02 - Seite 89 bis Seite 179 (Kapitel 5 bis einschl. Kapitel 10)

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  • Und Seyfried hat Glück an Adelheyd zu geraten. Die Novizin steigt gerade zu meinem heimlichen Liebling auf. Sie ist so klug und patent und hält ihre Versprechen

    Außerdem ist sie gütig - schließlich hat sie ihr Essen ja der armen Frau gegeben. Sie ist mir auch sehr sympathisch und ich finde, Hildegard ist schon mürrisch genug, da tut eine nette Person daneben richtig gut!


    Zumindest wusste Hildegard gleich, wie so eine Verhandlung gegen eine Heilerin abgelaufen sein könnte. War sicher nicht das erste Mal, dass sie von so etwas hörte. Vielleicht ist das gut, weil sie einen Groll gegen solche getürkten Verhandlungen hat.

    Ich vermute mal, dass es da auch noch ein Geheimnis in der Vergangenheit gibt. Sie hatte doch ziemlich sicher früher schon mit dem Abt zu tun. Mal abwarten, was da noch auf uns zukommt.


    Gottfried hat die beiden als Pfand auf die Burg geholt, damit der Zeidler auf alle Fälle zurückkommt. Es war wichtig, einen oder mehrere Zeidler zu haben, denn der Adel und der Klerus brauchten Wachs - und Honig war auch nicht zu verachten. Wenn Seyfried es nun nicht schaffen sollte, vor der Hinrichtung seiner Frau zurückzukehren, könnte er theoretisch einfach mit seinen Kindern verschwinden. Wenn die aber in der Burg sind, hat Gottfried ein Pfand, dass er auf jeden Fall zurückkehrt und dann künftig als Unfreier für ihn arbeitet.

    Ich dachte eigentlich, dass Seyfrieds Land ans Kloster fällt und er und seine Familie Hörige des Klosters werden. Wer hatte da eigentlich mehr Einfluß? Der Abt oder Gottfried?

    Ich finde sie auch toll. Sie hat eine Eigenschaft, die viele zur damaligen Zeit nicht hatten. Sie konnte rational denken und die richtigen Schlüsse ziehen. Außerdem ist ihre Kühle und Distanziertheit ein guter Schutz um sich vor der Außenwelt abzugrenzen ... damit ihr nicht das gleiche Wiederfährt wie Elizabeth.

    Damit hast Du sicher recht - so habe ich Hildegard noch nicht betrachtet. Sie war in ihrer Zeit eine wirkliche Ausnahmeerscheinung und hatte da auch sicher genug Probleme.

    Vernunft, Vernunft...

  • Der Abschied von seinem Zuhause fand ich sehr traurig, das hatte etwas so endgütliges. Wer weiß, was an Tieren noch da ist, wenn er zurückkommt - der Bär treibt ja auch noch sein Unwesen. Hoffentlich geht er nicht auch noch an Seyfrieds Bienenstöcke.

    Diese Szene fand ich auch schrecklich traurig, aber es hat mich stutzig gemacht, dass da nicht auch die Rede von Elsbeths Buch und dem Bernstein die Rede war. Hat er die so unbeschützt zurückgelassen?

    Vernunft, Vernunft...

  • Da kennst Du Ralf Dorweiler schlecht. :D

    Na, du machst mir ja Hoffnung =O


    Diese Szene fand ich auch schrecklich traurig, aber es hat mich stutzig gemacht, dass da nicht auch die Rede von Elsbeths Buch und dem Bernstein die Rede war. Hat er die so unbeschützt zurückgelassen?

    Stimmt, die beiden Sachen liegen sicher noch in ihrem Versteck. Weiß Seyfried eigentlich von dem Versteck? Er war ja von dem Buch nicht so begeistert.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Hat sie diese Forschungen bzw dieses Wissen auch in einem Buch verarbeitet?

