Stuart Turton - Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.494 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von illy.

  • Langweilig und unüberschaubar


    Stuart Turton - Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Die Familie Hardcastle veranstaltet auf ihrem Anwesen einen Maskenball. Abends ist Evelyn, die Tochter des Hauses, tot. 50 Personen nehmen am Ball teil, 20 davon übernachten am Abend zuvor auf Blackheath House. Einer der Gäste, Aiden Bishop, muss den Mord von Evelyn Hardcastle aufklären. Er darf das Anwesen Blackheath erst verlassen, wenn der Mörder gefunden ist. Dazu wird er im Körper von verschiedenen, am Todestag anwesenden, Personen den Tag in Endlosschleife wiederholen müssen. So schlüpft er in den Körper einiger anwesenden Gäste und auch in den des Personals. Bis er weiss, wer Evelyn umgebracht hat.


    Leider, leider kann ich mich den sehr guten Bewertungen ganz und gar nicht anschliessen.

    Die Idee, eine Figur in verschiedene Körper schlüpfen zu lassen, ist zwar ganz gut. Ich glaube, ich habe das so auch noch nie gelesen. Aber leider ist daraus ein wirres, nicht chronologisch geordnetes Durcheinander geworden.

    Leider konnte ich durch die vielen Verwandlungen keine wirkliche " Beziehung " zu einem der Protagonisten aufbauen, und dadurch blieben sie für mich flach und leblos.

    Auch die kapitelweise wechselnden Ich Perspektiven, in denen der Protagonist in verschiedene Körper schlüpft, empfand ich als wirr und unruhig. Ganz unüberschaubar wird es, als Bishop in aufeinanderfolgenden Sätzen mal selbst und dann wieder als die Figur, deren Körper er zur Zeit benutzt, denkt. Ich hatte grosse Mühe einen roten Faden zu erkennen und irgendwann hat mich die Geschichte gelangweilt und genervt.


    Ich musste mich regelrecht durch die erste Hälfte beissen und nach knapp 400 Seiten habe ich das Buch abgebrochen.

    Zwar hat mir das Setting, ein Anwesen à la Hitchcock gefallen. Auch der britische Adel mit seinen ganzen Zimmermädchen, Butler und Myladys ist gut beschrieben. Mir waren das jedoch zu viele Figuren, dazu noch diese Verwandlungen und Wiederholungen in der Handlung, die sehr komplex sind.

    Nein, Spannung kam keine auf und einzig für diese neuartige Idee, vergebe ich 2 Ratten.


    2ratten

  • Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link





    Ziemlich verworren aber spannend

    Auf dem Anwesen der Familie Hardcastle findet ein Maskenball statt und am Ende des Tages wird die Tochter des Hauses, Evelyn, tot sein. Doch dies wird nicht nur einmal passieren. Tag für Tag wird Evelyn sterben. Erst wenn der Mörder gefunden ist und gefasst ist, wird Aiden Bishop das Anwesen verlassen können. Unter den Gästen befindet sich jemand, der mehr über diese Sache weiß und er teilt Aiden folgendes mit: Heute Abend wird jemand ermordet. Auch wenn es nicht aussieht wie ein Mord. Doch sie müssen dieses Unrecht bereinigen, dann wird der Weg sie hinaus führen. Dazu kommt noch, dass Aiden an jedem Tag in einem anderen Körper aufwacht. In jedem von diesen Körpern muss er einen ganzen Tag verbringen. Es gibt auch einige, die ihn von seinen – ich möchte sagen Ermittlungen – abhalten will. damit er Blackheath nicht verlassen kann.


