Und Seyfried hat Glück an Adelheyd zu geraten. Die Novizin steigt gerade zu meinem heimlichen Liebling auf. Sie ist so klug und patent und hält ihre Versprechen
Außerdem ist sie gütig - schließlich hat sie ihr Essen ja der armen Frau gegeben. Sie ist mir auch sehr sympathisch und ich finde, Hildegard ist schon mürrisch genug, da tut eine nette Person daneben richtig gut!
Zumindest wusste Hildegard gleich, wie so eine Verhandlung gegen eine Heilerin abgelaufen sein könnte. War sicher nicht das erste Mal, dass sie von so etwas hörte. Vielleicht ist das gut, weil sie einen Groll gegen solche getürkten Verhandlungen hat.
Ich vermute mal, dass es da auch noch ein Geheimnis in der Vergangenheit gibt. Sie hatte doch ziemlich sicher früher schon mit dem Abt zu tun. Mal abwarten, was da noch auf uns zukommt.
Gottfried hat die beiden als Pfand auf die Burg geholt, damit der Zeidler auf alle Fälle zurückkommt. Es war wichtig, einen oder mehrere Zeidler zu haben, denn der Adel und der Klerus brauchten Wachs - und Honig war auch nicht zu verachten. Wenn Seyfried es nun nicht schaffen sollte, vor der Hinrichtung seiner Frau zurückzukehren, könnte er theoretisch einfach mit seinen Kindern verschwinden. Wenn die aber in der Burg sind, hat Gottfried ein Pfand, dass er auf jeden Fall zurückkehrt und dann künftig als Unfreier für ihn arbeitet.
Ich dachte eigentlich, dass Seyfrieds Land ans Kloster fällt und er und seine Familie Hörige des Klosters werden. Wer hatte da eigentlich mehr Einfluß? Der Abt oder Gottfried?
Ich finde sie auch toll. Sie hat eine Eigenschaft, die viele zur damaligen Zeit nicht hatten. Sie konnte rational denken und die richtigen Schlüsse ziehen. Außerdem ist ihre Kühle und Distanziertheit ein guter Schutz um sich vor der Außenwelt abzugrenzen ... damit ihr nicht das gleiche Wiederfährt wie Elizabeth.
Damit hast Du sicher recht - so habe ich Hildegard noch nicht betrachtet. Sie war in ihrer Zeit eine wirkliche Ausnahmeerscheinung und hatte da auch sicher genug Probleme.