Manfred Spitzer - Die Smartphone-Epidemie

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  • Nun, ich kenne durchaus auch Menschen, die überlegt und kontrolliert mit dem Smartphone umgehen. :)

    Die Mehrzahl ist das aber nun mal nicht.

    Bei mir schon. Das meine ich: Wenn man unkontrollierten Handy-Konsum sehen will, dann sieht man ihn auch. Das ist wie mit dem neuen Auto. Wenn ich ein neues habe, sehe ich plötzlich auf der Strasse lauter solche Autos ... Weil ich jetzt darauf getriggert bin.


    Und ja: Ich schreibe meiner Frau durchaus auch schon mal eine Nachricht, wenn ich wissen will, wann sie zu Hause ist. Das würde ich jetzt nicht unter übermässigem Konsum sehen.


    Das Problem bei Spitzer ist sein Alarmismus. Schon seit Jahren wettert er gegen Fernsehen, gegen Internet, jetzt gegen Smartphones. Es sind immer die gleichen Argumente. Und immer tonnenweise Untersuchungen, die seine Meinung beweisen sollen - und die kein Mensch nachprüfen kann. Ausserdem verwechselt er (absichtlich oder nicht) regelmässig Korrelation und Kausalität.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Aber ich empfinde diese SUCHT der Jugendlichen als zunehmend schlimmer werdend ...

    Ich muss da protestieren. Ich bin entschieden dagegen zu generalisieren und alle Personen einer Altersgruppe in einen Topf werfen. Ich wehre mich vehement dagegen, wenn gesagt wird " die Jugendlichen sind süchtig nach Smartphone und Co". Wenn ich mich so umschaue, hat es auch viele Menschen um die 40 ...Alter nach oben offen... die in Zug, im Restaurant oder beim Spazieren auf ihrem Handy herumdrücken. Fakt ist, dass die heutigen Jugendlichen mit einem hohen Level an Technik aufwachsen. Doch wer hat ihnen diese Technik überhaupt möglich gemacht? Eben...genau diese Generation, die sich über die Sucht der Jugendlichen empört.

    Einmal editiert, zuletzt von Igela ()

  • Und ja: Ich schreibe meiner Frau durchaus auch schon mal eine Nachricht, wenn ich wissen will, wann sie zu Hause ist. Das würde ich jetzt nicht unter übermässigem Konsum sehen.

    Davon rede ich doch gar nicht.

    Viele Grüße Babsi

  • Suse und sandhofer Danke für die Erklärungen zu Manfred Spitzer - ich kannte den bislang noch gar nicht. Dann hatte ich mit meinem Eindruck, dass er mit Kanonen auf Spatzen schießt, zumindest die richtige Richtung...:D


    Heute hatte ich ein passendes Pausengespräch:

    Eine Kollegin regt sich tierisch auf, dass sie in der Bahn immer mit lauter Menschen, die ohne Unterbrechung auf ihr Handy starren, fahren muss. Das macht schließlich krank und ist empathielos, schließlich möchte sie keine Handy-Zombies, sondern Mitmenschen, die auch mal aufschauen oder sogar lächeln ("nonverbale Kommunikation").

    Daraufhin frage ich sie, wie sie es denn finden würde, wenn all die Menschen nun statt auf ihre Handys zu starren, Zeitung oder Bücher lesen würden. Sie meinte - einigermaßen irritiert -, dass sie das natürlich nicht stören würde. Aha? Wenn ich lese, dann interagiere ich auch nicht nonverbal, sondern schaue auf die Buchstaben vor mir. Und ich will auch nicht, dass mich jeder Mensch freundlich anlächelt - morgens um 7.00 Uhr, denn da muss ich mich in der Regel noch sammeln (okay, letzteres ist ein anderes Thema).

