Manfred Spitzer - Die Smartphone-Epidemie

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    Das Smartphone hat das Leben von vier Milliarden Menschen auf dieser Erde in den letzten zehn Jahren massiv verändert. Viele sehen die positiven Seiten, wenige machen sich Gedanken um die negativen Auswirkungen für unser Denken, Fühlen und Handeln, unsere Gesundheit und unsere Gesellschaft. Es wird höchste Zeit, dem Hype durch Fakten zu begegnen.

    In den letzten zehn Jahren hat das Smartphone die Welt mit enormer Geschwindigkeit erobert und den Alltag für seine vier Milliarden Nutzer verändert wie keine technische Neuerung zuvor. Von morgens bis abends, bei der Arbeit und im Privatleben: ohne Smartphone scheint einfach nichts mehr zu gehen. Über die gesundheitlichen Folgen machen sich mittlerweile sogar Investoren und Unternehmer Gedanken. Der Chef von Apple empfiehlt, Smartphones nicht in Schulen zu verwenden, der französische Präsident verbietet sie dort ganz und Süd-Korea hat seit Jahren Gesetze zum Schutz der Jugend vor den schlimmsten Folgen der Handynutzung. Smartphones schaden der Gesundheit, der Bildung und der Gesellschaft insgesamt! Wann wachen wir endlich auf?

    Viele Grüße Babsi

  • Mehr Smartphone – weniger Empathie


    Ich habe dieses Buch nicht gelesen, um mich über die Gefahren zu informieren, die von Smartphone & Co ausgehen, sondern ich habe dieses Buch gelesen um herauszufinden, ob ich mit meiner Meinung bezüglich der heutigen exzessiven Nutzung von Smartphone & Co. alleine stehe. Leider bestätigt der Autor Manfred Spitzer meine Befürchtungen und übertrifft sie bei weitem noch.


    „Die Smartphone-Epidemie: Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft“ beschäftigt sich mit den Auswirkungen durch zunehmende und sucht-artige Nutzung von Internet & Co. durch die „Generation Smartphone“.


    Es gibt mehr Smartphones als Menschen auf der Erde und dieses Gerät verändert seit 10 Jahren unser Leben stetig und grundlegend. Leider nicht im positiven Sinne, sondern zunehmend auf negative Art und Weise. Natürlich geht es nicht um das Smartphone selbst, sondern um die damit verbundene Nutzung von Social Media wie WhatsApp, Facebook, YouTube, Instagram & Co. und allen nur erdenklichen Apps, die dem Nutzer das Leben erleichtern sollen.


    Smartphone: Es mag Dich näher an die Leute bringen, die weit weg von Dir sind. Aber es bringt Dich auch weiter von den Menschen weg, die neben Dir sitzen.


    Vor ca. 25 Jahren schauten die Menschen durchschnittlich nur 2 – 3 Stunden TV. Schon damals wurde durch Langzeitstudien ermittelt, dass dieses Verhalten negative Auswirkungen nach sich zieht: Je mehr Stunden Kinder/Jugendliche vor dem TV verbrachten, desto eher litten sie später an Übergewicht, hatten einen niedrigeren Bildungsstand und je niedriger der Bildungsstand, desto höher die Bereitschaft zur Aggression. Im Vergleich dazu schaut heute die Hälfte aller Smartphone-Benutzer mehr als 5 Stunden am Tag auf den Bildschirm. Wer denkt da jetzt ernsthaft, dass das keinerlei negative Auswirkungen haben kann?


    Als Beispiel: In Verbindung mit dem Smartphone haben sich auf dem psychologischen Sektor neue Ängste entwickelt: Die Fomo-Phobie und die Nomo-Phobie.


    * Fomo: Fear of missing out (die Angst davor, etwas zu verpassen)

    * Nomo: No more Phone phobia (die Angst davor, nicht erreichbar zu sein)


    Ebenso nehmen Aufmerksamkeitsstörungen, Angst, Sucht, Depressionen und Demenz rapide zu, wohingegen Bildung, Empathie und Sozialverhalten rapide abnehmen. Je größer die Smartphone-Sucht (5 oder mehr Online-Stunden pro Tag), desto weniger Kontakt zu realen Personen wie Freunden und Familie.


