Stephen King - Das Institut/The Institute

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    Gebundene Ausgabe: 768 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag (9. September 2019)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453272374
    ISBN-13: 978-3453272378
    Originaltitel: The Institute



    Inhaltsangabe:



    In einer ruhigen Vorortsiedlung von Minneapolis ermorden zwielichtige Eindringlinge lautlos die Eltern von Luke Ellis und verfrachten den betäubten Zwölfjährigen in einen schwarzen SUV. Die ganze Operation dauert keine zwei Minuten. Luke wacht weit entfernt im Institut wieder auf, in einem Zimmer, das wie seines aussieht, nur dass es keine Fenster hat. Und das Institut in Maine beherbergt weitere Kinder, die wie Luke paranormal veranlagt sind: Kalisha, Nick, George, Iris und den zehnjährigen Avery. Sie befinden sich im Vorderbau des Instituts. Luke erfährt, dass andere vor ihnen nach einer Testreihe im "Hinterbau" verschwanden. Und nie zurückkehrten. Je mehr von Lukes neuen Freunden ausquartiert werden, desto verzweifelter wird sein Gedanke an Flucht, damit er Hilfe holen kann. Noch nie zuvor ist jemand aus dem streng abgeschirmten Institut entkommen.



    Autoreninfo:



    „Carrie“, „The Shining“, „Misery“ - es gibt wohl nur wenige Leser oder Kinogänger, die nicht zumindest eine dieser drei Horrorgeschichten von Stephen King kennen. Einen internationalen Bestseller nach dem anderen legt der 1947 in Maine geborene Autor vor. Und nicht wenige davon wurden auch erfolgreich verfilmt. So spektakulär die Geschichten sind, so bürgerlich klingt Kings Werdegang. Nach Schule, Universität und früher Heirat arbeitete er zunächst als Englischlehrer. Seiner Passion fürs Schreiben ging er abends und am Wochenende nach, bis ihm der Erfolg seiner ersten großen Geschichte, „Carrie“, erlaubte, ausschließlich als Schriftsteller zu leben. Der Rest ist Legende. King hat drei Kinder und bereits mehrere Enkelkinder und lebt mit seiner Frau Tabitha in Maine und Florida.



    Meine Meinung:



    Titel: Nicht mehr mein Stephen King...

    Auf dieses Buch habe ich mich besonders gefreut, weil es zum Einen um Kinder in brenzlicher Lage geht und zum Anderen um paranormale Fähigkeiten. Leider konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden.

    In der Geschichte geht es um den Zwölfjährigen Luke, dessen Eltern in der Nacht getötet werden und in dieser wird Luke von den Tätern entführt. Was wollen die von ihm? Und warum kommt kein Kind aus dem Institut heraus?

    Der Roman startet sehr spannend und ich fand sehr eindrücklich beschrieben wie Lukes Eltern sterben müssen und wie Luke wegkommt und sich dann erstmal im Institut einleben muss. Dies dauert allerdings nicht sehr lang.

    Und dann kommt das was mich am Roman am meisten gestört hat. Es passiert nicht wirklich etwas und die Handlung zieht sich wie ein alter Kaugummi.

    Bis auf Luke blieben alle anderen Charaktere so blaß, dass ich sie beim Lesen teilweise verwechselt habe und nach dem Lesen auch schon wieder vergessen habe.

    Die Sache mit den Kindern und ihren Fähigkeiten fand ich cool, aber das allein reicht nicht aus für einen guten Roman.

    Das Buch und ich wollten einfach nicht zueinander finden. Es brauchte drei Anläufe, eh ich es dann endlich beenden konnte. Bis zum Schluss habe ich auf eine tolle Wende gehofft, die all die Quälerei rechtfertigt, aber dem war leider nicht so.

    Für meinen Geschmack war der Roman viel zu lang und mir fehlte einfach die Spannung. Wahrscheinlich fiel es mir deswegen so schwer konstant am Ball zu bleiben.

    Fazit: Für mich wird es wohl der letzte King gewesen sein, wenn er nicht zu seinen Wurzeln von "Es" und Co zurückfindet. Ich kann daher keine Leseempfehlung aussprechen.

    Bewertung: Gut gemeinte 2ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Viel zu langatmig ... für mich kam keine Spannung auf ...

    Puh, diese Geschichte um entführte Kinder mit transzendentalen Fähigkeiten, die verschleppt und in einem geheimen Institut wegesperrt und gequält werden, zieht sich aber wirklich wie Kaugummi. Der Klappentext beschreibt den Inhalt im Großen und Ganzen recht kurz und gut und genau da liegt der Knackpunkt. Der bekannte Author Stephen King verteilt diese kurze Zusammenfassung auf über dreißig Stunden Hörzeit! Am Schluss war ich eigentlich nur noch froh, dass es zu Ende war und habe die Moral der Geschichte nicht so ganz verstanden. Hätte mich absolut großartige Sprecher David Nathan nicht so gut bei der Stange gehalten, ich hätte aufgegeben und die Benotung wäre noch schlechter ausgefallen.