    Für mich war zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass es nicht um eine ernsthafte Diskussion geht, sondern darum, dass meine Kollegin Menschen, die wischen und lesen per se für doof (respektive empathielos) hält, weil sie eben genau das tun. Dass diese Menschen aber vielleicht gerade ein Hörbuch oder Musik hören, eine Zeitung (zu dieser seltsamen Spezies gehöre ich morgens in der Bahn) oder gar ein Buch lesen - dieser Einfall kommt ihr nicht. Würden sie das aber für sie sichtbar machen, wäre das selbstredend völlig in Ordnung. Nein, das ist nicht objektiv, sondern sie verdammt einfach alle Smartphone-Nutzer gerne mal.:thumbdown:


    Übersteigerter Medienkonsum, der schon als Sucht definiert werden kann: Natürlich ist das schädlich. Aber das hat mit Smartphones nichts zu tun. Auch, wenn ein Kind rund um die Uhr nur Bücher liest, kann das schaden. Ich musste mir früher immer Warnungen anhören in Form von "Kind, du machst dir die Augen kaputt." Und ja, ich habe schlechte Augen und seit ich 18 bin eine Brille - aber wer glaubt denn jetzt noch ernsthaft, dass das vom Lesen kommt?

    Oh ja, dieses Geleier habe ich auch noch in den Ohren... Als meinen Eltern bei "Praxis Bülowbogen" auffiel, dass ich die Schauspieler nicht mehr erkannt habe, war ich sechs - und somit hatte ich schon vor Schulbeginn meine erste Brille. Als ich dann exzessive Leserin wurde, ging es los: "Kind, du machst dir die Augen kaputt." etc. Nur, was soll ich sagen? Ja, ich finde ohne Brille nicht alleine nachhause - aber meine Sehkraft hat sich seit meiner Kindheit bzw. Jugend nicht nennenswert verändert und lesen kann ich noch immer ohne Brille. Also was war das bitte für ein doofes Argument? Und je nach Eltern kamen solche "Argumente" beim Fernsehen, Lesen, Gameboy spielen, usw. Nun ist halt das Internet dran... Ernst kann ich diesen Generalverdacht und diese Verallgemeinerungen nicht wirklich nehmen.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Ich denke, eins der Probleme ist, dass es (noch) zu wenige anerkannt verbindliche (also überall möglichst gleiche..) "allgemeine Benimmregeln" im Umgang mir dem "Immer-dabei-Gerät" (gerade das ist ja wieder so praktisch..) gibt. Eben nicht in Form einer (ungeordneten) Aggression, wie es heutzutage meist der Fall ist ("Tu jetzt endlich das blöde Ding weg!!!", wenn die Stimmung schon am Siedepunkt ist..), sondern als selbstverständliche Form der (erlernten) Höflichkeit, die überall gilt - nicht nur zu Hause. Hier sind möglichst viele der Erwachsenen gefragt, manche Dinge als "Selbstverständlichkeit" konsequent und selbstbewusst daheim einzufordern, damit sie im anderen Kontext überhaupt erst mal als "rüdes und unhöfliches Benehmen" erkannt werden können - wie Kauen mit offenem Mund, Ellenbogen auf dem Tisch beim Essen u.Ä. ..


    So was wie.. (nur das, was mir gerade spontan einfällt..):


    - Der anwesende Mensch hat Vorrang vor dem nur virtuell präsenten - wenn ich wirklich mal bei einem Treffen in Anwesenheit eines Anderen auf etwas antworten muss, entschuldige ich mich (vorher), erkläre eventuell und fasse mich kurz.


    - Kein Handygebrauch während gemeinsamen Essens - zeitversetzte Kommunikation ist etwas Tolles und kann auch "entspannend" eingesetzt werden. Niemand hat das Recht, von mir immer in Minutenschnelle eine Antwort zu bekommen - das wäre Missachtung.


    - Handy"tätigkeiten" in Gesellschaft werden vorher möglichst besprochen, damit keiner dumm rumsitzen muss, sondern sich auch was vornehmen kann (denn natürlich wird bei Paaren z.B. im Urlaub / in Freizeit immer mal die Situation auftreten, dass man z.B. was für eine Unternehmung "recherchiert" - ich fand den obigen Gedanken gut, dass man ja nicht immer weiß, was einer gerade da tut.. bevor man gleich anfängt zu kritisieren..)


    Es ist zuviel verlangt von Kindern (und auch den meisten Jugendlichen..), sich Regeln, die ja immer auch einer (aber eigentlich kleinen..) Frustrationstoleranz bedürfen, selbstständig aufzuerlegen bzw. sie als allgemeingültig zu akzeptieren, wenn sie sie gar nicht als generell gültig wahrnehmen können. Allgemeingültig können sie aber nur erscheinen, wenn sie konsistent gelten und auch von allen "vorbildhaft" erscheinenden Erwachsenen selber eingehalten werden - wie "keine Füße auf den Esstisch".


