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Seit dem Tod seiner Frau lebt Mortimer Hicks alleine in seinem Häuschen im Londoner Stadtteil Spitalfields, geht seiner täglichen Routine nach und meidet möglichst den Kontakt mit anderen Menschen. Die bringen ja nur seine geliebten Gewohnheiten durcheinander.
Doch dieser Advent geht ihm so langsam auf die Nerven. Erst läuft ihm eine Katze zu, die nicht bereit scheint, wieder zu verschwinden, dann wird er zum Babysitter wider Willen, weil seiner jungen Nachbarin nichts anderes einfällt, als ihren Sohn Charlie bei Mortimer abzugeben, um die Vertretungsschicht für eine erkrankte Krankenschwesternkollegin zu übernehmen. Und zu allem Überfluss enthält das Paket, das er in der Reinigung abgeholt hat, nicht seine adretten hellblauen Hemden, sondern schrille Blusen mit unmöglichen Mustern. Wer trägt denn bitteschön Flamingomuster?
Wie Mortimer in den vier Adventswochen immer wieder aus seinem selbstgewählten Schneckenhaus gelockt wird und dabei nach und nach zugeben muss, dass es viel schöner ist, sich auch mal dem Unbekannten zu öffnen und andere Menschen kennenzulernen, als im eigenen Saft zu schmoren und mit der Welt abgeschlossen zu haben, ist ganz bestimmt nicht fürchterlich originell, aber genau die Art Geschichte fürs Herz, die ich in der Vorweihnachtszeit gerne mag.
Kate Roseland erzählt Mortimers Wandlung, die immer wieder an die von Dickens' Ebenezer Scrooge erinnert (nur ohne die geizige Ader), warmherzig und mit Sinn für witzige Dialoge und Situationskomik. Der kleine Roman ist durchaus anrührend, trieft aber trotzdem nicht von süßlicher Hollywood-Kitschsauce und hält perfekt die Balance zwischen Humor und Gefühl.