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Manchmal lese ich zur Abwechslung auch ein Sachbuch. Als ScienceFiction-Fan fällt es mir aber auch schwer, nicht den Schilderungen von realen Personen zu folgen, die tatsächlich im Weltall waren. Astronaut Scott Kelly war von März 2015 bis März 2016 fast ein Jahr im Weltall und beschreibt in seinem Buch Endurance seine Erfahrungen zu dieser Zeit. Dabei wird schnell deutlich, dass die Auswirkungen der Schwerelosigkeit absolut kein Pappenstiel sind und der menschliche Körper so einiges aushalten muss. Dabei faszinierten mich am meisten die Beschreibungen seines Befindens nach der Rückkehr auf die Erde. Kurz gesagt, lange Aufenthalte in der Schwerelosigkeit verlangen dem Körper Immenses ab. Vieles war mir bis dato noch gar nicht so bewusst.
Wir folgen Scott Kellys Reise ins All, von den Vorbereitungen auf die Mission bis hin zu seiner Rückkehr. Dabei ist Endurance allerdings auch mehr als nur ein Erfahrungsbericht dieser Mission. An vielen Stellen ähnelt das Buch eher Memoiren. Ich selbst fand die Details aus Scott Kellys Leben sehr bereichernd, zeichneten sie doch das Bild eines Menschen, der im Leben nichts auf dem silbernen Tablett serviert bekam. Auch, dass er kein besonders guter Schüler war und er seine Bildung hart erarbeitete, machen ihn sehr sympathisch. Viele Menschen können von seinem Werdegang inspiriert werden. Scott Kelly bricht mit dem Idealbild des Wissenschaftlers und Astronauten als hochintelligenter Übermensch. Er zeigt deutlich, dass man wirklich vieles erreichen kann, wenn man nur hart dafür arbeitet.
Besonders gefallen hat mir, wie stark er betonte, dass die Weltraumfahrt ein menschliches Projekt ist und die Nationen bei der Zusammenarbeit auf der ISS ihre Herkunft in den Hintergrund rücken. Auch, dass ehemals verfeindete Nationen jetzt zusammenarbeiten. Ich persönliche denke, dass genau diese Einsicht, dass die Erde unser aller Planet ist und wir alle Menschen sind, vielen fehlt. Vielleicht braucht es tatsächlich erst einen Flug ins All, um das zu erkennen.
Fazit:
Endurance ist ein gutes Buch, das nicht nur Scott Kellys Erfahrung als Astronaut darstellt sondern auch den Menschen dahinter, der für viele eine Inspiration sein kann, auch wenn der deutsche Titel hier etwas irreführend sein kann. Es geht einfach um mehr, als nur diese Langzeitmission. Klare Leseempfehlung.