Tessa Randau - Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich

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  • Tessa Randau - Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich


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    Nicht Fisch, noch Fleisch



    Eine ausgebrannte Frau sucht Ruhe im Wald. Hier war sie als Kind oft. Eine alte Frau begegnet ihr, ist freundlich und sie kommen ins Gespräch. Es entwickeln sich lockere Treffen, bei denen die alte Frau der jungen Mutter nach und nach vier Fragen mitgibt. Das ist der Beginn für die gestresste Ehefrau und Mutter, ihr Leben neu zu ordnen und zu gestalten.



    Manchmal geschehen Dinge im Leben, die hinterher sehr mystisch und unerklärlich erscheinen. So ist die Begegnung der Protagonistin mit der alten Dame. Mir ist schon klar, was Tessa Randau sagen will, allerdings hatte ich echt mehr von diesem Buch erwartet. Es ist sehr hübsch gestaltet, die Zeichnungen passen prima – verlängern aber auch den kurzen Text enorm – und ja, man sollte bewusster mit sich, seinem Leben und dem Umgang mit anderen umgehen. Gar keine Frage. Allerdings muss man keiner geheimnisvollen alten Dame begegnen, um die Probleme, die unsere Protagonistin (und damit wohl auch die Autorin) hat, zu lösen. Ich möchte sogar sagen: das waren Luxusprobleme.



    Gerade in der Zeit der Corona-Krise hätte ich mir ein Buch gewünscht, das wirklich Seelen streichelt und heilt. Leider kann der Schuss ganz schön nach hinten losgehen. Gerade das Ende wird ganz sicher bei Menschen, die gerade mal so über die Runden kommen, nicht sehr viel Sympathie auslösen. Da mir das ganze Buch über die Protagonistin sowieso nicht sehr ans Herz gewachsen war, trifft mich das nicht sehr. Dennoch wäre so viel mehr aus dem Thema herausholbar.



    Es ist kein Roman, es ist ein Sachbuch. Als solches ist es okay, dass man Abstand zu den Figuren hat. Aber es kommt wie ein philosophischer Roman daher und da erwartet man eben mehr. Vor allem ist für ein Sachbuch doch einfach auch zu wenig echter Rat und echte Hilfe zu finden. Mir kommt auf weiten Strecken der Text vor, wie ein Erstversuch eines Selbstverlegers. Nicht ohne gewisses Potenzial, aber doch arg schlicht und flach. Die Entwicklung geht teils zu schnell vonstatten und dadurch ist die Aussage und die Story für mich löchrig und nicht in sich rund.



    Schade. Der erste Eindruck durch die Aufmachung und das Cover, aber auch durch den Titel, hatte sehr viel mehr versprochen. Ich gebe drei Sterne.


    3ratten

  • Allerdings muss man keiner geheimnisvollen alten Dame begegnen, um die Probleme, die unsere Protagonistin (und damit wohl auch die Autorin) hat, zu lösen. Ich möchte sogar sagen: das waren Luxusprobleme.

    Was für den einen Luxusprobleme sind, können einen anderen trotzdem völlig ausbremsen. Denn wenn man in seinen Problemen, egal wie groß oder klein sie für Außenstehende auch scheinen, gefangen ist, sieht man oft den Wald vor lauter Bäumen nicht.


    Ich hatte mich auf deine Rezi gefreut, denn das Buch klang so, es etwas für mich wäre. Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das tut mir leid, aber ich kann es ja nicht loben, wenn ich es nicht toll finde. Mir ist bewusst, dass das Buch von vielen in den Himmel gelobt wird, ich war dennoch enttäuscht.


    Natürlich hat jeder einen anderen Blick auf Probleme, aber dieses Buch hat mich wirklich ein wenig verärgert. Ich möchte nicht spoilern. Da ist es schwer, das zu erklären. Vielleicht hilft dieser Vergleich: Die Autorin hat sich beim All-You-Can-Eat überfressen und macht das Buffet dafür verantwortlich.

  • Das tut mir leid, aber ich kann es ja nicht loben, wenn ich es nicht toll finde.

    Das musst du auch nicht. Ich bin jemand, der gerne draußen ist, deshalb hat mich der Titel angesprochen, ohne dass ich den Inhalt kannte. Ich hatte etwas anderes erwartet.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Mir ist bewusst, dass das Buch von vielen in den Himmel gelobt wird, ich war dennoch enttäuscht.

    Oft sind ja gerade die Gegenmeinungen interessant :) Ich hatte von dem Buch noch gar nichts gehört, wird das gerade sehr gehypt?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Mehr oder weniger. Es ist ein Vorablesentitel. Und da gibt die überwiegende Mehrheit fünf Sterne und ist sooooo bewegt.

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Zurück ins Glück...

    Der Satz "Dieses Buch hat die Kraft, ihr Leben zu verändern." auf dem Buchrücken hat mich neugierig werden lassen. Was würde mich hier wohl erwarten?

    Im Roman geht es um die Mutter zweier Kinder, die so gar nicht mehr glücklich ist, da Familie, Arbeit und Co sie schlichtweg nur noch überfordern. Sie weiß sich auch kaum noch einen Rat wie sie da wieder raus kommen soll. Als sie bei einem Waldspaziergang auf eine ältere Dame trifft, die sie anspricht und über die Fragen des Lebens berichtet, beginnt sie über ihr Leben nachzudenken. Kann sie etwas verändern und wieder glücklich werden?

    Das Buch besticht vor allem durch seine total niedliche Optik, denn das Cover mitsamt dem Titel strahlen um die Wette. Auch im Inneren finden sich wunderschöne Zeichnungen, die zur Geschichte passen. Es hat so einen richtigen Wohlfühlcharme in sich.

    Der Roman an sich ist eine Mischung aus Lebensratgeber und Geschichte um eine vom Leben überforderte Frau.

    Die junge Mutter fungiert als Ich- Erzählerin, bleibt jedoch namenlos. Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass ich mich nicht wirklich in sie hineinversetzen konnte. Sie hat typische Probleme wie jedermann, allerdings eher Problemchen, da sie keinen Schicksalsschlag oder ähnliches verarbeiten, sondern einfach nur den Alltag meistern muss. Vielleicht liegt es aber auch einfach an mir, weil ich keine Kinder habe.

    Von den Ratschlägen her war für mich persönlich nichts Neues dabei, denn das meiste kannte ich bereits aus Büchern von Marie Kondo und ähnlichen Autoren.

    Ich würde den niedlichen Roman eher in der seichten Lektüreecke plazieren, da hier der Tiefgang fehlte. Der Klappentext hat in meinen Augen zu viel versprochen.

    Fazit: Eine nette Geschichte, die man lesen kann, aber nicht muss. Von mir gibt es daher nur bedingt eine Leseempfehlung.

    Bewertung: 3ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)