    Sie hat. Alle Forschungen, Lieder, Rezepte und Briefe, die im Buch Hildegard zugeschrieben werden, haben ihre Hintergründe in ihrem Werk. Die medizinischen Forschungen sind vornehmlich in "Causae et Curae, Ursprung und Behandlung von Krankheiten" und in der "Physica, Heilsame Schöpfung - Die natürliche Wirkkraft der Natur" zu finden.

    Viele Grüße, Ralf

  • Ich dachte eigentlich, dass Seyfrieds Land ans Kloster fällt und er und seine Familie Hörige des Klosters werden. Wer hatte da eigentlich mehr Einfluß? Der Abt oder Gottfried?

    Ja, es stimmt, ich habe das in meinem von Dir zitierten Beitrag zu flapsig formuliert. Wann genau die Herren von Staufen Obervogtrechte über das Kloster bekamen, also sozusagen weltliche Verwalter wurden, kann ich nicht genau sagen. Soweit ich weiß, gehörte das auch zu den Dingen, die nicht endgültig mit Datum überliefert sind. Ich muss gestehen, mich für die Einzelheiten wieder tiefer in meine Rechercheunterlagen stürzen zu müssen. Vor einem Jahr hätte ich gleich antworten können, aber jetzt stecke ich kopfmäßig schon wieder in einer anderen Zeit ...

    Den tiefen Blick in die genauen Machtverhältnisse bekomme ich jetzt nicht mehr hin. Aber es ist absolut richtig, dass die Zeidlerfamilie zuallererst unter der Herrschaft des Klosters steht.

  • Dann mal mein Eindruck bis einschließlich Kapitel 7:


    Oh, jetzt haben wir einen Zeitcounter bei jedem Kapitel - das unterstreicht nach die Dramatik. Ich fühle mich irgendwie an Zelda: Majoras Mask erinnert, das das in einer ähnlichen Art und Weise macht. Schöne Idee!

    Seyfried tritt nun also seine Reise an. Ich mag die einfache Beschreibung der Reise, die trotz diverser Ereignisse recht ruhig und detailliert beschrieben wird, ohne allzu viel direkte Rede zu haben, das ist ein wirklich angenehmer Schreibstil!

    Zugegeben, ich bin auch bei Weitem nicht der gläubigste Mensch, aber davon abgesehen kann ich es Siegfried auch nicht übel nehmen, dass er mehrfach Gott verflucht, er hat eben auch wirklich Pech... Das Zitat finde ich, passt da ganz gut:


    Zitat

    Gebete um gütige Hilfe fanden im Himmel ebenso wenig Gehör wie ein Furz im Sturm (Buch S.91)


    Ich meine, ist ja nicht ganz von der Hand zu weißen :D


    Schön auch, wie sich dann gleich die Handlung aufteilt und man auch was von den Kindern und Elsbeth erfährt. Irgendwie ist es ironisch, dass die Kinder gleich am Anfang des Kapitels beten - offenbar hält Seyfried seinen Zorn auf Gott für eine persönliche Sache und lässt seine Kinder nicht danach leben.

    Ursel ist ja auch mal sehr sympatisch... die armen Kinder. Vielleicht muss aber wenigstens Anna keine Küchenarbeit mehr machen, da sie wohl ein Gespür für Hunde hat und so Jean helfen könnte. Die Schoo-Jean-Geschichte fand ich auch witzig - das erinnert mich an Bartfratze bzw. Bartfracé aus Scrubs :D

    Ich fürchte auch mal, Anna wird die Kommunikationsmöglichkeit mit Elsbeth zu oft nutzen und entdeckt werden - ich hab da irgendwie ein schlechtes Gefühl... :-/


    Man hat Elsbeth also einfach in ihre Zelle geworfen? Menschen sind grausam, ehrlich... :cursing: Das Ende des Kapitels mit dem Grund von Enzos Gefangenschaft hat mir wieder einen Schmunzler entlockt - ich mag die ironischen Momente des Buches, die lockern die ganze Dramatik etwas auf.

