Sebastian Fitzek - Der Insasse

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  • Nicht doch, Herr Fitzek!


    Sebastian Fitzek - der Insasse


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    Max, der sechsjährige Sohn von Riccarda und Till, verschwindet spurlos. Schnell ist klar, dass der Täter Guido Tramnitz ist, der schon zuvor zwei Kinder entführt hat. Doch Tramnitz schweigt sich über das Verbleiben von Max aus. Ein Jahr später will sein Vater endlich Gewissheit und lässt sich in den psychiatrischen Sicherheitstrakt, in dem Tramnitz einsitzt, einschleusen. Sein Plan ist, Tramnitz auszuhorchen und zu erfahren, was mit Max geschehen ist.


    Das Setting, erst ein Gruselkeller, in dem der Täter seinen Opfer gefangen gehalten hat und dann der psychiatrische Sicherheitstrakt haben bei mir Gänsehaut ausgelöst. Sie sind nämlich so gut beschrieben, dass ich fast Schnappatmung bekam.

    Ich habe schon etliche Thriller von Sebastian Fitzek gelesen. Einige haben mir gefallen, andere nicht. Bei denen, die mir nicht gefallen haben, hatte ich immer das Gefühl, er hat eine Grenze überschritten. Die Gratwanderung Authentizität und "unwahrscheinlich und an den Haaren herbeigezogen", gelingt ihm nicht immer. In etlichen Büchern hatte ich den Eindruck, dass er vor lauter überraschenden Wendungen leicht in das Abstrakte abrutscht. Das ist hier zu weiten Teilen nicht so. In "der Insasse" darf man zwar kleine Details nicht hinterfragen. Wie die, wie ein Mensch es schafft, sich durch Vitamin B in die geschlossene, psychiatrische Abteilung zu Schwerverbrechern einschliessen zu können. Doch im Grossen und Ganzen erschien die Handlung glaubwürdig.

    Leider hat jedoch dann Herr Fitzek zum Schluss wieder zu viel auf die Buchseiten zu pressen versucht. Und zwar wird der Plot, der über lange Zeit sehr gradlinig und klar ist, auf den letzten 20 bis 30 Seiten wirr und unausgegoren. Schade kann Fitzek es nicht einmal gut sein lassen und nicht noch zum Schluss zu überkonstruieren. So bleibt für mich doch ein fader Nachgeschmack von einem ansonsten spannenden Buch.

    Eigentlich findet man in diesem Thriller alles, was ein gutes Buch in diesem Genre ausmacht. Gänsehaut auslösende Situationen, überraschende Wendungen, ein Grundthema das wohl jeden und jede berührt und ausgezeichnet charakterisierte und überzeugende Figuren. Gemischt mit einem unheimliche Settig wäre das Lesevergnügen pur.

    Der Autor hat den Aufbau mit wechselnden Perspektiven gewählt, und die wechseln kapitelweise. Was bei anderen Autoren chaotisch sein kann, ist hier ein hervorragender Aufbau um die Handlung voranzutreiben. Durch den Schreibstil, der sich sehr gut und schnell liest, kommt man schnell voran und so fliegen die Seiten nur so dahin.


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Igela ()

  • Meine Meinung zum Buch:

    Titel: Wie viel Therapie wird er vertragen?


    In der Geschichte geht es um Till Berkhoff, dessen Sohn vor einem Jahr verschwunden ist. Seitdem kann Till nur noch an seinen Sohn denken und er will Gewissheit über dessen Verbleib haben, um endlich mit der Sache abschließen zu können. Dafür geht er freiwillig in eine psychatrische Klinik. Tut er sich damit wirklich einen Gefallen?


    Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung und wir begleiten sowohl das Klinikpersonal als auch die eingewiesenen Patienten. Dabei wird schnell deutlich, dass so einige in dem Krankenhaus etwas auf dem Kerbholz haben.

    Herr Fitzek beschrieb sehr interessant die Umgebung einer psychiatrischen Klinik und den Alltag dort. Man selbst hat damit ja zum Glück noch keine Erfahrungen sammeln müssen. Und die ein oder andere beschriebene Sicherheitsvorkehrung sorgte bei mir eher für Erleichterung.


