmlich

    sonstige Weiblichkeit: unwichtige Randfiguren


    Der in Wien spielende Teil gefällt mir noch am besten.


    Eine Fortsetzung brauche ich nicht.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.