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)

  • Eines habe ich noch vergessen: wie Anna auf den Hund eingewirkt hat und ihn dazu gebracht hat, in den Zwinger zurückzukehren, war ganz stark. Sie ist ja eine richtige Hundeflüsterin. Vielleicht kann ihr das ein paar Vorteile bringen.

    Ich hoffe mal auch, dass Jean das auch erkennt und sie vielleicht aus der Fuchtel von Ursel befreit.


    Jetzt drängt die Zeit eh schon und ausgerechnet dann stürzt er so unglücklich. Und dann entgeht er knapp einem Blitzschlag - viel schlimmer kann es eigentlich doch nicht mehr kommen.

    Da kennst Du Ralf Dorweiler schlecht. :D


    Ohje - geht Ralf oft nicht zimperlich mit seinen Charakteren um?


    Vielleicht wird Seyfried ja auch eine Art Hiob und alles geht besser aus, als er erwartet hat und er findet seinen Frieden mit Gott. Ich hoffe es einfach mal :)


    Immer wieder wird das Geheimnis angedeutet und immer wieder habe ich gedacht: Ja? Ja? Ja....?? Aber dann kam doch nichts.

    Ich merk schon, Ralf kann gut Spannung aufbauen, um Leser und Leserinnen eiskalt abzuwürgen :D So muss das aber auch sein. Genauso, als Elsbeth Anna aus ihrer Zelle irgendwas gesagt hat und das Gestrüpp weggezogen wurde... sicher war das etwas Wichtiges.



    Ich bin übrigens auch sehr von Anna angetan, momentan ist sie sogar mein liebster Charakter, wirklich ein starkes Mädchen, das schnell lernt, erwachsen zu sein :) Ursel mag ich aber aktuell (noch) nicht. Vielleicht kommt da noch was im Verlaufe des Abschnitts, wer mich von den Leserunden her kennt, weiß ja, dass sich meine Meinungen zu Charakteren manchmal sehr schnell ändern können ;)

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)

  • Ich glaube, ich habe noch gar nicht erwähnt, dass mir die Gestaltung der einzelnen Kapitelanfänge sehr gut gefällt.


    So, nun zum Rest dieses zweiten Abschnitts:

    Dass Seyfried von Tomasin und Wilbur auf ihrem Kahn mitgenommen wurde, war echt ein Glücksfall, wenigstens das lief mal gut. So kam er schneller vorwärts und seinen verletzten Fuß konnte er ebenfalls etwas auskurieren. Blöd war natürlich nur, dass er nachher nochmal umgeknickt ist, aber glücklicherweise nicht mehr ganz so schlimm wie beim ersten Mal.


    Durch die Erwähnungen, wie sich Seyfried immer wieder nach dem rechten Weg erkundigt, wird einem erst so richtig klar, wie das damals gewesen sein muss, so ganz ohne Karten und Navi und dann noch zu Fuß solche Strecken hinter sich zu bringen. Und dann nach Möglichkeit noch da anzukommen, wo man hin will. Vor allem, wenn sich Seyfried mal verläuft, verliert er direkt wertvolle Stunden.


    Seyfrieds Gewissenskonflikt, als ihm der Gedanke kommt, dass da, wo die Geier kreisen, evtl. der verletzte Reiter liegen könnte, er aber auf der anderen Seite so schnell wie möglich nach Bingen gelangen muss, hat mir gut gefallen. Ich denke, Elsbeth wäre stolz auf ihn, wenn sie wüsste, dass er doch noch umgedreht hat, um nach dem Reiter zu suchen. Glücklicherweise, denn er lag ja wirklich dort und war noch am Leben.


    Aber nun ist Seyfried endlich in Bingen; ich kann seine Ungeduld sehr gut nachvollziehen, er will sich natürlich so schnell wie möglich auf den Rückweg machen, um noch rechtzeitig daheim wieder anzukommen. Ich glaube, ich würde auch alles daransetzen, um so schnell wie möglich zur Äbtissin vorgelassen zu werden. Aber ausgerechnet jetzt hat sie so viel um die Ohren.