    Für mich lasen sich die ersten zwei Drittel des Buches wie ein Pageturner. Lange hat es kein Buch mehr geschafft mich so sehr zu beschäftigen und gleichzeitig so sehr zu erschrecken wie dieses. Teilweise las ich wirklich mit Abscheu, was unser lieber Täter angestellt hat. Klar ist jede Kliminalität und jede Straftat schlimm, aber wenn es um Kinder geht, dann ist das für mich nochmal eine ganz andere Nummer.


    Ansonsten hat mich doch enorm erstaunt was Till als Protagonist alles auszuhalten im Stande ist. Das kann man als echte Liebe zu seinem Kind werten, denn was ihm alles in der Klinik passiert, da würden einige dran zu Grunde gehen.

    Die Ärzte des Krankenhauses waren doch schon sehr spezielle Persönlichkeiten, gerade Frieder mit seinem kleinen Alkoholproblem und Kasov mit seinen Machenschaften. Da war ich direkt froh, dass die Klinikleitung weiblich besetzt war von einer Guten.


    Seda als Figur fand ich spannend. Über sie hätte ich gern noch etwas mehr erfahren. Ich habe sie als sehr sympathisch und clever empfunden.


    Tramnitz ist ja nun wirklich eine Person, die einem Albtraum entsprungen zu sein scheint. Er scheint ein Händchen dafür zu haben Leute für sich zu manipulieren und zu benutzen.Und leider hat es Herr Fitzek geschafft, dass ich ihn teilweise nicht mal unsympathisch fand.


    So suchtete ich den Thriller also durch und wollte endlich des Rätsels Lösung wissen.


    Leider hat mich die Auflösung anfänglich verwirrt und dann doch ein ganz klein wenig enttäuscht zurückgelassen, da ich einfach eine völlig andere Auflösung erwartet hatte. Irgendwie blieb der ganz große Knall aus.


    Fazit: Wer Gänsehaut sucht, der wird sie hier finden. Definitiv nichts für schwache Nerven.


    Bewertung: 4ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Hach, stimmt, den hab ich ja auch gelesen. Wie immer schnelles Lesefutter, da Fitzek ja immer Tempo macht und man so ein Buch schlecht aus der Hand legen kann.

    Ebenfalls wie immer ein ziemliches Verwirrspiel und viele verkorkste Gestalten...

    Am Ende leider auch aus meiner Sicht wieder einmal eine eher schwache Auflösung.

    Schnell gelesen, aber Einzelheiten auch schnell wieder vergessen - was gut ist, dann kann ich in ein paar Jahren, falls auch dieses Buch verfilmt wird, unbesorgt den Film anschauen und mich nochmal auf die Folter spannen lassen :D

    LG, Dani


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  • Ich bin froh, dass ihr anderen den Schluss auch nicht so optimal fandet. Das Buch hat mir wirklich lange fesseln können, aber der Schluss hat den guten Anfangseindruck dann leider noch verdorben.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Ich bin froh, dass ihr anderen den Schluss auch nicht so optimal fandet. Das Buch hat mir wirklich lange fesseln können, aber der Schluss hat den guten Anfangseindruck dann leider noch verdorben.

    Das ist oft so bei Fitzek...mittlerweile beginne ich oft seine Bücher mit dem Gedanken "wann beginnt er diesmal überzukonstruieren"?

  • "Der Insasse" war mein erstes Buch im neuen Jahr, nachdem ich voriges Jahr in der Buchhandlung meines Vertrauens den Hinweis bekam, dass es einen neuen Fitzek gibt.


    Zum Inhalt:


    Till Berkhoff, Vater des kleinen Max, ist von der Trauer um das Verschwinden seines Sohnes zerrissen und er möchte Gewissheit, was mit seinem Sohn geschah und wo er sich befindet. Um das herauszufinden, wagt er einen ungeheuerlichen Schritt, er lässt sich in die Psychiatrie einweisen, in der der Peiniger seines Sohnes einsitzt, um ihm sein dunkles Geheimnis zu entlocken.


    Meine Meinung:


    Seit langem wieder ein Fitzek, den ich kaum aus der Hand legen musste und mir eine kurze Nacht beschert hat.


