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Robert Corvus: Perry Rhodan, Schwarze Frucht:
„Sie sind schwierig zu finden, gibt es doch keine leuchtende Fährte, die zu ihnen führt. So sind die meisten Dunkelwelten stumme Bewohner eines Universums, das keinen Anteil an ihrem Schicksal nimmt. Sie bleiben für immer unentdeckt.“
Der zweite Teil der Dunkelwelten Trilogie aus der Perry Rhodan Reihe beginnt mit einem poetischen Prolog. Drei Dunkelwelten wurden entdeckt, eine davon ist Styx. Styx, in der griechischen Mythologie, das Wasser des Grauens, die Trennung von Lebenden und Toten. Ist es ein Wasser des Grauens, das wir als Leser erleben? Der Planet ist eine Eiswelt, eine dicke Eisschicht bedeckt den hauptsächlich aus Wasser bestehenden Planeten. Die Wohnwelten befinden sich Metertief unter Wasser. Durch die Vulkantätikeiten wird das Wassre unter dem Eis flüsssig gehalten und nun ist es eine eigene Wunderwelt des Meeres.
Nach diesem sehr bildhaften Einstieg kommt ein Unfall, der diese Idylle etwas relativiert, denn es ist nicht erklärbar, wie diese, einen Toten fordernde Katastrophe passieren konnte. De Leser steht also schon vor dem ersten Rätsel.
Der Planet hat den Antrag auf Aufnahme in die Liga der Terraner gestellt. Der ursprüngliche Entdecker dieses Planeten, Viccor Bugahassidov, hat damals eine Firma auf dem Planeten gegründet, die die Infrastruktur des ‚Planeten im Besitz hat, sich aber nicht mehr persönlich um dessen weitere Entwicklung gekümmert. Er ist der Besitzer der Krusenstern, einem würfelförmigen Raumschiff mit 2,5 Km Kantenlänge und er ist mehr ein Abenteurer als ein Geschäftsmann.
Nachdem es weitere Unfälle mit Transportschiffen gegeben hat, bittet Perry Rhodan Viccor, sich persönlich um diese Probleme zu kümmern, da auf dem Planeten gerade die Abstimmung zur Aufnahme in die Liga anstehen, und Perry sehr daran interessiert ist, diese Welt in die Liga zu integrieren. Außerdem gibt es einige Rätsel, die auch Perrys Neugier wecken. Ein abgestürztes Raumschiff wurde in den Tiefen des Planeten gefunden und bei der Suche danach auch eine eigenartige Substanz, die wächst und zerstört. Eine Substanz, die Perry schon von einer anderen Dunkelwelt her kennt.
Ganz besonders interessant ist eine Fischart, die regelmäßig in großen Schwärmen vorbei zieht, gerne kuschelt und Freude bereitet. Die Menschen, die mit ihnen in Berührung kommen, werden von dem unüberwindbaren Wunsch beseelt, zu den Sternen zu gelangen. Das führt zu Massen Suiziden und unkontrollierten Ausbrüchen von Gewalt. Warum? Diese Frage bleibt das größte Rätsel und damit der Hauptspannungsbogen des Romans.
Ich bin kein Freund von Perry Rodan, weil er immer mit dabei sein muss und diese Art Männer (wie auch Viccor) sich immer mit hübschen Frauen umgeben, die sich unsterblich in den Unsterblichen verlieben. Selbst sehr selbstbewußte Frauen, die mit großem Verantwortungsgefühl handeln, vergessen das gern, wenn sie mit einem dieser Männer zusammen sind. (Ich bin auch kein Fan von Käptn Kirk, der ist auch so ein Cowboy.) Außerdem kann sich Perry immer alles erlauben, überlebt alles und ist am Ende der große Strahlemann. Das langweilt mich. Am meisten hat mich aber bei den wenigen Romanen, die ich gelesen habe, geärgert, dass er eigentlich der große Friedensstifter ist, aber meist geht es doch in den Romanen um Krieg.
Nicht so bei den Dunkelwelt –Romanen. Hier geht es um Diplomatie und um die Frage, wer war vor den Entdeckern da.
In „Schwarze Frucht“ gelingt es Robert Corvus, wie für ihn typisch, eine Gesellschaftsordnung zu entwerfen, die diesem Planeten entspricht. Sehr gut beschrieben ist auch das Problem der Diskussion um den Eintritt in die Liga, wie die unterschiedlichen Strömungen in der Gesellschaft sich äußern, was die Meinung beeinflussen kann. Schließlich gibt es auch ethische Probleme, etwa die Frage, was man auf sich nimmt, um Freunde zu retten, ob es ein Abwägen z.B. mit Umweltzerstörung gibt. Die Auflösung des Rätsels um die Fische führt zum größten ethischen Problem. Wird man eine Lösung finden?
Ein spannender Roman, der mit einer bunten Vielfalt von Charakteren aufwartet und einer spannenden Handlung.
Schade, dass Perry Rhodan leider kein Dramatis Personae hat, wie es sonst bei Büchern dieses Autors ist. Bei den vielen Rassen und Namen wäre das sehr hilfreich.