2. Abschnitt: Kapitel 9 bis einschl. Kap. 19

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 7.648 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von odenwaldcollies.

  • Hier könnt Ihr zum 2. Abschnitt schreiben.

    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen

  • Was für ein Abschnitt. Ich muss jetzt wirklich aufpassen, das mein Bericht nicht ausartet. Mit meinen Notizen könnte ich glatt eine Kurzgeschichte schreiben:D, da mich so viel beschäftigt und eine Frage nach der anderen aufploppt.


    Erst einmal ein paar Gedanken zu meinen Fragen, die ich mir so im stillen denke.

    Als Juliane mit Frederike in Hannover ist und sie Richard kennen lernen, kam wieder die Situation das Juliane in die Dunkelheit fällt. Musste sie etwa beobachten, wie ihr eigener Vater den Bruder ( Sohn) sexuell missbraucht?

    Denn warum sagt ein Vater zu seinem Sohn … Ich tue es nur, weil ich dich liebe, mein Sohn … erst hört Juliane die Schreie und dann kommt die Dunkelheit. Ob ihr eigener Vater sie auch missbraucht und sogar der Vater des Kindes ist?

    Hier gab es Mal so einen Fall im Nachbardorf. Allerdings hat die Tochter den Vater geliebt und mit ihm freiwillig Sex gehabt. Und hat sogar das Kind zur Welt gebracht.


    Ach Melanie Metzenthin , wie ich mich gefreut habe Richard wieder zu haben. Wenn auch wegen sehr unschöne Ereignisse. Und natürlich noch bedeutend jünger. Das Gespräch mit Juliane bringt sie zu einem Umdenken, dass zeigt wie einfühlsam er schon damals war. Richard ist für Juliane ein wildfremder Mann, und doch schafft er es zu ihr vorzudringen. Auch das wir noch einmal einen kleinen Einblick in seine Familie bekommen, hat mein Herz erweicht. Besonders Georg sein Schicksal berührt mich immer noch. Hätten sie doch nur zu Hause behalten, dann wären ihm diese Qualen erspart geblieben. Man gibt einen geliebten Menschen in die Obhut von Ärzten und verliert ihn dann auf tragische Weise. Die Methoden, Schocktherapie, das mit dem Insulin, diese Wasserbäder und alles andere Erwähnte ist auch für mich nur Folter.


    Zu den menschenunwürdigen Foltermethoden, die an den Patienten praktiziert wurden. Da kann ich Frederike ihren Schock voll und ganz verstehen. Ich glaube ich wäre völlig ausgeflippt, da bewundere ich ihre Selbstbeherrschung. Und das sie auch noch mit ansehen musste wie es Kuno geht, grauenvoll. Das zeigt ja wohl, wie viel fachliche Kompetenz hinter den Ärzten steht. Vor allem das diese davon zu 100% überzeugt sind.


    Es gab schon wieder einen Toten, Alfons. Irgendwie sind die Morde in meinen Augen sexueller Natur. Nicht das der Mörder sich daran erregt wenn er mordet. Sonder eher,wie soll ich das ausdrücken, als Bestrafung oder Abscheu vor den Opfern.

    Das Kuno nicht gleich entlastet wurde wundert mich. Wenn Dr. Reinhard der Vormund ist, wie durften die Kuno dann einfach in der Anstalt in Hannover behalten? Der Arme tut mir so leid, dass hat er nicht verdient, genauso wenig die anderen Patienten. Was war das nur für eine grausame Zeit, die sich noch Jahrzehnte fortsetzte.


    Dann der Grund, warum Frederike überhaupt nach Hannover gereist ist. Walter gibt ihr Hinweise über Dr. Weiß. Nichts konkretes, nur so ein paar Brocken die nur noch mehr Rätsel aufwerfen. Welchen Grund hat er, nicht gleich mit offenen Karten zu spielen?

    Einiges konnte Frederike in Erfahrung bringen, doch das wirft noch mehr Fragen auf.

    Walter war also ein Freund ( Kamerad) von Bernhard, hat sich bei dem Versuch diesen zu retten die schlimmen Verletzungen zugezogen. Wieder eine Frage, warum ändert er also seinen Namen? Wusste er das Bernhard ihn nicht erkennen wird, oder wusste er gar nicht das es die Anstalt ist wo Bernhard mit seiner Frau lebt. Wenn sie Freunde waren haben sie sich doch bestimmt auch über privates unterhalten.

    Der andere Verletzte war Ludwig Breuer, der Dr. Weiß unterstand. Dr. Weiß war ihm sehr zugetan, waren die beiden ein Paar? Zur damaligen Zeit natürlich unter Strafe und musste geheim gehalten werden. Oder war es wie ein Vater Sohn Verhältnis? Hat er, Dr. Weiß wirklich daran geglaubt Ludwig Breuer mit seinen Foltermethoden zu heilen? Das ist ja ordentlich schief gegangen. Er hätte in der Anstalt bleiben können, warum also ist er nach Gut Mohlenberg gegangen? Kannte er auch Bernhard und Walter von der Front? Fragen über Fragen.