    Sebastian Fitzek hat seinen neuen Roman mit recht interessanten Figuren ausgestattet, wie Seda, die ich von Anfang an ins Herz geschlossen habe.


    Der Stil ist flüssig und reißt den Leser bis zum Ende mit, wobei es sicher wieder die eine oder andere Schwäche gibt, oder Fitzks wiederkehrender Hang zur Übertreibung, aber gut, das kennen wir ja von ihm bereits zur Genüge.


    Neben gewaltätigen und psychopathischen Mitinsassen muss er sich auch mit dem einen oder anderen Arzt herumärgern, der genauso gut auch ein Insasse sein könnte, aufgrund der kriminellen Energie, wie er an den Tag legt.


    Das Ende war nicht so berauschend, das hat den gute Einstieg doch wieder etwas zunicht gemacht, meines Erachtens war die Auflösung nicht richtig zufriedenstellend und wirkte doch schon sehr konstruiert und nicht ganz plausibel.


    Alles in allem hat uns Sebastian Fitzek wieder einen Roman für eine lange Lesenacht beschert und versteht es am Ende doch, uns bei Laune zu halten.


    Ein Punkt Abzug für das schwache Ende.


    4ratten

  • Till Berkhoffs Sohn Max ist verschwunden. Nach einem Jahr wird die Suche nach ihm abgebrochen. Der mutmaßliche Täter Guido Tramitz sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt sich aus. Seine Frau hat sich von ihm getrennt, er ist eigentlich am Ende. Da kommt er auf die Idee, dass er sich in die Psychiatrie einschmuggeln will, um Informationen von Tramitz zu erhalten. Denn er will seinen Sohn begraben und endlich seinen Frieden finden. Dass das nicht gerade eine sehr gute Idee ist, findet er schon wenig später heraus.

    Das Cover des Buches ist einfach super. Obwohl es eher schlicht gehalten ist, drückt es sehr viel aus und passt auch zum Buch. Die Schrift dazu absolut gut gemacht und die Haptik auch.

    Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet, die Orte und Charaktere werden sehr gut dargestellt. Auch der Plot an sich ist interessant.

    Da mir die bisherigen Bücher des bekanntesten deutschen Thrillerautors ausgezeichnet gefallen haben, wollte ich natürlich auch dieses lesen. Doch diesmal war ich zum Teil auch sehr enttäuscht, denn die Handlung wirkt zum Großteil abgekupfert und zwar von einem Buch dessen Verfilmung mit Leonardo DiCaprio doch auch sehr erfolgreich war. Auch der Rest der Auflösung lässt sich als geübter Krimi-/Thrillerleser eigentlich erahnen.

    Zum anderen waren hier leider auch einige unrealistische Szenen zu finden (Stichwort Schädelbruch und wie schnell man sich davon erholt).

    Zum Teil wirkt das Werk auch überbemüht und überkonstruiert, trotzdem war es interessant zu lesen und hatte auch seine Spannungsmomente. Wer das oben beschriebene "Original" nicht kennt, wird wahrscheinlich auch von diesem Psychothriller begeistert sein, ansonsten bleibt aber einfach ein schaler Beigeschmack.

    Die kurzen Kapitel, die zum Teil auch spannend enden und verschiedene Erzählperspektiven sind absolut positiv und ist man auch vom Autor genannt.

    Fazit: Für mich der schlechteste Fitzek bisher - abgekupfert, vorhersehbar und teilweise unrealistisch - trotzdem gut und spannend zu lesen. 4 von 5 Sternen

  • Witzig, dass ihr alle das Ende kritisiert, das mich eher mit dem Roman ausgesöhnt hat. Ich dachte die ganze Zeit, was für ein Schmarn und das Ende gefiel mir zwar nicht, weil ich solche Enden immer als "zu einfach" empfinde, aber es erklärt immerhin die ganzen strangen Dinge, die so passieren.


    Ansonsten hat der Roman mich aber eher kalt gelassen. Ich konnte mit allem nur wenig anfangen. Es war zwar eine spannende Unterhaltung und das Buch las sich weg wie nichts. Aber ein bisschen mehr erhoffe ich mir eigentlich schon von einem Buch. ;)