Hape Kerkeling - Ich bin dann mal weg

Es gibt 117 Antworten in diesem Thema, welches 49.555 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kaliyo.


  • Jetzt habe ich allerdings das erste Drittel durch und irgendwie hört es sich nach Wiederholung an. Ja, es sind immer andere Personen, Orte und Unterkünfte, aber trotzdem...
    Ich denke, ich werde erstmal eine Pause machen und vielleicht in ein paar Wochen weiterlesen.


    Mir geht es ähnlich wie dir. Eigentlich gefällt mir das Buch ganz gut, aber ich kann mag es nicht an einem Stück lesen.
    Ich schiebe es immer wieder mal zwischen zwei Büchern rein. Dadurch komme ich zwar nur langsam voran, aber so habe ich mehr Spaß an dem Buch.

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    Hape Kerkeling und seine Reise auf dem Jakobsweg.


    Ich habe heute morgen angefangen und eigentlich nicht wirklich viel gelesen, aber ein bisschen möchte ich schon schreiben:


    Gleich wenn man das Hardcover aufklappt, noch bevor die erste "Seite" umgeblättert wird, sieht man auf einer Karte die Strecke/ den Jakobsweg. Los geht es an der französischen Grenze in Saint-Jean-Pied-de-Port...


    Saint-Jean-de-Port Und der Weg dahin
    9.Juni 2011
    Hape sitzt in einem Café und notiert seine ersten Gedanken. Wir erfahren vom umständlichen Weg in diese Stadt, wie zum Beispiel eine Diskussion mit einer Ticketverkäuferin, die einfach mal behauptet, diese Stadt gibt es nicht ^^ Da wollte er eine Zugkarte kaufen. Mit einem Bild bezeugt er die Existenz der Stadt. Auch andere Unannehmlichkeiten gleich zu Beginn, was aber alles noch mit den Vorbereitungen zu tun hat, werden geschildert. Er beschreibt scheinbar gerne seine Ausrüstung. So ist sein Rucksack rot, <so kann man mich von oben wenigstens sehen> wenn er, was er für Wahrscheinlich hält, mal in die Knie gehen bzw. umkippen sollte. Sogar das Tagebuch wird mit Farbe und Zustand geschildert. Alles recht genau.
    Der Startpunkt ist ein Tor, durch das man gehen sollte, auch hier ein Bild.
    Bestimmt schon angedeutet, bezweifelt er das gelingen dieser Tour und vergleicht sich mit einem alten Mann mit Krücke, der es bestimmt schafft. Er gibt offen zu, eine couch potatoe zu sein



    So, ich hoffe, es war nicht zu genau. Ich wollte keine Nacherzählung schreiben :breitgrins:

    Sub 78 :boxen: (SuB, ich sage dir den Kampf an)


    Once Upon a Time in a kingdom filled with entchanted books, there was a girl who loved to read.

  • Und weiter geht es:


    Natürlich tat ihm, oder vielmehr seine Bein, der weite Marsch nicht gut. Sein Knie schmerzt, aber da ist er nicht der einzige Pilger. Dennoch muss er aus dem Grunde einige Etappen überspringen und kommt anders zum nächsten Ort, wo er aber nicht nächtigt, sondern weiter marschiert, denn nun sind die Wege flacher.
    Ach ja, das nächtigen. Er steigt lieber in Hotels ab, die Reaktion der Pilgerraststätten könnt ihr euch ja denken.
    Ich habe das Buch von meinem Vater, der nach 50 Seiten aufgehört hat, weiter zu lesen. Es war ihm zu viel Gejammer.


    Das Wetter spielt solala mit. Die Sonne scheint, aber einmal musste Hape Kerkeling mit Badeschuhen weitermarschieren, da seine Schuhe nach einem kräftigen Regenguss pitschnass waren ^^


    Zudem habe ich einiges über den Start seiner Karriere erfahren.