    Wen ich total Klasse finde ist die Tante von Frederike. Die ist voll modern eingestellt und bricht mit alten Traditionen. Auch wie sie sich Juliane annimmt und mit ihr ein Umstyling macht. Da habe ich mich im Anschluss gefreut, wie viel Freude Juliane daran hatte und beim Tanz am Nachmittag richtig auflebte. So viel Freude, auch mit ihrem Tanzpartner, hatte sie bestimmt noch nie in ihrem Leben.


    Ich mag Dr. Meinhard seine Einstellung, keinen vorzuverurteilen. Aber irgendwie ist er mir zu passiv, welches dazu führt, das Frederike ihn nicht mit ins Vertrauen zieht. Das finde ich etwas schade, wen soll sich Frederike also anvertrauen. Ich fand es schon ungünstig, das sie Dr. Weiß von dem Pulver in Walter seinem Zimmer erzählt hat. Wahrscheinlich fehlt es ihr an Menschenkenntnis und ist zu gut für die Welt, um in Dr. Weiß einen Mann mit bösen Absichten zu erkennen. Ob der Walter erkannt hat, da er so eine negative Einstellung Walter gegenüber hat?



    Ach noch etwas, das die Hypnose nicht funktioniert hat zeigt doch wie viel Angst Juliane hatte. Sie konnte sich nicht darauf einlassen. Doch nun vertraut sie Frederike und möchte das diese ihre Fackel wird. Das hat Richard richtig gut gemacht. Die Vorzeichen, was für ein guter Psycharter Richard einmal sein wird:)


    Ich habe auch wieder gegoogelt und Wikipedia zu Rate gezogen;) bei Kuno seiner Verletzung zum Beispiel und die Anzeichen mit den Augen. Auch das von Ludwig Breuer seiner Verletzung und die Folgen mit der Sexualität. Wie kann so etwas passieren, dass man dann so ordinär und fast pervers wird. Das Stelle ich mir für die Betroffenen grausam vor. Merken die es irgendwie das sie anders sind. Ich meine gibt es dann Momente wo ihnen noch bewusst wird das er sich unschicklich benommen hat?


    Ich habe bestimmt einiges nicht erwähnt was ihr dann noch berichtet. Aber ich bin tatsächlich aufgebracht wegen der schrecklichen Eindrücke in der Anstalt und den Fakten die Frederike gesammelt hat. Werde jetzt weiter lesen^^

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Vielen Dank für dein ausführliches Feedback. Ja - dieser Abschnitt hat es in sich :) .


    Zu deiner Frage, warum Dr. Meinhard nichts für Kuno tun kann, obwohl er der Vormund ist. Das ist noch heute so - wenn das Strafgesetzbuch zur Anwendung kommt, haben gesetzliche Betreuer (heute anstelle von Vormund) nichts mehr zu melden. Kuno ist mit strafrichterlichem Beschluss als Verdächtiger eingewiesen worden - nur ein Richter kann das aufheben. Und das hatte nun für die Richter erst mal keine Priorität - für den "Irren" war ja "gut gesorgt".


    Ich freue mich sehr, dass dir Richards Auftritt gefallen hat. Das hat mir auch viel Spaß gemacht - vor allem auch so kleine versteckte Anspielungen auf die anderen Bücher - angefangen damit, dass er, als er wütend das Büro verlässt, beinahe mit Friederike zusammengestoßen wäre - 25 Jahre später verlässt er auch mal wütend ein Büro und stößt dabei mit Arthur Grifford zusammen, ohne ihn zu erkennen (eines der letzten Kapitel von "Im Lautlosen) - wenn er sich ärgert, sieht er nichts, das war schon damals so. Und ja, er hatte schon immer ein Händchen, mit Menschen mit Traumatisierungen einfühlsam umzugehen. Nur bei seinem eigenen Bruder nützte das nichts mehr. Der war zu schwer krank. Aber leider zu einer Zeit, da man nur über rudimentäre Behandlungsmethoden verfügte.


    Das Frontalhirnsyndrom, an dem Ludwig Breuer litt, führt zu einer kompletten Persönlichkeitsänderung. Den Betroffenen ist nicht mehr bewusst, dass sie sich komplett daneben benehmen. Sie sind nun völlig anders im Verhalten und das ist - aufgrund der Hirnschädigung - auch heute nicht zu behandeln. Da hat Bernhard mit der Temporalhirnschädigung, die dazu führte, dass seine Kognition verloren ging und er nicht mehr Lesen und Schreiben kann, insofern noch Glück gehabt, weil er zwar nun auf dem kognitiven Niveau eines Kindes ist, aber seiner Charakter behalten hat. Leute mit Frontalhirnsyndrom bleiben meist intellektuell auf dem Ausgangsniveau, sind aber sozial nicht mehr verträglich. Gänzlich andere Menschen als vorher und sie merken es nicht.


    Zu Juliane und Walter und ihren Vorgeschichten verrate ich noch nichts - ich will ja nicht spoilern ;-). Das kommt im nächsten Abschnitt.

  • Danke für die Erklärung. Das ist schrecklich wenn ein Mensch durch eine Verletzung ein ganz anderer wird. Da kann ich Ludwig seine Mutter verstehen, dass sie so gar nicht wusste damit umzugehen. Aber auch sie bleibt wie Frederike ihrer Liebe zu ihm treu. Er ist immer noch ihr Sohn und kann nichts dafür daß er so geworden ist. So wie Frederike zu ihrer Liebe zu Bernhard steht.

