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Zum Inhalt (lt. Amazon):
England 1193: Als der junge Yvain of Waringham in den Dienst von John Plantagenet tritt, ahnt er nicht, was sie verbindet: Beide stehen in Schatten ihrer ruhmreichen älteren Brüder. Doch während Yvain und Guillaume of Waringham mehr als die Liebe zur selben Frau gemeinsam haben, stehen die Brüder John Plantagenet und Richard Löwenherz auf verschiedenen Seiten - auch dann noch, als John nach Richards Tod die Krone erbt. Denn Richards Schatten scheint so groß, dass er John schon bald zum Fluch zu werden droht ...
Zur Autorin:
Rebecca Gablé studierte Literaturwissenschaft, Sprachgeschichte und Mediävistik in Düsseldorf, wo sie anschließend als Dozentin für mittelalterliche englische Literatur tätig war. Heute arbeitet sie als freie Autorin und lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca. Ihre historischen Romane und ihr Buch zur Geschichte des englischen Mittelalters wurden allesamt Bestseller und in viele Sprachen übersetzt. © FinePic
Meine Rezension:
Im Jahr 1193 regiert Richard Löwenherz über das englische Reich. Und während sich Guillaume of Waringham mit dem König auf einen Kreuzzug ins Heilige Land begibt, schwört sein Bruder Yvain of Waringham John Plantagnet die Treue. Dieser ist im ständigen Streit mit dem königlichen Bruder um die Herrschaft des Landes und so sind auch die Waringhams viele Jahre in unterschiedlichen Lagern. Daran ändert sich auch nicht viel, als Richard überraschend stirbt und John gekrönt wird. Aber diesem König treu und ergeben zu folgen wird für Yvain zu einer schier unlösbaren Lebensaufgabe. Mehr als einmal werden seine Ehre und seine Ritterlichkeit in Frage gestellt und er gerät in tiefe Gewissenskonflikte und Sorge um das Heil seiner Familie und das Wohl des ganzen Landes.
„Teufelskrone“ ist – wie ich es bereits erwartet hatte – mein Histo-Jahreshighlight. Aber nicht nur das. Es ist unter Rebecca Gablés genialen Romanen sicherlich eines der Besten. Das liegt nicht nur daran, dass sie wieder einmal hervorragend recherchiert hat und die englische wechselvolle Geschichte der damaligen Zeit dem Leser so lebhaft und hautnah und klug erzählt wie kaum eine andere. Natürlich ist ihr Held wie immer einer, den man ins Herz schließt, weil er ein echter Waringham ist. Leidenschaftlich in seiner Liebe und seiner Treue; mutig und loyal für Familie und König; aufgeschlossen und fürsorglich auch für die einfachen Leute; pferdenärrisch und ein Freund, wie jeder ihn sich wünscht. Und die Wendungen und Wirrungen, die Yvains Leben und diese Geschichte nehmen, sind so spannend und überraschend, dass es mir mehr als einmal den Atem genommen hat.
Aber das wirkliche I-Tüpfelchen in diesem Buch war für mich der Charakter des John Plantagnet, König Ohneland, König von England. Man hat ihn aus vielen Filmen und Büchern irgendwie im Kopf, aber wenn man dieses Buch liest, dann merkt man, dass man ihn gar nicht wirklich kannte und sehr vieles gar nicht oder nicht im passenden Kontext wusste. Dieser Mann wird für mich zum ersten Mal so komplex, ambivalent, omnipotent, gewalttätig und faszinierend geschildert, wie er wahrscheinlich wirklich gewesen ist. Rebecca Gablé erweckt ihn zum Leben und lässt uns teilhaben an seinem Kampf um die Macht, seinen Kriegen um die französischen Gebiete seines Reiches, seinem Jähzorn und seinen Liebschaften.
Abgerundet mit einem wunderbaren Nachwort, welches Fakten und Fiktion ins richtige Lot rückt, bin ich rundrum begeistert und geflasht von diesem Buch und unglaublich froh, dass ich es gelesen habe. Ein Dankeschön an die Autorin für diese Geschichte.