Manfred Spitzer - Die Smartphone-Epidemie

Es gibt 63 Antworten in diesem Thema, welches 13.280 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Vandam.

  • Man kann sogar abends entspannt ohne Handy ins Bett gehen und muss nicht morgens, direkt nach dem Augenaufschlag, als erstes die News checken

    Ich verstehe wirklich dieses Problem nicht. Es gibt Menschen, die direkt nach dem Aufwachen die Zeitung lesen. Wo ist denn da der Unterschied?

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich verstehe wirklich dieses Problem nicht. Es gibt Menschen, die direkt nach dem Aufwachen die Zeitung lesen. Wo ist denn da der Unterschied?

    Ich stehe schon noch auf, bevor ich irgend etwas mache - und checke nicht vom Bett aus meine WhatsApp-Nachrichten.

    Viele Grüße Babsi

  • Ich nicht. Ich wache auf. Wenn ich noch nicht aufstehen mag, lese ich oder rufe meine E-Mails ab. Als erstes schreibe ich meinen Herzensmännern guten Morgen. Das ist nämlich meistens die einzig mögliche Form der Kommunikation. Dann daddele ich vielleicht noch auf Twitter. Und am Wochenende bleibe ich noch länger liegen und zocke Witcher 3 auf der Playstation.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich nicht. Ich wache auf. Wenn ich noch nicht aufstehen mag, lese ich oder rufe meine E-Mails ab. Als erstes schreibe ich meinen Herzensmännern guten Morgen. Das ist nämlich meistens die einzig mögliche Form der Kommunikation. Dann daddele ich vielleicht noch auf Twitter. Und am Wochenende bleibe ich noch länger liegen und zocke Witcher 3 auf der Playstation.

    Du liegst alleine in Deinem Bett, oder ?

    Viele Grüße Babsi

  • Aber wir können sehr gut auch im Bett nebeneinander liegen und lesen. Das kommt sogar sehr häufig vor. Manchmal lesen wir im Reader. Manchmal auf dem Smartphone. Oder ich höre einen Podcast, während er liest.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Alleine die Vernetzungsmöglichkeiten die es heute gibt. Das wäre so ohne digitiale Veränderungen nie möglich gewesen. Klar hat das Auswirkungen auf die globale Welt- aber das ist ein anderer als Herr Spitzer das gerne glauben machen will.


    Wie gesagt, für mich ist das vor allem eine Verschiebung der Kommunikationsformen. Selbst die Teens dir von weitem vielleicht mit Hochgezogener Augenbraue betrachten, kommunizieren durchaus miteinander. Nur eben vermutlich ganz anders, als das z.B ich noch im gleichen Alter gemacht habe usw.


    "Kultur" ist immer im Wandel und bleibt nicht stehen. Kulturpessimisten wie Spitzer tun nur immer so, als ob nur das jeweils gestrige schon immer das Nonplusultra war (und stellen gleich mal schnell noch klar, was Kultur ist und was auf keinen Fall.) Ich für meinen Teil finde es sehr erschreckend, wie viel Raum man ihm einräumt, im Gegensatz zu anderen, die ihre Argumente eigentlich besser untermauern könnten und nicht so ein pessimistisch einseitiges Bild zeichnen.

  • Man kann sogar abends entspannt ohne Handy ins Bett gehen und muss nicht morgens, direkt nach dem Augenaufschlag, als erstes die News checken

    Ich verstehe wirklich dieses Problem nicht. Es gibt Menschen, die direkt nach dem Aufwachen die Zeitung lesen.

    Ja, ich. Auf dem Smartphone.:D Und wenn ich die Zeit habe: genüßlich im Bett liegend und mich über diese Gelegenheit freuend.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Wir sind bereits von irgendwelchen gesundheitlichen Schäden und von der Sucht weggekommen zum Thema dessen, was sich schickt oder nicht.

    Und da ist er - des Pudels Kern. Es geht sehr häufig um eigene Befindlichkeiten, um das, was einem an den Mitmenschen nicht gefällt. Denn wie beim gestrigen Gespräch mit meiner Kollegin stellte sich schnell heraus, dass es völlig okay ist, wenn das Gegenüber in der Bahn in ein Buch vertieft ist. Es ändert sich jedoch schlagartig, wenn derjenige stattdessen ein Handy in der Hand hält. Und das sogar noch ohne jegliche Kenntnis, was da gerade eigentlich gemacht wird... Das empfinde ich tatsächlich häufig als heuchlerisch und erinnert mich an eine Phase meines Lebens, in der ich angenommen habe, dass alle Menschen, die nicht lesen, grundsätzlich doof sind.

    Was Benimmregeln angeht, ist es ein anderer Schnack. Früher waren es vielleicht bunte Haare, Löcher in den Jeans, ungewöhnliche Musik oder Leidenschaften etc., die andere störten - heute ist es eben mehr die Smartphone-Nutzung. Ich bleibe da meinem Motto treu: leben und leben lassen. Vor allem, wenn mich persönlich nichts davon tangiert. Und wenn ich mit jemandem unterwegs bin, der unentwegt auf sein Handy starrt anstatt mit mir zu reden? Na, dann spreche ich es an.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Wie gesagt, für mich ist das vor allem eine Verschiebung der Kommunikationsformen. Selbst die Teens dir von weitem vielleicht mit Hochgezogener Augenbraue betrachten, kommunizieren durchaus miteinander. Nur eben vermutlich ganz anders, als das z.B ich noch im gleichen Alter gemacht habe usw.