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  • Mensch, dieser Abschnitt hat es aber auch in sich, er bringt einige Erkenntnisse, aber wirft auch neue Fragen auf. Ich arbeite das alles mal nacheinander ab, ansonsten verzettel ich mich noch total bei all dem, was ich schreiben will ^^


    Erstmal zu Juliane: ich habe das Gefühl, dass es ihr etwas besser geht, auch mit Friederike als Vertraute, der sie von ihren Ängsten erzählen kann. Sie hatte jetzt schon länger keinen "Aussetzer" mehr. Schlimm, wenn man sich an nichts erinnern kann und wie schon beinahe befürchtet habe, weiß sie deswegen auch nicht, wer der Kindsvater ist, da nutzt alles Nachbohren ihrer Mutter nichts. Wie schlimm muss das sein, wenn man weiß, dass man solche Aussetzer hat und man sich an nichts mehr erinnern kann. Da traut man sich doch überhaupt nichts mehr bzw. kann nur noch Angst vor der Zukunft haben, wann einen wieder solch eine Situation überfällt. Schade, dass die Hypnose nicht funktioniert hat, aber vielleicht war es auch ganz gut, denn wie Friederike sagt: das Bewusstsein wird seine Gründe haben, bestimmte Erinnerungen ganz tief zu vergraben, wo sie so schnell nicht gefunden werden.

    Ich bin echt gespannt, an was Juliane Brunner schlussendlich leidet. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass ihr Vater an ihrer Krankheit keinen unwesentlichen Anteil hat, so lieblos wie er mit seinen Kindern umgeht. Die Erinnerungsfetzen, die ihr in den Sinn kommen, lesen sich wirklch furchtbar. Und wie früh das schon bei ihr angefangen hat - die Ursache ihrer Erkrankung scheint in der frühesten Kindheit zu liegen, das ist so schrecklich.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass ihr die Begegnung mit Richard Hellmer nachhaltig guttun wird <3

    Und ich bin auch gespannt, ob die Tipp mit dem Tagebuch sie einen Schritt weiterbringen wird.


    Überhaupt habe ich mir sehr über das Wiedersehen mit Richard gefreut - ich dachte doch noch, bei Langenhagen war doch was ^^


    Was ein Mist, dass das Blut an dem Messer nicht ausgereicht hat, um ein eindeutiges Ergebnis zu liefern. Und nachdem nun auch noch Alfons umgebracht wurde, wird Kuno immer noch nicht aus Langenhagen entlassen. Wie wir schon befürchtet haben, ergeht es ihm außerhalb von Mohlenberg überhaupt nicht =O Ich befürchte beinahe, dass er diesen Aufenthalt nicht überleben wird. Die Methoden, die dort angewandt werden, sind wirklich furchtbar. Ich habe das Gefühl, sie zielen nur darauf, die Menschen zu brechen, damit sie Ruhe geben. Andererseits gab es damals nicht die Medikamente wie heute - ich muss gerade an Melanies fachlichen Beitrag im ersten Abschnitt denken, dass bestimmte Medikamente zwar heftige Nebenwirkungen haben können, die aber im Verhältnis zur Entwicklung der Erkrankung noch eher in Kauf zu nehmen sind - und wahrscheinlich war man tatsächlich davon überzeugt, das Richtige zu tun; ich will den Ärzten von damals nicht mal unterstellen, dass sie "Freude" an den Foltermethoden haben. Wobei diese Gefühlskälte schon auch abstoßend ist, aber evtl. musste man das sein, um damit klar zu kommen. Ach ich weiß auch nicht, es ist in jedem Fall besser, dass es auch Kliniken wie Gut Mohlenberg gibt, die auf sanftere Methoden zielen.


    Und man sieht ja bei Bernhard, dass man damit durchaus Erfolg haben kann - und ich hoffe natürlich weiterhin, dass RitaM mit ihren Überlegungen, dass es sich bei Bernhard um den Mörder handeln könnte, unrecht hat. Ich finde, Bernhard ist ziemlich gut am Reflektieren, auch wenn ich es traurig finde, wie er sich selbst als "blöde" bezeichnet. Aber das deutet doch daraufhin, dass er über bestimmte Situationen nachdenken kann. Auch seine Vermutungen bezüglich des Mordes fand ich sehr interessant, er stellt hier Zusammenhänge her, ob sie nun richtig sind oder nicht. Mich würde es ja nachher nicht wundern, wenn er womöglich als Einziger von Anfang an auf der richtigen Spur war.


    Nun aber zu dem Mord an Alfons: dass man ihm die Hoden abgeschnitten und in den Rachen gestopft hat, kann man vielleicht als Bestrafung dafür sehen, dass er jedem Rock hinterhergestiegen ist. Könnte der Mörder vielleicht jemand sein, dem Alfons Hörner aufgesetzt hat? Aber wo liegt dann die Verbindung zu Trudi, falls es sich um ein und denselben Mörder handelt? Wurde erwähnt, ob Trudi einen Freund oder Ehemann hat? Ich glaube nicht, oder? Dann gibt es eigentlich doch auch niemanden, der Grund hätte, beide umzubringen. Oder es handelt sich um einen geheimen Verehrer, der mit der ganzen Situation nicht klar gekommen ist.