    Zu Hape Kerkeling: Er schlägt sich tapfer und hat schon was gelernt. So lernt er nach und nach seinen Körper besser kennen und seine Umgebung. Außerdem den Unterschied gegenüber der Einstellung zu Pilgern bei Franzosen und Spaniern ;)

    Sub 78 :boxen: (SuB, ich sage dir den Kampf an)


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  • Ich habe das Buch von meinem Vater, der nach 50 Seiten aufgehört hat, weiter zu lesen. Es war ihm zu viel Gejammer.


    Ich kann deinen Vater verstehen. Aber ich kann HaPa auch verstehen, dass er jammert. Wenn man das erste Mal so eine Wanderung macht, kann man sich nicht vorstellen, was auf einen zukommt. Da kann man noch so gut vorbereitet sein und das glaube ich von ihm ehrlich gesagt nicht. Deshalb finde ich es bewundernswert, dass er durchgehalten hat.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hape dürfte ja nicht gerade ein großer Sportler vor dem Herrn sein, von daher ziehe auch ich meinen Hut, dass er das Ganze überhaupt durchgezogen hat. Da darf er auch ein bisschen jammern. Hätte ich auch getan :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich hab das Buch auch vor einigen Jahren gelesen und fand es sehr unterhaltsam... sein Gejammere am Anfang überraschte mich nicht :breitgrins: da er ja selbst auch oft genug sagte, wie unsportlich er war/ist.
    ich fand das eher amüsant... :zwinker:

    Gruss Petra


  • Ich habe das Buch von meinem Vater, der nach 50 Seiten aufgehört hat, weiter zu lesen. Es war ihm zu viel Gejammer.


    Solches Gejammer in Büchern liebe ich auch nicht gerade. Aber bei Hape habe ich mir vorgestellt, wie das auf der Bühne bringen würde, indem er sich selbst auf den Arm nimmt, und da machte es Spaß, das zu lesen.


    Ich fand das Buch überhaupt super. Nachdem ich es gelesen hatte, habe ich mir tagelang Interviews mit Kerkeling oder Filme über ihn auf youtube angesehen.

  • Ich bin über diese 50 Seiten lange weg und es hat nachgelassen. Schlimm fand ich es auch nicht.
    So wie mein Vater das kommentiert hat, müsste Hape Kerkeling in jedem zweiten Satz gejammert haben, was aber nicht der Fall ist.
    Manche Leute verstehe ich einfach nicht. Warum liest man ein Buch über eine persönliche Wanderung, wenn man lieber die Umgebung beschrieben haben will???


    Nach dem Herr Kerkeling ein altes Ehepaar, das viel Mühe hatte, es trotzdem durchsteht, gesehen hat, hat er selbst geschworen, nicht mehr zu jammern.


    Ein Kleines Dejavù-Erlebnis hatte ich bei der Geschichte, als ein Deutsches Paar nach ihm unterschrieben hat und es für einen Witz hielt, dass dort eben Hape Kerkeling steht!

    Sub 78 :boxen: (SuB, ich sage dir den Kampf an)


    Once Upon a Time in a kingdom filled with entchanted books, there was a girl who loved to read.

  • Ich habe jetzt auch mit dem Buch angefangen und bin gut voran gekommen. (ca. S. 120) Natürlich jammert Hape am Anfang der Tour. Ich meine der arme Kerl ist völlig untrainiert. Ich würde mich jetzt noch als etwas weniger Couchkartoffelig einschätzen, aber wenn ich mal einen 10 km-Spaziergang mache (d.h. die Hälfte seiner Strecke und ohne Gepäck und nicht in den Pyrenäen) merke ich das am nächsten Tag in den Beinen. Es tut nicht weh, aber sie melden, dass sie gearbeitet haben. Ich habe da einiges an Respekt vor, na ja Respekt, dass er durchhält, allerdings auch mitleidiges und gleichzeitig kritisches Kopfschütteln ob der mangelnden Vorbereitung. :breitgrins:



    Ein Kleines Dejavù-Erlebnis hatte ich bei der Geschichte, als ein Deutsches Paar nach ihm unterschrieben hat und es für einen Witz hielt, dass dort eben Hape Kerkeling steht!