    Ich hoffe aber auf Adelheyd, dass sie nicht so schnell locker lässt, nachdem sie nun Seyfrieds ganze Geschichte kennt.

    Ich habe mich richtig gefreut, als wir Adelheyd wiederbegegnen. Inzwischen scheint sie sich ganz gut in ihre Rolle als Schreiberin von Hildegard eingefunden zu haben, sie tritt ihr inzwischen selbstbewusster gegenüber auf.


    In dem neu zu errichtenden Kloster ist aber auch nicht alles Sonnenschein: dass der Abt so viel Geld von den Nonnen verlangt hat, damit sie sich "selbständig" machen können, da ist doch sicherlich auch viel Schikane mit dabei. Dadurch plagen die Äbtissin nun Geldsorgen, die allmählich ihre Kreise ziehen, wie man an Tanja sieht, die nicht genug Milch für ihr Baby hat.


    Dann noch die unzufriedenen Nonnen, die allmählich Front gegen Hildegard machen und dann auch noch Adelheyd reinziehen wollen. Das hat Adelheyd echt nicht verdient. Damals musste man ja als Äbtissin froh sein, wenn man neue Schwestern aus wohlhabenden Familien bekommen hat wegen der frischen Finanzspritzen.


    Adelheyds Geheimnis hat irgendetwas mit ihrem Onkel Elsbert zu tun, der sich nach dem Tod ihrer Mutter die Amtsgeschäfte unter den Nagel gerissen hat. Momentan vermute ich, dass der Onkel seinen Schwager und dessen Tochter irgendwie aus dem Geschäft gedrängt hat, aber da wird noch mehr dahinterstecken.


    Wenn Seyfried wüsste, dass er nicht zur Äbtissin vorgelassen wird, weil diese erst noch "Interviews" mit Dirnen führen muss, würde er sicherlich noch ungeduldiger werden. Diese Gespräche haben mich echt auch überrascht und mir war dann ebenfalls klar, warum Volmar diesmal nicht als Protokollant zugegen war ^^

    Liebe Grüße

    Karin

  • So rettet er das Leben des Mannes. Mich würde interessieren, welche Nachricht der überbracht hat. Ob das noch eine Rolle spielen könnte?

    Das habe ich mich ebenfalls gefragt.


    Ich hatte ja erst gedacht, der Verletzte könnte ein adeliger Sohn sein und diese Rettung ihm sozusagen eine Art Pfand für Elsbeth geben.

    Ehrlich, auf etwas ähnliches hatte ich auch gehofft.


    Die Novizin steigt gerade zu meinem heimlichen Liebling auf. Sie ist so klug und patent und hält ihre Versprechen.

    Ohja, ich mag Adelheyd auch sehr. Genauso wie Anna.


    Aber ich hoffe immer noch auf Hildegard. ;) Ich finde, es blitzt immer wieder durch, dass sie eine kluge, energische Frau ist, die durchaus ihre Pappenheimer kennt.

    Den Eindruck hatte ich auch, so wie sie ja auch Adelheyd gegenüber aussagt, dass, wenn die finanzielle Situation besser wäre, sie nicht so eine scheußliche Suppe hätten essen müssen. Aber vor den Schwestern lässt sie sich nichts anmerken und zeigt Entschlossenheit.


    Ich stelle mir ja vor, dass Seyfried mindestens die Hälfte der Menschen, die er auf seinem Hinweg trifft, auch auf seinem Rückweg wiedersieht und vor allem der adlige Reiter ihm nochmal aus der Patsche helfen wird.

    Stimmt, das könnte möglich sein. Der Reiter war ja ziemlich verletzt und kann sicherlich nicht so schnell wieder aufbrechen.


    Genauso interessant war der Plotstrang um Anna und Jasper. Wisst ihr, ich finde die Köchun hat ihr Herz gar nicht mal an so einem falschern Fleck. Wer glaubt noch, dass sie im weiteren Verlauf durchaus noch hilfreich sein wird ;)

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass Ursel noch andere Seiten von sich offenbart.