    Theoretisch könnte es sich aber auch zwei verschiedene Täter handeln und der Mörder von Alfons ist eine Art Trittbrettfahrer, der mit dem Ermordeten noch eine Rechnung offen hatte.

    Damit wäre es natürlich auch möglich, dass Juliane die Mörderin sein könnte, weil Alfons auf ihre Avancen eingegangen ist - und evtl. kann sie sich an den Mord nicht mehr erinnern. Ich hoffe aber, dass ich damit ebenfalls unrecht habe.


    Was ich mich aber frage, ob wir den oder die Mörder schon kennen? Walter Pietsch schließe ich nach diesem Abschnitt eigentlich aus, auch wenn Weiß es geschafft hat, bei Friederike Zweifel zu wecken - ich glaube, das wäre mir nicht anders gegangen.

    Dann bleiben allerdings nicht mehr viele übrig, die als Mörder in Frage kommen - falls wir ihn oder sie schon kennengelernt haben sollten.


    Können die Morde evtl. etwas mit der Explosion im Krieg zu tun haben, in der Bernhard, Weiß und auch Pietsch alias Adler verwickelt sind? Allerdings kann ich im Moment hierfür überhaupt keinen Hinweis entdecken. In jedem Fall ist dieses Thema genauso spannend wie der Rest. Wenn Wolfgang Adler tatsächlich ein guter Freund von Bernhard war, dann ist es kein Wunder, dass dieser mit Bernhard so ungezwungen umgeht und Bernhard wiederum von Wolfgang so angetan ist. Ins Grübeln bringt es mich allerdings, dass Bernhard seiner Frau nie etwas von Wolfgang erzählt hat oder haben sich die beiden erst während des Kriegs kennengelernt und es hat sich somit einfach nicht ergeben? Vielleicht bin ich aber auch von Pietsch/Adler voreingenommen, weil er mir einfach sympathischer als Weiß ist. Aber warum soll er Friederike sonst auf die Suche nach Informationen über Weiß losgeschickt haben? Und welche Rolle spielt der tote Breuer dabei? Und der französische Spion? Ist das vielleicht jemand, den wir kennen?


    Fragen über Fragen - da hilft nur weiterlesen ^^

    Liebe Grüße

    Karin

  • Als Juliane mit Frederike in Hannover ist und sie Richard kennen lernen, kam wieder die Situation das Juliane in die Dunkelheit fällt. Musste sie etwa beobachten, wie ihr eigener Vater den Bruder ( Sohn) sexuell missbraucht?

    Du, der Gedanke kam mir an der Stelle ebenfalls.


    Ob ihr eigener Vater sie auch missbraucht und sogar der Vater des Kindes ist?

    Und hier auch mehrmals.


    Walter war also ein Freund ( Kamerad) von Bernhard, hat sich bei dem Versuch diesen zu retten die schlimmen Verletzungen zugezogen. Wieder eine Frage, warum ändert er also seinen Namen? Wusste er das Bernhard ihn nicht erkennen wird, oder wusste er gar nicht das es die Anstalt ist wo Bernhard mit seiner Frau lebt.

    Ich bin mir nicht sicher, ob er nicht gezielt nach Bernhard bzw. Dr. Weiß Ausschau gehalten hat, denn irgendeine Rechnung scheint er noch begleichen zu wollen. Ich könnte mir vorstellen, dass Wolfgang Adler derart entstellt ist, dass er zusammen mit den gefärbten Haaren nicht mehr erkennbar ist. Wurde nicht auch erwähnt, dass er früher einen Bart trug? Wenn der weg ist, sehen die Männer oftmals auch nochmal ganz anders aus. Und ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass er Wert darauflegt, nicht von Weiß erkannt zu werden. Vielleicht hat den Arzt im Verdacht, dieser französische Spion zu sein?


    Der andere Verletzte war Ludwig Breuer, der Dr. Weiß unterstand. Dr. Weiß war ihm sehr zugetan, waren die beiden ein Paar? Zur damaligen Zeit natürlich unter Strafe und musste geheim gehalten werden. Oder war es wie ein Vater Sohn Verhältnis? Hat er, Dr. Weiß wirklich daran geglaubt Ludwig Breuer mit seinen Foltermethoden zu heilen?

    Das verstehe ich auch nicht so ganz - wenn Breuer Weiß so viel bedeutet hat, warum setzt er ihn dann diesen Methoden aus? Weil er von ihnen überzeugt ist? Oder war das Verhältnis doch nicht so eng und toll und Weiß wollte verhindern, dass Breuer womöglich etwas über ihn erzählt, was dieser lieber geheimhalten wollte?


    Wen ich total Klasse finde ist die Tante von Frederike. Die ist voll modern eingestellt und bricht mit alten Traditionen. Auch wie sie sich Juliane annimmt und mit ihr ein Umstyling macht

    Ohja, Tante Vera ist ziemlich resolut und direkt ^^


    Ob der Walter erkannt hat, da er so eine negative Einstellung Walter gegenüber hat?

    Darüber bin ich mir auch nicht sicher, ob er nicht evtl. einen Verdacht gegenüber Pietsch/Adler haben könnte.