    Die Teile sind inzwischen ein wichtiger und nützlicher Bestandteil des sozialen Lebens (und keineswegs vom Teufel geschaffene Unterdrückungsinstrumente), gehören aber mMn (endlich) sozialverträglich integriert. Wenn man dann den zwiscgenmenschlichen Teil bewältigt hat, ist man im besten aller Fälle dann auch sensibilisiert für den eigenen Umgang mit der Allverfügbarkeit der Benutzbarkeit..?!

  • Also die Erwachsenen von heute haben doch auch noch nicht die Patentlösung gefunden, das Handy (jetzt halt Smartphone) gibts ja nicht erst seit gestern (aber ach ja ich vergaß.. ist ja alles Neuland). Und schon mit Handy, hat sich das Kommunikationsverhalten stark geändert (und ja, wir mussten mal 2006/7 herum, während meiner Ausbildung, Nachmittags beim Kaffeeklatsch ein Handyverbot aussprechen für alle, weil es überhand nahm mit dem Simsen).

    Ich denke, diese schnelle Veränderung ist es, die so manche Kulturpessimisten noch mehr Ängste bereitet und dazu führt, das dann so radikale Ablehnungserscheinungen passieren. Gleichzeitig zeigt sich ja auch, wir sind doch schon längst in der Digitalisierung angekommen. Manche haben das bloß verschlafen und sind jetzt überfordert mit der Fülle an dem,was vor schlappen 5- 10 Jahren noch nicht ging.

    Und so wie oftmals grade in Deutschland noch damit umgegangen wird, zumindest von Vertreter*innen denen medial auf breiter Basis zugehört wird (und Spitzer gehört da auch dazu, er weiß sich sehr gut zu verkaufen) wundert es mich nicht, das bestimmte Meinungen ausgebremst werden (Stichwort neues Urheberrechtsgesetz und was das mit der Realität im Netz zu tun hat).

  • Okay, dann oute ich mich auch mal: ich nutze mein Smartphone mitunter auch beim Essen.8)

    Was ich zugegebenermaßen nicht mache, ist, mein Handy zu zücken, wenn ich mit anderen Menschen am Tisch sitze. Es sei denn, ich will was Nützliches nachschauen.:) Erst kürzlich haben wir zu mehreren in einem Café gesessen und diskutiert - bis eine Freundin auf dem Handy die strittige Punkte recherchiert hat. Fand ich praktisch - aber ein Handy-Skeptiker hätte womöglich angenommen, dass sie kein Interesse an ihren Freunden hat.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Ich lese manchmal auch beim Essen 8)

    Wenn ich allein bin, eigentlich fast immer. Hat sicher Nachteile, aber s.u. .

    Ich schrieb oben: gemeinsames Essen (als sozialer Event), Suse und dubh.

    Was man tut, wenn man allein ist, fällt mMn auch unter "Freiheit".


    2 Mal editiert, zuletzt von Alice ()

  • dubh

    Ich werde nie vergessen, wie mal zwei Freunde von mir, nach dem Mittagessen in die Bibliothek an den Rechner sind, weil sie sich über ein historisches Datum gestritten haben :lachen: Heute hätten sie halt schnell das Handy gezückt.

  • Okay, dann oute ich mich auch mal: ich nutze mein Smartphone mitunter auch beim Essen.8)

    Was ich zugegebenermaßen nicht mache, ist, mein Handy zu zücken, wenn ich mit anderen Menschen am Tisch sitze.

    Wenn ich alleine esse, habe ich mein Buch oder mein Handy in der Hand. Und ich gelte dem Alter nach nicht mehr als Jugendliche. Das ist ja das, was mich so stört. Auf die Jugendlichen mit Handy wird geschimpft, dabei " tun" es auch Menschen aller Altersklassen.

    Tabu ist bei mir auch, wenn ich in Gesellschaft esse.

  • Ich lese nie beim Essen. Weder Smartphone, noch Zeitung, noch Buch. Aber das ist Teil meines ganz privaten Zen: Immer nur eine Sache aufs Mal. Wenn ich esse, esse ich. Wenn ich lese, lese ich. Wenn ich Zug fahre, fahre ich Zug. (Nein, auch da lese ich nicht.)