    Die Szene fand ich auch klasse, da musste ich kräftig grinsen.



    Das Wetter spielt solala mit. Die Sonne scheint, aber einmal musste Hape Kerkeling mit Badeschuhen weitermarschieren, da seine Schuhe nach einem kräftigen Regenguss pitschnass waren ^^


    Ich will auch so tolle Badeschuhe haben, wie er! Ich hätte in allen meinen garantiert Blasen bekommen. :zwinker:


    Zu Hape Kerkeling: Er schlägt sich tapfer und hat schon was gelernt. So lernt er nach und nach seinen Körper besser kennen und seine Umgebung.


    Das fand ich wirklich interessant. Wie er langsam merkt, was er seinem Körper zumuten kann und welche Konsequenzen es hat, wenn er es übertreibt.

  • Ich bin durch:


    Ich weiß nicht, wie das Länderverhältnis der Pilger ist, stelle allerdings fest, dass Hape deutschen Mitpilgern tendenziell eher ausweicht, da kommt ihm sein Bekanntheitsgrad vermutlich auch in die Quere, der die übliche Gleichheit und Unbefangenheit zwischen den Pilgern ausschaltet -ansonsten gewinnt er allerdings neue gute Bekannte und Freunde.


    Sinn einer Pilgerfahrt ist es ja eigentlich, näher zu Gott zu finden – ob er das geschafft, kann ich nicht beurteilen, aber er lernt, auf sich selbst zu höre und das zu tun, was ihm (Körper und Geist) gut tut. Das hätte auf einer nicht so spirituellen Strecke, einem normalen Streckenwanderweg vermutlich ebenso gut funktioniert, allerdings dort wohl mit weniger Mitwanderern und nicht so klaren Streckenzielen, so dass die Motivation, den Weg tatsächlich zu schaffen, auf der Pilgerstrecke höher sein dürfte. Das Ganze ist ganz gut beschrieben und wäre ebenso gut lesbar, wenn es nicht von Hape Kerkeling, sondern von Hans Mustermann verfasst worden wäre (nur hätten es dann weniger Leute gekauft).
    Das Buch hat ja wohl so einige Menschen motiviert, die Pilgerwanderung ebenfalls zu laufen, das hat bei mir nicht funktioniert, obwohl tatsächlich eine gewisse Faszination und das Gedankenspiel „wie würdest du dich auf dem Weg machen und was würde er bei dir bewirken?" eingesetzt hat.


    „Ich bin dann mal weg“ kann man auf verschiedene Arten lesen: als Reisebericht, als Sinnsuche, als Promibericht und je nachdem, was man erwartet hat und in wie weit man sich auch auf die anderen Lesarten einlässt, wird man mit ihm zufrieden sein. Ich hatte das Buch zuvor meiner Mutter geliehen, die es nicht sonderlich mochte und habe dadurch eigentlich wenig Erwartungen an das Buch gestellt. Ich habe von jeder Lesart ein wenig aufgenommen und habe die Lektüre insgesamt als durchaus positiv empfunden und kann durchaus Menschen verstehen, die es ein zweites Mal lesen möchten, um sich auf einen speziellen Aspekt zu konzentrieren.


    4ratten

  • Endlich habe ich das Buch auch gelesen und bin wie erwartet begeistert.


    Ich mag Hape als Mensch sehr gern und mein Eindruck den ich von ihm hatte wird in seinem Buch nur bestätigt. Seine genauen Beobachtungen und treffenden Schilderungen anderer Pilger und verschiedener, oft absurder Situationen in die er hineingerät sind einfach göttlich. Gleichzeitig gibt er auch immer wieder Einblick in seine oft sehr persönlichen Gedanken, oft philosophisch und zum Nachdenken anregend.