    Meine Meinung

    Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass dieses Buch sich leicht und flüssig lesen ließ, denn das wäre total falsch. Es hat sogar sehr lange gedauert, bis ich schließlich in dem Buch wirklich angekommen war. Aber da es von Anfang an spannend war, war das nicht ganz so schlimm. Am Anfang fand ich das Buch sehr verwirrend. ERs geht ja darum, dass der Protagonist in acht verschiedene Körper schlüpfen musste. Und dass für jeden dieser Körper ein ganzer Tag vorgesehen war. Vom Aufwachen bis zum Tagesende. Doch ein paarmal änderte sich das während des Tages und in einem anderen Kapitel wurden dann die Ereignisse fortgeführt. So ist zu erklären, dass sich das Buch in Tag eins, zwei, drei, vier aufgliedert und anstatt Tag fünf sechs und sieben plötzlich eine Fortsetzung von Tag zwei, vier und wieder zwei kommt. Außerdem wusste Aiden zu Anfang nicht, wer er war. Und dann musste er auch erst noch begreifen, welche Aufgabe hier auf ihn wartete. Aber es gab auch noch andere, die das Rätsel um den Tod Evelyn Hardcastles lösen wollten. Da jedoch nur einer in die Freiheit entlassen werden durfte, legten sie Aiden immer wieder Steine in den Weg. Doch wie bereits gesagt, war das Buch von Anfang an spannend und es hat mir großen Spaß gemacht, es zu lesen. Und wie so oft, gab es dann am Ende noch eine Überraschung. Das Buch war, trotz der leichten Verwirrungen, doch sehr unterhaltsam und hat mir auch sehr gut gefallen. Aber leider kann ich – da die Geschichte doch sehr verworren war – nur vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten geben. Aber eine Leseempfehlung an alle, die solche Geschichten mögen.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Ich habe das Hörbuch im Februar gehört und mir ging es ganz ähnlich.

    Die Grundidee der Geschichte fand ich sehr spannend und etwas, das mir so auch noch nie untergekommen ist. Auch die Atmosphäre am Anwesen fand ich sehr lebendig beschrieben und man kann sich so richtig gut in die Szenerie hineinversetzen. Und dann waren da auch noch ein paar richtig gruselige Elemente vorhanden.


    Allerdings habe ich irgendwann völlig den Faden verloren und hatte das Gefühl, dass mich der Sprecher durch die Handlung mitschleift. (Das wäre auch nicht anders gewesen, hätte ich das Buch gelesen, liegt also nicht am Format.)

    Ganz am Schluss gab es noch mal eine für mich sehr überraschende Wendung, die mir gut gefallen hat. Allerdings war ich da einfach schon so verwirrt, von allem was davor passiert ist.

    Ich bin trotzdem gespannt auf weitere Bücher von Turton, dann vielleicht mit ein paar Twists weniger :wegrenn:

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Allerdings habe ich irgendwann völlig den Faden verloren und hatte das Gefühl, dass mich der Sprecher durch die Handlung mitschleift.

    Haach tut das gut, das es noch jemandem so geht. Denn wenn ich mich so umschaue auf Plattformen mit Rezensionen, polarisiert dieses Buch sehr.

  • Wäre es für mich nicht doch irgendwie spannend gewesen -ich wollte unbedingt wissen, wer Evelyn ermordet hat und wie das gegangen sein soll - hätte es von mir auch keine vier Sterne bekommen. Es war dazu viel zu verworren.

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Ich fand es auch verworren!


    Very british, very confusing

    So ist es tatsächlich: obwohl dieses Buch atmosphärisch einfach alles gibt, um ein echt britisches Was-auch-immer zu sein, habe ich eine ganze Weile gebraucht, um die Handlung nachvollziehen zu können: Denn hier wiederholt sich zwar immer wieder ein bestimmter Tag und zwar der, an dem die titelgebende Evelyn Hardcastle sterben musste, doch der Erzähler steckt jedesmal in einem anderen Körper und erlebt die Handlung aus einer anderen Perspektive mit. Somit fügt sich Tag für Tag ein Puzzlestein zum anderen, bis das Rätsel gelöst ist.


    Eine geradezu geniale Idee, muss man sagen - wenn sie denn ebenso genial ausgeführt worden wäre. Aber die Tage purzeln hier wild durcheinander, zudem gibt es nicht einzuordnende Figuren in dem Roman, die - zumindest bei mir - die Verwirrung noch vergrößerten.