    Aber das hat mit Spitzer nichts mehr zu tun.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Alsooo... ich war als Jugendliche so dermaßen fixiert auf Bücher (und auch noch als junge Erwachsene), dass ich in jeder freien Sekunde gelesen habe. Beim Zähneputzen, beim Kochen, beim Spazierengehen (tue ich immer noch), beim Autofahren (da war eine Freundin mal sehr sauer, weil ich unbedingt ein extrem spannendes Buch fertig lesen wollte - sie ist gefahren). Und ja: Auch am Tisch, wenn andere dabei waren.


    Aber ich gebe euch recht: Ich bin nicht sonderlich sozial verträglich. Der Spitzer soll jetzt bitte endlich mal ein Buch über die Literatur schreiben und wie schädlich die ist für soziale Interaktion :elch:


    Randnotiz: Das Smartphone ermöglicht mehr soziale Interaktion als ein Buch. Wenn jemand in den Öffis auf dem Smartphone herumdaddelt - wer sagt denn, dass er oder sie nicht gerade der Schwester schreibt, die gerade auf der anderen Seite des Kontinents als Austauschschülerin lebt? Man kann doch überhaupt nicht in die Menschen hinein sehen.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Suse

    :elch: :elch: Wenn ich überlege, wie ich bei Harry Potter die Realität außerhalb der Bücher mit der in den Büchern vermischt habe :breitgrins: Vielleicht sollten wir mal ein Buch schreiben über die gefahren der "alten Medien" (im Gegensatz zu den "neuen").

    Für mich ist das Smartphone und überhaupt alles was mit Kommunikation über Digitale Medien zu tun hat, eine neue Möglichkeit mit Menschen in Kontakt zu treten. Ich bin manchmal unfassbar schüchtern (ich weiß, das wirkt oft nicht unbedingt so) und es fällt mir so viel leichter einen Erstkontakt herzustellen, wenn es über das Netz passiert.

  • Okay, dann oute ich mich auch mal: ich nutze mein Smartphone mitunter auch beim Essen. 8)

    Was ich zugegebenermaßen nicht mache, ist, mein Handy zu zücken, wenn ich mit anderen Menschen am Tisch sitze.

    Was ich mache wenn ich alleine bin, interessiert niemanden, weil es niemand anderen betrifft.

    Sobald eine weitere Person zugegen ist, empfinde ich es als Missachtung dieser Person, wenn ich mich mit Dingen beschäftige, die nicht der gemeinsamen Kommunikation dienen. Weder lese ich am Tisch, noch benutze ich mein Smartphone, ich schaue ja auch kein anderes TV-Programm als mein Mann. Es geht mir da um die Gemeinsamkeit "wir essen zusammen". Manchmal ist das der einzige Moment am Tag, an dem man zusammen sitzt und sich über etwas unterhalten kann. Alles andere findet ja doch eher zwischen Tür und Angel statt.


    Wenn ich mit meinen Freunden essen gehe, sehe ich auch das als "wir tun etwas zusammen" an, denn sonst könnte ich auch alleine essen gehen. Wir treffen uns, um miteinander zu reden, nicht um die unwichtigen WhatsApp-Nachrichten aus irgendwelchen Gruppen zu lesen. Sofern jemand auf etwas wichtiges wartet, kann man das ja sagen, das wird wohl jeder verstehen. Dann muss man aber auch nicht die nächsten 30 Minuten damit verbringen zu antworten. Man könnte es in einem kurzen Telefonat klären, für das man vor die Türe gehen kann und muss nicht 100 WA-Nachrichten zurückschreiben. Ich nehme mir das Recht heraus nicht zu antworten (gar nicht erst zu schauen wer geschrieben hat) oder mein Handy auf "bitte nicht stören" zu stellen, dann kommen nur Anrufe/Nachrichten von meiner Familie durch. Für alle anderen bin ich nicht erreichbar.


    Bei mir zu Hause wird am Esstisch kein Smartphone benutzt, auch nicht zu Recherchezwecken. Am Tisch ist Handyverbot. Wem das nicht gefällt, der kann gerne in einer anderen Lokalität essen.


    Wenn ich alleine esse, habe ich mein Buch oder mein Handy in der Hand. Und ich gelte dem Alter nach nicht mehr als Jugendliche. Das ist ja das, was mich so stört. Auf die Jugendlichen mit Handy wird geschimpft, dabei " tun" es auch Menschen aller Altersklassen.

    Tabu ist bei mir auch, wenn ich in Gesellschaft esse.