    Hape ist ein intelligenter Mensch mit Herz und Humor. Eine bessere Mischung gibt es eigentlich nicht und so gibt es auch von mir


    5ratten

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

  • Obwohl die Lektüre bei mir schon ewig her ist, erinnere ich mich immer noch gerne an ein paar Episoden, vor allem an das Bad im Wassertrog auf der Weide :lachen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe mich auch immer wieder gefragt, was so mancher deutsche Leser denkt der Hape damals auf dem Pilgerweg getroffen hat. :breitgrins:

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

  • Madicken: genau! Ob sich der eine oder andere wohl wiedererkannt hat. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass viele gar nicht realisiert haben, wer da mit ihnen wandert.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Madicken: genau! Ob sich der eine oder andere wohl wiedererkannt hat. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass viele gar nicht realisiert haben, wer da mit ihnen wandert.


    Vermutlich, aber manchmal erwähnt er ja, dass er erkannt wurde, ich denke da z.B. an Schnabbel und Gerd und die Österreicherin, die immer nach einem G´schäfterl fragt. Auch wenn er die Namen verändert hat und vielleicht das eine oder andere verfremdet-also ich weiß ja nicht. :breitgrins:


    Das habe ich übrigens bei Recherchen zu dem Buch gefunden-Also manchen Menschen scheint ja nichts peinlich zu sein. :rollen:


    Da blieb die Wahrheit dann mal weg: Die Lügen des Herrn Kerkeling

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  • Wow. Das Buch aus dem letzten Beitrag kommt ja überhaupt nicht gut weg. Aber: es hat Publicity. Und damit wirds sicher irgendwer kaufen. Irre, mit welchen Ideen man Geld verdienen will (und vermutlich kann).


  • Mir geht es ähnlich wie dir. Eigentlich gefällt mir das Buch ganz gut, aber ich kann mag es nicht an einem Stück lesen.
    Ich schiebe es immer wieder mal zwischen zwei Büchern rein. Dadurch komme ich zwar nur langsam voran, aber so habe ich mehr Spaß an dem Buch.


    Inzwischen habe ich das Buch beendet und muss sagen, dass es für mich ideal war, das Buch in mehreren Abschnitten mit zeitlichen Unterbrechungen zu lesen. Immer wenn ich Lust hatte Herrn Kerkeling wieder ein Stück zu begleiten, habe ich zu dem Buch gegriffen. Dabei hatte ich keine Probleme wieder in die Handlung einzutauchen.


    Zitat aus dem Buch (S. 115):
    Eigentlich beginne ich die Pilgerreise jeden Tag aufs Neue. Hab nicht das Gefühl, eine Reise zu machen, sondern tausend kleine Reisen. Jeden Tag muss ich mich neu motivieren. Die Aufgabe, die dieser Weg einem Pilger immer wieder neu stellt, dessen bin ich mir jetzt sicher, heißt:
    "Sei einfach nur du selbst! Nicht mehr und nicht weniger als das!"


    Meine Eindrücke:
    Vom 9. Juni 2001 bis 20. Juli 2001 ist der bekannte Komiker Hape Kerkeling den Jakobsweg gegangen und schildert nun seine Erlebnisse, oft in dem von ihm gewohnten humorvollen, teils auch bissigen Ton.
    Unterwegs begegnen ihm die unterschiedlichsten Menschen. Da gibt es richtig schräge Typen, peinliche Deutsche, spirituelle Spinner, aber natürlich auch nette Bekanntschaften aus denen sich in zwei Fällen eine richtige Freundschaft entwickelt hat.


    Schonungslos schildert der Autor auch seine Schwächen, Höhen und Tiefen um uns am Ende jedes Kapitels an seiner dadurch gewonnenen "Erkenntnis des Tages" teilhaben zu lassen. Hier ein Beispiel:
    "Obwohl ich den Gipfel durch den Nebel nicht sehen kann, ist er doch da!"


    Anfangs fand ich sein Gejammer stellenweise etwas nervig, auch wenn er nur ehrlich beschreibt, wie beschwerlich der Weg für ihn war. Doch im Laufe der Zeit wächst Hapes Ausdauer.


    Wie viele andere habe ich Lust bekommen diesen Weg zu laufen. Doch stellt sich mir die Frage ob ich das alleine tun sollte oder in Begleitung. Als Frau alleine zu laufen stelle ich mir nicht so einfach vor, allerdings wurde mir durch die Lektüre deutlich, dass man diesen Weg nicht mit jedem laufen kann und er durchaus zur Belastungsprobe für eine Beziehung oder Freundschaft werden kann.