    Der Autor hat sein Buch in 15 Kapitel aufgeteilt und in jedem Kapitel finden sich erschreckende Wahrheiten darüber, wie sich mit zunehmender Smartphone-Nutzung unsere Gesellschaft verändert hat und noch verändern wird, was Phantom-Vibrationen sind und warum online-sein junge Menschen in Wirklichkeit einsam und depressiv macht (bis hin zum Suizid) und sich eben nicht alle 11 Minuten ein Single verliebt.


    Die Kapitel lassen sich unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge lesen, das Buch enthält aber auch einiges an wissenschaftlichen Aussagen, weswegen man es nicht wie einen Roman einfach so runterlesen kann.


    Ich empfinde es zunehmend als erschreckend, in welchem Alter heutzutage Kinder ein Smartphone/Tablet zur Berieselung vorgehalten bekommen und manche von ihnen weit besser auf einem Bildschirm wischen als sprechen können. Ebenso erschreckend finde ich, wie einfach es für Kinder/Jugendliche ist, Zugang zu jugendgefährdenden Seiten zu erhalten - auf manchen Seiten mit fragwürdigem Inhalt muss man einfach einen „Ja, ich bin über 18-Jahre alt“-Button wegklicken um sich durch Seiten voller pornografischer Inhalte klicken zu können und auch Online-Spielcasinos geben sich oftmals mit der Angabe von Geburtsdaten zufrieden, die man ja durchaus auch manipulieren kann. Online-Sucht wird, meiner Meinung nach, vollkommen unterschätzt und ist auf dem Vormarsch. Ein nicht zu verachtender Aspekt von rund-um-die-Uhr-Internet schon für Schulkinder, die ohne Smartphone natürlich das elterliche Haus nicht verlassen.


    Hoffentlich finden wir in Deutschland noch einen Weg unserer Jugend den richtigen Weg zu weisen, bevor wir – wie in Tel Aviv – Lichtampeln für „Smombies“ (Smartphone-Zombies) an Kreuzungen auf dem Boden installieren, damit sie nicht auf-ihr-Smartphone-starrend vor ein Auto laufen.

    Hier sind – meiner Meinung nach – am meisten die Eltern gefragt, ihren Kindern den dosierten und sachgemäßgen Umgang mit diesem Medium beizubringen. Leider (be)nutzen viele Eltern dieses Medium gleichsam als Babysitter.


    Manfred Spitzer beleuchtet die immer weiter fortschreitende Digitalisierung und die damit in Zusammenhang stehenden negativen Seiten sehr eingehend und bringt erschreckende Wahrheiten ans Licht – leider wird das Buch wahrscheinlich nur diejenigen erreichen, die noch nicht allzu sehr in diesem Sumpf stecken. Welcher Süchtige möchte denn schon hören/lesen, dass er süchtig ist?


    Auch ich (53) benutze ein Smartphone und habe einen Facebook- und Instagram-Account. Aber wie sagte schon Paracelsus (1493 – 1541): „Die Dosis macht das Gift“.


    5ratten

    Viele Grüße Babsi

  • Spannendes Thema - und ich sehe auch viele Eltern/Großeltern vor dem gleichen Problem wie die Jugendlichen. Auch sie konsumieren "das Smartphone" in einer völlig unreflektierten Art und Weise. Wie sollen die Kinder es dann lernen? Und damit meine ich noch nicht mal, dass Eltern ihre Kinder mit dem Smartphone "ruhig" stellen, sondern wirklich ihr eigenes Nutzungsverhalten.


    Wird darauf in dem Buch auch eingegangen? Auf jeden Fall danke für die Vorstellung. Ich werde das mal im Hinterkopf behalten!