    So ist es! Über meine zwei Pager (erinnert Ihr Euch noch an diese Teile?=O) haben sich unter Garantie auch einige Menschen sehr gewundert. Was hätte ich damals für ein mobiles Telefon gegeben - hätte ich von dieser Möglichkeit gewusst!

    Kulturpessimisten wie Spitzer tun nur immer so, als ob nur das jeweils gestrige schon immer das Nonplusultra war (und stellen gleich mal schnell noch klar, was Kultur ist und was auf keinen Fall.)

    Kulturpessimist trifft den Nagel auf den Kopf. Als Ewiggestrigen, der mit dem Zeigefinger über "moderne" und damit latent unzivilisierte Leute urteilt, könnte man Spitzer wohl auch bezeichnen.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • dubh

    Hach der Pager :lachen: Hat der sich eigentlich wirklich durchsetze können? (Ich weiß nur noch, wir wollten alle einen haben).

    Genial find ich immer noch das erste Handy von meiner Mama (meine Mama liebt neue Technik^^). Ich sage immer das ist die Waffe gegen Einbrecher (unglaublich das Teil. Allein der Akku ist so schwer ,das Du wirklich jemand erschlagen könntest).

  • Wobei ich festhalten möchte: Ich finde den Alarmismus und die fehlende (aber suggerierte) wissenschaftliche Genauigkeit bei Spitzer nicht gerade das Gelbe vom Ei. Deswegen möchte ich nicht behaupten, dass Smartphone, Computer und ähnliches z.B. gleich die idealen Mittel z.B. im Schulunterricht sind. Da gibt es viele (Schulen, Lehrer, Wissenschafter), die dann gleich ins andere Extrem fallen und diese Dinge im Unterricht verherrlichen. Da wäre manchmal, finde ich, ein bisschen mehr Hand- und Kopfarbeit angesagt. Eine Problemlösung, die ich mit Google finde, wird mir nicht halb so gut im Gedächtnis bleiben, wie eine, die ich mit einer halben Stunde Trial and Error selber gefunden habe.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Eine Problemlösung, die ich mit Google finde, wird mir nicht halb so gut im Gedächtnis bleiben, wie eine, die ich mit einer halben Stunde Trial and Error selber gefunden habe.

    Auch Thema im Buch :wegrenn:

    Viele Grüße Babsi

  • Früher saßen wir alle noch am Lagerfeuer und haben uns Geschichten von Generationen erzählt - wir mussten uns das alles merken. Dann wurde der Buchdruck erfunden. Irgendwann tragen wir einfach Chips im Gehirn und vergessen gar nichts mehr :elch:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Suse das passiert in meinem aktuellen Buch. Allerdings nennen die es nicht Chip, sondern Mesh. Und sie sind nicht wirklich begeistert davon ;)

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Früher saßen wir alle noch am Lagerfeuer und haben uns Geschichten von Generationen erzählt - wir mussten uns das alles merken. Dann wurde der Buchdruck erfunden. Irgendwann tragen wir einfach Chips im Gehirn und vergessen gar nichts mehr :elch:

    Das ist meine Horror-Vision: Nach der Geburt bekommen Babys einen Microchip hinter das Ohr implantiert und die ganze Welt steht einem offen. Einkäufe werden direkt vom Konto abgebucht, Identität braucht keinen Pass-Nachweis mehr, Internet rund um die Uhr und immer dabei ......

    Viele Grüße Babsi

  • Das ist meine Horror-Vision: Nach der Geburt bekommen Babys einen Microchip hinter das Ohr implantiert und die ganze Welt steht einem offen. Einkäufe werden direkt vom Konto abgebucht, Identität braucht keinen Pass-Nachweis mehr, Internet rund um die Uhr und immer dabei ......

    In irgendeiner Form wird das bestimmt mal kommen. Für mich hat der tägliche Umgang mit anderen Menschen viel an Anziehungskraft verloren, seit so vieles online oder mit Apps geregelt wird, anstatt miteinander zu reden.


    Eine Zeit lang habe ich meine Kinder deswegen bedauert, aber die leben ganz gut damit - sie kennen es ja nicht anders und vermissen es deshalb nicht. Und so wird es später auch mal sein: Da ist deine Vision Realität, aber normal für kommende Generationen.

  • Da ist deine Vision Realität, aber normal für kommende Generationen.

    Ich bin da nicht so sicher. Die meisten Utopien (und auch Dystopien) beruhen ebenso wie die Vorhersagen der seriösen Zukunftsforscher darauf, dass aktuelle Tendenzen ins Riesige aufgeblasen und als Zukunft ausgegeben werden. Meist wird diese vermeintlich einzig mögliche Zukunft aber durch eine völlig andere Entwicklung, durch völig andere Entdeckungen und Erfindungen, obsolet.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)