02 - Seite 89 bis Seite 179 (Kapitel 5 bis einschl. Kapitel 10)

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  • Wann genau die Herren von Staufen Obervogtrechte über das Kloster bekamen, also sozusagen weltliche Verwalter wurden, kann ich nicht genau sagen. Soweit ich weiß, gehörte das auch zu den Dingen, die nicht endgültig mit Datum überliefert sind. Ich muss gestehen, mich für die Einzelheiten wieder tiefer in meine Rechercheunterlagen stürzen zu müssen. Vor einem Jahr hätte ich gleich antworten können, aber jetzt stecke ich kopfmäßig schon wieder in einer anderen Zeit ...

    Danke für die Info!

    Damit hast Du mich neugierig gemacht: was ist Dein aktuelles Projekt? Mit welcher Zeit beschäftigst Du Dich jetzt? Und wann können wir dann lesen...?

    Vernunft, Vernunft...

  • Wann genau die Herren von Staufen Obervogtrechte über das Kloster bekamen, also sozusagen weltliche Verwalter wurden, kann ich nicht genau sagen. Soweit ich weiß, gehörte das auch zu den Dingen, die nicht endgültig mit Datum überliefert sind. Ich muss gestehen, mich für die Einzelheiten wieder tiefer in meine Rechercheunterlagen stürzen zu müssen. Vor einem Jahr hätte ich gleich antworten können, aber jetzt stecke ich kopfmäßig schon wieder in einer anderen Zeit ...

    Danke für die Info!

    Damit hast Du mich neugierig gemacht: was ist Dein aktuelles Projekt? Mit welcher Zeit beschäftigst Du Dich jetzt? Und wann können wir dann lesen...?

    Die "Bienen" sind ja gerade erst erschienen und sind damit tatsächlich mein aktuelles Projekt, dem im Moment meine Hauptaufmerksamkeit gilt. Zumal da am Montag die Lesungsveranstaltungen starten.

    Nichtsdestotrotz arbeite ich nebenbei auch an einem neuen Projekt. Zu den Einzelheiten sage ich aber immer erst etwas, wenn der Verlag das Buch in der Vorschau hat. Ich bitte darum um Verständnis, dass ich noch nicht mehr sagen kann.

    Herzliche Grüße, Ralf


    Vielleicht bin ich auch ein bisschen abergläubig... Es heißt, wenn man zu früh über das Manuskript redet, könnte man damit scheitern... Wer will das schon? ;)

  • So, jetzt ist der Abschnitt auch fertig gelesen.


    Ich denke auch mal, dass die Personen, die Seyfried auf seiner Reise trifft, noch wichtig werden und nicht nur dazu da sind, um die Reise auszuschmücken. Sonst habe ich ja schon erwähnt, dass ich diese Erzählweise mag, ich meine, es ist ja nichts so, dass nichts passiert, Seyfried reist eben, trifft hier und da ein paar Leute und dann ist es auch gut.


    Mit Adelheyd kann ich euch nur zustimmen, sie toppt bei mir zwar noch nicht Anna, aber es ist bewundernswert, wie sie, trotz der Tatsache, dass sie wohl Mädchen für alles ist, gewissenhaft ihre Aufgaben erfüllt. Ganz im Gegensatz zu Ignazia und Madalena, vor allem Ignazia mag ich nicht, ich schätze mal, dass sie versuchen wird, mit allen Mitteln gegen Adelheyd und auch Hildegard zu intrigieren.


    Schade, dass Seyfried bislang noch nicht angehört wurde, aber ich denke, Hildegard wird ihn nicht abweisen, sie scheint ja interessiert zu sein.



    Alle Forschungen, Lieder, Rezepte und Briefe, die im Buch Hildegard zugeschrieben werden, haben ihre Hintergründe in ihrem Werk.


    Also wohl auch Sexualforschung, wenn sie sich, wie im Buch, mit einer Prostituierten unterhält. Interessant, den Aspekt von ihr kannte ich noch gar nicht. Wieder etwas gelernt :)


    Ohja, ich mag Adelheyd auch sehr. Genauso wie Anna.

    Die beiden sind aktuell auch meine liebsten Charaktere.


    Ohja, Adelheyd verzichtet auf ihre Mahlzeit, während die anderen Schwestern nur an deren Qualität rumnörgeln.

    Naja, es nörgeln alle, selbst Hildegard hat das schlechte Essen gegenüber Adelheyd erwähnt... Aber stimmt schon, manche verstehen wohl nicht, dass man einfach kürzer treten muss, wenn man hinterher ein fertiges Kloster haben will.