    Das Frontalhirnsyndrom, an dem Ludwig Breuer litt, führt zu einer kompletten Persönlichkeitsänderung. Den Betroffenen ist nicht mehr bewusst, dass sie sich komplett daneben benehmen. Sie sind nun völlig anders im Verhalten und das ist - aufgrund der Hirnschädigung - auch heute nicht zu behandeln. Da hat Bernhard mit der Temporalhirnschädigung, die dazu führte, dass seine Kognition verloren ging und er nicht mehr Lesen und Schreiben kann, insofern noch Glück gehabt, weil er zwar nun auf dem kognitiven Niveau eines Kindes ist, aber seiner Charakter behalten hat. Leute mit Frontalhirnsyndrom bleiben meist intellektuell auf dem Ausgangsniveau, sind aber sozial nicht mehr verträglich. Gänzlich andere Menschen als vorher und sie merken es nicht.

    Dass es diese Unterschiede gibt und woran sie liegen, war mir bisher auch nicht bekannt. Ich wiederhole mich jetzt zwar, aber diese Infos finde ich extrem spannend.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Sehr spannende Überlegungen, Karin.

    Das nun auch Juliane in den Kreis der womöglich Mordverdächtigen gerät, freut mich - dann bleibt ja alles noch ein bisschen rätselhaft.

    Es ist zwar kein klassischer Krimi, sondern der Kriminalfall soll eher als roter Faden für das Sittengemälde der Psychiatrie herhalten, aber ich freue mich natürlich sehr, wenn es nicht sofort so offensichtlich ist, sondern zum Spekulieren Anlass gibt.


    Ich muss sehr aufpassen, dass ich hier noch nicht zu ausführlich auf alles antworte, was die einzelnen Figuren angeht - sonst würde ich u.U. spoilern. Aber das kann ich dann später in den entsprechenden Abschnitten nachholen.

  • Stimmt odenwaldcollies , den Spion hatte ich auch bei meinen Notizen stehen. Eines der nächsten Rätsel, das mit jemanden in Verbindung stehen muss. Oder will Melanie uns da in die Irre führen?

    Das Juliane die Täterin sein könnte hatte ich auch auf den Schirm. Hab es dann aber schnell wieder beiseite geschoben. Aber so ganz abwegig ist das gar nicht. Der aufgeschnitten Bauch....ein Indiz zu ihrer Schwangerschaft? Sie hat doch geäußert das sie gar keine Bindung zu dem Kind hatte. So würde sich die Kaltblütigkeit erklären. Auch das Abschneiden der Hoden passt vielleicht zu dem was Juliane erlebt hat. Aber wir wissen noch nicht was es ist. Und die große Frage....hat sie die Kraft eine Frau zu ertränken und einen Mann zu überwältigen? Das glaube ich schon wieder nicht, nur wenn sie Hilfe hatte. Also kommt sie nicht für mich in Frage.

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  • Keine Sorge, alle Hinweise werden sich noch zu einem Gesamtfaden zusammenführen lassen :)

    Davon gehe ich ganz stark aus, dass du uns nicht hängen lässt^^

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  • Ein turbulenter Abschnitt - für mich hat er im Endeffekt mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet und ich nehme an, dass das ganz in Deinem Sinne ist, Melanie! Toll gemacht!


    Besonders gefreut hat mich natürlich das Wiederlesen mit Richard:herz: - wie schade, dass er seinem Bruder nicht helfen konnte. Dessen Schicksal ist tragisch!


    Alfons wurde ermordet - damit wird wenigstens klar, dass Kuno nicht der Täter sein kann.

    Alfons war ja im Verdacht, der Vater von Trudis Kind zu sein - ob da Rache für seine sexuellen Eskapaden war? Denn treu und schwer verführbar war der Herr ja nicht!

    Das würde aber bedeuten, dass Trudi von einer anderen Person ermordet wurde - eventuell von Alfons?

    Trudi wurde ja am See gefunden - irgendwie erscheint mir das ein guter Ort für ein Rendez-vous zu sein.

    Was den Täter angeht, bin ich ziemlich ratlos. Ehrlicherweise halte ich fast jeden für den möglichen Mörder - auch Juliane und auch Bernhard. Zwischendurch hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass er wesentlich mehr weiß, als er sagt, außerdem ist er ein Mann mit Kampferfahrung und ich bin überzeugt, dass er körperlich durchaus in der Lage wäre einen anderen erwachsenen Mann zu töten.

    Aber ein anderer Täter wäre mir lieber....:entsetzt:


    Julianes Schicksal ist berührend - ich bin sicher, dass sie sich durch diese Dunkelheit arbeiten wird und dass die Ursachen für ihre Aussetzer noch bekannt werden. Auch ich tippe auf Mißbrauch innerhalb der Familie - grauenhaft!

    Walter Pietsch wird immer geheimnisvoller! Wer ist er nun wirklich? Warum färbt er sich die Haare? Friederikes Misstrauen ist geweckt, dass sie sich mit ihren Bedenken und Zweifeln allerdings ausgerechnet an Dr. Weiß wendet, verstehe ich nicht. Ob das klug von ihr war?

    Er verweist mehrmals auf die Pflegeanstalt Langenhagen bzw Vorkommnisse dort.