    Als absoluter Fan dieses eigentlich tollen Schriftstellers fand ich z. B. „Der Anschlag“ – ein ähnlich langes Hörbuch – großartig. Diese übernatürliche Story hingegen fand ich überzogen und gestellt. Schade, nun wird es wohl ein Weilchen dauern, bis ich mich mal wieder an eines seiner Bücher wage …


  • Liebes Nicigirl ... da ist es dir wie mir ergangen ... sehr schade, das war mal einer meiner Lieblingsautoren ... :)

  • Interessant, ich dachte, ich hätte meine Rezension hier damals ins Forum gestellt, aber offenbar ist das nicht der Fall. Für mich war "Das Institut" der Abschluss meines King-Projekts nach 2 Jahren und all seinen Werken. Für mich hat in diesem Buch einfach alles gestimmt.


    Das Institut ist Kings neuestes Werk. Auch über 30 Jahre nach dem Klub der Verlierer in Derry, der sich Es in den Weg stellte, schafft Stephen King es erneut, den Leser mit Kindern als Protagonisten zu begeistern. Auch wenn die geschilderten Szenen in diesem Buch durchaus eine Content Note (körperliche Gewalt gegen Kinder) für sensible Leser beinhalten sollten, so hat mich das Buch doch von der ersten Seite an gepackt.


    Dabei beginnt alles mit Tim Jamieson, der in einem ausgebuchten Flugzeug sitzt und seinen Sitzplatz für zweitausend Dollar und einen Hotelgutschein hergibt, um dann anders durch die USA zu reisen und schließlich in einem Mini-Kaff DuPray landet, wo er als Nachtklopfer anheuert. Wie in allen von Kings Romanen sind die Dorfbewohner typisch nett und schrullig und wie in allen Romanen schafft King es, diese Figuren in wenigen Seiten so geschickt zu zeichnen, dass sie einem vor dem inneren Auge erscheinen.


    Und auch den 12jährige Luke Ellis schließt man sofort ins Herz, wenn man ihm zum ersten Mal begegnet. Den Horror, den er dann während des Großteils des Romans erlebt, möchte man am liebsten überspringen.


    Kalisha, Nicky, George und Avery wachsen einem auch sehr bald ans Herz und es war einerseits schön zu sehen, wie die Freundschaft zwischen Luke und den anderen entstand, andererseits auch furchtbar über die Folter dieser Kinder zu lesen.


    Manch einem mögen so manche Passagen im Buch als zu schwerfällig und langatmig erscheinen, aber in meinen Augen ist das einer der wenigen King-Romane, in dem wirklich jedes bisschen genau richtig dosiert ist: Charakterisierung, Worldbuilding, Handlungsaufbau. Ab einem gewissen Punkt geht dann alles Schlag auf Schlag, die Kapitel werden kürzer und machen dann besonders die letzten 400 Seiten zu einem wahren Pageturner.


    Wenn man Das Institut mit Es vergleicht, dann merkt man eigentlich keinen großen Unterschied darin, in welcher Zeit beide Romane handeln. Freundschaft und der Kampf gegen das Böse sind zeitlos, wie es scheint. Durch Zoney’s Go-Mark gehört Das Institut aber doch eher in die Welt der Bill Hodges-Romane, als in die Welt von Derry oder den Castle Rock-Romanen. Eine neue fiktive Welt der heutigen Zeit. Der Zeit der Handys und Computer und des Internets. Und trotzdem bleiben manche Dinge gleich.


    Fazit:

    Das Institut mag nicht Kings bestes Werk sein. Es wird vielleicht auch den ein oder anderen Leser enttäuschen. Mich dagegen konnte es voll überzeugen und von der ersten Seite in seinen Bann ziehen. Ein würdiger Abschluss meines King-Projekts. Stephen King ist einfach ein hervorragender Geschichtenerzähler.


    5ratten

    ~~ noli timere messorem ~~

  • engi: Sollte ich nochmal von ihm was lesen wollen, dann leihe ich mir seine Bücher nur noch in der örtlichen Bücherei aus. Nur weil ich es selbst gekauft habe und es sehr teuer war, habe ich mich dann all die Seiten durchgequält. Ich finde es wirklich schade, dass er mich mit seinen Büchern nicht mehr abholen kann.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Ich habe das Buch gestern beendet und mir hat es gut gefallen. Ja klar, die Handlung war nicht sehr innovativ und es war nicht durchgängig fesselnd, wobei mir tatsächlich die erste Hälfte besser gefallen hat. Aber es hat sich für mich wie ein typischer King gelesen - praktisch von selbst.