    Außerdem ist sie gütig - schließlich hat sie ihr Essen ja der armen Frau gegeben.

    Ohja, Adelheyd verzichtet auf ihre Mahlzeit, während die anderen Schwestern nur an deren Qualität rumnörgeln.


    Vor einem Jahr hätte ich gleich antworten können, aber jetzt stecke ich kopfmäßig schon wieder in einer anderen Zeit ...

    Darf ich fragen, an welchem Projekt du momentan arbeitest?

    Liebe Grüße

    Karin

  • In dem neu zu errichtenden Kloster ist aber auch nicht alles Sonnenschein: dass der Abt so viel Geld von den Nonnen verlangt hat, damit sie sich "selbständig" machen können, da ist doch sicherlich auch viel Schikane mit dabei.

    Die wollten sicher nicht, dass eine Frau so einfach ein eigenes Kloster baut. Ich denke mal, Hildegard mit ihrer bestimmenden Art war auch dem Abt ein Dorn im Auge.

    :lesen:





  • Die wollten sicher nicht, dass eine Frau so einfach ein eigenes Kloster baut. Ich denke mal, Hildegard mit ihrer bestimmenden Art war auch dem Abt ein Dorn im Auge.

    Da hast Du sicher recht! Und deshalb vermute ich auch eine Vorgeschichte im Verhältnis der beiden zueinander und weiters vermute ich, dass diese Vorgeschichte auch im Fall Elsbeth eine Rolle spielen wird.

    Das bringt mich wieder mal zur Erkenntnis, wie wenig ich über die Rolle der Frau im Mittelalter weiß.


    Ralf hat das alles ziemlich spannend aufgebaut! Außerdem lässt er uns genug Spielraum um zu raten, vermuten und phantasieren ^^

    Vernunft, Vernunft...

  • Ich hatte schon angst, dass auch sie der Hexerei bezichtigt wird, um ehrlich zu sein. Mit tieren sprechen, magisch auf sie einwirken etc. Das ist glaub ich nicht so gern gesehen damals

    Da hast du auch wieder Recht, vor allem scheint Hundezüchter/trainer auch wieder ein Beruf für Männer zu sein. Anna sollte sich vorsehen, weil sie aufgrund ihrer Herkunft in der Burg sicherlich auch keine gute Stellung hat.


    Sie konnte rational denken und die richtigen Schlüsse ziehen.

    Faszinierend, wie das mit ihrem Glauben, sie sei von Gott gesandt zusammen passt. Aber die ganze Heilkunst kann man schließlich auch als Gottes Werkzeug sehen, ohne dass man da gleich Hexerei hinein interpretiert. Man merkt hier, dass Frauen den Männern wohl zu mächtig werden und denkt sich deswegen etwas aus, womit man sie wieder in ihrer Macht einschränken kann.


    Außerdem gefällt es mir, dass zu Beginn immer ein Zitat ist. Und dass in jedem Kapitel eine bestimmte Person im Vordergrund steht - Anna und das Leben bei Gottfried von Staufen oder Seyfried und seine Reise nach Bingen oder Adelheyd und Hildegard.

    Ja, das ist wirklich toll. Ich muss gestehen, dass ich oft solche Zitate überlese, weil sie mich nicht interessieren, ich sie nicht als passend empfinde etc. Aber in diesem Buch ist das anders! Und dann die Bienchen da oben... Hach, das ist wirklich schön aufgemacht!


    Seit wann gab es eigentlich Wegsteine? Und wer hat die "verlegt"?

    Wegsteine gab es schon im antiken römischen Reich und wurde wohl von der "Verwaltung" verlegt. Deswegen gab es die wohl an manchen Ort mal mehr oder mal weniger. Wie genau das jetzt in dieser Zeit und in dieser Region war, kann ich dir aber auch nicht sagen. Aber eine so neue Erfindung ist das auf jeden Fall nicht. Kommt wohl drauf an, wie gut der jeweilige "Herrscher" Wegmarkierungen fand und ob er dafür Geld aufwenden wollte.