  • Von Manfred Spitzer habe ich in dem Zusammenhang mit Internetnutzung schon mehr gelesen. Ein wichtiges Thema! Schade nur, dass sich damit wahrscheinlich hauptsächlich Menschen beschäftigen, die ihren Internetkonsum schon bewusst beobachten. Nach meiner Erfahrung kümmern sich die wirklich gefährdeten User kaum um die Gefahren einer übermäßigen Nutzung.

  • Smartphone: Es mag Dich näher an die Leute bringen, die weit weg von Dir sind. Aber es bringt Dich auch weiter von den Menschen weg, die neben Dir sitzen.

    Das glaube ich sofort! Erst gestern beim Frühstück in einem Café hörte ich am Nebentisch die Aussage "Oh man, hier habe ich ja gar keinen Empfang!" - in Anbetracht der Tatsache, welche Leckereien auf dem Tisch standen und dass auch ein Gegenüber vorhanden war, war ich fast ein wenig schockiert. Aber ja, es ist immer einfach, in solchen Situationen zu urteilen - vielleicht erwartete die Frau zum Beispiel einen extrem dringenden Anruf?! Wer weiß.

    Vor ca. 25 Jahren schauten die Menschen durchschnittlich nur 2 – 3 Stunden TV. Schon damals wurde durch Langzeitstudien ermittelt, dass dieses Verhalten negative Auswirkungen nach sich zieht: Je mehr Stunden Kinder/Jugendliche vor dem TV verbrachten, desto eher litten sie später an Übergewicht, hatten einen niedrigeren Bildungsstand und je niedriger der Bildungsstand, desto höher die Bereitschaft zur Aggression.

    Da bin ich mir schon nicht mehr so sicher. Was ist mit Menschen, die in infrastrukturell sehr schwachen Regionen leben? Und hier spreche ich nicht von Industriestaaten... Ist es wirklich völlig undenkbar, dass sich die Situation von Menschen, die ansonsten keinerlei Chance auf (eine gute) Schule und Bildung hätten, durch die Bereitstellung von Smartphones, Tablets und Co. verbessern würden?

    Der Autor hat sein Buch in 15 Kapitel aufgeteilt und in jedem Kapitel finden sich erschreckende Wahrheiten darüber, wie sich mit zunehmender Smartphone-Nutzung unsere Gesellschaft verändert hat und noch verändern wird, was Phantom-Vibrationen sind und warum online-sein junge Menschen in Wirklichkeit einsam und depressiv macht (bis hin zum Suizid) und sich eben nicht alle 11 Minuten ein Single verliebt.

    Was meinst Du mit Wahrheiten? Wissenschaftlich bewiesene Wahrheiten? Oder Wahrheiten in den Augen des Autors? Sorry, dass ich das so ketzerisch frage, aber mich interessiert es wirklich, ob es sich um fundierte Erkenntnisse geht.

    Hoffentlich finden wir in Deutschland noch einen Weg unserer Jugend den richtigen Weg zu weisen, bevor wir – wie in Tel Aviv – Lichtampeln für „Smombies“ (Smartphone-Zombies) an Kreuzungen auf dem Boden installieren, damit sie nicht auf-ihr-Smartphone-starrend vor ein Auto laufen.

    Nun ja, das sehe ich pragmatisch: wen diese in den Boden eingelassenen Ampelsignale Verkehrstote oder -verletzte verhindern, sollte man meines Erachtens darüber nachdenken. Zumal sie unter Garantie auch für andere Menschen, die achtlos über die Straße rennen wollen, ein zusätzliches Signal bedeuten.

    Dass man dennoch über exzessive Nutzung von Smartphones reden sollte, stelle ich dabei in keiner Weise in Abrede.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Das glaube ich sofort! Erst gestern beim Frühstück in einem Café hörte ich am Nebentisch die Aussage "Oh man, hier habe ich ja gar keinen Empfang!" - in Anbetracht der Tatsache, welche Leckereien auf dem Tisch standen und dass auch ein Gegenüber vorhanden war, war ich fast ein wenig schockiert. Aber ja, es ist immer einfach, in solchen Situationen zu urteilen - vielleicht erwartete die Frau zum Beispiel einen extrem dringenden Anruf?! Wer weiß.