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)

  • Also wohl auch Sexualforschung, wenn sie sich, wie im Buch, mit einer Prostituierten unterhält. Interessant, den Aspekt von ihr kannte ich noch gar nicht. Wieder etwas gelernt :)

    Ja, Hildegard hat viel zur menschlichen Sexualität geforscht und geschrieben. Hier ein Beispiel aus "Causae et Curae - Ursprung und Behandlung der Krankheiten" (eine Stelle, die übrigens auch zum Klimawandel passt ;) :( "Die Lust der Frau ist nun vergleichbar der Sonne, die mild und sanft und andauernd die Erde mit ihrer Wärme durchdringt, damit sie Früchte trägt. Denn würde sie heftiger und ständig niederbrennen, würde sie die Früchte mehr schädigen als hervorbringen. So hat auch die Lust bei der Frau eine milde, sanfte und dennoch andauernde Wärme, um Nachwuchs zu empfangen und zu gebären, denn wenn sie ständig in der Glut der Lust verbliebe, wäre sie nicht geeignet zum Empfangen und zum Hervorbringen."

    Das ist nur ein ganz kleiner Teil. Sie beschreibt den Akt der Zeugung von Lust bis Geburt (mit Erkenntnissen, die allerdings heute nicht mehr unbedingt dem aktuellsten Stand der Wissenschaft entsprechen). Ich war auch sehr überrascht, wie ausführlich sie ist...

  • Wenn ich historische Romane lese, kommt mir jedes mal die Frage, ob Menschen, die zum ersten Mal auf Reisen gegangen sind, immer gleich den richtigen Weg gefunden haben. Ich wäre damals bestimmt ein hoffnungsloser Fall gewesen, was die Orientierung angeht.

    Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Orientierung damals "rudimentärer" abgelaufen ist. Es gab einige wichtige Handelsstraßen und von da fragte man sich durch zu dem gesuchten Ort ... schwierig, aber durchaus möglich. Die "Reisenden" hatten früher sicherlich auch einfach mehr Geduld ...



    Die wollten sicher nicht, dass eine Frau so einfach ein eigenes Kloster baut. Ich denke mal, Hildegard mit ihrer bestimmenden Art war auch dem Abt ein Dorn im Auge.

    Ja, das denke ich genauso ... Generell waren Frauen als Meinungsführer früher ja eher nicht so gern gesehen ...



    Faszinierend, wie das mit ihrem Glauben, sie sei von Gott gesandt zusammen passt. Aber die ganze Heilkunst kann man schließlich auch als Gottes Werkzeug sehen, ohne dass man da gleich Hexerei hinein interpretiert. Man merkt hier, dass Frauen den Männern wohl zu mächtig werden und denkt sich deswegen etwas aus, womit man sie wieder in ihrer Macht einschränken kann.

    So denke ich auch ... aber da Hildegard ja alles von beginn an göttlich "begründen" konnte und sich an die mächtigen gewandt hat, stand sie auf recht sicherem Fuß.



    Ob der Onkel Elsbert Adelheyd alles genommen hat und sie dann ins Kloster zu Hildegard schickte?

    Ich bin mir da nicht so sicher ... Adelheyd ist ja recht gern ins Kloster gegangen, wenn ich mich recht erinnere. Oder?

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

  • Also wohl auch Sexualforschung, wenn sie sich, wie im Buch, mit einer Prostituierten unterhält. Interessant, den Aspekt von ihr kannte ich noch gar nicht. Wieder etwas gelernt :)

    Ja, Hildegard hat viel zur menschlichen Sexualität geforscht und geschrieben. Hier ein Beispiel aus "Causae et Curae - Ursprung und Behandlung der Krankheiten" (eine Stelle, die übrigens auch zum Klimawandel passt ;) :( "Die Lust der Frau ist nun vergleichbar der Sonne, die mild und sanft und andauernd die Erde mit ihrer Wärme durchdringt, damit sie Früchte trägt. Denn würde sie heftiger und ständig niederbrennen, würde sie die Früchte mehr schädigen als hervorbringen. So hat auch die Lust bei der Frau eine milde, sanfte und dennoch andauernde Wärme, um Nachwuchs zu empfangen und zu gebären, denn wenn sie ständig in der Glut der Lust verbliebe, wäre sie nicht geeignet zum Empfangen und zum Hervorbringen."