    Auf jeden Fall hat der Autor mich dazu bewegt mich näher mit dem Thema zu befassen. Zum Beispiel habe ich entdeckt, dass es 2001, als Hape Kerkeling den Weg gegangen ist, gut 61.000 Pilger auf dem Jakobsweg gab. Inzwischen hat die Zahl sich mehr als verdreifacht.


    Insgesamt bin ich froh, das Buch gelesen zu haben, denn es hat mir einige Denkanstöße gegeben.
    4ratten


    Nachtrag:
    Wer das Buch gelesen hat, kennt Anne, die Hape auf seinem Weg getroffen hat. Mit ihr verbindet ihn eine Freundschaft, um nicht zu sagen Seelenverwandtschaft. Trotzdem weiß ich nicht was ich davon halten soll, dass sie ein eigenes Buch herausgebracht hat und ganz deutlich Bezug auf ihre Bekanntschaft mit Hape Kerkeling nimmt:


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    Anne Butterfield - Ich bin da noch mal hin: Mit Gott und Hape auf dem Jakobsweg


    Liebe Grüße
    Aurian

    Einmal editiert, zuletzt von Aurian ()

  • Irgendwie gehörte dieses Buch nie zu denen, die ich unbedingt lesen wollte, auch wenn ich Hape Kerkeling sehr mag. Aber der Hype darum war mir immer zu groß und daher suspekt.


    Doch als meine bessere Hälfte letztens mit diesem Spontankauf ankam, hatte ich doch Lust darauf und habe mich ohne Erwartungen ans Lesen gemacht und in 2 Tagen war ich durch.


    Die ersten 50-100 Seiten habe ich mich einigermaßen schwer getan, zu belanglos und in kurzen Sätzen beschreibt Hape seine Wandertage und seine eigenen Befindlichkeiten. Der Schreibstil ist einfach und direkt, wortreiche Beschreibungen der Landschaft sucht man vergeblich (und ich gebe zu, ich hätte es schön gefunden). Doch dann, ab knapp der Hälfte des Buches, geschieht in meinen Augen etwas, das dem ganzen Buch eine Wendung gibt - er belauscht unfreiwillig die Wortwechsel eines deutschen Ehepaars im Nebenzimmer seiner Unterkunft. Später tauft der die beiden insgeheim Schnabbel und Bock, denn sie tauchen immer wieder während seiner Wanderung auf, wenn er sie am wenigsten gebrauchen kann. Aber er merkt bald, dass die beiden, vor allem die Frau, ihm einiges über sich selbst und seine Fehler lehren können. Liebevoll nennt er sie "meinen Schatten".


    Später trifft er dann noch Anne und Sheelagh, zu denen er eine tiefe Vertrautheit und Freundschaft aufbaut, die bis heute Bestand hat. Gemeinsam pilgern sie die letzten 100 Kilometer nach Santiago, und die haben es wahrlich in sich. Hape erlebt wirklich Unglaubliches, Mystisches und Erhellendes und schildert dies auf sehr eindrückliche, humorvolle und wirklich wunderbare Art, dass einem ganz warm ums Herz wird. Zwischendurch bekommen wir witzige oder auch denkwürdige Anekdoten aus seinem Leben serviert, die einen Einblick in die Person Hape geben. Sympathisch fand ich, dass es ihm fast unangenehm war, als der Hape Kerkeling aus dem Fernsehen erkannt zu werden, und er hat sich während der Pilgerreise auch nie als solcher bei anderen vorgestellt. Es schien ihm wichtig zu sein, als ganz normaler Mensch und Pilger wahrgenommen zu werden.


    Mir hat dieses Buch wirklich sehr viel Freude bereitet, ich habe viel gelacht und mir die eine oder andere Träne verdrückt, und vor allem die letzte Seite hat mich sehr gerührt, da ich das für mich persönlich unterschreiben kann:


    5ratten