    Ich finde es erschreckend, wie oft das Smartphone zwischenzeitlich der Person gegenüber vorgezogen wird.


    1. Situation:
    Ein junges Pärchen sitzt in der Eisdiele neben uns am Tisch. Sie reden ein paar Worte, dann machen sie ihre Bestellung und dann greifen beide, fast zeitgleich, zu ihrem Smartphone und die nächsten 10 Minuten verbringen sie schweigend auf ihr Handy starrend und wischend.....


    2. Situation:

    2 Männer, ich schätze mal Anfang bis Mitte 40, sitzen im Diner-Restaurant am Tisch neben uns. Typ A erzählt Typ B eine Story während Typ B (ich konnte auf sein Display schauen) sich durch die Profilbilder seiner WhatsApp- und Facebook-Kontakte klickt und ab und an mal ein "aha" von sich gibt.


    In beiden Fällen konnte ich meinen Mund nicht halten. Pärchen A habe ich gefragt, wieso sie überhaupt gemeinsam weg gehen, wenn sie sich dann doch ignorieren und das Smartphone vorziehen. Bei den Herren habe ich Typ B gefragt - nachdem ich Blickkontakt mit A hatte - ob er sein Verhalten höflich findet gegenüber seinem Freund. Pärchen A hat mich angeschaut, sich angeschaut und dann schweigend ihr Eis gegessen. Typ B hat nix gesagt wohingegen Typ A gesagt hat "Vielen Dank, dass Sie das auch so empfinden. Ich hätte mich aus Höflichkeit nicht beschwert, aber lustig finde ich das nicht, wenn ich etwas erzähle während mein Freund mich ignoriert". Typ B war angepisst ..... mit mir. :D


    Da bin ich mir schon nicht mehr so sicher. Was ist mit Menschen, die in infrastrukturell sehr schwachen Regionen leben? Und hier spreche ich nicht von Industriestaaten... Ist es wirklich völlig undenkbar, dass sich die Situation von Menschen, die ansonsten keinerlei Chance auf (eine gute) Schule und Bildung hätten, durch die Bereitstellung von Smartphones, Tablets und Co. verbessern würden?

    Die Studien in diesem Buch befassen sich mit Industriestaaten. Nicht alles, was mit Smartphone & Co. zu tun hat, ist zu verteufeln. In den von Dir beschriebenen Fällen ist es natürlich besser ein Smartphone zu haben als gar nix, ABER .... das Smartphone wird ja überwiegend für unser Freizeitverhalten genutzt und weniger schulisch/beruflich.


    Was meinst Du mit Wahrheiten? Wissenschaftlich bewiesene Wahrheiten? Oder Wahrheiten in den Augen des Autors? Sorry, dass ich das so ketzerisch frage, aber mich interessiert es wirklich, ob es sich um fundierte Erkenntnisse geht.


    Der Autor ist seit 20 Jahren Herausgeber der "Zeitschrift für Nervenheilkunde" und das Buch setzt sich eigentlich aus den von ihm publizierten Beiträgen zum Thema "Auswirkungen von Smartphones" in den letzten 18 Monaten vor der Herausgabe des Buches. Er hat also quasi nur die Fachartikel in Buchform gebracht.


    Es ist nicht die alleinige Wahrheit des Autors, es ist eine Zusammenstellung von Studien, die auch genannt werden.


    In den skandinavischen Ländern Schweden, Finnland und Dänemark wurde die Digitalisierung im Klassenzimmer in den letzten Jahrzehnten vorangetrieben, in Frankreich herrscht Handy-Verbot in den Schulen. Studien belegen, dass Schüler mit Handy-Verbot besser und aufmerksamer lernen als die Schüler mit PCs/Tablets/Smartphones im Klassenzimmer. Die Deutschen waren in der PISA-Studie auch schon mal besser. :)


    Es ist ja erwiesen, dass alleine schon die Anwesenheit des Smartphones vom Lernen ablenkt. Auch, wenn es mit dem Display nach unten auf dem Tisch liegt.