    Irgendwie platzt man hier einfach hinein in die Handlung und muss dann schauen, wie man sich zurecht findet. Mir ist das jedenfalls nicht so recht gelungen und so konnte ich den Roman nicht so genießen, wie ich wollte. Obwohl er jede Menge toller Einfälle enthält, kann ich ihn nicht weiterempfehlen, es sei denn, man kennt jemanden, der genau so etwas sucht!

    3ratten

  • Ich hab das Buch letztes Jahr auf englisch gelesen und es auch nicht so besonders gut bewertet. Ich weiß noch, das ich die Idee einfach nicht gut umgesetzt fand. Vor allem die Art und Weise wie sich die Tage immer wieder holen.

    Zum Teil auch verworren und die Auflösung konnte mich auch nicht so ganz überzeugen. Es war zwar kein echter Flop, aber es wäre z.B kein Kandidat für ein Re-read.

  • "Verworren" ist wohl das häufigste Wort bei den vorangegangenen Meinungen und ich schließe mich dem an.

    Es war durchaus sehr verworren, mehr als einmal musste ich etwas zurückblättern und Abschnitte erneut lesen, da ich nicht wusste, ob Aiden Bishoop nun als er selbst spricht oder als die Person, in der er gerade den Tag verbringt. Auch dass er plötzlich wieder ein paar Tage zurück sprang und in einem Körper landete, in dem er bereits war, trug dazu bei. Da wusste ich dann nie, zu welchem Moment des Tages er dort ankommt und wer gerade wieder bei ihm ist.


    Auch die Anzahl der Verfolger war groß. Da waren die Konkurrenten, die zum Teil an anderen Tagen in denselben "Hosts" steckten, Anna, die aber immer Anna war, der Footman, der Aiden umbringen wollte (was ihm mehr als einmal gelang) sowie der Plague Doctor, der ihm Ratschläge und Rätsel gleichermaßen mitgab.

    Dort den Überblick zu behalten, war nicht einfach.

    Auch diese "Nebenhandlung", die erklärt, warum Aiden Bishop (und die übrigen, die den Tag immer und immer wieder erleben) dort gelandet sind, hätte es nicht unbedingt gebraucht.


    Die Idee, den Tag aus der Sicht von verschiedenen Personen zu erleben, um den Mord auszuklären, hingegen gefiel mir und auch der Mordfall an sich war sehr gut. Wäre das ganze etwas vereinfacht gewesen, wäre es ein perfekter Krimi. Doch auch so hatte ich viel Spaß beim Lesen.

  • Wir befinden uns in einem einsam gelegenen Herrenhaus auf dem Land, in dem sich eine größere Gruppe von Menschen versammelt hat, dazu kommt noch die übliche Dienerschaft. Der Protagonist erwacht jeden Tag in einem neuen Körper. Dem kann er nur entkommen, wenn es ihm gelingt, herauszufinden, wer Evelyn Hardcastle am Abend ermordet oder vielleicht gar den Mord an ihr zu verhindern.


    Diese Ausgangslage fand ich extrem vielversprechend, vielleicht zu viel versprechend - ich war nämlich letztlich enttäuscht.


    Zunächst einmal fehlte mir ein Sympathieträger und da der Protagonist zumindest teilweise die Eigenschaften seiner Wirtskörper annahm, die zum Teil äußerst unangenehme Zeitgenossen waren, taugte auch er nicht dazu.


    Seine Handlungen ließen sich für mich nicht nachvollziehen und auch seine Schlussfolgerungen und Gedanken zum zu verhindernden Mord blieben für mich nicht wirklich verständlich. Die gesamte Situation an sich ist natürlich nicht real und logisch nachvollziehbar, aber die auch die angebotene Erklärung dafür fand ich in sich schon nicht schlüssig oder glaubwürdig. Und je weiter sich aufklärte, warum der Protagonist in dieser Rolle steckte, desto unbefriedigender fand ich diesen Ansatz.


    Interessante Idee aber die Umsetzung gefiel mir nicht.


    3ratten