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1913. Als der Gutsherr Donatus des Guts Greifenaus in Hinterpommern stirbt, wird die ganze Familie und deren Dienerschaft durch gerüttelt. Auf einmal muss Adolphis sich um das Gut kümmern, der als Zweitgeborener lange dachte, diese leidige Aufgabe seinem älteren, aber zwischenzeitlich verstorbenen Bruder überlassen zu können. Sein erstgeborener Sohn Konstantin hingegen wittert seine Chance endlich die erhofften Modernisierungen nun durchsetzen zu können. Doch von modern ist das Grafenpaar noch weit entfernt, sowohl Adolphis als auch seine Ehefrau Feodora hängen an den alten Gepflogenheiten, was vor allem auch die Partnerwahl der Kinder betrifft. Für Feodora steht eins fest: Ihre Kinder und deren Hochzeiten sind dazu da, um ihren adeligen Stand zu erhöhen und zu festigen. Doch scheint dies, bis auf ihre bereits verheiratete Tochter Anastasia, sonst keins ihrer Kinder so zu sehen, ....
Auch wenn ich inhaltlich jetzt vor allem auf die Problematik der Gutsfamilie, also der Herrschaften, eingegangen bin, spielen auch die Probleme und Geheimnisse der Dienerschaft eine Rolle in diesem Roman. Doch auf alles einzugehen, wäre zu ausufernd geworden, wo ich doch eh schon für meine Verhältnisse viel über den Inhalt gesprochen habe. Doch das ganze Buch ist so gut verstrickt und es gibt so viele verschiedene Konflikte, dass es kaum möglich ist, sich kürzer zu fassen. Und gerade das macht das Buch so wundervoll. Es hat so viel Potenzial und es wird absolut ausgeschöpft. Für mich war kein Handlungsstrang überflüssig, nicht zu Ende gedacht, sprunghaft oder unpassend. Alles flicht sich in einen spannenden Strang und es entsteht eine wunderbare Geschichte, die mit Downton Abbey her vergleichbar ist, aber weniger Friede, Freude, Eierkuchen sondern mehr Realismus bietet. So ist die Handlung sehr dicht, aber gut geschrieben, so dass sich alles flüssig liest und die Seiten nur so dahin fliegen.
Die Charaktere sind so vielseitig und facettenreich, dass die Fülle an Personen sich sehr schnell sortiert und Verwechslungen ausgeschlossen sind. Zudem gibt es ein ausführliches Personenregister am Anfang des Buches, das bei den ersten paar Seiten helfen kann. Aber ich würde empfehlen, sich einfach auf das Buch einzulassen und der Durchblick kommt ganz schnell von alleine. Besonders hervorzuheben sind wirklich die unterschiedlichen Facetten. Auch wenn manche Personen anfangs sehr unsympathisch wirken, so können sich schnell noch andere Seiten zeigen, die die Person dann wieder in ein etwas besseres Licht rücken. Nur wenige Personen blieben mir bis zum Schluss von Grund auf unsympathisch, aber auch das gibt es natürlich. Ein bunter Mix wie im wahren Leben.
Also ich bin wirklich begeistert von der Vielfalt der Personen und der dichten Handlung! Wenn man Familiensagas aus dieser Zeit mag, kann ich das Buch einfach nur empfehlen! Ich warte gespannt auf den nächsten Teil!