    Diese Szene fand ich auch schrecklich traurig, aber es hat mich stutzig gemacht, dass da nicht auch die Rede von Elsbeths Buch und dem Bernstein die Rede war. Hat er die so unbeschützt zurückgelassen?

    Ich denke mal, dass das Buch in seinem sicheren Versteck ist. Aber eventuell könnte ihr Haus sicherlich ziemlich lädiert sein, wenn sie wieder zurück kommen. Auf der anderen Seite haben ggf. auch die Nachbarn ein Auge drauf?


    Irgendwie ist es ironisch, dass die Kinder gleich am Anfang des Kapitels beten - offenbar hält Seyfried seinen Zorn auf Gott für eine persönliche Sache und lässt seine Kinder nicht danach leben.

    Ja, das fand ich auch. Aber Elsbeth scheint schon gläubig sein, deswegen lässt Seyfried sie und die Kinder wohl. So ganz ungläubig ist er ja auch nicht. Sonst würde er nicht ständig im Zwiegespräch mit ihm stehen.

  • Man hat Elsbeth also einfach in ihre Zelle geworfen? Menschen sind grausam, ehrlich

    Man darf aber ja nicht vergessen, dass sie in den Augen der Burgbewohner schuld ist an dem Tod von Fronicka! Und die war wahrscheinlich sehr beliebt, ansonsten aber werden die aber sich zumindest solidarisch mit ihrem Chef erklären. Dann sind diese Reaktionen nachvollziehbar, zwar nicht entschuldbar, aber nachvollziehbar.

    Ralf hat das alles ziemlich spannend aufgebaut!

    Zustimm!

    Ich denke mal, Hildegard mit ihrer bestimmenden Art war auch dem Abt ein Dorn im Auge.

    Wo kämen wir denn da hin, wenn die Weiber machen was sie wollen? *io*:totlach:

    Liebe Grüße


    Nadine


    " Liest Du ein Buch zum ersten Mal, lernst Du jemanden kennen.

    Liest Du es zum zweiten Mal, begegnet Dir ein Freund."

    (Chin. Weisheit)

    :buecherstapel:

  • Man darf aber ja nicht vergessen, dass sie in den Augen der Burgbewohner schuld ist an dem Tod von Fronicka! Und die war wahrscheinlich sehr beliebt, ansonsten aber werden die aber sich zumindest solidarisch mit ihrem Chef erklären. Dann sind diese Reaktionen nachvollziehbar, zwar nicht entschuldbar, aber nachvollziehbar.


    Ist eine heikle Debatte, was da jetzt "angemessen" ist und was nicht, das kann und möchte ich nicht beurteilen. Trotzdem: Mehr oder weniger sanft in die Zelle reinschubsen, unfreundlicher Wächter davor und Ernährung von Wasser und Brot. Das wäre so der Klassiker... Einfach in die Zelle reinwerfen und mutwillig riskieren, dass sich der bzw. im konkreten Fall die Gefangene sämtliche Knochen bricht, vielleicht sogar dabei stirbt - klar, Gefangene wurden im Mittelalter nicht freundlich behandelt, aber das ist schon extrem unmenschlich.

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)

  • Man darf aber ja nicht vergessen, dass sie in den Augen der Burgbewohner schuld ist an dem Tod von Fronicka! Und die war wahrscheinlich sehr beliebt, ansonsten aber werden die aber sich zumindest solidarisch mit ihrem Chef erklären. Dann sind diese Reaktionen nachvollziehbar, zwar nicht entschuldbar, aber nachvollziehbar.


    Ist eine heikle Debatte, was da jetzt "angemessen" ist und was nicht, das kann und möchte ich nicht beurteilen. Trotzdem: Mehr oder weniger sanft in die Zelle reinschubsen, unfreundlicher Wächter davor und Ernährung von Wasser und Brot. Das wäre so der Klassiker... Einfach in die Zelle reinwerfen und mutwillig riskieren, dass sich der bzw. im konkreten Fall die Gefangene sämtliche Knochen bricht, vielleicht sogar dabei stirbt - klar, Gefangene wurden im Mittelalter nicht freundlich behandelt, aber das ist schon extrem unmenschlich.

