Bastei Lübbe schreibt weiter rote Zahlen

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 7.368 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doscho.

  • Was da wohl genau schief gelaufen ist?

    Das steht eigentlich ganz genau im Artikel. ;)

    Ich stelle die Frage anders, damit sie klarer ist :

    Wie kann sich ein so grosses und seit Jahren bekanntes Verlagshaus so "verspekulieren"?

    Der Satz "In den vergangenen Jahren, hat der Verlag versucht, eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung der Branche zu nehmen" und " Streaming Plattform für digitale Leseinhalte floppte" lässt mich stutzen.

  • Sehr interessante Frage. Vielleicht stecken in der angekündigten Meldung mit mehr Zahlen auch mehr Hinweise darauf. Jetzt ist viel Platz für Spekulation.


    In Sachen IT/PC-Welt fällt mir dazu aus dem Bauch heraus nur ein, dass das ein ziemlich teures Pflaster zu sein scheint. Game-Entwicklung ist nicht billig. Wenn das nicht zündet, geht viel Geld verloren, weil zu wenig eingespielt wird im Verhältnis zu den Kosten.

    Verschätzt man sich da einmal zu oft bei den zu erwartenden Umsätzen, wird es teuer.


    Warum der Konzern das nicht auffangen konnte? Mmmm ...

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • HoldenCaulfield

    Hat den Titel des Themas von „Bastei Lübbe“ zu „Bastei Lübbe schreibt weiter rote Zahlen“ geändert.
  • Bettina Game Entwicklung ist nicht billig...ok. Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist dass ein Verlag Games produziert. Schuster bleib bei deinen Leisten.

    Ich kenne mich im Verlagswesen zu wenig aus...die Frage stellt sich doch auch, weshalb ein Verlag nun Games entwickelt? Was läuft da falsch im Verlagswesen, dass andere Nischen gefunden werden müssen?

  • Ich denke, dass die Welt heute anders läuft für große Firmen, als früher. Da war ein Print-Verlag nur ein Print-Verlag. Aber heutzutage, im Zeitalter von ebook und Internet, von Firmenfusionen und der Suche nach neuen Standbeinen, muss auch ein Verlag sich wandeln. Auch Games gehören ja zu Medien und die meisten Verlage entwickeln sich heute in Richtung Medienverbände. Aus meiner eigenen Berufserfahrung bei einem Öffentlich-Rechtlichen Fernsehsender kann ich sagen, dass sich alle Firmen weiterentwickeln und flexibel sein müssen, da sie sonst am Puls der Zeit vorbeigehen.

    Leider scheint es aber mit der Games-Sparte nicht so zu klappen, wie die sich das vorgestellt haben. Das ist aber auch ein heißumkämpfter und kurzlebiger Markt mit einigem Risiko-Potential.

    :lesen:





  • Ich finde das jetzt auch gar nicht so abwegig, dass ein Verlag ein Computerspiel herausgibt. Disney und Pixar machen ja auch regelmäßig ganze Franchises aus ihren Filmen (Frozen, Minions, Marvel...), da gibt es dann neben dem Film auch Brettspiele, Videospiele, Bücher, Bettwäsche, Tassen und gefühlt 5000 andere Artikel zum Film.

    Die Säulen der Erde wurde ja auch schon erfolgreich verfilmt und Brettspiele dazu gibt es auch schon lange, da ist der Schritt zum Computersiel für mich nicht so weit.

    Das Spiel ist bei den bekannten Videospiel-Testmagazinen auch gar nicht so schlecht bewertet, aber wie gagamaus schon sagt, der Markt ist hart umkämpft. Auch die Großen fahren hier regelmäßig Niederlagen ein.


    Auch der Ravensburger-Verlag ist ja auch immer schon ein Medienverlag, der sowohl Spiele, Puzzles aber eben auch Bücher herausgibt. Vorwiegend Kinder- und Jugendbücher zwar, aber deren Portfolio wirkt auf mich sehr rund und stimmig.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

    Einmal editiert, zuletzt von tári ()

  • Disney und Pixar machen ja auch regelmäßig ganze Franchises aus ihren Filmen (Frozen, Minions, Marvel...), da gibt es dann neben dem Film auch Brettspiele, Videospiele, Bücher, Bettwäsche, Tassen und gefühlt 5000 andere Artikel zum Film.

    Der Unterschied ist wohl, dass Disney & Co. Lizenzen an andere Hersteller verkaufen, damit diese dann entsprechende Produkte auf den Markt werfen. Ein gutes Beispiel ist da Lego. Lego-Batman wird von Lego produziert und der ursprüngliche Rechteinhaber erlaubt Lego das gegen ein gewisses Entgelt. Alles Risiko liegt damit dann aber auch bei Lego, falls niemand ihren Batman kaufen will.


    Wenn Bastei Lübbe als Verlag selbst ein Computerspiel entwickelt, dann müssen sie auch selbst dafür gerade stehen.

  • Der Markt ist hart umkämpft....ja, und darum schockt (wobei das ein zu grosses Wort ist), dass ein so grosser Verlag finanzielle Schwierigkeiten hat. Wie sieht es denn dann erst in viel kleineren Verlagen aus? Man ahnt ja schon eine Weile, dass Verlage und auch Buchhandlungen ums Uberleben kämpfen (und dabei stelle ich die Gründe jetzt mal hintenan).