    Und Friederikes Besuch dort wirft noch mehr Fragen auf: Dr. Weiß war in Bernhards Regiment? Wieviel Personen umfasst so eine Division oder ein Regiment? War es möglich, dass sie sich nciht gekannt haben? Und ist Walter Pietsch eigentlich Wolfgang Adler? Und was war wirklich mit Breuer? Welche Rolle spielte Dr Weiß? Von welchem Zwischenfall war die Rede? Und warum möchte Walter Pietsch unerkannt bleiben? Und irgendwo dazwischen ist ja auch noch ein französischer Spion. Das alles ist mir noch völlig unklar! Aber wir haben noch einige Seiten vor uns!


    Bei den Beschreibungen der einzelnen Therapien wie zum Beispiel der Wasserkur mit vermeintlichem Ertrinken musste ich schon heftig durchatmen - so grausam! Und das soll manchen Menschen geholfen haben? Ich könnte mir eher vorstellen, dass so eine Behandlung zusätzliche Traumata verursacht! Und die Kaltpackungen... auch nicht besser! Es ging darum, die Kranken "gut führbar" zu machen - mehr nicht.

    Aber ich finde diese Darstellungen wirklich sehr interessant. Was war die offizielle Erklärung, warum Wasserkuren hilfreich sein sollten?


    Kunos Schicksal ist erschreckend - er wird eigentlich nicht mehr als Mensch wahrgenommen. Denn sein Zustand wird ignoriert, Hilfe bekommt er erst als Friederike interveniert. Hat ihn den niemand angesehen?

    Ich fürchte, auch in Zukunft wird er nicht die medizinische Hilfe bekommen, die notwendig wäre. Melanie Metzenthin: Andererseits frage ich mich, was 1920 bereits gegen Hirnblutungen unternommen werden konnte? Abwarten oder wurde aktiv interveniert?


    Spannend.... und berührend!:lesen:

    Vernunft, Vernunft...

  • Herzlich lachen musste ich übrigens bei Friederikes Gedanken bezüglich Dr. Lessing:

    "Kleine, vorgealterte Männer mit Halbglatze waren vonn jeher mit Vorsicht zu genießen...Und Doktor Lessing hatte in ihren Augen durchaus das Zeug dazu, der König der Giftzwerge zu werden."


    Gewisse Dinge haben sich in den letzten 100 Jahren überhaupt nicht verändert!

    ;)

    Vernunft, Vernunft...

  • Vielen Dank für dein Feedback - und ja, ich freue mich, dass noch alles offen bleibt, wer wohl hinter den Morden steckt. Du hast schon einige interessante Punkte angesprochen ... aber dazu mehr in den folgenden Abschnitten.


    Eine Division besteht aus 10.000 - 30.000 Soldaten. Da ist es durchaus wahrscheinlich, dass man nicht jeden persönlich kennt. Ein Regiment bestand aus rund 2000 -2500 Soldaten. Selbst da ist es schwierig, alle zu kennen. Insofern ist es möglich, dass Weiß' Sanitätsbataillon für das Regiment von Bernhard zuständig war, aber sie sich trotzdem nie begegnet sind. Das macht es für Friederike auch schwierig, Schlüsse zu ziehen.


    Die Wasserkuren dienten zur "Beruhigung" - aber tatsächlich wurden die Leute dabei so malträtiert, dass sie nachher zu schwach waren, noch unruhig zu sein. Es gab auch harmlose Entspannungsbäder, so wie wir sie heute kennen, aber bei den "gewalttätigen Irren" waren es diese gruseligen Zwangsbäder.


    Bei Insulinkuren ging man davon aus, dass man durch das Provozieren eines epileptischen Anfalls das Gehirn wieder ins Gleichmaß bringen kann. Später wurde das durch die Elektrokrampftherapie (EKT) ersetzt, die auch heute noch durchgeführt wird. Das ist sogar in schwierigen Fällen (z.B. katatone Schizophrenie) lebensrettend. Ich hatte mal eine Patientin, die war wochenlang mit Fieber über 40°in einer Katatonie - nichts half - bis wir dann eine EKT (natürlich unter Vollnarkose und mit Anästhesisten und ärztlicher Aufklärung und Einverständnis) durchführten. Nach drei EKTs war sie wieder völlig fit. Man hat schon vor Jahren festgestellt, dass manche Epileptiker, kurz bevor sie einen epileptischen Anfall erleiden, oft psychosenah sind. Durch die elektrischen Impulse im Gehirn während eines Anfalls wurden sie wieder klar. Dann gab es eine Zeit in den 60er und 70er Jahren, da glaubten Psychiater weltweit, EKT sei der heilige Gral der Psychiatrie (nicht als Folter, sondern wie gesagt unter Vollnarkose). Man stellte fest, dass nicht alle Leute profitieren. Es gibt einige spezielle Krankheitsbilder, die sehr gut darauf ansprechen, wenn alles andere versagt, aber es gibt auch viele Krankheitsbilder, da bringt es gar nichts. Ich war früher sehr skeptisch der EKT gegenüber, bis ich dann mal diesen o.a. Fall hatte - die Frau wäre ohne EKT vermutlich verstorben, da eine katatone Schizophrenie mit dauerhaft hohem Fieber und langsamer Zersetzung der Muskulatur (Rhabdomyolyse) tödlich enden kann. Also wenn die Alternative schwerste gesundheitliche Schäden oder gar der Tod sind, ist das eine Option, die auch heute noch Verwendung findet. Aber für ein sehr begrenztes Diagnosespektrum.