    Natürlich ist aus unserer Sicht nichts davon angemessen! Da bin ich ganz bei dir.

    Liebe Grüße


    Nadine


    " Liest Du ein Buch zum ersten Mal, lernst Du jemanden kennen.

    Liest Du es zum zweiten Mal, begegnet Dir ein Freund."

    (Chin. Weisheit)

    :buecherstapel:

  • Die Gestaltung des Buches ist wirklich sehr schön. Ich habe ja das eBook, habe aber die Printausgabe gestern von einer Freundin geschenkt bekommen. Sie wollte mir eine Freude machen und wusste nicht, dass ich das Buch schon habe. Aber die eBook Ausgabe hat keine Karte.


    Wenn ich historische Romane lese, kommt mir jedes mal die Frage, ob Menschen, die zum ersten Mal auf Reisen gegangen sind, immer gleich den richtigen Weg gefunden haben. Ich wäre damals bestimmt ein hoffnungsloser Fall gewesen, was die Orientierung angeht.


    Mit Sicherheit ist das Schikane vom Abt gewesen. Für mich grenzt es schon an Erpressung.


    Ob der Onkel Elsbert Adelheyd alles genommen hat und sie dann ins Kloster zu Hildegard schickte?

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Wegsteine gab es schon im antiken römischen Reich und wurde wohl von der "Verwaltung" verlegt. Deswegen gab es die wohl an manchen Ort mal mehr oder mal weniger. Wie genau das jetzt in dieser Zeit und in dieser Region war, kann ich dir aber auch nicht sagen. Aber eine so neue Erfindung ist das auf jeden Fall nicht. Kommt wohl drauf an, wie gut der jeweilige "Herrscher" Wegmarkierungen fand und ob er dafür Geld aufwenden wollte.

    Danke für die Info. Zwischendurch tauchen bei mir immer wieder solche Fragen auf: es geht um Themen, über die ich bis jetzt eigentlich noch nie nachgedacht habe. Weil Wegsteine bzw Wegmarkierungen irgendwie immer schon dagewesen sind und deshalb eigentlich selbstverständlich.

    Ich hab mir auch vorher noch nie Gedanken gemacht wie wichtig Imker bzw Zeidler im Mittelalter waren und dass sie eigentlich wegen ihrem Handwerk (oder Kunst) eine fast privilegierte Stellung hatten.


    Wenn ich historische Romane lese, kommt mir jedes mal die Frage, ob Menschen, die zum ersten Mal auf Reisen gegangen sind, immer gleich den richtigen Weg gefunden haben

    Ich war heute hier im Wald spazieren - und hab mich prompt verirrt!:rolleyes: Du bist also kein Einzelfall, Kessi!


    Ob der Onkel Elsbert Adelheyd alles genommen hat und sie dann ins Kloster zu Hildegard schickte?

    Ich vermute mal, dass er keine immer nur positive Rolle im Leben Adelheyds gespielt hat. Aber ich bin fast sicher, dass wir hier die Hintergründe noch erfahren werden!

    Vernunft, Vernunft...

  • Es geht spannend weiter.

    Als Seyfried den Ritter rettet, habe ich nur gedacht: hoffentlich geht das gut! Schließlich ist ja gerade erst der versuch, das Leben Fronikas zu retten total in die Hose gegangen, und als Dank ist Elspeth im Kerker, und die Kinder sind in der Burg gefangen. Ich weiß nicht, ob ich mich an Seyfrieds Stelle getraut hätte, überhaupt auf das Pferd zu steigen -- was, wenn der Ritter tot gewesen wäre, und man Seyfried des Pferdediebstahls (und Mordes) bezichtigt hätte?