    Klar wird versucht mit der Zeit zu gehen (Games und Ebooks) und dabei haben sie sich verkaukuliert. Da drängt sich doch bei mir generell die Frage auf, ob die Idee gut ist, dass ein Verlag " das alles " (Bettwäsche, Tassen, Stifte...etc) anbieten sollte? Schade um den eigentlich tollen Buch- Verlag.

  • Zank Disney verkauft auch Bücher abseits der Filme. Es gibt den Disneyverlag der auch ganz normal Bücher verkauft, wie andere Verlage auch.

    Das stimmt. Ich bezog mich jetzt auf Bettwäsche, Spielzeug und so weiter.

    Meint ihr die Bilderbücher von Disney? Die bringen doch nur Bücher raus die auf Figuren und Märchen basieren die sowieso schon eine riesige Fangemeinde haben. Vor allen Merchandise Produkten von Disney steht zuallererst mal ein Film und der Erfolg von den Filmen ist kein Zufall. Da wird mega viel Geld in die Werbung gesteckt. Dieser Erfolg wird dann so gemolken wie es nur geht.

    Warum produziert Bastei Lübbe ein Computerspiel? Die Fans von Ken Folett sind keine Gamer. Und die Gamer werden sich nicht für etwas interesssieren das auf ein Buch basiert. Ich bin da ganz auf Igelas Seite: Schuster bleib bei deinen Leisten.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Und die Gamer werden sich nicht für etwas interesssieren das auf ein Buch basiert.

    Das kommt ganz auf das Spiel an. Wenn es gut ist, ist es erstmal egal woher die Story stammt. Und es gibt zum Beispiel eine ganze Reihe Warcraft Bücher, die die ganzen (mittlerweile sehr langen und verworrenen) Geschichten erzählen. Es gibt sogar ein World of Warcraft Kochbuch.

  • Und die Gamer werden sich nicht für etwas interesssieren das auf ein Buch basiert.

    Das kommt ganz auf das Spiel an. Wenn es gut ist, ist es erstmal egal woher die Story stammt. Und es gibt zum Beispiel eine ganze Reihe Warcraft Bücher, die die ganzen (mittlerweile sehr lange und verworrene) Geschichten erzählen. Es gibt sogar ein World of Warcraft Kochbuch.

    Waren denn die Warcraft Bücher zuerst da? Darin liegt für mich der Unterschied.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Ausnahmen gibt es bestimmt. Hinter Harry Potter steht auch wieder eine riesige Fangemeinde, auch eine junge Fangemeinde. Aber "Die Säulen der Erde" als Computerspiel ist in meinen Augen eine Schnapsidee. Wer ist da die Zielgruppe?

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Ausnahmen gibt es bestimmt. Hinter Harry Potter steht auch wieder eine riesige Fangemeinde, auch eine junge Fangemeinde. Aber "Die Säulen der Erde" als Computerspiel ist in meinen Augen eine Schnapsidee. Wer ist da die Zielgruppe?

    Öhm, ich zum Beispiel ^^ (Ohne Anspruch, dass ich repräsentativ bin ;) )


    Ich bin kein wahnsinnig großer Ken Follet Fan, aber die Säulen der Erde mochte ich als Teenager sehr gerne. Und als Gamer interessiere ich mich durchaus für Spiele, die auf Büchern basieren, zum Beispiel habe ich auch die Sherlock Spiele gespielt und fand die ganz nett (,bis auf den letzten Teil). Außerdem wurde das konkrete Spiel vom Daedalic Studio entwickelt und die mag ich ebenfalls sehr gerne. Die haben zum Beispiel auch Deponia oder The Whispered World gemacht, falls das wer kennt.


    Natürlich kann so ein Spiel marketingtechnisch nicht die gleiche Zielgruppe haben wie Fallout oder Mass Effect und Co, aber die Gaming-Szene hat durchaus auch ihre Nischen, in denen ich mir das Säulen der Erde Game vorstellen kann. Ich bin nämlich u.a. so ein Nischen-Player und erlaube mir, dass ich in dieser Szene etwas Einblick habe. Dass hier natürlich das finanzielle Risiko nochmal größer ist und diese Spiele kleine Verkaufszahlen haben, muss man auch dazu sagen.

    Bisher hatte ich das Game übrigens auch nicht am Schirm, aber jetzt wo ich es mir näher angeschaut habe, hätte ich durchaus Interesse daran.


    Spiele, die auf Büchern basieren, sind übrigens gar nicht mal so selten. The Witcher basiert auf den Hexer-Büchern von Sapkowski, Bloodborne lose auf den Büchern von Lovecraft, Metro 2033 von Gluchowski ist ebenfalls in Spielform verarbeitet worden. Bei Bioshock ist die Vorlage für die zugrundeliegende Welt das philisophische Werk von Ayn Rand, das wohl die wenigsten Spieler gelesen haben ^^

    Das sind jetzt auch alles Bücher, die keine wahnsinnig große Fangemeinde hatten geschweige denn aktuell sind. Die Hexer-Bücher sind durch die Spiele mitunter erst beliebt geworden und deswegen in andere Sprachen übersetzt worden.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.