    Ich habe mit meinem Sohn vor knapp 2 Jahren nach Apps gesucht, die man als Student unbedingt braucht. An 1. Stelle stand eine App, die das Smartphone stumm schaltet :ernst:


    Da frage ich mich doch ernsthaft, wieso man das Ding nicht einfach ausschaltet und in die Schublade legt, bis man fertig ist mit Lernen. Auf die Idee kommt aber wahrscheinlich niemand (mein Sohn leider auch nicht .... immerwährender Streitpunkt bei uns).


    Nun ja, das sehe ich pragmatisch: wen diese in den Boden eingelassenen Ampelsignale Verkehrstote oder -verletzte verhindern, sollte man meines Erachtens darüber nachdenken. Zumal sie unter Garantie auch für andere Menschen, die achtlos über die Straße rennen wollen, ein zusätzliches Signal bedeuten.

    Dass man dennoch über exzessive Nutzung von Smartphones reden sollte, stelle ich dabei in keiner Weise in Abrede.

    Na ja, Verkehrstote durch unachtsames Betreten der Straße gibt es schon immer - bisher wurde dagegen jedoch nichts unternommen. Scheinbar übersteigen die Unfälle mit Smombies die Zahl der Unfälle durch einfach nur kopflose Menschen ...


    https://www.rtl.de/cms/tel-avi…KX7HdKTRmMQabJoU5cE82oJ-I

    Viele Grüße Babsi

    Einmal editiert, zuletzt von JanaBabsi ()

  • Das Buch befasst sich ja aber nicht nur mit der Intelligenz/Dummheit der Technologie-Nutzer sondern auch damit, dass trotz vermehrter Online-Zeit, die man mit vermeintlichen Freunden verbringt, die Suizidrate bei den Jugendlichen Mädchen steigt, je mehr sie sich in Facebook aufhalten und die Zahl der Menschen mit Depressionen steigt. Auch wenn man 500 Facebook-Freunde hat, sind die meisten Jugendlichen einsam.


    Je früher Kinder mit dem Smartphone in Berührung kommen, desto mehr sinkt die Empathie für die Menschen aus dem näheren Umfeld.


    Ich finde es erschreckend.

    Viele Grüße Babsi

  • Spannendes Thema - und ich sehe auch viele Eltern/Großeltern vor dem gleichen Problem wie die Jugendlichen. Auch sie konsumieren "das Smartphone" in einer völlig unreflektierten Art und Weise. Wie sollen die Kinder es dann lernen? Und damit meine ich noch nicht mal, dass Eltern ihre Kinder mit dem Smartphone "ruhig" stellen, sondern wirklich ihr eigenes Nutzungsverhalten.


    Wird darauf in dem Buch auch eingegangen? Auf jeden Fall danke für die Vorstellung. Ich werde das mal im Hinterkopf behalten!

    Wenn Mütter während des Stillens mit ihrem Smartphone beschäftigt sind, trinken die Babys weniger Milch. 8|

    Viele Grüße Babsi

  • Nach meiner Erfahrung kümmern sich die wirklich gefährdeten User kaum um die Gefahren einer übermäßigen Nutzung.

    Das sehe ich auch so und schrieb es ja auch im meinem vorletzten Satz.

    Viele Grüße Babsi

  • Zitat

    Ich will überhaupt nicht bestreiten, dass das Smartphone bei starker Nutzung auch negative Wirkungen hat wie Unaufmerksamkeit, Konzentrationsverlust oder auch Kurzsichtigkeit - und es kann süchtig machen. Aber diese Wirkungen muss man differenziert darstellen und gegenüber den Vorteilen bewerten. Sonst wird man Opfer des Schwarz-Weiß-Denkens - wie Spitzer.

    Suse, es gibt - wie bei allem im Leben - ein Dafür und ein Dagegen.