    Das ist nur ein ganz kleiner Teil. Sie beschreibt den Akt der Zeugung von Lust bis Geburt (mit Erkenntnissen, die allerdings heute nicht mehr unbedingt dem aktuellsten Stand der Wissenschaft entsprechen). Ich war auch sehr überrascht, wie ausführlich sie ist...

    Das ist ja mega interessant. Vor allen Dingen, da sie No0nne war. Das ist einmal mehr ein Beweis, dass sie sehr rational an ihre Tätigkeiten herangegangen ist =)



    Vielleicht bin ich auch ein bisschen abergläubig... Es heißt, wenn man zu früh über das Manuskript redet, könnte man damit scheitern... Wer will das schon? ;)

    Das versteh ich - trotzdem machst du mich damut wahnsinnig neugierig ;)

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

  • Ich denke auch, dass Adelheyd freiwillig und vermutlich sogar gerne im Kloster ist.

    Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie? Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen.  - Albert Einstein

  • was, wenn der Ritter tot gewesen wäre, und man Seyfried des Pferdediebstahls (und Mordes) bezichtigt hätte?

    Das war auch die ganze Zeit meine Befürchtung, dass womöglich irgendwer das Pferd erkennen könnte und Seyfried des Diebstahls bezichtigt.


    Vielleicht bin ich auch ein bisschen abergläubig... Es heißt, wenn man zu früh über das Manuskript redet, könnte man damit scheitern... Wer will das schon? ;)

    Nein, das wollen wir alle natürlich nicht ^^


    Ganz im Gegensatz zu Ignazia und Madalena, vor allem Ignazia mag ich nicht, ich schätze mal, dass sie versuchen wird, mit allen Mitteln gegen Adelheyd und auch Hildegard zu intrigieren.

    Damit rechne ich ebenfalls.


    Das ist ja mega interessant. Vor allen Dingen, da sie No0nne war. Das ist einmal mehr ein Beweis, dass sie sehr rational an ihre Tätigkeiten herangegangen ist =)

    Das war mir bisher auch nicht bekannt, dass sich Hildegard auch mit diesen Themen auseinandergesetzt hat.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Das war auch die ganze Zeit meine Befürchtung, dass womöglich irgendwer das Pferd erkennen könnte und Seyfried des Diebstahls bezichtigt.

    Das dachte ich auch zuerst und war echt froh, das er nochmal umgedreht ist

    Damit rechne ich ebenfalls.

    Wobei Hildegard nicht so wirkt, dass sie sich auf der Nase rumtanzen lässt

    Liebe Grüße


    Nadine


    " Liest Du ein Buch zum ersten Mal, lernst Du jemanden kennen.

    Liest Du es zum zweiten Mal, begegnet Dir ein Freund."

    (Chin. Weisheit)

    :buecherstapel:

  • So denke ich auch ... aber da Hildegard ja alles von beginn an göttlich "begründen" konnte und sich an die mächtigen gewandt hat, stand sie auf recht sicherem Fuß.

    Hildegard war eine große Taktikerin, finde ich. Sie wusste die Männer zu nehmen und für ihre Zwecke zu nutzen. Sonst wäre sie sicher nicht so weit gekommen. :)

    :lesen:





  • So denke ich auch ... aber da Hildegard ja alles von beginn an göttlich "begründen" konnte und sich an die mächtigen gewandt hat, stand sie auf recht sicherem Fuß.

    Hildegard war eine große Taktikerin, finde ich. Sie wusste die Männer zu nehmen und für ihre Zwecke zu nutzen. Sonst wäre sie sicher nicht so weit gekommen. :)

    ja ^^ Zu dem Urteil bin auch ich gekommen =)

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

  • So, nun habe ich diesen Abschnitt auch gelesen - und ich bin nach wie vor begeistert!


    Die Reise nach Bingen hätte langatmig werden können, aber ganz im Gegenteil, sie war interessant und spannend, ausreichend geschmückt mit netten Beschreibungen. Ich bin froh dass er mehr oder weniger heile in Bingen angekommen ist!


