#1 - Anfang bis Seite 14 (Judith Butler - Das Unbehagen der Geschlechter)

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  • Das nicht, aber ich muss die Sätze auch mehrmals lesen, um sie zu entschlüsseln. Schwierig ist ja schon die Übersetzung von "trouble". Und dann dreht sich das Vorwort irgendwie etwas im Kreis.

    Auch kommt sie aus dem Binären, das sie hier erwähnt, ja selbst nicht wirklich raus. Gut, ist ja auch das Vorwort, nicht das Ergebnis.


    Wie ist das eigentlich mit der Unteilung von Sex und Gender alias Geschlecht und Geschlechtsidentität. Mir ist klar, warum sie das macht und es ist ja auch schon ein paar Jahre her, dass sie das Buch geschrieben hat, aber das gilt mittlerweile als transfeindlich, oder?

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  • Naja, das wird hier ja eher noch als Frage formuliert und dabei als Dritter Aspekt "Begehren" beigestellt. Sie kritisiert ja auch Binärität und bleibt dennoch in ihrem Sprachduktus im binären Geschlechtercode. Jedenfalls in der Einleitung.


    Interessant finde ich

    1) dass sie darlegt, dass das Geheimnisvolle an die Weiblichkeit gebunden ist, und die Frau deswegen Unbehagen erzeugt.

    2) dass Geschlechtsidentität auf Nachahmung beruht.


    Ersteres kenne ich aus der Differenzierung von Mann und Frau in der Aufklärung und den Anleitungen in den Epochen danach. Dass die patriarchale Sicht hier zur Sicht der Frau wird, die ja auch "Unbehagen" fühlt, finde ich spannend.

    Der zweite Punkt ist soweit klar. Aber können wir uns aus dem grundlegenden Drang nach Nachahmung überhaupt befreien?

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  • Ich sehe es wir Eva-Maria: sie kritisiert die Binarität des Geschlechtermodells, kommt aber derzeit nicht aus der Sprache heraus. Man muss auch bedenken, dass dieses Buch 1991 erschien, ich bin mir nicht sicher, ob es damals schon eine annähernd differenzierte Sprache über Gender gab wie heute, und selbst die ist ja noch fehlerhaft.


    Ich finde es spannend, wie sie den Bereich des Geschlechts bzw. die Auslebung dessen eigentlich eher als eine Art Schauspiel darstellt, das von der eigentlichen Natur des Geschlechts, das eben nicht nur binär ist, ablenkt.


    Ich werde mir auf jeden Fall ein extra Notizheft für die Lektüre zulegen müssen, u.a. auch deswegen, weil es soviele Hin- und Querverweise auf Literatur und andere Philosoph*innen gibt.


    Ich werde heute schon ein wenig in den nächsten Abschnitt hineinlesen. Wie sieht es bei euch anderen aus?

  • Alles klar, kann sein, dass sie es an einer späteren Stelle noch anders ausdrückt. Bin ansonsten gerade auf den Absatz zu Judith Butler in einem Buch (Queer in-Gender Out. Ein Ausweg aus dem binären Geschlechterdenken) gestoßen, vielleicht interessiert es euch ja.

    "Bereits 1991 wies Judith Butler auf das Problem der Trennung von biologischem und sozial konstruierten Geschlecht hin. Es besteht ein Widerspruch in der Tatsache, dass Gender zwar als konstruiert angesehen wird, biologisches Geschlecht (sex)und die Sexualität hingegen als naturgegeben angenommen werden. das Verständnis und die Bewertung von biologischem Geschlecht unterliegen ebenso dem Verständnis des sozialen Geschlechts. In Bezugnahme auf Michael Foucault geht Butler davon aus, dass diskursive Praktiken und Machtmechanismen dem Körper seine Materie verleihen, so dass der Körper schließlich als physischer Komplex und körperliche Materialität zu Naturressource des Geschlechts wird" S.13


    weiter lesen kann ich erst ab Montag/ Dienstag, bin zurzeit in der Heimat und habe das Buch in meiner Wohnung liegen gelassen