    Was ich in meinem Umfeld sehe reicht aus, dass ich dagegen bin. :)


    Und das hat nix mit Schwarz-Weiß-Denken zu tun sondern mit gesundem Menschenverstand und persönlichen Beobachtungen/Erfahrungen.

    Viele Grüße Babsi

  • Schon klar, Babsi. Das Dagegen kommt mir in dem Thread hier bisher einfach zu kurz. Will heißen: Ich bin durch und durch digitalisiert. Ich habe zwei Smartphones, die ich intensiv nutze. Ich bewege mich seit den 90ern im Internet. Ich organisiere das Literaturcamp und hier ist das Motto: Handy raus, statt Handy aus. Du kannst mir glauben, dass ich mich sehr intensiv mit dem Thema beschäftige und das reicht aus, dass ich gegen Spitzers Aussagen bin. Und auch das hat mit gesundem Menschenverstand zu tun (den du mir hoffentlich nicht absprichst?)


    Diesen Kulturpessimismus haben wir ja überall: E-Books, Netflix und Streaming, Gaming. Mich erinnert das an dieses Zitat hier:


    Zitat

    Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
    Sokrates griechischer Philosoph * um 469 vChr, † 399 vChr

    Wenn ich mir aber so ansehe, was die Jugend weltweit gerade bei Friday For Future auf die Beine stellt, dann können sich die Erwachsenen noch jede Menge abgucken. Ohne die Digitalisierung wäre das überhaupt nicht möglich.


    Anekdotische Evidenz ist halt nie ein guter Ratgeber (auch meine Erfahrungen sind anekdotisch).

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Was ich in meinem Umfeld sehe reicht aus, dass ich dagegen bin.

    Je nun. Wahrnehmung ist immer selektiv; man sieht nur, was man auch sehen möchte. Wenn ich von dem ausgehe, was ich in meinem Umfeld sehe, so müsste ich Spitzer vehement widersprechen. ^^

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Was mir hier eigentlich wichtig ist: Manfred Spitzer ist mit großer Vorsicht zu genießen. Übers eine Polemik kann ich ja hinwegsehen. Aber der hat sich der Neurodidaktik verschrieben - und die ist wissenschaftlich nunmal sehr umstritten. Auch würfelt er mit Vorliebe Kausalität und Korrelation durcheinander. Auch der Wissenschaftsjournalist Werner Bartens hat das Buch auseinander genommen Krude Theorien, populistisch montiert. Und die LMZ hat auf sein Buch "Digitale Demenz" reagiert: Stellungnahme zu Manfred Spitzers Thesen


    Ich möchte euch das Buch und das Thema nicht madig machen. Nur eine andere Seite beleuchten :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Finde ich gut und vollkommen legitim, Suse!

    Ich denke hier auch, dass es nicht schwarz oder weiß gibt. Es gibt viele Facetten und die Lösung ist und kann nicht sein, Smartphone weg, Internet aus. Dafür bietet das alles zu viele Möglichkeiten. Aber ein reflektiertes Nutzungsverhalten (was du sicherlich auch hast, das will ich dir nicht absprechen!) halte ich für wichtig. Und wenn man das will, bekommt man das auch hin. Ich nutze das Internet viel und sehe die Digitalisierung als Fortschritt an, dennoch hat an unserem Abendbrottisch das Smartphone nichts zu suchen. Es sei denn, wir wollen uns gegenseitig was zeigen, um darüber zu sprechen ;) Und so finde ich es auch traurig, dass wenn man sich trifft, nur vor dem Smartphone hängt und sich nichts mehr zu sagen hat. Aber das ist bei meinen Treffen mit Freunden auch nicht der Fall.