    Währenddessen erleidet die arme Elsbeth einen Kieferbruch (aua - sehr gut beschrieben!) Und bleibt aber geistesgegenwärtig. Ebenso die gute Anna. Sehr schön. Die weiblichen Figuren gefallen mir bisher alle sehr gut, sogar die unsympathischen Nörgelnonnen im Kloster bei Adelheyd. Welche ich super finde, stimme da den vorherigen Beiträgen zu. :)


    Was mir auch gut gefällt ist, dass ich bei diesem Roman nicht nur einiges über Bienen und die Zeidlerei lerne sondern auch über das Leben in einem Kloster! (Kommt Nonne eigebtlich von "Non"?). Ich bin nicht religiös und bezeichne mich als Agnostikerin, ich habe noch nicht sooo viele Dinge rezipiert die in Klöstern spielen. Und wenn dann wurde nicht so wirklich der genaue Alltag beschrieben. Hier bekommt man schon auch einiges mit und das gefällt mir gut :)

    Auch Hildegard ist mir sympathischer geworden. Dass sie eine fast schon weichere Seite zeigt (Schulter streicheln, Zugeständnisse dass das Essen nicht lecker war, Bedauern über das Ausbleiben des Lohns der Arbeiter,...) in Adelheyds Gegenwart finde ich schön. Und ich denke da hat sie sich auch die richtige Novizin ausgesucht um sich ein bisschen "die Blöße zu geben".

    Auch das mit der Sexarbeiterin fand ich toll. Hildegard hat auch garnicht groß reagiert als Afra in den Raum gekommen ist, kein herablassender oder tadelnder Blick oder Ähnliches. Sehr beeindruckend und auch passend.


    Jetzt muss Seyfried also scheinbar doch die Nacht noch abwarten.

    Ich bin sehr gespannt und lese auch gleich mal weiter!

  • Die Reise nach Bingen hätte langatmig werden können, aber ganz im Gegenteil, sie war interessant und spannend, ausreichend geschmückt mit netten Beschreibungen.

    Ja, das fand ich auch, wenn die Zeit nicht so drängen würde, hätte ich sogar gerne noch mehr von der Reise mitbekommen, aber Seyfried ist ja leider nicht zu seinem Vergnügen unterwegs.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Die Reise nach Bingen hätte langatmig werden können, aber ganz im Gegenteil, sie war interessant und spannend, ausreichend geschmückt mit netten Beschreibungen.

    Ja, das fand ich auch, wenn die Zeit nicht so drängen würde, hätte ich sogar gerne noch mehr von der Reise mitbekommen, aber Seyfried ist ja leider nicht zu seinem Vergnügen unterwegs.

    Ich kann euch da nur zustimmen. Bevor ich diesen Abschnitt gelesen hatte, hat es mir ein wenig davor gebangt, weil ich mich auch auf Langatmige Reisebeschreibungen eingestellt hatte. Aber dann gestaltete sich der Abschnitt als außerordentlich kurzweilig. Besonders gefällt mir auch, dass sich die Geschichte nicht nur um Seyfried dreht, sondern wir auch die anderen Personen weiterhin verfolgen dürfen.

  • Die Reise nach Bingen hätte langatmig werden können, aber ganz im Gegenteil, sie war interessant und spannend, ausreichend geschmückt mit netten Beschreibungen.

    Ja, das fand ich auch, wenn die Zeit nicht so drängen würde, hätte ich sogar gerne noch mehr von der Reise mitbekommen, aber Seyfried ist ja leider nicht zu seinem Vergnügen unterwegs.

    Ich glaube langatmig ging zu der Zeit nicht. Überall hätten auch Wegelagerer sein können. Das Wetter, welches den Weg hätte erschweren können. Oder man verläuft sich, nichts zu Essen und so weiter;)

    Mir hat die Beschreibung der Reise auch gut gefallen, besonders die Reise mit den Flößern.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Besonders gefällt mir auch, dass sich die Geschichte nicht nur um Seyfried dreht, sondern wir auch die anderen Personen weiterhin verfolgen dürfen.

    Genau, das macht das alle noch kurzweiliger.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Mir hat die Beschreibung der Reise auch gut gefallen, besonders die Reise mit den Flößern.

    Das hat mich an das erste Buch von Ralf erinnert. :)

    Ich muss mir jetzt unbedingt die anderen von Ralf kaufen:)

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Die Reise nach Bingen hätte langatmig werden können, aber ganz im Gegenteil, sie war interessant und spannend, ausreichend geschmückt mit netten Beschreibungen.

    Ja, das fand ich auch, wenn die Zeit nicht so drängen würde, hätte ich sogar gerne noch mehr von der Reise mitbekommen, aber Seyfried ist ja leider nicht zu seinem Vergnügen unterwegs.


    genau - die Reise war nicht zu sehr in die Länge gezogen und die Handlung konzentriert sich auf die Kernelemente, wofür ich dem Autor auch sehr dankbar bin xD

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)