    Ok, das war vielleicht tatsächlich zu pauschal formuliert, das gebe ich zu. Ich habe auch Freunde, die jenseits der 60 sind, die das Handy immer in der Hand haben.


    Natürlich nutze ich auch mein Smartphone, ich bin auch nicht mehr jugendlich - aber: Ich könnte tatsächlich drauf verzichten und würde nicht vor Langeweile und/oder Entzugserscheinungen sterben, wenn es für 1 Woche Netz/-Internetausfall geben würde. Wer sein Smartphone exzessiv nutzt, der bekommt ja schon Pickel auf den Kopf, wenn er in einem Funklock steckt.

    Viele Grüße Babsi

  • - Handy"tätigkeiten" in Gesellschaft werden vorher möglichst besprochen, damit keiner dumm rumsitzen muss, sondern sich auch was vornehmen kann (denn natürlich wird bei Paaren z.B. im Urlaub / in Freizeit immer mal die Situation auftreten, dass man z.B. was für eine Unternehmung "recherchiert" - ich fand den obigen Gedanken gut, dass man ja nicht immer weiß, was einer gerade da tut.. bevor man gleich anfängt zu kritisieren..)

    Danke Alice, Dein Beitrag gefällt mir sehr :daumen:


    Ich glaube man sollte hier auch unterscheiden ob man etwas gezielt gemeinsam tut oder ob man im Alltag versinkt. Ich bin seit 18 Jahren verheiratet. Natürlich sitzen mein Mann und ich nicht jeden Abend gemeinsam auf der Couch, halten Händchen und schauen TV. Wir gehen jeder unserem Alltag nach. Mein Mann sitzt abends am PC und entspannt bei einem Spiel, ich sitze an meinem PC und mache mein Ding, lese oder schaue TV. Das ist ja auch ok so, denn jeder braucht seinen individuellen Freiraum. Ich gehe auch durchaus mit Freunden essen, während mein Mann zu Hause bleibt oder umgekehrt.


    Sitzen wir aber beide im Wohnzimmer, dann sieht die Sache anders aus.

    Wenn man dann den zwiscgenmenschlichen Teil bewältigt hat, ist man im besten aller Fälle dann auch sensibilisiert für den eigenen Umgang mit der Allverfügbarkeit der Benutzbarkeit..?!

    :daumen:

    Viele Grüße Babsi

  • fällt es Euch auf? Wir sind bereits von irgendwelchen gesundheitlichen Schäden und von der Sucht weggekommen zum Thema dessen, was sich schickt oder nicht.


    Deshalb trifft Spitzer den Nerv der Leute: Weil sie sich ärgern, dass andere ihr Smartphone nicht so benützen, wie sie es sich vorstellen ... :evil:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • ..was sich schickt oder nicht..

    Das hört sich so nach Kleinlichkeit und Spießertum an, sandhofer, geht aber mMn ein bisschen an der Sache vorbei.

    Die Etablierung gesellschaftlicher Regeln im Umgang miteinander soll das jeweilige Gegenüber schützen sowie den Umgang miteinander erfreulicher gestalten und ist deshalb mMn eben ein Einstieg in das Thema.


    Wie man mit seiner eigenen körperlichen und seelischen Gesundheit umgeht, ist für einen Erwachsenen im Endeffekt Privatsache - gesellschaftlich gesehen ist hier natürlich Aufklärung und Einsicht wichtig. Ziemlich ähnlich wie beim Thema Ernährung.


    Anders ist es bei Kindern - hier tragen wir Erwachsenen die Verantwortung, und meine obige Idee der konsistenten Bildung "guter Smartphone-Sitten" war einfach eine Idee des Einstiegs. Man unterschätze nicht die Macht gut verankerter Regeln..

  • fällt es Euch auf? Wir sind bereits von irgendwelchen gesundheitlichen Schäden und von der Sucht weggekommen zum Thema dessen, was sich schickt oder nicht.

    Die Sucht nach dem Smartphone bzw. nach den darauf enthaltenen Informationen, beeinflusst doch meinen Umgang mit dem Teil !? Wenn ich nicht permanent schauen "muss", brauche ich auch keine Benimm-Regeln.


    Man kann sogar abends entspannt ohne Handy ins Bett gehen und muss nicht morgens, direkt nach dem Augenaufschlag, als erstes die News checken.... alles easy. :)

    Viele Grüße Babsi