    Die größte Stärke für mich waren die Charaktere, die Kinder, Luke und seine FreundInnen. Ich bin eine Leserin, die meist überfordert ist, wenn zu viele Figuren auf einmal eingeführt werden, weil ich mir dann schwer damit tue, sie später auseinander zu halten. Das Problem hatte ich hier bei den Kindern überhaupt nicht, sogar den weniger prominenten wie Harry oder den Zwillingen. Darüber hinaus sind mir vor allem Luke und Avery extrem ans Herz gewachsen, diese wunderschöne Freundschaft und generell, wie die Kinder in dieser Situation rasch lernen, zusammen zu halten.

    Tim mochte ich auch. War auch nett gemacht, wie sich die beiden Teile der Geschichte dann zusammenfügen.


    Natürlich ist das ein extrem gemeines Buch, was King diesen armen Kindern antut, das war schon hart! Gleichzeitig hat er es aber auch sehr gut dargestellt, wie ein netter, freundlicher Junge, dem bislang nichts Böses zugestoßen ist, auf solche Behandlung reagiert. Das ging mir ganz tief unter die Haut.


    Jupp, King ist böse! Und - für mich - er kann es immer noch.

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Stephen King - Das Institut“ zu „Stephen King - Das Institut/The Institute“ geändert.
  • Luke wacht eines Tages in seinem Zimmer auf, alles sieht aus wie immer - doch wo ist das Fenster hingekommen?


    Mit Entsetzen muss er feststellen, dass er in einer rätselhaften Einrichtung gelandet ist, wo man sein Jugendzimmer fast originalgetreu nachgebaut hat, wie auch die Zimmer der anderen Kinder und Jugendlichen. Doch sonst erinnert dort nichts an ein gemütliches Zuhause. Luke und seine Kameraden wider Willen dürfen das Gelände nicht verlassen und werden nicht nur ständig untersucht und mit Medikamenten unbekannter Natur vollgepumpt, sondern auch anderen Tests unterzogen, die teilweise schon an Sadismus grenzen. Dabei sollen bestimmte übersinnliche Fähigkeiten festgestellt werden, aber welchem Zweck das Ganze dienen soll, weiß niemand so recht.


    Luke freundet sich mit einigen seiner Mitinsassen an, insbesondere der cleveren Kalisha und dem kleinen Avery, der unter seinem schüchternen, kindlichen Äußeren starke Kräfte verbirgt. Sie träumen davon, gemeinsam dem Institut das Handwerk zu legen oder wenigstens zu flüchten, doch das scheint aussichtslos angesichts der strengen Sicherheitsvorkehrungen und des größtenteils unmenschlich agierenden Personals ...


    Das geheime Forschungsinstitut in den Wäldern von Maine, in dem scheußliche Experimente an Menschen durchgeführt werden, ist ein klassisches Motiv der Horrorliteratur und bei Stephen King in allerbesten Händen. Gemeinsam mit Luke und den anderen jungen Menschen, die einer skrupellosen Anstaltsleiterin und ihren Schergen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind, tappt man beim Lesen lange Zeit im Dunkeln, was hier überhaupt los ist und begreift erst nach und nach das tatsächliche Ausmaß dessen, was dort, abgeschottet von den Blicken der Öffentlichkeit, vor sich geht.


    Das Grauen kommt eher subtil daher, körperliche und seelische Grausamkeit verkleidet als medizinisch-wissenschaftliche Forschungsmethoden, und ein großes Augenmerk liegt auf dem Zwischenmenschlichen und dem Seelenleben der Hauptfigur, was King auch hier wieder großartig einfängt. Es braucht gar nicht viele Ekel- oder harte Gewaltszenen, um einem Schauder über den Rücken zu jagen und sich inständig wünschen zu lassen, dass es Luke, Kalisha, Avery und den anderen gelingen möge, sich irgendwie aus dieser Hölle auf Erden zu befreien.


    Actionreich wird es erst spät (was mich überhaupt nicht gestört hat), aber dann steigt die Spannung enorm und man fiebert förmlich mit bis zum Ende. Ab und zu wurde es auf dem Weg dorthin ein bisschen verworren, was die besonderen Fähigkeiten der Institutsinsassen anging, aber solche Momente kannte ich schon aus anderen Büchern von King und habe nicht weiter drüber nachgedacht, weil mich der Rest ordentlich mitreißen konnte.


    Tolle Figuren, originelle Einfälle und eine langsam, aber stetig ansteigende Spannungskurve, eben ein echter King.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Jetzt habe ich mir auch endlich Das Institut einverleibt, und ich habe mich keine Minute gelangweilt.


    Den Showdown fand ich ein bisschen schwächer, dafür würde ich eine halbe Ratte abziehen. Aber die Charaktere sind wie immer grandios.


    Lesesog bzw. Hörsog!

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.