    Aber zum Glück ist wenigstens das gut gegangen. Er schafft die Distanz auch überraschend schnell -- mal sehen, ob Hildegard ihn empfängt, und ihm auch behilflich sein wird. Zumindest besteht ja die Hoffnung.


    Interessant finde ich auch die prekäre finanzielle Situation des Klosters, das ja noch im Bau ist. Und natürlich muss der kleine Mann das ausbaden, dass kein Geld da ist.


    (Habe hier was rausgenommen, hatte versehentlich schon ein Kapitel zuviel gelesen).


    Den Kindern scheint es insgesamt aber nicht so wahnsinnig schlecht zu gehen, sie haben sogar schon ein paar Freundschaften geknüpft.

    Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie? Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen.&nbsp; - Albert Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von Vorleser ()

  • Im 5. Kapitel wird Seyfrieds Verbitterung über Gott nochmal richtig deutlich. Nun bin ich noch mehr gespannt, was ihn zu dieser Einstellung gebracht hat, es muss in seiner Vergangenheit wirklich etwas sehr Schlimmes geschehen sein - ich tippe auf einen Verlust der Familie und seinem bis dahin gekannten Leben.

    Irgendeine Ungerechtigkeit wird es schon gewesen sein. Und Seyfried ist anscheinend der rebellische Typ, der eben nicht alles als gottgegeben hinnimmt. Das war zu der Zeit sicher recht ungewöhnlich, und er muss aufpassen, was er sagt.

    Wie es Elsbeth mit ihrem gebrochenen Kiefer geht, will ich mir nicht vorstellen, das müssen ja Schmerzen sein und niemand, der sich darum kümmert. Warum auch, wenn man so mit den Gefangenen umgeht und auch in Kauf nimmt, dass sie sich das Genick brechen, wenn man sie in den Turm wirft.

    Dass man sie da einfach so reingeworfen hat, überrascht mich. Ich hätte gedacht, dass alle ganz heiß darauf sind, sie hinzurichten.

    Enzo hat mich auch beruhigt. Wirklich süß, wie er Elsbeth hilft nach ihrem grausamen Sturz. Er hätte sich auch auf sie stürzen können und ihr Elend ausnutzen können. Aber er sieht mehr in ihr und pflegt sie lieber, um nette Gesellschaft zu haben.

    Das war sicher ihr Glück. Alleine hätte sie sicher ganz geringe Überlebenschancen.

    Ich stelle mir ja vor, dass Seyfried mindestens die Hälfte der Menschen, die er auf seinem Hinweg trifft, auch auf seinem Rückweg wiedersieht und vor allem der adlige Reiter ihm nochmal aus der Patsche helfen wird. Die Nachricht scheint auf jeden Fall sehr wichtig sein.

    Da bin ich auch gespannt.

    Ich hatte schon angst, dass auch sie der Hexerei bezichtigt wird, um ehrlich zu sein. Mit tieren sprechen, magisch auf sie einwirken etc. Das ist glaub ich nicht so gern gesehen damals

    Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen.

    Ich vermute mal, dass es da auch noch ein Geheimnis in der Vergangenheit gibt. Sie hatte doch ziemlich sicher früher schon mit dem Abt zu tun. Mal abwarten, was da noch auf uns zukommt.

    Jeder scheint hier ein Geheimnis zu haben.

    aber es hat mich stutzig gemacht, dass da nicht auch die Rede von Elsbeths Buch und dem Bernstein die Rede war. Hat er die so unbeschützt zurückgelassen?

    Ich dachte, die wären sehr gut versteckt. Vielleicht wusste Seyfried auch gar nicht, wo?

    Die wollten sicher nicht, dass eine Frau so einfach ein eigenes Kloster baut. Ich denke mal, Hildegard mit ihrer bestimmenden Art war auch dem Abt ein Dorn im Auge.

    Mit Sicherheit!

    Aber die eBook Ausgabe hat keine Karte.

    Doch, ganz am Ende des Buches.

    Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie? Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen.&nbsp; - Albert Einstein