    Es ist schon interessant, dass manches, das uns heute grausam vorkommt, durchaus Effekte haben konnte. Aber es vermischte sich mit Aberglauben und wirklich grausamen Behandlungen, weil die Psychiatrie noch nicht über wirksame Medikamente verfügte.

  • Herzlich lachen musste ich übrigens bei Friederikes Gedanken bezüglich Dr. Lessing:

    "Kleine, vorgealterte Männer mit Halbglatze waren vonn jeher mit Vorsicht zu genießen...Und Doktor Lessing hatte in ihren Augen durchaus das Zeug dazu, der König der Giftzwerge zu werden."


    Gewisse Dinge haben sich in den letzten 100 Jahren überhaupt nicht verändert!

    ;)

    Ja, das musste einfach sein ;)

  • Ach ja, die Hirnblutung.

    Die Anisokorie (unterschiedlich große Pupillen) können ein Hinweis auf eine Raumforderung im Gehirn sein. Wenn sie plötzlich auftreten, ist es meist eine Hirnblutung, weil sich das Blut schnell im Hirn ausbreitet. Dann hängt es davon ab, wo die Blutung lokalisiert ist. Wenn es eine Epiduralblutung ist - also Blutung zwischen Schädelkalotte und Hirnhaut - hat man früher (und auch heute noch) trepaniert. D.h. man bohrt ein Loch im Schädel, damit das Blut abfließen kann und der Druck vom Gehirn entlastet wird. Das ist schon in der Steinzeit nachgewiesen. Wenn es eine tiefer sitzende Blutung ist, muss man auch heute noch abwarten, bis sie sich zurückbildet. Aber so, wie Kuno sich den Kopf angeschlagen hat, war eine Epiduralblutung wahrscheinlich - man hätte ihn umgehend trepanieren müssen.


    Für alle, die schon bei der Leserunde zu die Stimmlosen dabei waren:

    Richard Hellmer bekam ja in "Die Stimmlosen" auch einen Stein an den Kopf. Er hatte auch eine Impressionsfraktur und eine Epiduralblutung, aber er hatte das Glück, dass Fritz ihn sofort operiert hat - danach hatte er ja noch länger das Loch in der Schädelkalotte, das nur langsam zuheilte. So, wie Fritz Richard damals operiert hat, hätte man auch Kuno operieren können. Die Möglichkeiten hatte man zu der Zeit schon.

  • Das hat mir auch viel Spaß gemacht - vor allem auch so kleine versteckte Anspielungen auf die anderen Bücher - angefangen damit, dass er, als er wütend das Büro verlässt, beinahe mit Friederike zusammengestoßen wäre - 25 Jahre später verlässt er auch mal wütend ein Büro und stößt dabei mit Arthur Grifford zusammen, ohne ihn zu erkennen (eines der letzten Kapitel von "Im Lautlosen) - wenn er sich ärgert, sieht er nichts, das war schon damals so. Und ja, er hatte schon immer ein Händchen, mit Menschen mit Traumatisierungen einfühlsam umzugehen. Nur bei seinem eigenen Bruder nützte das nichts mehr. Der war zu schwer krank. Aber leider zu einer Zeit, da man nur über rudimentäre Behandlungsmethoden verfügte.


    Na toll. Ich glaube, deine anderen Bücher kommen gleich auf meine Liste. Ich will die Andeutungen auch verstehen. :D


    Erstmal spannend, wie es mit Kuno weiterging und vor allem traurig. Wie er behandelt wird, ist einfach schrecklich. Hätte Friederike nichts gesagt, wäre seine Hirnblutung vielleicht gar nicht behandelt worden. Gerade jetzt, als Alfons' Tod quasi seine Schuld widerlegt.


    Was den Täter anbelangt, bin ich auch noch sehr ahnungslos. Juliane, Bernhard und Walter passen für mich irgendwie nicht ins Täterbild. Vllt sympathisiere ich aber auch nur zu sehr mit den Protagonisten. :)


    Was passierte in Langenhagen?


    Fragen über Fragen. Ich freue mich schon sehr auf die Auflösung von Juliane's Hintergrundgeschichte. Waren ihre Erlebnisse so schlimm, dass sie vielleicht doch als Täterin in Frage kommt? Hat sie die Morde begangen und dann einfach "vergessen"? Als Motiv für die Morde vermute ich auch eher "Bestrafung", also dass es jemandem nicht passt, dass sich derjenige vergnügt.. Trudi's Baby, Alfons...

    You can never read too much.

  • Zitat von ysa

    Was den Täter angeht, bin ich ziemlich ratlos. Ehrlicherweise halte ich fast jeden für den möglichen Mörder - auch Juliane und auch Bernhard. Zwischendurch hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass er wesentlich mehr weiß, als er sagt, außerdem ist er ein Mann mit Kampferfahrung und ich bin überzeugt, dass er körperlich durchaus in der Lage wäre einen anderen erwachsenen Mann zu töten.