  • Ich denke hier auch, dass es nicht schwarz oder weiß gibt. Es gibt viele Facetten und die Lösung ist und kann nicht sein, Smartphone weg, Internet aus. Dafür bietet das alles zu viele Möglichkeiten. Aber ein reflektiertes Nutzungsverhalten (was du sicherlich auch hast, das will ich dir nicht absprechen!) halte ich für wichtig. Und wenn man das will, bekommt man das auch hin. Ich nutze das Internet viel und sehe die Digitalisierung als Fortschritt an, dennoch hat an unserem Abendbrottisch das Smartphone nichts zu suchen. Es sei denn, wir wollen uns gegenseitig was zeigen, um darüber zu sprechen ;) Und so finde ich es auch traurig, dass wenn man sich trifft, nur vor dem Smartphone hängt und sich nichts mehr zu sagen hat. Aber das ist bei meinen Treffen mit Freunden auch nicht der Fall.

    So sehe ich das auch. Ich bin ja nicht komplett gegen das Smartphone, das Internet und die Technologie im Allgemeinen - ich nutze es selbst auch, unser Beruf würde ohne Internet gar nicht mehr funktionieren, wir hier würden uns gar nicht "kennen" um unser Hobby zu teilen und viele andere Dinge mehr.


    Aber ich empfinde diese SUCHT der Jugendlichen als zunehmend schlimmer werdend und je mehr wir uns von dieser Technik abhängig machen, desto weniger werden die Interaktionen zwischen realen Menschen ... weil alles nur noch übers Netz läuft. Wenn man nicht mehr ohne Handy aufs Klo gehen kann, wenn mein Neffe meiner Schwester eine WhatsApp schickt, wann denn bitteschön das Essen fertig ist .... danke, da steige ich aus.

    Viele Grüße Babsi

  • Und auch das hat mit gesundem Menschenverstand zu tun (den du mir hoffentlich nicht absprichst?)

    Nein, das tue ich selbstverständlich nicht. Ich bezog mich damit auch eher auf das von mir gepostete Zitat aus einem Deiner Links.

    Viele Grüße Babsi

  • Was ich in meinem Umfeld sehe reicht aus, dass ich dagegen bin.

    Je nun. Wahrnehmung ist immer selektiv; man sieht nur, was man auch sehen möchte. Wenn ich von dem ausgehe, was ich in meinem Umfeld sehe, so müsste ich Spitzer vehement widersprechen. ^^

    Nun, ich kenne durchaus auch Menschen, die überlegt und kontrolliert mit dem Smartphone umgehen. :)

    Die Mehrzahl ist das aber nun mal nicht.

    Viele Grüße Babsi

  • Ich habe einfach Bauchschmerzen damit, weil exakt das auch vor vielen Jahren die gleichen Argumente gegen Fernsehen waren. Übersteigerter Medienkonsum, der schon als Sucht definiert werden kann: Natürlich ist das schädlich. Aber das hat mit Smartphones nichts zu tun. Auch, wenn ein Kind rund um die Uhr nur Bücher liest, kann das schaden. Ich musste mir früher immer Warnungen anhören in Form von "Kind, du machst dir die Augen kaputt." Und ja, ich habe schlechte Augen und seit ich 18 bin eine Brille - aber wer glaubt denn jetzt noch ernsthaft, dass das vom Lesen kommt? Ich mag positive Einstellungen bei solchen Themen wie diese hier einfach lieber.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Wenn man nicht mehr ohne Handy aufs Klo gehen kann...

    Manche habe das Handy, andere eben ihr Buch dabei. Oder meinst du, damit sie nicht abgeschnitten sind von ihrer Welt?

    wenn mein Neffe meiner Schwester eine WhatsApp schickt, wann denn bitteschön das Essen fertig ist ....

    Wir hatten damals eine Sprechanlage im Haus, weil der eine Stock wohl zu viel war.


    Was ich mit beiden Zitaten sagen will: so was kommt immer vor, nur das Medium ändert sich.


    Die kleinere Leserin nutzt mein altes Smartphone als Tablet. Manchmal hab ich schon das Gefühl, dass sie sich beim Heimkommen drauf stürzt. Aber sie hat es eben nur daheim und kann nicht in der Schule zocken, da sehe ich das nicht kritisch weil ich ihren Konsum noch unter Kontrolle habe. Wenn sie im Sommer ihr "echtes" Smartphone bekommt, kann sich das natürlich ändern.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.