Melanie Metzenthin - Die Stimmlosen

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    Bewegende Nachkriegsgeschichte


    Inhalt:

    1945 - der Krieg ist vorbei. Paula und Richard samt ihrer Familie sind froh, dass sie überlebt haben. Zusammen mit ihren Freunden Fritz und Arthur kämpfen sie in der schweren Nachkriegszeit ums Überleben. Die Methoden sind nicht immer ganz legal - aber wie sagt man so schön? Der Zweck heiligt die Mittel. Dann ist da noch die ungesühnte Schuld von Dr. Krüger. Richard macht es zu schaffen, dass der Kinderarzt unzählige Kinder getötet („erlöst“) hat. Wird er jetzt endlich seine gerechte Strafe bekommen?


    Meine Meinung:

    Die Fortsetzung von „Im Lautlosen“, das ich mit Begeiserung gelesen habe, ist Melanie Metzenthin mehr als gelungen!

    Der Krieg ist endlich vorbei, aber leider kann von Entspannung keine Rede sein. Die Lebensmittel sind knapp und ein sehr harter Winter macht den Alltag zum Überlebenskampf.

    Richard, Paula, Fritz und Arthur, unsere Haupt-Protagonisten, schaffen es - teilweise mit unkonventionellen Mitteln - einigermaßen gut über die Runden zu kommen. Trotz aller Not gibt es Träume und Ziele für die Zukunft. Das ist es, was ihnen hilft, nicht aufzugeben. Ob sie alle Ziele erreichen? Lest selbst!

    Die Protagonisten sind allesamt überzeugend und authentisch gezeichnet. Mit jedem einzelnen konnte ich mich identifizieren. Mein Highlight ist eindeutig Fritz! Er ist ein toller, optimistischer Mann, der trotz seines schweren Verlustes den Lebensmut nicht verliert. Auch die „Bösen“ sind glaubhaft charakterisiert. Allen voran Dr. Krüger, der für seine Gräueltaten letzten Endes seine Strafe erhält.

    Melanie Metzenthin ist es perfekt gelungen, ein authentisches Bild der Nachkriegszeit zu zeichnen. Ein intensiver, emotionaler und tiefgehender Roman. Das bedrückende Szenario ist dadurch leichter zu ertragen, dass die Autorin es versteht, immer wieder humorvolle Szenen einfließen zu lassen. Es gibt aber auch viele Dialoge, die zum Nachdenken anregen und die mich noch lange nach der Lektüre des Buches beschäftigen. Besonders deutlich wird, wie wichtig und wertvoll in dieser schweren Zeit richtige, tiefe Freundschaft ist. Richard, Fritz und Arthur halten immer zusammen, egal was passiert. So manches Mal habe ich damit gerechnet, dass die Freundschaft zwischen den Deutschen und dem Briten zerbricht, aber sie hat alle Wirren der schlimmen Zeit überdauert.

    Ich hatte das Glück, dieses Buch in einer Autoren-begleiteten Leserunde lesen zu dürfen. Das war eine tolle Erfahrung, da es noch viele Hintergrundinformationen von der Autorin gab.


    Fazit:

    Ein wunderbarer Roman, der mich tief berührt hat. Es ist zu hoffen, dass noch viele Menschen ihn lesen. Das Grauen von damals darf nicht in Vergessenheit geraten und vor allem - es darf sich nicht wiederholen! Was in der heutigen Zeit passiert, macht mir Angst.

    5ratten

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen

  • Die Stimmlosen von Melanie Metzenthin


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    Über das Buch

    Dieses Buch ist der zweite Teil der "Leise Helden"-Reihe der Autorin und knüpft direkt an die Geschehnisse in Band 1 an. Er ist 2018 herausgekommen und zählt 527 Seiten.

    Inhalt gemäß Goodreads:

    >> Hamburg, 1945: Der Krieg ist zu Ende und die Naziherrschaft endlich vorbei. Doch in der Familie von Richard und Paula Hellmer kommt an diesem ersten Weihnachtsfest im Frieden keine rechte Freude auf. Zu beengt sind die Wohnverhältnisse, zu groß der Mangel an Lebensmitteln und warmer Kleidung. Vor allem Richard macht sich Sorgen – nicht nur um seine Familie. Er, der im Dritten Reich als Psychiater immer wieder sein Leben aufs Spiel gesetzt hat, um Menschen zu retten, muss feststellen, dass die alten Seilschaften sich nahtlos in die neuen Machtverhältnisse eingegliedert haben. Überzeugt, das Richtige zu tun, sagt er in einem Prozess gegen seinen Erzfeind Chefarzt Krüger aus und muss sich zu seinem Entsetzen plötzlich für sein eigenes Tun rechtfertigen. Unterdessen stellen seine Frau Paula und sein bester Freund Fritz eine medizinische Versorgung ganz eigener Art auf die Beine – gefährlich und nicht immer legal …<<


    Stil und meine Meinung

    Zum Stil habe ich schon in meiner Rezi zu Teil 1 etwas gesagt, und das gilt auch hier. Allerdings hat mir hier im 2. Band besonders gefallen, dass die Figuren teilweise noch stärker in Handlungen gedrängt wurden, die nicht zu 100% als perfekt oder moralisch wertvoll beschrieben werden können. Man wird mit schwierigen Gedankenspielen konfrontiert, die damals leider mehr als nur Gedankenkonstrukte waren sondern der Wirklichkeit entsprachen. Man hat hin und wieder eigene Überzeugungen möglicherweise vielleicht sogar in Frage stellen müssen und ich persönlich habe mich an vielen Stellen überlegt, wie ich wohl gehandelt hätte. Ich mochte es sehr, dass die Figuren nicht immer perfekt und richtig gehandelt oder kommuniziert haben.

    Einen besonderen Narren habe ich im Übrigen an den Charakteren Fritz und Arthur gefressen, und auch Ellinor habe ich einen sehr spannenden (wenn auch nicht großteilig sympathischen) Charakter.


    Insgesamt hat mir dieser Teil einen Ticken besser gefallen als Band 1.

    Ich gebe 5 Ratten und freue mich darauf den letzten Band ("Die verstummte Liebe") zu lesen, der als Vorgeschichte fungiert.


    5ratten




    Zank , HoldenCaulfield Wusste jetzt nicht wen ich taggen sollte, aber ist dieser Thread hier richtig? Sollte der nicht eher im Historischen Bereich sein, oder irre ich mich da? :)

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Melanie Metzenthin- Die Stimmlosen“ zu „Melanie Metzenthin - Die Stimmlosen“ geändert.