    Aber ein anderer Täter wäre mir lieber....:entsetzt:

    Das geht mir genau so! Jede/r könnte es sein, aber bitte nicht Bernhard!!


    Auch ich war von diesem Abschnitt gefesselt! Er wirft aber mehr Fragen auf, als er beantwortet.....


    Friederike und Juliane machen sich auf nach Hannover. Was Rieke in der Anstalt erlebt, ist mehr als grausam. Der arme Kuno. ;( Hoffentlich erholt er sich wieder.

    Die Methoden in der Anstalt und auch die Gefühlskälte von Dr. Lessing machen mich fassungslos.


    Gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Richard, auch wenn der Anlass sehr traurig ist. Tragisch, dass Georg so sterben musste. Richard lässt nicht locker, aus ihrn wird bestimmt ein guter Psychiater. Mir hat kurz der Atem gestockt, als Friederike Julians zu ihm in die Cafeteria schickt, was, wenn ihre „lüsterne Seite“ aufgeflammt wäre? Aber das Gegenteil passiert, sie sieht ein Bild aus ihrer Kindheit. Darin liegt wahrscheinlich die Ursache ihrer Krankheit. Sie beobachtet, wie ihr Vater ihren Bruder missbraucht. Und vielleicht hat er auch vor ihr nicht halt gemacht.


    Bernhard war also mit Walter alias Wolfgang Adler zusammen, als die schreckliche Explosion passiert ist. Dr. Weiß war auch mit von der Partie. Warum gibt er nicht zu, dass er Bernhard und auch Walter kennt? Der Tod von Ludwig Breuer, was bedeutet er für Dr. Weiß? Und dann noch dieser mysteriöse Spion....


    Ich glaube, ich muss sofort weiterlesen....


    Tante Vera ist ja eine hochmoderne Frau! Ihr Zuwendung tut Juliane sehr gut. Schon interessant, dass ihr durch Leute geholfen wird, die keinen Doktortitel tragen. Oft ist Empathie und Einfühlungsvermögen wirkungsvoller als ein Studium. Natürlich ist die Behandlung durch Ärzte unabdingbar, aber die beiden Frauen schaffen es zuerst, einen Zugang zu Juliane zu finden.

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen

  • Zitat von odenwaldcollies

    Was ein Mist, dass das Blut an dem Messer nicht ausgereicht hat, um ein eindeutiges Ergebnis zu liefern. Und nachdem nun auch noch Alfons umgebracht wurde, wird Kuno immer noch nicht aus Langenhagen entlassen. Wie wir schon befürchtet haben, ergeht es ihm außerhalb von Mohlenberg überhaupt nicht =O Ich befürchte beinahe, dass er diesen Aufenthalt nicht überleben wird.

    Achja, da waren ja noch die Morde, die habe ich total verdrängt! Kuno ist ja eigentlich als Täter raus und könnte zurück nach Mohlenberg. Warum passiert das nicht?? Jetzt ist es schon zu spät. Ich bezweifle, dass er sich wieder komplett erholt.


    Alfons könnte der Vater von Trudis Baby gewesen sein, er stand auf meiner Täterliste ganz oben. Kuno fällt ja als Mörder aus, ich traue ihm auch den Mord an Trudi nicht zu, allerdings das Aufschneiden des Bauches, um das Baby zu „retten“ - das könnte er getan haben. Da bei Alfons aber auch eine Verstümmelung der Geschlechtsmerkmale passiert ist, gerät meine Theorie ins Wanken. Auch, dass jemand es getan hat, um den Verdacht auf Kuno zu lenken, glaube ich nicht mehr,

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen

  • Es ist sehr spannend, eure bisherigen Vermutungen/Schlussfolgerungen zu betrachten. Manche kleinen Haken, die auf die spätere Auflösung hindeuten, wurden schon benannt, aber noch nicht in den tatsächlichen Kontext gebracht. Ich werde in den späteren Abschnitten schreiben, was ich damit meine ;) .


    Für Menschen wie Juliane ist ein stabiles Umfeld tatsächlich das Wichtigste. Und das können ihr empathische Menschen geben.

    Interessant fand ich die Befürchtung, sie könne in Richards Gegenwart wieder in ihre "Lüsternen Zustände" geraten. Ich denke, da hatte Friederike weniger Sorgen, weil eine öffentliche Kaffeestube da wenig Raum bietet und Richard auf sie nicht den Eindruck machte, als würde er Juliane dann sofort unter dem Tisch vernaschen. Diejenigen von euch, die ihn aus "Im Lautlosen" kennen, wissen ja, dass er später, als er seine Frau kennenlernt, zunächst mit ihr über fachliche Dinge redet und alles andere als jemand ist, der sofort mit romantischem Gesülze anfängt. Das ist irgendwie nicht so sein Stil.

  • Übrigens - ich habe heute gerade eine Rezension bei Amazon bekommen, wo das Buch im Prinzip zwar gefällt, aber als "vorhersehbar" benannt wird, weshalb es nur 3 Sterne gibt. Klar, manche Dinge sind vorhersehbar, aber bisher freue ich mich, dass ihr zwar spekuliert, aber noch keine eindeutige Richtung angebt, wohin es sich entwickeln könnte. Andererseits ist es ja auch kein Krimi im klassischen Sinne, sondern ein Sittengemälde.