Chris Brookmyre - Fallen Angel

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    Inhalt

    Eigentlich hätte sich Amanda ihren Job als Babysitterin bei einem erfolgreichen Londoner Anwalt anders vorgestellt. Mehr Freizeit, mehr Glamour, vielleicht auch mehr Geld und vor allem weniger Langeweile. Zumindest die Langeweile wird weniger, als sie mit ihren Arbeitgebern nach Portugal fliegt. Denn die Familie der Nachbarn ist um einiges interessanter, als ihre eigene: es gibt eine erfolgreiche Schauspielerin, einen nicht weniger erfolgreichen, aber leider toten Professor, ein schwarzes Schaf in der Familie, ein totes Baby und einen vertuschten Skandal.


    Meine Meinung

    Kann ein Krimi von Chris Brookmyre ohne Jack Parlabane und ohne seinen besonderen Humor funktionieren? Für mich gehören diese Dinge einfach zusammen und deshalb war ich gespannt, wie mir Fallen Angel gefallen würde. Dass es bei den Temples mehr gibt, als die scheinbar glückliche Familie die sie vorgibt zu sein, war mir von Anfang an klar. Alles andere wäre zu platt gewesen.


    Trotzdem war ich Anfangs ein bisschen enttäuscht. Die eiskalte Karrierefrau, die sich nur widerwillig zur Trauerfeier begibt und dorrt hauptsächlich auf Amanda herumhackt, das war mir fast zu viel Klischee. Aber dann hat die Geschichte an Fahrt aufgenommen. Der Tote vom Anfang hat einen Namen bekommen, die Handlung macht einen Ausflug in die Vergangenheit und langsam kommen alle dunklen Geheimnisse ans Licht.


    Wie immer bei einem Krimi von Chris Brookmyre sollte man sich mit den Meinungen über die Personen nicht zu früh festlegen. Es gab mehr als eine Überraschung. Aber trotzdem: für mich hat Fallen Angel nur bedingt funktioniert.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Amanda ist gerade eben mit der Schule fertig und zur Überbrückung, bis sie in ihrer kanadischen Heimat ein Studium beginnt, jobbt sie als Babysitterin bei den Bekannten ihres Vaters in Großbritannien. Allerdings geht es von dort direkt ins portugiesische Ferienhaus der Familie. In der Nachbarvilla, mit der man sich Pool und Garten teilt, reist zur gleichen Zeit Familie Temple an, deren Oberhaupt Max kürzlich verstarb. Amanda ist fasziniert, Max Temple war als Verschwörungskritikerbekämpfer weithin bekannt und wie sie schnell herausfindet, verschwand in eben dieser Villa, vor 16 Jahren, Max' kleine Enkelin spurlos.


    Die Geschichte wir abwechselnd in den beiden Zeitebenen und aus der Perspektive von verschiedenen (fast allen) Personen erzählt. Brookmyre eröffnet dadurch alle paar Kapitelchen einen neuen Blickwinkel auf das Geschehen und ließ mich frisch spekulieren, was wirklich passiert ist. Das vordergründige Krimi-Thema wird dabei durch Theorie zu Verschwörungstheorien unterfüttert und eigentlich geht es in erster Linie auch nicht um Mord oder Entführung, sondern um das Zerstörerische dysfunktionaler Familienstrukturen.


    Es gibt einen mich überraschenden Auftritt alter Bekannter aus anderen Büchern des Autors, was mir gut gefiel und mich freudig lächeln ließ, man kann das Buch aber auch als Einstieg in Brookmyres Bücherwelt lesen.


    „Fallen Angel“ ist nicht so eine leichte Sommerlektüre wie das Cover vermuten lässt, aber ich bin wieder einmal vollkommen zufrieden mit dem was Brookmyre hier abliefert.


    4ratten

  • illy

    Hat den Titel des Themas von „Chris Brookmyre - Fallen angel“ zu „Chris Brookmyre - Fallen Angel“ geändert.